In der Stellenanzeige deines Traumjobs wird Berufserfahrung gefordert. Doch was bedeutet das überhaupt? Im Beitrag und in unserem Video  erfährst du, was als Berufserfahrung zählt, warum sie wichtig ist und wie du sie sammeln kannst!

Inhaltsübersicht

Berufserfahrung – Überblick

Viele Stellenanzeigen erfordern heutzutage ein gewisses Maß an Berufserfahrung. Das heißt, neben deinen fachlichen Qualifikationen solltest du auch praktische Erfahrungen mitbringen. Doch was zählt eigentlich genau als Berufserfahrung?

Deine beruflichen Erfahrungen werden in verschiedene Kategorien unterteilt. Sie informieren den Personaler über die Länge deiner Arbeitserfahrung und beweisen deine Eignung für die neue Stelle. Die Kategorien sind:

  • Erste Berufserfahrung (Praktika, Minijobs, Nebenjobs)
  • Einschlägige Berufserfahrung (1-3 Jahre Erfahrung in diesem Beruf)
  • Langjährige Berufserfahrung (> 5 Jahre, Spezialisten, Führungskräfte)

Durch jegliche Tätigkeiten, die du in der Arbeitswelt ausführst, kannst du Berufserfahrung sammeln. Darunter fallen zum Beispiel Praktika, Nebenjobs, Werkstudententätigkeiten oder auch eine Ausbildung.

Was zählt als Berufserfahrung?

Der Begriff Berufserfahrung bezeichnet alle Kenntnisse und Fähigkeiten, die du durch bestimmte Tätigkeiten in der Arbeitswelt erworben hast. 

Arbeitgeber stufen deine Arbeitserfahrung durch bestimmte Formulierungen in den Stellenanzeigen ein:

Erste Berufserfahrung

Als „erste Berufserfahrung“ gelten die meisten Tätigkeiten, die du während der Schulzeit oder des Studiums ausübst. Dazu zählen zum Beispiel Ferienjobs, Praktika oder eine Werkstudententätigkeit. Am besten warst du auch noch im gleichen Bereich tätig wie dein künftiger Arbeitgeber und konntest so bereits erste relevante Erfahrungen sammeln.

Das ist aber nicht zwingend notwendig. Auch wenn die Arbeit nichts mit der Tätigkeit deines neuen Jobs zu tun hatte, solltest du sie trotzdem angeben. Das zeigt nämlich, dass du bereits Einblicke in den Arbeitsalltag hattest und seinen Belastungen gewachsen bist. 

Tipp: Enthält die Stellenausschreibung Formulierungen wie „von Vorteil“, „gern gesehen“ oder „idealerweise“, dann sind erste praktische Erfahrungen zwar wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich. Berufserfahrung steigert aber auf jeden Fall deine Chancen bei einer Bewerbung.

Einschlägige Berufserfahrung

Viele Stellenanzeigen fordern „einschlägige“, „fundierte“ oder „relevante“ Berufserfahrung. Doch was bedeutet einschlägige Berufserfahrung?

Findest du die Formulierung in der Stellenausschreibung, dann erwartet der Arbeitgeber, dass du in genau der Branche oder dem Beruf gearbeitet hast, für den du dich bewirbst. Idealerweise hast du dort bereits ein bis mehrere Jahre Arbeitserfahrung gesammelt — Praktika oder Aushilfsjobs reichen hier also definitiv nicht aus! 

Mit einer einschlägigen Berufserfahrung zeigst du dem Arbeitgeber, dass du das nötige Fachwissen bzw. Kenntnisse für den neuen Job besitzt. Du bist mit den Aufgaben und Abläufen vertraut und wirst dich in deinem neuen Arbeitsumfeld vermutlich schnell zurechtfinden.

Langjährige Berufserfahrung

Wird in einer Stellenausschreibung „umfassende“, „langjährige“ oder „mehrjährige“ Berufserfahrung gefordert, dann erwartet der Arbeitgeber eine Arbeitserfahrung von mehr als 5 Jahren in der entsprechenden Branche oder Position.

Du solltest dich bestens mit den anfallenden Tätigkeiten auskennen, dich schnell in das neue Arbeitsumfeld einarbeiten können und vielleicht sogar eigene Kontakte mitbringen.

Meistens wird eine mehrjährige Berufserfahrung gefordert, wenn es um Jobs für Spezialisten oder Führungskräfte geht. Oft beinhalten diese Stellen auch Personal- oder Budgetverantwortung.

Warum ist Berufserfahrung wichtig?

Egal, ob erste, einschlägige oder fundierte Berufserfahrung — wenn du auf der Suche nach einem neuen Job bist, wirst du kaum eine Stellenanzeige finden, die solche Angaben nicht enthält. Wir zeigen dir an ein paar Gründen, warum Berufserfahrung so wichtig ist:

Kürzere Einarbeitung
Hast du bereits berufliche Erfahrungen in dem Job gesammelt, dann ist deine Einarbeitungszeit wesentlich kürzer als bei anderen Mitarbeitern. Gewisse Regeln oder Tätigkeiten müssen dir nicht mehr erklärt werden und du arbeitest oft von Beginn an schon eigenständiger als jemand, der sich neu einarbeiten muss.

Schnellere Ergebnisse
Wenn du Berufserfahrung vorweisen kannst, dann beherrschst du in der Regel die grundlegenden Aufgaben des neuen Jobs und weißt, was dich erwartet. Du kennst dich besser aus als jemand, der von vorne anfangen muss, und lieferst daher meist auch schneller Ergebnisse.

Engagement des Mitarbeiters
Arbeitgeber stellen mithilfe der Berufserfahrung fest, ob du fachlich für die Stelle geeignet bist. Darüber hinaus versuchen sie aber auch, mehr über deine Motivation zu erfahren. Warum wechselst du so oft deinen Job? Wieso wurdest du nach so langer Zeit nicht befördert? All das sind Fragen, die sich ein künftiger Arbeitgeber stellen könnte. 

Tipp: Verfügst du über eine mehrjährige Berufserfahrung und möchtest jetzt den Job wechseln, dann bietet sich ein Motivationsschreiben an. So begründest du deine Wechselmotivation und gibst dem Personaler wenig Raum für Spekulationen. 

Grundlage für Gehaltsverhandlungen
Besonders, wenn du eine langjährige, fundierte Berufserfahrung vorweisen kannst, hast du eine bessere Ausgangsposition in Gehaltsverhandlungen. Je mehr Arbeitserfahrung du hast, desto größer ist auch dein Fachwissen. Das kannst du hier als Argument anbringen. 

Anerkennung Berufserfahrung im öffentlichen Dienst

Deine beruflichen Erfahrungen werden nicht nur dafür genutzt, um deine Eignung für die Stelle abschätzen zu können. Im öffentlichen Dienst ist die Berufserfahrung ein wichtiges Merkmal, um dein Gehalt zu bestimmen. Je nach Erfahrungsstufe wirst du hier nämlich in verschiedene Entgeltgruppen eingeteilt.

Berufserfahrung sammeln

Vor allem frische Schulabgänger und Absolventen haben oft wenig bis gar keine Berufserfahrung vorzuweisen. Wie du bereits in der Schulzeit und auch während des Studiums Arbeitserfahrung sammeln kannst, siehst du hier:

  • Praktika
    Praktika, besonders mehrmonatige, kommen bei Arbeitgebern gut an. Denn sie vermitteln ein positives Bild von deiner Motivation und deinem Engagement. Idealerweise machst du dein Praktikum gleich in dem Unternehmen, bei dem du dich später bewerben willst. So lernst du die Abläufe kennen und knüpfst bereits erste Kontakte.
    → erste Berufserfahrung
     
  • Nebenjobs
    Viele Branchen bieten Ferienjobs oder sogar Teilzeitstellen an, die du nutzen kannst, um erste Erfahrungen zu sammeln. So kannst du dir etwas dazuverdienen und gleichzeitig wichtige Dinge für das spätere Arbeitsleben lernen.
    → je nach Umfang erste / fundierte / mehrjährige Berufserfahrung
     
  • Projektarbeiten
    Manchmal arbeiten Hochschulen oder Universitäten in Form von Kooperationsprojekten mit Unternehmen zusammen. Dabei hat das Unternehmen oft eine bestimmte Aufgabenstellung, die die Studierenden im Rahmen ihrer Vorlesung bearbeiten sollen. So kannst du deine erlernten Fachkenntnisse in der Praxis anwenden und erste Erfahrungen sammeln.
    → erste Berufserfahrung
     
  • Werkstudententätigkeiten
    Als Werkstudent darfst du wöchentlich bis zu 20 Stunden neben dem Studium arbeiten. Das ist eine gute Möglichkeit, um dir wichtige Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen. Außerdem erhöhst du die Chance, nach dem Studium eine Vollzeitstelle zu bekommen, denn du kennst bereits die internen Arbeitsabläufe des Unternehmens und brauchst so weniger Einarbeitung.
    → je nach Umfang erste / fundierte / mehrjährige Berufserfahrung
     
  • Praxissemester
    In vielen Studiengängen ist ein Praxissemester Pflicht. Dabei verbringst du ein ganzes Semester in einem Unternehmen und leistest ein Praktikum ab. Ähnlich wie bei einem normalen Praktikum gilt auch hier: Überlege dir, was du nach deinem Studium machen willst und absolviere dein Praxissemester in einem Beruf, der dafür relevant ist.
    → erste Berufserfahrung

Wichtig: Als Berufseinsteiger kannst du alle Erfahrungen angeben, die du bisher gesammelt hast. Später musst du nicht mehr alle Praktika oder Ferienjobs nennen. Beschränke dich auf relevante Erfahrungen, die einen Mehrwert für deine Bewerbung liefern oder Lücken im Lebenslauf erklären.

Zählt eine Ausbildung als Berufserfahrung?

Mit einer Ausbildung im dualen System sammelst du neben theoretischem Fachwissen viele praktische Erfahrungen. Meistens werden dir in der Ausbildung jedoch nur grundlegende Inhalte gelehrt, daher reicht es nicht für „einschlägige Kenntnisse“. Auf jeden Fall hast du damit aber bereits „erste Berufserfahrung“ gesammelt und kannst das so auch in deiner Bewerbung angeben!

Ohne Berufserfahrung bewerben?

Du fragst dich, ob du dich auch ohne Berufserfahrung auf deinen Traumjob bewerben kannst? Die Antwort lautet: Ja! 

Auch ohne berufliche Erfahrungen solltest du dich auf jeden Fall bewerben, wenn du Interesse an dem Job hast. Du hast nichts zu verlieren und die Chance, dass du den Personaler trotzdem von dir überzeugen kannst, besteht.

In diesem Fall solltest du dich in deiner Bewerbung auf deine Kenntnisse und Fähigkeiten konzentrieren und diese hervorheben. Betone deine Soft Skills, deine Bereitschaft zur Weiterentwicklung oder dein Geschick im Umgang mit bestimmten Programmen. 

Bewerbung Quereinsteiger

Super! Jetzt weißt du, welche Arten von Berufserfahrung es gibt und kennst verschiedene Beispiele, wie du sie sammeln kannst. Wie du auch ohne große Vorerfahrungen Erfolg hast und wie eine Bewerbung als Quereinsteiger aussehen soll, zeigen wir dir im Video.

Bewerbung: Quereinsteiger
Bewerbung: Quereinsteiger

Bewerbung Quereinsteiger

Super! Jetzt weißt du, welche Arten von Berufserfahrung es gibt und kennst verschiedene Beispiele, wie du sie sammeln kannst. Wie du auch ohne große Vorerfahrungen Erfolg hast und wie eine Bewerbung als Quereinsteiger aussehen soll, zeigen wir dir im Video.

Bewerbung: Quereinsteiger
Bewerbung: Quereinsteiger

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