Gehaltsvorstellungen sind eine echte Herausforderung. Warum sie aber trotzdem unverzichtbar sind und wie sie dir gelingen, erfährst du hier!

Inhaltsübersicht

Solltest du eine Gehaltsvorstellung angeben?

Häufig geben Arbeitgeber in ihren Stellenanzeigen schon ein Mindestgehalt an. Allerdings schreiben sie meist dazu, dass es eben nur ein Mindestgehalt ist. Aus diesem Grund bitten sie die Bewerber, ihre Gehaltsvorstellung im Anschreiben ihrer Bewerbung anzugeben. Aber wieso ist das überhaupt notwendig?

Mit einer Gehaltsvorstellung in der Bewerbung machst du deine Gehaltswünsche klar. Der Arbeitgeber kann seine Vorstellungen mit deinen vergleichen. Außerdem zeigst du, dass du dich über den Beruf, die Branche und das Unternehmen informiert hast. So wirkst du professionell und selbstbewusst.

Wirst du gebeten, deine Gehaltsvorstellung anzugeben? Dann formuliere sie auch unbedingt. Wenn du nicht zu einer Angabe der Gehaltsvorstellung aufgefordert wirst, solltest du sie auch nicht erwähnen. Doch warum ist das so? Das erfährst du hier und in unserem Video !

Wann kommt deine Gehaltsvorstellung in die Bewerbung?

Grundsätzlich gilt die Regel: Bittet der Arbeitgeber um eine Angabe der Gehaltsvorstellung, dann solltest du der Bitte auch nachkommen. Steht die Aufforderung in der Stellenanzeige und du gibst deine Gehaltsvorstellung nicht an, wirft das ein schlechtes Licht auf dich.

Der Personaler kann dann nämlich denken, dass du die Anzeige nicht aufmerksam gelesen hast. Außerdem sind deine Bewerbungsunterlagen nicht vollständig! Und das kann im schlimmsten Fall schon zum Ausschluss deiner Bewerbung führen.

Steht in der Stellenanzeige keine explizite Aufforderung zur Gehaltsvorstellung, solltest du sie auch nicht angeben. Denn das Thema Gehalt kann zu Diskussionen zwischen Arbeitgeber und Bewerber führen. Es könnte auch so wirken, als wärst du nur auf das Geld fixiert.

Wenn der Arbeitgeber keine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung möchte, kommt das Thema aber spätestens im Vorstellungsgespräch auf.

Wie ermittelst du eine angemessene Gehaltsvorstellung?

Die Gehaltsvorstellung sollte nicht zu hoch sein und deinen Arbeitgeber verschrecken. Sie sollte aber auch nicht zu gering sein, sodass du weniger bekommst, als dir zusteht. Du solltest genau das Gehalt bekommen, was deine Arbeit wert ist.

Hier findest du einige Fragen, um ein für dich realistisches und angemessenes Gehalt zu ermitteln:

  • Was verdienen andere in dieser Position?
  • Was habe ich vorher in einer ähnlichen/derselben Position verdient?
  • Was verdienen andere in vergleichbaren Berufen?
  • Welche Qualifikationen habe ich, die mein Gehalt steigern könnten?
  • Was möchte ich mindestens verdienen? Welches Mindestgehalt sollte auf keinen Fall unterschritten werden?

Realistische Gehaltsvorstellungen kannst du auch selbst recherchieren. Dabei helfen dir folgende Möglichkeiten:

  • Datenbanken
    Im Internet gibt es viele Datenbanken und Vergleichsportale, in denen du durchschnittliche Jahresgehälter nach Beruf, Branche und Standort findest. Hier bekommst du eine schnelle Übersicht für deinen Beruf.
    Tipp: Auch auf unserer Seite findest du eine Gehaltsübersicht zu jedem Beruf. Suche doch einfach mal deinen Job auf unserer Website

  • Statistiken
    Internetseiten wie die Bundesagentur für Arbeit veröffentlichen regelmäßig die Durchschnittsgehälter verschiedener Berufe. Hier kannst du direkt die Statistiken ablesen und findest schnell einen angemessenen Gehaltswunsch für deine Bewerbung.

  • Netzwerke
    Business-Netzwerke wie LinkedIn und Xing sind Portale für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auch hier findest du Gehaltsangaben, die du für deine eigene Bewerbung und Gehaltsvorstellung nutzen kannst.

  • Verbände
    Es gibt übergreifende Verbände und Verbände spezifisch für Berufe. Für Ingenieure gibt es zum Beispiel den Verein Deutscher Ingenieure VDI. Recherchiere doch einfach mal, ob es einen Verband für deinen Beruf gibt. Sie sind meistens sehr hilfsbereit und unterstützen dich telefonisch oder mit Gehaltsangaben auf ihrer Website.

  • Erfahrungen anderer
    Geld ist ein Tabuthema? Das stimmt nicht! Frage doch einfach mal deine Freunde und Bekannte, was sie so verdienen. Kennst du jemanden, der in einer ähnlichen Position arbeitet? Dann ist er der perfekte Ansprechpartner! Vielleicht hat er sogar einige Tipps für dich!

  • Eigene Erfahrungen
    Hast du selbst bereits in einer ähnlichen Position gearbeitet? Dann kannst du dich an deinem bisherigen Gehalt orientieren. Bei einem Jobwechsel ist eine Gehaltssteigerung von 10% üblich. Höher als 20% solltest du aber nicht gehen — es sei denn, deine Aufgaben und Verantwortung steigen im neuen Job deutlich.

Tipps für deine Gehaltsvorstellung

Gibst du Gehaltsvorstellungen brutto oder netto an? Und wie formulierst du sie überhaupt? Die wichtigsten Tipps für die Gehaltsangaben in deiner Bewerbung bekommst du hier:

Gehaltsvorstellung brutto oder netto?
Gehaltsvorstellungen werden immer als Brutto-Jahresgehalt angegeben! Diese Regel gilt für Anschreiben , Bewerbungsgespräche und jeden anderen Anlass, bei dem du deine Gehaltsvorstellung angibst. Ein Brutto Jahresgehalt kann der Arbeitgeber nämlich am besten vergleichen. Wie viel Gehalt nach Abzug deiner individuellen Steuern (netto) noch übrig bleibt, ist für ihn uninteressant.

Zusatzleistungen und aktuelles Gehalt?
Beides solltest du nicht in deiner Gehaltsvorstellung nennen. Zusatzleistungen zu erwähnen könnte kleinlich wirken. Bei deiner Gehaltsvorstellung geht es wirklich nur um das reine Gehalt. Fahrtkosten , Urlaubsgeld und Co. können in persönlichen Gesprächen geklärt werden. Auch das aktuelle Gehalt spielt für den Arbeitgeber keine Rolle. 

Zahl oder Spanne?
Du kannst im Bewerbungsschreiben deine Gehaltsvorstellung als Zahl oder als Spanne angeben. Mit einer Spanne zeigst du dem Arbeitgeber, dass du bereit für Gehaltsverhandlungen bist und ihm Entscheidungsspielraum gibst. Mit einer Zahl signalisierst du, dass du dir deinem Wert ganz genau bewusst bist.

Krumme oder ganze Zahlen?
Wähle lieber eine krumme Zahl zur Gehaltvorstellung als eine gerade. Zum einen zeigst du so, dass du ganz genau weißt, was dir zusteht. Zum anderen kann der Arbeitgeber die krumme Zahl schwieriger nach unten verhandeln. Du solltest aber nicht zu kleinlich werden. Krumme Zahlen im Hunderterbereich (z.B. 42.300 €) sind in Ordnung. Noch genauere Angaben (z.B. 42.321 €) solltest du vermeiden. 

Teilzeit Gehaltswunsch angeben?
Auch wenn du in Teilzeit arbeitest, kannst du deine Gehaltsvorstellungen in dem Bewerbungsanschreiben angeben. Wichtig ist dabei, dass du deine wöchentlichen Arbeitsstunden nennst. Zum Beispiel so: „Meine Gehaltsvorstellung für 20 Stunden in der Woche liegt bei 22.400 Euro brutto jährlich.“

Wo steht die Gehaltsvorstellung in der Bewerbung?
Die Gehaltsvorstellung kommt immer in den Schlusssatz deiner Bewerbung. Sie ist der letzte Aspekt, die „Kür“ deines Anschreibens. Richtig formuliert kannst du mit ihr noch einmal richtig punkten.

Wie kannst du deine Gehaltsvorstellungen formulieren?
Die Gehaltsvorstellung gibst du in einem Satz, knapp und genau an. Du kannst sie auf verschiedene Weisen formulieren :
1. klar: Meine Gehaltsvorstellung für eine 38 Stunden Woche liegt bei 46.400 Euro brutto im Jahr.
2. begründet: Aufgrund meiner Qualifikationen und Erfahrungen liegt meine Gehaltsvorstellung bei 45.600 Euro im Jahr.
3. hinweisend: Entsprechend meiner beruflichen Qualifikationen empfinde ich ein jährliches Brutto-Gehalt von 39.800 Euro als angemessen.
4. vorsichtig: Meine Gehaltsvorstellung liegt zwischen 38.200 und 40.200 Euro im Jahr. Weitere Details würde ich gerne im persönlichen Gespräch klären. 

Tipp: In unserem Artikel „Gehaltsvorstellungen formulieren“ findest du viele Beispiele und Tipps zur Formulierung. So gelingt dir dieser wichtige Schlusssatz garantiert!

Mögliche Fehler bei der Gehaltsvorstellung

Im Bewerbungsanschreiben können bei der Gehaltsvorstellung auch einige Fehler passieren. Schau dir die möglichen Fehlerquellen gleich mal an:

Zu hohe Gehaltsvorstellung
Ist die Angabe deiner Gehaltsvorstellung zu hoch, kann dich das gierig und überheblich wirken lassen. Im schlimmsten Fall kann es ein Grund für den Personaler sein, deine Bewerbung auszuschließen.

Zu niedrige Gehaltsvorstellung
Ist deine Gehaltsvorstellung im Anschreiben zu niedrig, kann dich das unerfahren und unsicher wirken lassen. Außerdem kann es dazu führen, dass du am Ende viel zu wenig Geld verdienst.

Keine Vorbereitung auf mögliche Gehaltsangebote
Im Bewerbungsgespräch kann es passieren, dass du vom Personaler ein Gehaltsangebot bekommst. Überlege dir also vorab, mit welchem Angebot du zufrieden bist und mit welchem nicht.

Keine Vorbereitung auf mögliche Gehaltsverhandlungen
Sei dir bewusst, dass dein Gehaltswunsch und der des Arbeitgebers unterschiedlich sein können. Bereite dich also auf eine Gehaltsverhandlung vor.

Nur wegen des Gehalts den Job wechseln
Natürlich spielt das Gehalt eine Rolle in deinem Berufsleben. Es sollte aber nicht der einzige Grund sein, weswegen du den Job wechselst.

Wenn du diese Fehler vermeidest, wird ein Anschreiben mit Gehaltsvorstellungen ein Leichtes für dich sein! 

Gehaltsvorstellung — häufigste Fragen

  • Was ist eine Gehaltsvorstellung?
    Eine Gehaltsvorstellung kann zum Beispiel so klingen: „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 39.000 Euro brutto jährlich. Weitere Details kläre ich gerne in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen.“

  • Wie gebe ich eine Gehaltsvorstellung an?
    Du solltest immer das Brutto-Jahresgehalt angeben. Wünsche zu Zusatzleistungen und Vorteilen (Fahrtkostenzuschüsse, Urlaubsgeld, Dienstwagen, etc.) solltest du nicht nennen. Das könnte kleinlich wirken.

  • Was ist eine gute Gehaltsvorstellung?
    Eine gute Gehaltsvorstellung liegt laut Forschern bei etwa 30.000 Euro brutto jährlich. Das sind monatlich 2.500 Euro brutto.

Gehaltsverhandlung

Super! Jetzt weißt du, wie und wann du eine Gehaltsvorstellung in deiner Bewerbung angibst. Gehen deine Gehaltsvorstellungen und die des Arbeitgebers auseinander, kann es zu einer Gehaltsverhandlung kommen. Wie du dich darauf am besten vorbereitest, erfährst du hier .

Zum Video: Gehaltsverhandlung
Zum Video: Gehaltsverhandlung

Gehaltsverhandlung

Super! Jetzt weißt du, wie und wann du eine Gehaltsvorstellung in deiner Bewerbung angibst. Gehen deine Gehaltsvorstellungen und die des Arbeitgebers auseinander, kann es zu einer Gehaltsverhandlung kommen. Wie du dich darauf am besten vorbereitest, erfährst du hier .

Zum Video: Gehaltsverhandlung
Zum Video: Gehaltsverhandlung

Hallo, leider nutzt du einen AdBlocker.

Auf Studyflix bieten wir dir kostenlos hochwertige Bildung an. Dies können wir nur durch die Unterstützung unserer Werbepartner tun.

Schalte bitte deinen Adblocker für Studyflix aus oder füge uns zu deinen Ausnahmen hinzu. Das tut dir nicht weh und hilft uns weiter.

Danke!
Dein Studyflix-Team

Wenn du nicht weißt, wie du deinen Adblocker deaktivierst oder Studyflix zu den Ausnahmen hinzufügst, findest du hier eine kurze Anleitung. Bitte .