Interphase
Was die Interphase ist und wie sie abläuft, erfährst du in diesem Beitrag und in unserem Video dazu!
Inhaltsübersicht
Was ist die Interphase?
Die Interphase ist ein Prozess, der zwischen zwei Zellteilungen stattfindet. Sie läuft also sowohl vor der Mitose, als auch vor der Meiose (Meiose 1) ab.
Während der Interphase wird die Zelle vergrößert und Zellbestandteile werden vervollständigt. Außerdem verdoppelt sich der Chromosomensatz im Zellkern. Das ist nötig, damit nach der Zellteilung beide neu entstandenen Zellen über die kompletten Erbinformationen verfügen.
Die Interphase läuft in drei Hauptphasen und einer optionalen Ruhephase ab. Sehen wir uns die einzelnen Phasen jetzt etwas genauer an.
Die drei Phasen der Interphase
Die Interphase setzt sich in der Regel aus vier Phasen zusammen, drei Hauptphasen und einer Ruhephase:
- G1-Phase
- G0-Phase (opt. Ruhephase)
- S-Phase
- G2-Phase
Dabei bilden die G1-, S- und G2-Phase die drei Hauptphasen der Interphase. Als G0-Phase wird eine Ruhephase bezeichnet, die nur manchmal vorkommt. Das ist davon abhängig, ob es nötig ist, dass sich die entsprechenden Zellen vermehren, oder nicht. Nach den Phasen der Interphase folgt die sogenannte M-Phase, die Mitose.
G1-Phase
Die G1-Phase, auch Gap-Phase genannt, ist die erste Phase der Interphase. In dieser Phase liegen die Chromosomen getrennt als Ein-Chromatid-Chromosomen vor und befinden sich in einem entspiralisierten Zustand.
Während dieser Phase finden in der Zelle folgende Prozesse statt:
- Die Zelle wächst extrem an und Zellbestandteile, wie Zellorganellen und Zellplasma werden gebildet.
- Die Proteinbiosynthese wird gesteigert, um Enzyme für die S-Phase zu bilden.
G0-Phase
Direkt nach der G1-Phase können manche Zellen in die sogenannte G0-Phase übergehen. Das passiert immer, wenn sie sich nicht weiter vermehren können oder sollen. Du nennst diese Phase auch Ruhephase, weil sich Zellen in der Phase nicht weiter teilen. Trotzdem „arbeiten“ diese Zellen weiter, sie führen also immer noch ihre üblichen Funktionen aus.
So befinden sich zum Beispiel Nervenzellen und manche Muskelzellen dauerhaft in der G0-Phase. Andere Zellarten können eine bestimmte Zeit ruhen und sich bei Bedarf weiter teilen. Dazu zählen zum Beispiel weiße Blutkörperchen. Sie verharren häufig in der G0-Phase bis eine Verletzung des Körpers auftritt. Dann werden sie gebraucht, um Viren oder Fremdkörper abzuwehren und beginnen sich zu vermehren.
S-Phase
Die nächste Phase in der Interphase ist die S-Phase oder auch Synthese-Phase.
Folgende Veränderungen laufen dabei in der Zelle ab:
- Hier findet die DNA-Replikation statt, die DNA im Zellkern wird also verdoppelt.
- Dabei bilden sich aus den Ein-Chromatid-Chromosomen die Zwei-Chromatid-Chromosomen. Sie liegen allerdings immer noch entspiralisiert vor.
- Um diese Chromosomen später wieder aufwickeln zu können, werden in der S-Phase außerdem entsprechende Proteine (Histone) gebildet.
G2-Phase
Abgeschlossen wird die Interphase von der G2-Phase. Sie dient hauptsächlich der Vorbereitung der Zelle auf die Zellteilung.
In der G2-Phase finden folgende Prozesse statt:
- Durch eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme wächst die Zelle weiter an.
- Außerdem bereitet sich die Zelle mit einer verstärkten Proteinbiosynthese und RNA -Herstellung auf die nachfolgende Kernteilung vor.
- Abschließend werden mögliche Kontakte zu anderen Zellen aufgelöst.
Interphase im Zellzyklus
Die Interphase kommt sowohl im Zusammenhang mit der Mitose als auch mit der Meiose vor.
Interphase und Mitose:
Die Interphase kann zwischen zwei Zellteilungen stattfinden, so auch zwischen zwei Mitosen . Du sprichst bei der Mitose auch von der M-Phase. Dabei wird der Kern einer Zelle geteilt. Anschließend spaltet sich während der sogenannten Cytokinese die Zelle in zwei identische Tochterzellen auf.
Schon gewusst? Das Ziel jeder Zellteilung ist, dass am Ende zwei gleiche Zellen mit je vollständiger DNA vorliegen. Die Interphase kommt deswegen vor jeder Mitose vor.
Interphase und Meiose:
Auch die Meiose ist eine Zellteilung. Hier werden allerdings nicht identische Körperzellen, sondern Keimzellen (Spermien oder Eizellen) hergestellt. Dabei gibt es ebenfalls eine Interphase.
Der Unterschied zur Mitose ist, dass die Erbinformation in der Meiose auf zwei Zellen aufgeteilt und nicht kopiert werden soll. Eine Interphase, in der die DNA verdoppelt wird, ist deshalb nur vor dem ersten Teil der Meiose, der Meiose 1, nötig. Zwischen Meiose 1 und Meiose 2 gibt es keine Interphase.
Interphase — häufigste Fragen
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Was ist die Interphase?
Die Interphase ist der Abschnitt zwischen zwei Zellteilungen. Währenddessen werden die einzelnen Chromatiden der Chromosomen verdoppelt, sodass statt Ein-Chromatid-Chromosomen Zwei-Chromatid-Chromosomen vorliegen. Somit liegen im Zellkern zwei Kopien von jedem Chromatid vor.
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Wofür braucht man die Interphase?
Die Interphase ist für die Zellen eine wichtige Vorbereitung für die Mitose. Sie findet deshalb zwischen zwei Kernteilungen statt. Die Interphase und die Mitose können zum Zellzyklus zusammengefasst werden. Er ist für die Vermehrung von Zellen und dadurch für das Überleben von Organismen notwendig.
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Wie läuft der Interphase Zellzyklus ab?
Die Interphase bildet zusammen mit der Mitose die beiden Bestandteile des eukaryotischen Zellzyklus. Die Mitose ist dabei die Kernteilung, gefolgt von der Zytokinese, der eigentlichen Zellteilung. Der Zeitraum zwischen zwei Kernteilungen ist die Interphase. Sie bereitet die Zellen auf die nächste Mitose vor.
Zellzyklus
Super! Jetzt kennst du dich mit der Interphase aus. Im Zellzyklus muss allerdings noch mehr passieren, bis sich eine Zelle erfolgreich teilen kann. Wie genau dieser Zyklus abläuft erfährst du in diesem Video , also schau rein!