Sprossachse
Die Sprossachse ist eines der drei Grundorgane einer Pflanze. Wie sie aufgebaut ist und welche Funktion sie erfüllt, erklären wir dir in diesem Beitrag. Hier geht’s direkt zum Video !
Sprossachse einfach erklärt
Die Sprossachse verbindet Blätter und Wurzel – die anderen beiden Grundorgane einer Pflanze – miteinander. Dadurch können Wasser oder Nährstoffe zwischen ihnen transportiert werden.
Eine weitere wichtige Funktion der Sprossachse ist es, die Blätter und die Blüten (Fortpflanzung) zu tragen und sie zur Sonne auszurichten. Dann können Pflanzen mithilfe von Photosynthese Energie gewinnen.
Auch wenn die Sprossachsen je nach Pflanzenart in ihrem äußeren Aufbau sehr unterschiedlich sein können, ähneln sie sich in ihrem inneren Aufbau:
- Abschlussgewebe: Epidermis
- Grund- und Festigungsgewebe: Rinde, Mark
- Leitgewebe: Leitbündel zum Wasser und Stofftransport

Sprossachse Aufbau
Sprossachsen können sehr vielfältig in ihrem Bau und ihrer Gestalt sein. Deswegen gibt es auch unterschiedliche Bezeichnungen für sie: Sprossachsen können wie bei der Sonnenblume krautig (unverholzt) sein. Das erkennst du daran, dass sie in der Regel grün sind und sich leicht biegen lassen. Du nennst sie dann Stängel.
Sprossachsen, die hart und holzig sind, findest du vor allem bei Bäumen und Sträuchern. Hier nennst du sie Stamm oder Zweig.
Betrachtest du eine Sprossachse genauer, kannst du verdickte Stellen – sogenannte Knoten (Nodi / umgangssprachlich: Nodien) – erkennen. Hier handelt es sich um einen Bereich, an dem die Blätter mit dem Spross verbunden sind. Den Abschnitt zwischen zwei Knoten nennst du Internodium.
Außerdem können Sprossachsen unverzweigt oder verzweigt sein. Letzteres passiert, wenn sich (Seiten)Knospen weiterentwickeln und zusätzliche Zweige und Blätter bilden. Der Spross kann aber auch eine windende Wuchsform annehmen und sich so an anderen Pflanzen oder Stützen „festklammern“.

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Sprossachse Querschnitt
Schauen wir uns nun den Querschnitt einer Sprossachse – also den inneren Aufbau einer Blütenpflanze – etwas genauer an. In unserem Beispiel handelt es sich um den Aufbau einer Sonnenblume, die eine zweikeimblättrige (dikotyle) Pflanze ist. Wie dir ihr Name verrät, haben zweikeimkeimblättrige Pflanzen zwei Keimblätter.

- Epidermis: Sie bildet das Abschlussgewebe, also die äußere Bedeckung der Pflanze. Sie sorgt für den Schutz der Pflanze.
- Rinde: In der Rinde sind Zellen mit verdickten Zellwänden enthalten, die dafür sorgen, dass der Spross stabil bleibt. Außerdem können hier Stoffe gespeichert werden.
- Mark: Es liegt im Inneren der Sprossachse und dient ebenfalls der Speicherung von Stoffen. Bei manchen Pflanzen findest du allerdings eine sogenannte Markhöhle vor, also sozusagen ein „Loch“ im Markgewebe.
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Leitbündel: Ihre Funktion ist, dass sie das Leitungs- und Transportsystem der Pflanzen bilden. Du unterteilst sie in zwei verschiedene Gewebebestandteile:
- Gefäßzellen / Xylem: Sie ermöglichen die Leitung von Wasser und Salzen aus der Wurzel zu allen Zellen der Sprossachse und der Blätter.
- Siebröhren / Phloem: Hier können die hauptsächlich in den Blättern gebildeten Nährstoffe zu Orten, an denen sie benötigt werden, transportiert werden. Beispiel: wachsendes Gewebe, sich entwickelnde Blüten.
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Bildungsgewebe (hier: Kambium): Es befindet sich bei vielen Pflanzen zwischen dem Xylem und dem Phloem. Hier werden neue Zellen gebildet, was zur Vergrößerung des Umfangs der Pflanze führt (Dickenwachstum).
Merke: Unter dem Zentralzylinder verstehst du die Gesamtheit aus Leitbündeln, Mark und Festigungsgewebe.
Einkeimblättrige und Zweikeimkeimblättrige Pflanzen
Neben zweikeimblättrigen (dikotylen) Pflanzen gibt es auch einkeimblättrige (monokotyle) Pflanzen. Beide gehören zu den Bedecktsamern . Das bedeutet, dass ihre Samenanlagen vom Fruchtknoten bedeckt sind.
- Beispiele für einkeimblättrige Pflanzen sind Orchideen, oder Getreide wie Weizen und Roggen.
- Beispiele für zweikeimblättrige Pflanzen sind Sonnenblumen, Lavendel, Bohnen oder Klee.
Vergleichst du die Querschnitte ihrer Sprossachse miteinander, fallen dir ein paar wichtige Unterschiede auf:

Bei den zweikeimblättrigen Pflanzen kannst du erkennen, dass die Leitbündel meist zylinderförmig angeordnet sind. Die einkeimblättrigen Pflanzen liegen sie hingegen zerstreut im ganzen Spross. Außerdem befindet sich nur bei den Leitbündeln der zweikeimblättrigen Pflanzen das Bildungsgewebe (Kambium).
Sprossachse Längen- und Dickenwachstum
Pflanzen können während ihrer Entwicklung sowohl ihre Höhe als auch ihren Durchmesser vergrößern. Du sprichst hier von Längenwachstum (primäres Wachstum) bzw. Dickenwachstum (sekundäres Dickenwachstum). Gesteuert wird beides durch sogenannte Meristeme oder auch Bildungsgewebe. Das sind Bereiche von undifferenzierten Zellen, die sich durch Spezialisierung am Pflanzenwachstum beteiligen können.
- Längenwachstum: Alle Pflanzen durchlaufen es. Hierbei verlängert sich die Sprossachse und neue Verzweigungen oder Organe bilden sich. Dabei spielt das sogenannte Apikalmeristem eine große Rolle.
- Dickenwachstum: Es sorgt für die Vergrößerung des Durchmessers der Sprossachse. Hierfür ist das Kambium zuständig, das sich zwischen den Leitbündeln befindet. Die gebildeten Gewebe bezeichnest du als Holz und sekundäre Rinde (Bast). Das kannst du zum Beispiel gut am Querschnitt eines Baumes erkennen.
Auch unsere Zellen differenzieren sich und und bekommen neue Aufgaben „zugeteilt“ . Wenn du wissen willst, welche das sind und wie die Zelldifferenzierung abläuft, dann ist unser Video genau das Richtige!

Sprossachse Metamorphose
Jede Pflanze ist unterschiedlichen Umwelteinflüssen wie Hitze, Feuchtigkeit oder Kälte ausgesetzt. Pflanzen können sich aber im Lauf der Evolution an diese Bedingungen anpassen. Das nennst du Metamorphose. Deshalb kann sich also auch die Gestalt der Sprossasche verändern.
- Wasserspeicherung (Sukkulenz): In sehr heißen Gebieten dient der Pflanzenspross zur Speicherung von Wasser. Oft besitzt die Sprossachse dann eine kugelförmige Gestalt, damit wenig Wasser verdunstet wird. Ein Beispiel sind Kakteen.
- Sprossranken: In sehr felsigen und steinigen Gebieten haben viele Pflanzen sogenannte Sprossranken. Mit ihnen können die Pflanzen sich um Gegenstände winden, was der Pflanze Stabilität verleiht. Ein Beispiel sind Weinreben.
Blattaufbau
Die Sprossachse ist also ein wichtiges Grundorgan der Pflanze. Sie trägt die Blätter und die Blüten und sorgt mit ihrem Wasser- und Nährstofftransport dafür, dass die gesamte Pflanze versorgt ist. Aber nicht nur die Sprossachse, sondern auch die Blätter der Pflanze übernehmen wichtige Rollen.%Welche das sind und wie unterschiedlich Blätter aufgebaut sein können, erfährst du in unserem Video.
