Hydrophyten
Was Hydrophyten sind und inwiefern sie sich von anderen Pflanzen unterscheiden, erklären wir dir hier und im Video dazu!
Inhaltsübersicht
Hydrophyten einfach erklärt
Hydrophyten sind Pflanzen, die ganz oder teilweise im Wasser wachsen. Deshalb nennst du sie auch Wasserpflanzen. Zu den bekanntesten Beispielen der Hydrophyten zählen die Seerose, das Tausendblatt, die Wasserpest und das Hornblatt. Außerdem gehören Pflanzen wie der Tannenwedel, die Wasserfeder und das Laichkraut zu den Wasserpflanzen.
Je nach Gewässer und Standort wird zwischen verschiedenen Arten unterschieden. Wasserpflanzen befinden sich hauptsächlich in dauerfeuchten Gebieten mit Süß-, Brack- oder Meerwasser.
Dabei handelt es sich um Gewässer ohne starke Strömung, da die Hydrophyten aufgrund der schwachen Verwurzelung im Boden weggespült werden würden. Außerdem wachsen Hydrophyten auch an Ufer- und Sumpfgebieten, in denen sie nur zeitweise unter Wasser stehen.
Gut zu wissen: Brackwasser ist See- oder Meerwasser mit einem Salzgehalt von 0,1 % – 3 %. Es ist häufig in Flüssen zu finden, die im Meer münden. Bei Gewässern mit niedrigerem Salzgehalt sprichst du von Süßwasser.
Hydrophyten — Abgrenzung und Arten
Alle Hydrophyten gehören zu den Makrophyten. Das sind Pflanzen, die mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Das Gegenteil davon sind Mikrophyten, die nur mit einem Mikroskop sichtbar sind. Dazu gehören beispielsweise Mikroalgen.
Da Wasserpflanzen unterschiedliche Eigenschaften in ihrem Aufbau und Aussehen haben, werden sie in verschiedene Arten unterteilt:
- Pleustophyten (Schwebepflanzen)
- Rhizophyten (Wasserwurzler)
Pleustophyten (Schwebepflanzen)
Du nennst Pleustophyten auch Schwebepflanzen, da sie nicht im Boden verwurzelt sind und somit frei im Wasser „umherschweben“.
Dabei unterscheidest du Pleustophyten nochmal in zwei Arten: Mesopleustophyten und Acropleustophyten.
Mesopleustophyten sind Pflanzen, die komplett unter Wasser wachsen wie beispielsweise das Hornblatt.
Acropleustophyten schwimmen dahingegen an der Wasseroberfläche. Dazu gehört zum Beispiel die Wasserlinse.
Rhizophyten (Wasserwurzler)
Rhizophyten sind Wasserpflanzen mit Wurzeln, die im Gewässergrund verankert sind. Daher nennst du sie auch Wasserwurzler.
Auch die Wasserwurzler werden in zwei weitere Unterarten aufgeteilt: die submersen Rhizophyten und die Schwimmblattpflanzen.
Submersen Rhizophyten wachsen dabei unter Wasser, wie beispielsweise das Tausendblatt.
Schwimmblattpflanzen wie die Weiße Seerose treiben dahingegen an der Wasseroberfläche.
Neben den Hydrophyten gibt es noch weitere Pflanzenarten, die sich an die Verfügbarkeit von Wasser in ihrem Lebensraum angepasst haben. Pflanzen, die in feuchten und schattigen Gebieten wachsen, nennst du Hygrophyten . Pflanzen, die in wasserarmen Gebieten wachsen, heißen Xerophyten .
Hydrophyten — Aufbau
Grundsätzlich sind Wasserpflanzen aus den gleichen Bestandteilen wie Landpflanzen aufgebaut. Allerdings haben sie sich an ihren speziellen Lebensraum angepasst. Ihre Pflanzenteile weichen dabei in ihrer Funktion und Form von den Landpflanzen ab.
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Wurzeln
Bei den meisten Wasserpflanzen sind Wurzeln nur in reduzierter Form zu finden, denn ein ausgeprägtes Wurzelwerk ist nicht nötig. Anders als bei Landpflanzen sind die Wurzeln von Hydrophyten nämlich kaum für die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser verantwortlich. Sie dienen stattdessen hauptsächlich zur Verankerung im Gewässerboden, sodass der Hydrophyt nicht von der Wasserströmung weggespült wird.
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Sprossachse
Die Sprossachse verbindet Blätter und Wurzel der Pflanze miteinander. Sie besteht aus einem speziellem luftdurchlässigem Gewebe, das du Aerenchymgewebe nennst. Es spielt für den Gasaustausch innerhalb der Pflanze eine wichtige Rolle. Du kannst dir das Gewebe wie kleine Luftkanäle vorstellen, durch die das Kohlenstoffdioxid aus der Luft transportiert wird. Dieser Vorgang ist für die Photosynthese wichtig. So erhalten auch untergetauchte Wasserpflanzen die benötigte Menge an Kohlenstoffdioxid und können Photosynthese betreiben.
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Blätter
Da Wasserpflanzen im Gegensatz zu Landpflanzen keine tiefen Wurzeln besitzen, erfolgt die Nährstoffaufnahme über ihre Blätter. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten von Blättern, die sich in ihrem Aufbau unterscheiden. Blätter unter der Wasseroberfläche nennst du Unterwasserblätter und Blätter oberhalb des Wassers Schwimmblätter.
Hydrophyten Blattquerschnitt
Die zwei Blattarten der Hydrophyten haben sich an ihre individuellen Standorte angepasst, weshalb sie unterschiedliche Blattquerschnitte besitzen. Schwimmblätter bestehen dabei aus folgenden Schichten:
- Cuticula
- Epidermis
- Palisadengewebe
- Schwammgewebe
Auf der Blattoberseite haben Schwimmblätter eine dünne wasserundurchlässige Wachsschicht, die du Cuticula nennst. Sie schützt das Blatt vor Wasserverlust durch Verdunstung (Transpiration ).
Unter der Cuticula befindet sich die Epidermis. Sie dient hauptsächlich zum Schutz der inneren Pflanzenzellen gegen äußere Einflüsse. In der Epidermis befinden sich Spaltöffnungen (Stomata), die für den Gasaustausch zuständig sind. So können die Blätter Sauerstoff abgeben und Kohlenstoffdioxid aufnehmen.
Das Palisadengewebe ist die Schicht mit den meisten Chloroplasten . Daher findet hier die Photosynthese statt. Das Sonnenlicht gelangt also durch die oberen Schichten hindurch zu den Chloroplasten. Aus diesen wird dann das Licht absorbiert und Energie gewonnen. Je mehr Sonnenlicht das Blatt ausgesetzt ist, desto mehr Palisadengewebe hat es.
Unter dem Palisadengewebe befindet sich das Schwammgewebe. Die Zellen dort sind unregelmäßig angeordnet, sodass große Zellzwischenräume aus Luft entstehen. Du nennst sie auch Interzellularräume. Einerseits dienen sie dem Auftrieb der Schwimmblätter, sodass sie an der Wasseroberfläche schwimmen können. Andererseits dienen die Interzellularräume der Aufnahme und Speicherung von Gasen wie Sauerstoff.
Die Unterwasserblätter haben einen ähnlichen Aufbau wie die Schwimmblätter. Da sie allerdings unterhalb der Wasseroberfläche wachsen, ist eine Transpiration nicht möglich. Die Cuticula würde also in diesem Fall keine Funktion erfüllen. Deshalb haben Unterwasserblätter keine Cuticula. Außerdem dringt durch das Wasser nur wenig Sonnenlicht hindurch. Aus diesem Grund besitzen Unterwasserblätter auch kein Palisadengewebe.
Zusammenfassung
- Hydrophyten sind Wasserpflanzen, die ganz oder teilweise im Wasser wachsen.
- Sie kommen ihn dauerfeuchten Gebieten mit Süß-, Brack- oder Meerwasser und in Gewässern ohne starke Strömung vor.
- Je nach Standort und Aufbau lassen sich Hydrophyten in verschiedene Arten unterteilen.
- Hydrophyten haben sich durch verschiedene Eigenschaften an das Leben im Wasser angepasst und unterscheiden sich daher im Aufbau von Landpflanzen durch:
- ein reduziertes Wurzelwerk.
- eine (teilweise) fehlende Cuticula.
- ein (teilweise) fehlendes Palisadengewebe.
- ein durchlüftetes Aerenchymgewebe.
Transpiration
Manche Hydrophyten schützen sich mit der Cuticula vor einer Transpiration. Diese Art der Transpiration heißt cuticuläre Transpiration. Welche Arten es noch gibt und inwiefern sie sich zwischen verschiedenen Pflanzenarten unterscheiden, erklären wir dir hier im Video zur Transpiration!