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Welche Weltbilder es gibt und wie sich die Weltbilder entwickelten, erfährst du hier und in unserem Video dazu!

Quiz zum Thema Weltbilder
Inhaltsübersicht

Weltbilder einfach erklärt

Weltbilder beschreiben den Aufbau des Weltalls und die Position der Planeten. Im Laufe der Geschichte gab es zwei zentrale Weltbilder:

Das geozentrische Weltbild wurde von dem griechischen Philosophen Claudius Ptolemäus (ca. 100 – 170 n. Chr.)  begründet und war lange Zeit das herrschende Weltbild. Das geozentrische Weltbild geht davon aus, dass

  • die Erde der Mittelpunkt des Universums ist und
  • alle anderen Planeten und Sterne die Erde umkreisen. 

Im 16. Jahrhundert wurde es durch das heliozentrische Weltbild abgelöst. Nikolaus Kopernikus (1473 – 1543) entwickelte dieses Weltbild und Galileo Galilei (1564 – 1642) sowie Johannes Kepler (1571 – 1630) leisteten weitere Beiträge dazu. Im heliozentrischen Weltbild ist nicht die Erde, sondern

  • die Sonne der Mittelpunkt des Universums und
  • alle anderen Planeten und Sterne umkreisen die Sonne.

Entwicklung der Weltbilder

Schon immer orientierten sich die Menschen an den Bewegungen der Sonne , des Mondes und der Sterne . Zum Beispiel, um die Zeitpunkte von Saat und Ernte festzulegen. Weil die Himmelskörper in Bewegung waren, gingen die Menschen davon aus, dass die Erde das Zentrum des Universums ist und die anderen Himmelskörper um sie kreisen.

Im antiken Griechenland wollten die Gelehrten die Bewegungen der Himmelskörper in einem Weltbild zusammenfassen. Dadurch sollte man aus wenigen Grundsätzen den Aufbau des Universums nachvollziehen können. Um das zu schaffen, gab es verschiedene Grundgedanken:

  • Der griechische Philosoph Platon (427 – 347 v. Chr) war überzeugt, dass die Erde bewegungslos im Zentrum des Universums steht. Die Sonne, der Mond und die Sterne bewegten sich auf einer runden Kreisbahn um sie herum.

  • Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) hingegen unterschied die Bewegungen im Himmel und auf der Erde. Die Bewegungen auf der Erde teilte er zusätzlich in natürliche und unnatürliche Bewegungen ein. So sah Aristoteles das Herunterfallen von einem schweren Körper beispielsweise als eine natürliche Bewegung an.

In seinem Werk „Syntaxis mathematike“ fasste Claudius Ptolemäus diese und weitere Erkenntnisse zusammen. Damit begründete er das geozentrische Weltbild.

Geozentrisches Weltbild – Weltbilder

Das geozentrische Weltbild war lange die verbreitete Vorstellung vom Aufbau des Universums. Heutzutage wissen wir jedoch, dass es falsch ist. Welche Ansichten das geozentrische Weltbild genau vertrat, kannst du dir jetzt ansehen. 

Der Name geozentrisch (geos = Erde, geozentrisch = Erde im Zentrum) bedeutet so viel wie: Die Erde im Mittelpunkt des Universums. Alle übrigen Planeten , die Sonne und der Mond bewegten sich in folgender Reihenfolge um die Erde:

Erde – Mond – Merkur – Venus – Sonne – Mars Jupiter Saturn

Ganz außen auf einer Schale bewegen sich die Fixsterne.

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Geozentrisches Weltbild – Weltbilder

Das geozentrische Weltbild war lange im Vordergrund. Man konnte damit die Position der Planeten recht genau vorausberechnen und das Weltbild stimmte mit den astronomischen Beobachtungen überein. Außerdem war es im Einklang mit den physikalischen Auffassungen von Aristoteles. Nämlich, dass sich schwere Körper zur Weltmitte hin bewegen. Da die Erde damals als schwerster Körper galt, musste sie sich also in der Mitte des Universums befinden. 

Im 16. Jahrhundert löste das heliozentrische Weltbild das geozentrische ab.

Vom geozentrischen Weltbild zum heliozentrischen Weltbild

Durch den Beginn der Weltreisen und neuen geografischen Entdeckungen im 16. Jahrhundert wurde auch die Astronomie maßgebend beeinflusst. Kolumbus  stellte auf seinen Seereisen fest, dass für die Navigation verbesserte astronomische Hilfsmittel nötig waren und dass die Erdbeschreibungen aus der Antike größtenteils falsch waren. 

Zudem war es notwendig, den Julianischen Kalender zu reformieren. Mit der Jahreslänge von 365,25 Tagen war er zu ungenau. Ein Kalender, der auf astronomischen Tatsachen beruhte, war erforderlich.

Durch diese beiden Auslöser kam es zu neuen astronomischen Beobachtungen und zu einem intensiven Studium der klassischen Werke der Wissenschaft. Man stellte fest, dass Ptolemäus mit seinen Annahmen falsch lag. Es gab deutliche Abweichungen in der Vorausberechnung der Positionen der Planeten. Dadurch entwickelten sich erste Überlegungen für das heliozentrische Weltbild.

Heliozentrisches Weltbild – Weltbilder

Der Forscher Nikolaus Kopernikus begann bereits 1502 mit der Entwicklung eines neuen Weltbildes. Bei dem stand nicht mehr die Erde, sondern die Sonne im Mittelpunkt des Universums. Er versuchte fast 30 Jahre lang, das heliozentrische Weltbild mathematisch so zu entwickeln, dass es dem geozentrischen Weltbild von Ptolemäus ebenbürtig war.

Kopernikus nahm an, dass die Sonne der Mittelpunkt des Universums war. Alle anderen Planeten bewegen sich in kreisförmigen Bahnen um die Sonne. Und zwar in dieser Reihenfolge:

Sonne – Merkur – Venus – Erde (+ Mond) – Mars – Jupiter – Saturn

Ganz außen befand sich eine Fixsternsphäre. Die Planeten Uranus , Neptun und Pluto wurden erst später entdeckt. 

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Heliozentrisches Weltbild – Weltbilder

Das heliozentrische Weltbild begründete Kopernikus dann in seinem Werk „Über die Umschwünge der himmlischen Kreise“ im Jahr 1543. Darin fasste er all seine Erkenntnisse zusammen.

Durch weitere Forschungen wurde das heliozentrische Weltbild weiter präzisiert, jedoch nicht grundlegend verändert:

  • Johannes Kepler (1571 – 1630) fand heraus, dass die Himmelskörper sich nicht auf Kreisbahnen, sondern auf elliptischen Bahnen bewegten. In seinen drei keplerschen Gesetzen fasste er diese Planetenbewegungen zusammen.

  • Isaac Newton  (1643 – 1727) formulierte das Gravitationsgesetz, wodurch die Ursache für die Bewegung der Himmelskörper feststand.

  • Durch astronomische Beobachtungen wurden weitere Monde, Planeten, Planetoiden und Kometen entdeckt und in das heliozentrische Weltbild mit aufgenommen.

Das heliozentrische Weltbild im Konflikt

Nach dem Tod von Kopernikus führte sein heliozentrisches Weltbild zu heftigen Auseinandersetzungen. Dabei ging es nicht nur um wissenschaftliche Ansichten, sondern auch um religiöse Ansichten:

  • Es wurde behauptet, dass das heliozentrische Weltbild im Widerspruch zur Bibel steht. Eine Lehre, bei dem nicht die Erde der Mittelpunkt des Universums war, passte nicht zu den Geschehnissen des Sündenfalls oder der Erlösung. 

  • Auch die Ansicht, dass es neben der Erde noch andere Planeten im Universum gab, die von lebenden Wesen besiedelten waren, galt als Ketzerei. So wurde beispielsweise Giordano Bruno 1600 öffentlich verbrannt, da er diese Ansicht teilte. 

Auch Galileo Galilei war ein berühmter Vertreter des heliozentrischen Weltbildes. Durch die Entdeckung der vier Jupitermonde und der Lichtphasen der Venus stützte er die Annahmen des heliozentrischen Weltbildes und seiner Richtigkeit. Weil er dies in Wort und Schrift festhielt, geriet er in einen Zwiespalt mit der Kirche, die vom geozentrischen Weltbild überzeugt war. 

Als er 1616 von der Inquisition ermahnt wurde, seine Überzeugungen aufzugeben, tat er dies nicht. 1633 wurde er dann nach vielen Verhören und unter Androhung von Folter dazu gezwungen, dem heliozentrischen Weltbild abzuschwören. Obwohl er nach diesem Prozess unter Hausarrest gestellt wurde, veröffentlichte er weiter seine Schriften und Ansichten. Unter Papst Paul II wurde der Fall des Galilei überprüft und seine Rehabilitation ausgesprochen. 

Das heutige Weltbild

Heute gilt das heliozentrische Weltbild als „richtig“. Trotzdem ist es nicht die absolute Wahrheit. So stellte man zum Beispiel fest, dass die Sonne nur ein Stern von vielen ist. Gemeinsam bilden diese Sterne die Milchstraße . Die Milchstraße wiederum ist nur eine Galaxie von vielen im Universum. Das Universum ist so unvorstellbar groß, dass die Sonne eigentlich nicht der zentrale Mittelpunkt davon sein kann. Grundsätzlich gilt die Frage nach dem Mittelpunkt des Universums aus wissenschaftlicher Sicht als nicht zeitgemäß.

Auch die Beschreibung des Sonnensystems aus Sicht der Sonne ist der Beschreibung des Sonnensystems aus Sicht der Erde gleichberechtigt. Denn spätestens seit der Relativitätstheorie ist klar, dass es keine „fixen“ Koordinatensysteme gibt. Um Planetenbahnen, Asteroiden oder Raumsonden zu beschreiben, wird trotzdem ein beinahe heliozentrisches Weltbild verwendet.

Quiz zum Thema Weltbilder

Geozentrisches Weltbild

Du kennst dich mit der Entwicklung der Weltbilder nun bestens aus, aber du möchtest mehr über das geozentrische Weltbild erfahren? Hier erfährst du alles, was du wissen musst!

Zum Video: Geozentrisches Weltbild
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