Du musst bei einer Bewerbung deinen Jobwechsel begründen? In diesem Beitrag und Video  erhältst du wichtige Tipps und Vorschläge, wie du deinen Jobwechsel begründen kannst.

Inhaltsübersicht

Jobwechsel begründen – das Wichtigste auf einen Blick

Auf der Suche nach einem neuen Job kannst du dich spätestens bei deinem Vorstellungsgespräch darauf einstellen, dass du vor dem neuen Arbeitgeber deinen Jobwechsel begründen sollst. Ob Umzug, Aufstiegschancen oder Branchenwechsel — die Gründe für einen Jobwechsel können sehr unterschiedlich ausfallen.

Mit einer schlüssigen und gut argumentierten Erklärung kannst du deinem zukünftigen Chef geschickt vermitteln, warum er ausgerechnet dich einstellen soll. Es ist jedoch gar nicht so leicht, eine geeignete Formulierung zu finden, ohne dabei in Fettnäpfchen zu treten. Mit unseren Tipps und Beispielen gelingt es dir bestimmt, deinen Jobwechsel überzeugend zu begründen.

Häufige Gründe für den Jobwechsel
  1. Veränderungen im Privaten
  2. Suche nach neuen Herausforderungen
  3. Chance auf Karriere und Weiterentwicklung
  4. Neue Strukturen und Arbeitsfelder kennenlernen
  5. Neuorientierung und Quereinstieg

Wechselmotivation: Was motiviert mich zum Jobwechsel?

Bevor du deinen Jobwechsel vor deinem neuen Arbeitgeber begründest, solltest du dir vor deiner Bewerbung zunächst über deine Wechselmotivation im Klaren sein. Was erhoffst du dir vom neuen Job und weshalb? Mithilfe der folgenden Fragen kannst du konkretisieren, welche Motivation hinter deinem Wunsch auf berufliche Veränderung steckt.

Jobwechsel begründen – Welche Motivation steckt dahinter?
  • Welche beruflichen Ziele hatte ich im alten Job? Habe ich diese erreicht?
  • Welche neuen Ziele habe ich mir gesetzt?
  • Was reizt mich an der neuen Stelle?
  • Was würde ich an meinem alten Job gerne ändern/verbessern wollen?
  • Inwiefern haben mich frühere Jobwechsel vorangebracht?

Konzentriere dich hierbei auf deine zukünftigen Ziele anstatt auf die Vergangenheit! Denn: Deinen neuen Arbeitgeber interessiert im Vorstellungsgespräch eher weniger, warum du von deinem alten Job weg möchtest. Deine Erklärung sollte deutlich machen, warum du ausgerechnet in sein Unternehmen wechseln und dort eine neue berufliche Herausforderung möchtest.

Wichtig: Wenn du einen Jobwechsel in Erwägung ziehst, solltest du deine Motivation dafür kritisch hinterfragen. Du solltest dir wirklich sicher sein, dass dein Wunsch nach Veränderung auch tatsächlich in der neuen Stelle erfüllt werden kann.

Jobwechsel begründen – die häufigsten Gründe und Formulierungsvorschläge

Wenn du deine Motivation benannt hast, kannst du dich an die Formulierung machen. Achte hier darauf, die Begründung für deinen Jobwechsel mit konkreten Beispielen zu belegen.

Du kannst dich an den nachfolgenden Formulierungen orientieren, solltest sie aber unbedingt auf deine individuelle Bewerbung anpassen.

1. Veränderungen im Privaten

Du bist kürzlich umgezogen, hast dich von deinem Partner getrennt oder steckst in der Familienplanung? In diesen Situationen liegt der Anlass des Jobwechsels oftmals auf der Hand. Du brauchst dabei gar nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern kannst die Erklärung eher allgemein halten.

Arbeitgeber wechseln – Formulierung:
Aufgrund einer Veränderung in meinem privaten Umfeld bin ich auf der Suche nach einem passenden Job in [Ort].

Nach einer Veränderung im familiären Bereich möchte ich mich auch beruflich verändern. Deshalb bin ich auf der Suche nach einer Teilzeitstelle .

2. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen

Dieser Grund ist ein echter Klassiker beim Jobwechsel. Der Wunsch nach neuen Aufgaben oder Projekten steht hierbei im Vordergrund. Damit in deiner Bewerbung „neue Herausforderung“ als Grund allerdings keine leere Floskel bleibt, solltest du das unbedingt mit konkreten und individuellen Beispielen verbinden.

Bewerbung neue berufliche Herausforderung – Muster-Formulierung:
Nach meiner jahrelangen Tätigkeit in einer Schokoladenmanufaktur bin ich nun auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Die Herstellung von Gummibärchen bietet für mich viele spannende Aufgaben und reizt mich deshalb besonders.

In den vergangenen Jahren habe ich Nachhilfekurse für Jugendliche organisiert und geleitet. Die Stelle als Kursleiter für Erwachsenenbildung stellt für mich eine spannende Möglichkeit dar, meine fachliche Kompetenz anzuwenden und mich gleichzeitig neuen Herausforderungen zu stellen.

3. Die Chance auf Karriere oder Weiterentwicklung

Wer auf der Suche nach einer Aufstiegschance ist, findet diese nicht immer im bisherigen Job. Ein Wechsel in ein Unternehmen mit einer anderen Hierarchiestruktur kann dabei helfen.

Aber auch der Wunsch nach Spezialisierung in einem bestimmten Bereich kann einen Jobwechsel begründen. Wenn du dich in dieser Motivation wiedererkennst, solltest du genau benennen können, wohin du dich weiterentwickeln möchtest. 

Bewerbung neue berufliche Herausforderung – Muster-Formulierung:
In meiner beruflichen Zukunft möchte ich mich auf das Designen von Polstermöbeln spezialisieren. Da dies in meiner derzeitigen Stelle nur sehr eingeschränkt möglich ist, suche ich nach einem Arbeitgeber, der mich bei meiner beruflichen Weiterentwicklung unterstützen kann.

Ich bin derzeit als führende Kraft in einem zehnköpfigen Sales-Team tätig und ein Aufstieg ist hier strukturell bedingt nicht möglich. Die von Ihnen ausgeschriebene Stelle als Bereichsleiter reizt mich deshalb besonders, da ich gerne meine Management-Kompetenzen in einem größeren Team unter Beweis stellen möchte.

Wichtig: Gerade bei einem Jobwechsel in eine führende Position solltest du auf deine sozialen Kompetenzen (z. B. Motivationsfähigkeit, Fairness) eingehen. So kannst du begründen, dass du als Führungskraft  geeignet bist.

4. Neue Strukturen oder Arbeitsumfelder kennenlernen

Wenn dir dein Joballtag zu eintönig geworden ist und du neugierig auf andere Branchen oder Kontakte mit dem Ausland geworden bist, findest du hier eine passende Formulierung.

Bewerbung neue berufliche Herausforderung – Formulierung:
Nach meiner jahrelangen Tätigkeit in einem mittelständischen Unternehmen habe ich nützliche Kenntnisse im Bereich Produktionsabläufe und Prozessoptimierung erworben. Dieses Wissen würde ich nun gerne in einem dynamischen Start-up einbringen und den Werdegang der Firma dadurch unterstützen.

Meine bisherigen Tätigkeitsfelder haben sich auf die Arbeit auf nationaler Ebene beschränkt. Nun würde ich gerne meine Fähigkeiten in einem internationalen Konzern erproben und vertiefen.

Nachdem meine früheren Zuständigkeitsbereiche sich auf Tätigkeiten mit Kundenkontakt beschränkt haben, würde ich nun gerne die Prozesse im internen Bereich näher kennenlernen. Die ausgeschriebene Stelle als […] bietet die Möglichkeit, meine Kenntnisse in ein neues Umfeld einzubringen und gleichzeitig neue Fertigkeiten zu erwerben.    

5. Neuorientierung und Quereinstieg

Wenn nicht einmal ein Branchenwechsel deinen Wünschen nach Veränderung genügt, ist es vielleicht Zeit für eine berufliche Neuorientierung . Als Quereinsteiger hast du allerdings auf fachlicher Ebene womöglich weniger zu bieten als andere Bewerber. Diesen Jobwechsel solltest du also sorgfältig begründen, damit dein neuer Arbeitgeber nicht nur als Mittel zum Zweck für deine Umorientierung dasteht.

Bewerbungsschreiben neue Herausforderung – Formulierung:
In meiner bisherigen Tätigkeit als Bankberater konnte ich bereits viele Fortschritte auf unternehmerischer Seite begleiten, allerdings strebe ich schon seit Längerem eine Beschäftigung im gastronomischen Bereich an. Durch meine Begeisterung für Kulinarik und meine rasche Auffassungsgabe wäre ich dazu in der Lage, die mir fehlenden Kompetenzen schnell anzueignen. 

Als ehrenamtlicher Schulhelfer habe ich bereits mehrjährige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern. Diese Kenntnisse werden mir den beruflichen Einstieg in diesem Bereich erleichtern. 

Jobwechsel begründen – Do’s and Don’ts 

Egal, wie du deinen Jobwechsel begründest, du solltest immer auf ein paar grundlegende Dinge achten. So kannst du den zuständigen Personaler von dir überzeugen und einen guten Eindruck bei deiner neuen beruflichen Herausforderung machen. In unserer Übersicht erfährst du, wie du Fettnäpfchen vermeiden kannst.

Don’ts Do’s

rechtfertigen

hohle Floskeln

über den alten Job lästern

dich schlecht darstellen

falsche Erwartungen haben

dich verstellen

 motiviert erklären

individuelle Beispiele

konkrete Ziele & Zukunftsfokus

 nicht zu detailliert werden

vorbereiten & recherchieren

natürlich & authentisch bleiben

Jobwechsel begründen – Sonderfälle

Jetzt zeigen wir dir anhand von vier Sonderfällen, wie du in einer schwierigeren Ausgangslage deinen Jobwechsel begründen kannst.

1. Nach Kündigung
Nach einer Kündigung kann es kompliziert sein, eine vorteilhafte Begründung für den Jobwechsel zu finden. Wenn du möchtest, kannst du ehrlich sein und ganz offen berichten, inwiefern du aus der Kündigung dazugelernt hast. Wenn dir das allerdings zu heikel ist, kannst du dich auch an den obenstehenden Gründen orientieren. 

Ich bin bereits seit einiger Zeit auf der Suche nach einer Arbeitsmöglichkeit in Ihrer Branche, habe bisher aber noch keine passende Stellenausschreibung finden können. Die von Ihnen beschriebenen Aufgaben reizen mich besonders, da […]

2. Kürzlicher Jobwechsel
Wenn du erst vor Kurzem deinen Job gewechselt hast, ist es besonders wichtig, einen überzeugenden Grund für den erneuten Umschwung zu benennen. Du kannst deinem zukünftigen Arbeitgeber bestätigen, dass du dir diesmal sicher bist, indem du deine langfristigen Ziele bei deiner neuen beruflichen Herausforderung erläuterst:

Eines meiner beruflichen Ziele ist es, ein Start-up von seinen Anfängen bis hin zu einer Position als Marktführer zu begleiten. In Ihrem Unternehmen sehe ich großes Entfaltungspotenzial und würde Sie gerne tatkräftig durch meine Vorkenntnisse in verschiedenen Vertrieben unterstützen. 

3. Befristete Stelle
Etwas anders sieht es aus, wenn du dich auf eine befristete Stelle bewirbst. Diesen Arbeitgeber kannst du eher nicht durch deine langfristigen Ambitionen überzeugen. Gehe hier stattdessen auf deine Pläne für die nahe Zukunft ein:

Für das kommende Jahr habe ich es mir zum Ziel gemacht, meine erste große Reportage zu schreiben. Da dieses Format nicht von meinem vorherigen Arbeitgeber unterstützt wurde, würde ich dieses Vorhaben deshalb gerne als Teil Ihres Teams in die Tat umsetzen.

4. Wechsel aus gesundheitlichen Gründen
Ein Wechsel aus gesundheitlichen Gründen kann auch Nachfragen mit sich ziehen. Bist du fit genug, um in deinem neuen Job abzuliefern? Sei gefasst auf ein paar kritische Nachfragen und begründe, wie deiner Gesundheit durch den Jobwechsel geholfen wird:

Aus gesundheitlichen Gründen kann ich die Vollzeittätigkeit in meiner bisherigen Position nicht mehr weiter ausüben. Auf ärztliche Empfehlung hin bin ich daher auf der Suche nach einer Teilzeitstelle in derselben Branche. Durch die minimierten Arbeitsstunden werde ich genug Zeit zur Regeneration haben und kann mich während der Arbeitszeit auf die zielgerichtete Ausführung meiner Aufgaben konzentrieren.

Jobwechsel begründen – unglückliche Formulierungen vermeiden

Es gibt einige Begründungen, die vielleicht auf dich zutreffen, aber beim Arbeitgeber nicht so gut ankommen. Deine angeführten Gründe für den Jobwechsel bzw. deine Wechselmotivation sollten zeigen, dass du tatsächlich Interesse am Job hast und nicht nur auf deinen eigenen Vorteil bedacht bist. Die folgenden Formulierungen solltest du daher vermeiden:

„Ich möchte mehr verdienen“
Wenn du dich in deiner Begründung nur auf ein gutes Gehalt beziehst, sagt das nichts darüber aus, ob du den Job tatsächlich gerne und motiviert ausüben wirst. Gut bezahlte Stellen sind oft mit viel Verantwortung verbunden. Du solltest also eher über neue Herausforderungen oder berufliche Weiterentwicklung deinen Jobwechsel begründen. Über deinen entsprechenden Lohn könnt ihr dann bei der Gehaltsverhandlung sprechen.

„Ihr Unternehmen hat einen attraktiven Ruf“
Diese Begründung wirkt schnell oberflächlich und ist für deinen neuen Arbeitgeber kein überzeugender Grund. Anstatt über das Image des Unternehmens zu sprechen, könntest du sein schnelles Wachstum, die fortschrittliche Arbeitsweise oder seine internationale Vernetzung ansprechen. 

„Mein alter Chef war eine Katastrophe“
Ein Jobwechsel wegen Problemen mit dem Chef oder Mobbing am Arbeitsplatz ist nicht ungewöhnlich. Du solltest jedoch vermeiden, über deinen alten Arbeitgeber zu lästern — wer weiß, ob du nicht auch heimlich über deinen neuen Chef herziehen wirst? Konzentriere dich also auch hier auf die ansprechenden Aspekte der neuen Stelle, anstatt den Fokus auf die Vergangenheit zu legen.

„Die Tätigkeiten in meinem alten Job haben mich gelangweilt“
Mit dieser Formulierung wirkst du eher passiv, denn du hättest bestimmt die Initiative ergreifen können und um anspruchsvollere Aufgaben bitten können. Um dich stattdessen als wertvolles neues Mitglied für das Team zu präsentieren, kannst du über deine beruflichen Ziele und Arbeitsmotivation sprechen.

Stärken und Schwächen

Jetzt weißt du, wie du deinen Jobwechsel geschickt und überzeugend in deiner Bewerbung oder im Vorstellungsgespräch begründen kannst. Dies wird aber vermutlich nicht die einzige Frage sein, die du in deinem Gespräch beantworten musst. In unserem Video erfährst du, welche Stärken und Schwächen du immer nennen kannst.

Zum Video: Stärken und Schwächen Vorstellungsgespräch
Zum Video: Stärken und Schwächen Vorstellungsgespräch

Stärken und Schwächen

Jetzt weißt du, wie du deinen Jobwechsel geschickt und überzeugend in deiner Bewerbung oder im Vorstellungsgespräch begründen kannst. Dies wird aber vermutlich nicht die einzige Frage sein, die du in deinem Gespräch beantworten musst. In unserem Video erfährst du, welche Stärken und Schwächen du immer nennen kannst.

Zum Video: Stärken und Schwächen Vorstellungsgespräch
Zum Video: Stärken und Schwächen Vorstellungsgespräch

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