Rollreibung
Was ist Rollreibung und was bedeutet Rollwiderstand? Das erklären wir dir hier im Beitrag und im Video !
Inhaltsübersicht
Rollreibung einfach erklärt
Rollreibung entsteht zum Beispiel, wenn ein Rad durch seine Gewichtskraft auf eine Unterlage gedrückt wird und auf ihr rollt. Da die Oberflächen nicht komplett glatt sind, reiben sie aneinander. Das führt zur Rollreibung. Sie wirkt immer entgegen der Bewegungsrichtung des Rades und bremst die Bewegung ab.
Stell dir vor, ein Rad rollt auf der Straße nach vorne. Weil die Oberflächen des Rades und der Straße nicht komplett glatt sind, reiben sie aneinander. Es entsteht die Rollreibung. Sie bremst die Bewegung des Rades leicht ab, da sie in die entgegengesetzte Richtung wirkt.
Du berechnest die Rollreibungskraft mit der Formel
FRR = µRR • FN
- FRR: Rollreibungskraft
- FN: Normalkraft
- µRR: Rollreibungskoeffizient
Reibung entsteht immer dann, wenn zwei Körper aufeinander liegen, gleiten oder rollen. Je rauer die Oberfläche der Körper ist, desto mehr Kraft braucht man, um die Körper zu bewegen. Bei glatten Oberflächen reichen hingegen schon geringe Kräfte.
Rollreibungskraft Ursache
Schau dir die Ursache für die Rollreibung nun genauer an. Stell dir ein Rad vor, das auf einer Unterlage steht. Das kann zum Beispiel ein Fahrradreifen auf einer Straße sein. Es wirken verschiedene Kräfte:
Gewichtskraft und Normalkraft
In der Mitte des Rades ist sein Schwerpunkt. Auf ihn wirken zwei Kräfte:
- Die Gewichtskraft FG
ist die Kraft, die das Rad auf den Boden drückt.
- Die Normalkraft FN ist die Kraft, mit der der Boden senkrecht zur Oberfläche auf das Rad wirkt. Sie entsteht dadurch, dass der Boden durch das Gewicht des Rades leicht nach unten verformt wird. Nach dem Gesetz von Hooke verursacht das eine Kraft nach oben — die Normalkraft. Der Betrag der Normalkraft ist dabei gerade so groß wie die Gewichtskraft. Dadurch ist das Rad in Ruhe.
Zugkraft und Haftreibungskraft
Wird das Rad bewegt, wirken zusätzlich noch andere Kräfte. Sobald die Zugkraft in eine Richtung wirkt, entsteht eine Rollreibungskraft in die andere Richtung.
- Die Zugkraft FZ ist die Kraft, die das Rad in eine Richtung zieht, hier nach rechts. Das bist zum Beispiel du, wenn du in die Pedale deines Fahrrads trittst.
- Die Rollreibung FRR wirkt in die entgegengesetzte Richtung. Sie entsteht dadurch, dass die Oberflächen des Rades und der Straße nicht komplett glatt sind. Unter dem Mikroskop erkennst du, dass sie rau sind. Dadurch verhaken sich die Oberflächen. Ist die Zugkraft größer als die Rollreibung, ist das Rad in Bewegung.
Rollreibung Formel
Die Rollreibungskraft berechnest du mit der Formel
FRR = µRR • FN
Der Buchstabe µRR („mü“ Rollreibung) ist die Proportionalitätskonstante. Du kannst sie auch Rollreibungskoeffizient oder Rollreibungszahl nennen. Sie hängt von den Materialien der Oberfläche der Körper ab. Die Geschwindigkeit des Körpers hat keinen Einfluss auf die Reibung.
Rollreibungskoeffizient Tabelle
Wie groß der Rollreibungskoeffizient abhängig vom Material ist, kannst du in der folgenden Tabelle sehen.
Material | Rollreibungskoeffizient |
PKW-Reifen auf Asphalt trocken | 0,02 |
PKW-Reifen auf Beton trocken | 0,015 |
Stahl auf Stahl trocken | 0,002 |
Die Kraft, die beim Abrollen eines Rades, einer Kugel oder eines Walzkörpers entsteht und der Bewegungsrichtung entgegengerichtet ist, ist der Rollwiderstand. Du nennst den Rollwiderstand auch Rollreibung oder rollende Reibung. Der Rollwiderstandskoeffizient sagt dir, wie stark die Reibung zwischen zwei Materialien ist.
Erwünschte und unerwünschte Rollreibung
Rollreibung kann erwünscht oder unerwünscht sein. Erwünscht ist sie zum Beispiel, wenn ein Sportler mit dem Fahrrad auf Rollen sein Krafttraining macht.
Unerwünscht ist die Rollreibung zum Beispiel:
- bei Kugellagern
- beim Fahren mit PKW oder Fahrrad
Die Rollreibungskraft kann auch vergrößert und verkleinert werden. Sie wird größer,
- wenn die Normalkraft FN vergrößert wird oder
- wenn die Oberflächen weich und rau sind.
Die Rollreibung wird kleiner,
- wenn die Normalkraft FN verkleinert wird oder
- wenn die Oberflächen hart und glatt sind.
Seilkraft und Seilreibung
Die Rollreibung ist zum Beispiel sehr wichtig, wenn sich ein Seil über eine Rolle bewegt. Wie du die Reibung dabei berechnen kannst und auf was du genau achten musst, zeigen wir dir im Video zu Seilkraft und Seilreibung!