Shareholder vs Stakeholder
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du die ähnlich klingenden Begriffe Shareholder und Stakeholder auseinander halten kannst und was die grundlegenden Unterschiede sind.
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Inhaltsübersicht
Shareholder Stakeholder
Die Begriffe Shareholder und Stakeholder beschreiben jeweils Interessengruppen, die in einer Beziehung zu einem Unternehmen stehen und einen Einfluss auf dieses ausüben können.
Als Shareholder bezeichnet man Personen, die Anteilseigner eines Unternehmens sind. Meist handelt es sich dabei um den Besitz von Aktienanteilen. Daraus folgt, dass sie als Eigentümer agieren und sich finanzielle Erträge erhoffen. Dieser Begriff taucht vor allem bei börsennotierten Unternehmen häufig auf.
Stakeholder hingegen sind Personen und Organisationen, die für ein Unternehmen eine wichtige Rolle spielen und im Allgemeinen Erwartungen an eine Firma haben. Dafür ist es nicht zwingend notwendig, Eigenkapital in das Unternehmen investiert zu haben, um als Stakeholder bezeichnet zu werden. Der Begriff umfasst alle Personen, Gruppen und Organisationen, die auf irgendeine Art und Weise etwas von einem Unternehmen wollen und Ansprüche haben.
Unterschied Stakeholder Shareholder
Wie du siehst, haben beide Interessengruppen jeweils Ansprüche an das Unternehmen und können einen Einfluss auf die Firma ausüben. Die Shareholder haben dabei ihre eigenen Erwartungen. Personen, die zum Beispiel Aktien-Anteile besitzen, haben die größten Ansprüche an das Unternehmen. Sie finanzieren schließlich mithilfe ihres Eigenkapitals das Unternehmen mit und können aus diesem Grund bei wichtigen Entscheidungen ihren Einfluss ausüben. In der Regel gilt das Interesse der Shareholder dem monetären Erfolg eines Unternehmens.
Jedoch gilt der Umkehrschluss nicht! Denn nicht alle Stakeholder sind automatisch auch gleich Shareholder. Nur weil man Ansprüche an das Unternehmen hat, bedeutet dies nicht, dass einem automatisch auch Anteile des Unternehmens gehören. In der Praxis sind die Kunden, die Mitarbeiter oder die Zulieferer einer Firma Beispiele für Stakeholder. Doch kaum einer von ihnen wird Aktien-Anteile des Unternehmens besitzen.
Die Ansprüche, die die Stakeholder an ein Unternehmen haben, können dabei entweder von ideeller, wirtschaftlicher oder finanzieller Natur sein. Mitarbeiter erhoffen sich beispielsweise sichere Arbeitsplätze und Lieferanten wiederum möchten einen zuverlässigen Abnehmer als Partner.
Du solltest zudem wissen, dass man Interessengruppen allgemein in zwei Kategorien unterteilen kann: interne und externe Anspruchsgruppen. Zur ersteren zählen Personen, die direkt im Unternehmen involviert sind wie beispielsweise Mitarbeiter. Zu den externen Interessengruppen gehören Personen, die nicht direkt im Unternehmen sind, die aber dennoch eine Verbindung zur Firma haben, wie z.B. Kunden oder der Staat.
Shareholder
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Stakeholder
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Unterschied zwischen Shareholder-Ansatz und Stakeholder-Ansatz
Wie du siehst, unterscheiden sich die zwei Interessengruppen bezüglich ihrer Ansprüche an das Unternehmen sehr stark. Während Shareholder vor allem den monetären Erfolg als wichtig empfinden, stehen für Stakeholder hingegen ideelle, wirtschaftliche oder auch finanzielle Erwartungen im Vordergrund. Je nachdem, auf welche Gruppe sich ein Unternehmen nun fokussiert, ergeben sich daraus zwei Managementansätze.
Schauen wir uns auch noch den Unterschied beim Shareholder vs Stakeholder Ansatz an. Da Shareholder die Aktionäre des Unternehmens sind, haben sie auch das meiste zu sagen und üben den größten Einfluss aus. Nichtsdestotrotz darf man auf keinen Fall die Wünsche und Ansprüche der Stakeholder vernachlässigen, da dies sonst zu negativen Auswirkungen führen kann. Es existieren also zwei verschiedene Managementansätze. Während das Unternehmen beim Shareholder-Ansatz rein auf die (finanziellen) Bedürfnisse und Ziele der Anteilseigner eingeht, versucht es beim Stakeholder-Ansatz auch die Interessen anderer relevanter Anspruchsgruppen mit einzubeziehen. Vor allem bei Großunternehmen ist der Shareholder-Ansatz stark verbreitet.
Nehmen wir an, du leitest ein Unternehmen und verfolgst dabei einen Stakeholder-Ansatz. Dir ist es unter anderem wichtig, dass relevante Umweltorganisationen der Art deiner Produktion zustimmen und als nachhaltig einstufen. Auch deine Kunden befürworten ein nachhaltiges Konzept und das Image deines Unternehmens würde sich durch diese Maßnahme enorm verbessern.
Der Wunsch nach Umweltfreundlichkeit lässt deine Produktionskosten zwar ansteigen, jedoch bist du gewillt, dies in Kauf zu nehmen. Würde dein Unternehmen ein anderes Management-Prinzip verfolgen und nach dem Shareholder-Ansatz vorgehen, dann würde das Wohl der Anteilseigner im Vordergrund stehen. Du würdest eine derartige Kostensteigerung vermeiden, da eine Steigerung des Profits höhere Priorität hat.
In der Realität ist es empfehlenswert, beide Ansätze in die Unternehmensführung mit einzubeziehen und dadurch für das Wohl einer Firma zu sorgen.
Shareholder vs Stakeholder — häufigste Fragen
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Was ist der Unterschied zwischen Shareholdern und Stakeholdern? Der Unterschied zwischen Shareholdern und Stakeholdern liegt darin, dass Shareholder Aktionäre sind, die Anteile am Unternehmen besitzen und finanzielle Interessen verfolgen. Stakeholder hingegen sind alle, die von den Entscheidungen des Unternehmens betroffen sind, wie Mitarbeitende, Kunden oder Lieferanten. -
Was sind Shareholder? Shareholder (Aktionäre oder Anteilseigner) sind Personen oder Institutionen, die Anteile — meist in Form von Aktien — am Grundkapital einer Aktiengesellschaft besitzen. Sie sind mitgliedschaftlich am Unternehmen beteiligt und haben Rechte auf Kapitalrendite und Mitbestimmung.