In diesem Beitrag und unserem Video erfährst du, was abiotische Faktoren sind und wie du sie von biotischen Umweltfaktoren abgrenzen kannst. Außerdem findest du hier eine ausführliche Tabelle mit den wichtigsten abiotischen Faktoren!
Unter abiotischen Faktoren werden alle Einflüsse zusammengefasst, die von der unbelebten Umwelt ausgehen. Es handelt sich dabei also um Umweltfaktoren, an denen Lebewesen nicht direkt beteiligt sind. Zu den abiotischen Umweltfaktoren eines Ökosystems folgende:
Abiotische Faktoren wirken sich auf das Leben aller Lebewesen, also Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien, aus. Sie beeinflussen beispielsweise die Paarungszeit von Tieren oder den Laubabfall bei Bäumen.
Abiotische Faktoren (auch abiotische Umweltfaktoren) sind die nicht belebten Bestandteile eines Ökosystems, die mit anderen unbelebten und belebten Elementen in Wechselwirkung stehen.
Ein Umweltfaktor ist ein Element im Ökosystem, das mit anderen Bestandteilen der Umwelt in Wechselwirkung steht. Du unterscheidest dabei:
Abiotische Faktoren und biotische Faktoren stehen im Ökosystem in ständiger Wechselwirkung miteinander.
Unter abiotischen Faktoren kannst du dir die nicht-lebende Umwelt vorstellen, die auf verschiedene Lebewesen einwirkt. Vor allem kurzfristig sind sie in der Regel schwer beeinflussbare und natürliche auftretende Umstände im Ökosystem.
In der folgenden Tabelle haben wir einige wichtige abiotische Faktoren für dich zusammengefasst:
Abiotische Faktoren | Beschreibung und Einflüsse auf Lebewesen | Beispiele |
Licht | Sonnenlicht beeinflusst Aktivität und Stoffwechsel verschiedener Lebewesen |
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Wasser | Lebensnotwendig für alle Lebewesen, um nicht auszutrocknen |
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Temperatur | Jedes Lebewesen kann nur innerhalb bestimmter Luft- bzw. Wassertemperaturen überleben. |
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Klima |
➔ Alle Lebewesen sind auf bestimmte klimatische Bedingungen angewiesen, um sich ausbreiten zu können. |
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pH-Wert | Vor allem Tiere, die im Wasser leben, und Pflanzen brauchen einen bestimmten pH-Wert (sauer oder basisch), um zu überleben. |
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Boden | Der Humusgehalt, die geologischen Ausgangsmaterialien, die Feuchtigkeit und der ph-Wert des Bodens beeinflussen, welche Pflanzen dort wachsen können. |
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Relief | Hangausrichtung und -neigung haben eine Auswirkung auf die Dauer der Sonneneinstrahlung und bestimmen die Wetterseite. Das beeinflusst wiederum welche Pflanzen und Tiere sich dort ansiedeln. |
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Stoffkonzentration |
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Salinität | Salzgehalt des Wassers (Salzwasserfische müssen Salzwasser zum Beispiel filtern können, um trinken zu können) |
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Die einzelnen abiotischen Faktoren sind im Ökosystem nicht isoliert bzw. unabhängig voneinander, sondern interagieren miteinander. Du kannst es dir also vielmehr als ein Zusammenspiel der einzelnen abiotischen Faktoren vorstellen, die zusammen einen Lebensraum (Biotop) für verschiedene Lebewesen schaffen.
Im Folgenden stellen wir dir die abiotischen Faktoren Licht, Wasser und Temperatur genauer vor:
Ein wichtiger abiotischer Faktor ist das Licht. Für die Lebewesen stellt es eine Energiequelle dar. Folgende Bedeutung hat das Licht für Tiere und Pflanzen:
Beispiel aus der Tierwelt: Die Vögel im Wald singen beispielsweise abhängig von der Helligkeitsstufe. Morgens beginnen zum Beispiel die Amseln, der Kuckuck und die Rotkehlchen, danach kommen die Meisen und der Zaunkönig. Den Abschluss macht der Star und die Finken. Wann der morgendliche Gesang anfängt, hängt neben dem Sonnenaufgang auch von der Witterung (v.a. Bewölkung) ab.
Wasser ist für alle Lebewesen zum Überleben notwendig. Sie benötigen es, um nicht auszutrocknen, also zur sogenannten Hydration. Die Anforderungen an die Wassermenge, die Zusammensetzung des Wassers oder auch den pH-Wert unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Tier- und Pflanzenarten.
Wichtig ist allerdings: Es geht auch zu viel! Sowohl bei Tieren als auch bei Pflanzen kann nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Wasser schaden.
Welchen Wassergehalt Pflanzen im Boden und in der Luft brauchen, ist vor der Pflanzenart abhängig. Du unterscheidest dabei zwischen:
Die meisten Tiere können nur wenige Tage ohne Wasser auskommen. Gleichzeitig können Tiere, die in sehr wasserarmen Ökosystemen leben, also beispielsweise Kamele, über zwei Wochen ohne Wasser überleben.
Im Tierreich gibt es einige spannende Anpassungen in Bezug auf die Wasseraufnahme:
Ein weiterer wichtiger abiotischer Faktor ist die Temperatur der Luft. Alle Lebewesen können nur in einem bestimmten Temperaturbereich überleben (Toleranzbereich ). Bei einem Wert außerhalb des Bereiches (zu heiß oder zu kalt) funktioniert der Stoffwechsel nicht mehr richtig. Bei extremen Abweichungen kann es bis zum Tod des Lebewesens führen.
Die Temperatur spielt bei Pflanzen eine wichtige Rolle für folgende Prozesse:
Die Aktivität und der Stoffwechsel von Tieren sind vom abiotischen Faktor Temperatur abhängig. Poikilotherme , also wechselwarme, Tiere sind besonders auf ihre Umgebungstemperatur angewiesen. Sie können ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren. Deswegen wird sie an die Außentemperatur angepasst. Je kälter es dabei ist, desto langsamer ihr Stoffwechsel und desto niedriger ihre Aktivität. Im Winter fallen sie sogar in eine Winterstarre .
Doch nicht nur für sie ist der Winter eine Herausforderung. Um sich vor kalten Temperaturen zu schützen, haben auch viele andere Tiere in Überwinterunsgsstrategien. Sie begeben sich entweder in einen Winterschlaf oder eine Winterruhe .
Alle Lebewesen sind auf eine bestimmte Ausprägung der abiotischen Umweltfaktoren angewiesen (physiologische Potenz ). Sie brauchen also beispielweise eine gewisse Temperatur und Feuchtigkeit, um überleben und sich verbreiten zu können. Verschiedene Tier- und Pflanzenarten verbreiten sich deshalb nur dort, wo das Ökosystem ihre Lebensansprüche erfüllt. Sie leben in ihrer ökologischen Nische .
Wenn einer oder mehrere der abiotischen Faktoren einen Wert außerhalb des spezifischen Toleranzbereiches annimmt, verursacht das abiotischen Stress bei dem betroffenen Lebewesen. Das kann sogar bis zum Tod führen und passiert zum Beispiel bei extremer Trockenheit, Hitze oder Kälte.
Schau dir jetzt unser Video zur ökologischen Nische an und finde heraus, was sie beeinflusst und was passiert, wenn zwei Lebewesen die gleiche ökologische Nische besetzen.
Unter den Selektionsfaktoren verstehst du die Umweltfaktoren, die sich auf den Fortpflanzungserfolg und die Fitness/Angepasstheit von Individuen auswirken.
Individuen, die mit extremeren Ausprägungen verschiedener abiotischer Faktoren besser umgehen können (z. B. Hitze, Trockenheit, Dunkelheit), können sich besser vermehren und haben somit einen evolutionären Vorteil.
Kurzfristig treten die abiotischen Faktoren durch natürliche Umstände auf und sind von den Lebewesen eher unbeeinflusst. Langfristig kann sich das Verhalten der Lebewesen, insbesondere das des Menschen, aber auf die abiotischen Faktoren auswirken:
Schau dir als nächstes unser Video zu den biotischen Umweltfaktoren an und finde heraus, welche Arten von Wechselwirkungen es zwischen Lebewesen gibt.
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