Das Höhlengleichnis von Platon ist eines der bekanntesten Gleichnisse der antiken Philosophie. Aber was genau beschreibt es? In diesem Beitrag und in unserem Video schauen wir uns die wichtigsten Punkte näher an! 

Inhaltsübersicht

Platons Höhlengleichnis einfach erklärt

Der antike Philosoph Platon  gilt als der Urvater des sogenannten Idealismus. Er versuchte zu beantworten, wie man etwas erkennt und warum die Dinge so sind, wie du sie wahrnimmst. Nach seiner Auffassung kannst du zwei Welten trennen: Sinnenwelt und Ideenwelt.

Unter der Sinnenwelt versteht Platon die Welt, in der du dich gerade befindest. In dieser Welt nimmst du deine Umgebung mit deinen Sinnen wahr und erschaffst so eine individuelle Wirklichkeit. Die andere Welt ist die Ideenwelt. Mit Idee meint Platon aber nicht einen Einfall oder Gedanken, sondern die ewige Wahrheit.

Um besser erklären zu können, was er damit meint, hat sich Platon das Höhlengleichnis ausgedacht. Das Ziel des Gleichnisses ist es, den Unterschied zwischen Schein und wahrer Wirklichkeit zu erkennen. 

Höhlengleichnis

In Platons Höhlengleichnis wird der Lernvorgang eines Menschen bildlich dargestellt. Platon beschreibt das Gleichnis als Gedankenexperiment, in dem du dir folgende Situation vorstellen sollst:

In einer Höhle sitzen Gefangene von Kindheit an gefesselt an Nacken und Beinen. Sie können weder ihren Kopf zur Seite bewegen, noch können sie sich umdrehen. Das einzige, was sie sehen, ist die Höhlenwand vor ihnen. Die Wand ist beleuchtet von einem Feuer hinter den Menschen. Nun trägt jemand verschiedene Gegenstände vor diesem Feuer entlang. Dadurch werden Schatten an die Wand vor den Gefesselten geworfen. Diese Schatten sind alles, was diese Menschen bisher in ihrem Leben gesehen haben. Die Gefangenen ahnen nichts von dem Feuer oder den Gegenständen. Stattdessen halten sie die Schattenbilder für die einzig wahre Wirklichkeit.

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Platons Höhlengleichnis

Eines Tages kann sich einer der Gefangenen befreien und sieht draußen die wahre Welt. Er erblickt die Sonne, den Himmel und weitere unbekannte Dinge, die die Menschen in der Höhle nicht kennen. Der Befreite ist erstmal verwirrt und hält die neuen Gegenstände für weniger real als die vertrauten Schattenbilder. Erst nach einiger Zeit gewöhnt er sich daran und erkennt die wirkliche Welt und ihre Schönheit.

Als er in seine bekannte Umgebung zurückkehrt, sieht er, was die Schatten an der Höhlenwand verursachten und welche Gegenstände diese Schatten erzeugten. Begeistert erzählt er den anderen Gefangenen über die Welt draußen und will sie befreien. Die anderen aber werden ihm nicht glauben. Stattdessen werden sie sich über seine Erkenntnisse lustig machen, ihn für verrückt halten oder sogar töten, wenn er sie zu befreien versuchen würde. 

Höhlengleichnis Deutung

Platon versucht mit dem Höhlengleichnis zwei Welten zu erklären: 1. Die Sinnenwelt und 2. Die Ideenwelt. Die Menschen in der Höhle leben laut Platon in der Sinnenwelt. In dieser Welt sehen die Dinge nicht so aus, wie sie wirklich sind. Sie sind nur Abbilder, die die Menschen mit ihren Sinnen erkennen.

Die Sinnenwelt kann laut Platon auch mit unserer Welt verglichen werden, in der du dich gerade befindest. Du siehst auch nur die Abbilder von Gegenständen und nicht wie sie wirklich sind. Der Grund dafür ist, dass du in einem geschlossenen Umfeld lebst und deshalb nie darüber hinausschauen kannst. Dadurch kannst du die Dinge auch nicht mit anderen Augen betrachten. Du weißt nicht, ob es noch eine größere Wirklichkeit gibt, als die, die wir kennen.

In Bezug auf das Höhlengleichnis lebst du wie die Gefangenen. Genau wie sie die Schatten auf der Höhlenwand für wahr halten, siehst du Dinge, die du mit deinen Sinnen wahrnimmst, als das einzig Wahre. Du lebst also in einer Scheinwelt. Um die Dinge in Wirklichkeit sehen zu können, musst du dich aus der Höhle bzw. Sinnenwelt befreien. Das heißt, du musst die gesamte Existenz infrage stellen.

Für diesen Schritt brauchst du Mut. Denn es kann unbequem und verwirrend sein, dich aus deiner bequemen Wirklichkeit bzw. aus den Fesseln zu befreien. Erst, wenn du das tust, kannst du das Tageslicht und die wahre Wirklichkeit sehen. Diese Welt nennt Platon auch „Ideenwelt“. Der Ausgang des Menschen aus der Scheinwelt in die Ideenwelt führt ihn demnach zur Erkenntnis

Du könntest den Befreiten aus der Höhle auch als Philosophen deuten, der die Wahrheit verstanden hat. Dieser hatte den Mut sich zu befreien und wurde so ein freiheitlicher, eigenständig denkender und geistig bewusster Mensch.

Platon

Jetzt kennst du dich bestens mit Platons Höhlengleichnis aus! Wenn du mehr über das Leben des griechischen Philosophen herausfinden möchtest, dann schau gleich bei unserem Beitrag  dazu vorbei!

Zum Video: Platon
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