Elternzeit im Lebenslauf
Du hast dir Elternzeit genommen und bewirbst dich jetzt auf eine neue Stelle? Wie du die Elternzeit im Lebenslauf am besten angibst und wo sie steht, erfährst du in diesem Beitrag und im Video!
Inhaltsübersicht
Elternzeit im Lebenslauf – das Wichtigste
„Soll ich die Elternzeit im Lebenslauf wirklich angeben?“ — diese Frage stellen sich viele Mütter und Väter, wenn sie sich nach der Familienzeit neu bewerben. Hast du Angst, wegen eines Kindes als unflexibel oder wenig belastbar zu gelten und deswegen deinen Traumjob nicht zu bekommen? Keine Sorge, denn durch die Elternzeit kannst du mit dadurch neu gewonnenen Soft Skills punkten!
Bleib unbedingt bei der Wahrheit und versuche die Elternzeit nicht zu verstecken, denn andernfalls entstehen Lücken im Lebenslauf. Dann erwarten dich möglicherweise unangenehme Fragen im Vorstellungsgespräch.
Am besten gibst du die Elternzeit in der Kategorie „Beruflicher Werdegang” an. Was du dabei beachten musst, zeigen wir dir jetzt!
Elternzeit im Lebenslauf – Bedenken der Arbeitgeber
Elternzeit ist eine unbezahlte Freistellung von der Arbeit nach der Geburt eines Kindes. Sie kann von Müttern oder Vätern für bis zu drei Jahre genommen werden. Während dieser Zeit gilt ein Kündigungsschutz, also darfst du wegen der Elternzeit nicht gekündigt werden.
Trotz deines Anspruchs auf den Widereinstieg kann es sein, dass du deine Jobwahl überdacht hast und eine berufliche Neuorientierung wagen möchtest. Dann geht es darum, dass du die Elternzeit im Lebenslauf passend darstellst. Personaler können nämlich ein paar Bedenken haben:
- Ist die Kinderbetreuung rund um die Uhr gesichert?
- Ist das Fachwissen noch auf dem aktuellen Stand?
- Wie hoch sind Belastbarkeit und Flexibilität?
- Findet sich der Bewerber leicht in bestehende Arbeitsprozesse ein?
Die Bedenken beruhen zwar oft auf Vorurteilen, trotzdem solltest du dich auf diese möglichen Fragen im Bewerbungsgespräch vorbereiten.
Elternzeit im Lebenslauf angeben – Gründe
Vielleicht machst du dir Sorgen, dass die Elternzeit die Chancen auf deinen Traumjob verringert. Trotzdem solltest du die Elternzeit im Lebenslauf auf keinen Fall weglassen oder mit falschen Angaben ersetzen. Denn das kann noch lange nach Beginn des Arbeitsverhältnisses zu einer Abmahnung oder sogar Kündigung führen.
Außerdem ist die Betreuung und Erziehung deiner Kinder eine wichtige Aufgabe. Hier siehst du die Gründe, warum du die Elternzeit im Lebenslauf als Eltern angeben solltest:
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Soft Skills
Einfühlungsvermögen, Organisationstalent oder Stressresistenz — diese Eigenschaften erwirbst oder verbesserst du während der Familienzeit! Du kannst dich damit sogar schon im Bewerbungsschreiben nach Elternzeit positiv hervorheben.
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Verantwortung übernehmen
Elternzeit steht dir rechtlich zu. Das liegt daran, dass du gerade am Anfang besonders viel Zeit in die Betreuung deines Kindes investierst, Termine wahrnimmst und als Elternteil auch einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistest.
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Lücken im Lebenslauf
Ohne die Angabe der Elternzeit entstehen Lücken im Lebenslauf . Für den Personaler, der deine Bewerbung liest, sieht das aus, als hättest du die letzten Jahre nichts gemacht. Wirst du zum Vorstellungsgespräch eingeladen, kommen dort unangenehme Fragen auf. Zum Beispiel musst du dich dann rechtfertigen, warum du die Elternzeit nicht direkt im Lebenslauf angegeben hast.
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Elternzeit kann langfristig nicht verschwiegen werden
Wenn du in deinem Lebenslauf deine Kinder nicht erwähnst, bekommst du Probleme, wenn es mal einen Notfall gibt. Wenn dein Kind krank ist, muss es betreut werden. Du müsstest, wenn du den Job bekommst, also jahrelang Ausreden finden. Diesen Stressfaktor solltest du vermeiden.
Wichtig: Wenn deine Elternzeit schon mehrere Jahre her ist, gibt es eine Ausnahme. In diesem Fall musst du sie nicht mehr im Lebenslauf angeben. Denn dann ist sie für deinen neuen Arbeitgeber nicht mehr wichtig und ist für die Stelle nicht relevant. Um eine Lücke im Lebenslauf zu vermeiden, kannst du sie natürlich dennoch erwähnen.
Wenn du trotzdem Angst hast, dass der Personaler dein Bewerbungsanschreiben nach Elternzeit einfach aussortiert, stelle dir folgende Frage: Möchtest du wirklich Teil eines Unternehmens sein, in dem du als Elternteil nicht geschätzt wirst?
Elternzeit im Lebenslauf – Wie angeben?
Du kannst die Elternzeit sowohl im Bewerbungsschreiben für eine Stelle als auch im Lebenslauf erwähnen. Besonders wichtig ist aber, dass die Zeit, die du in die Erziehung und Betreuung deines Kindes gesteckt hast, im Lebenslauf steht.
Dein Elternzeit-Lebenslauf ist inhaltlich genau so wie jeder gewöhnliche Lebenslauf. Zusätzlich zu den normalen beruflichen und persönlichen Daten gehören bei der Elternzeit noch folgende Informationen in deinen Lebenslauf:
✓ Zeitraum und Dauer
✓ das Unternehmen, in dem du zu der Zeit angestellt warst (falls zutreffend)
✓ Weiterbildungen, Fernstudium, Kurse oder Minijobs während Elternzeit
✓ falls Teilzeitarbeit
während der Elternzeit: Anzahl der Arbeitsstunden pro Woche
Nicht angeben solltest du hingegen:
✗ die Anzahl der Kinder
✗ Familienstand
✗ Details und Informationen über die Kinder
Wo und wie du die Elternzeit im Lebenslauf genau angibst, erfährst du jetzt.
Elternzeit Lebenslauf Muster
Ein Muster für deinen Lebenslauf mit Elternzeit findest du hier. Du kannst natürlich auch deinen schon vorhandenen Lebenslauf bearbeiten und die Elternzeit dort integrieren. Beachte dafür einfach die folgenden Tipps!
Bei einer Bewerbung nach Elternzeit kommt es darauf an, ob du dich während der Elternzeit in einem Arbeitsverhältnis befunden hast oder nicht. Die beiden Varianten und ihre Unterschiede lernst du jetzt kennen!
1. Bewerben nach Elternzeit mit laufender Arbeitsstelle
Wenn du dich noch während deiner Elternzeit bei einem neuen Arbeitgeber bewirbst, solltest du die Kündigungsfristen auf jeden Fall beachten!
Läuft dein altes Arbeitsverhältnis zur Zeit deiner Bewerbung noch, trägst du deine Elternzeit in den Abschnitt der aktuellen Arbeitsstelle unter „Beruflicher Werdegang” oder „Berufserfahrung” ein. Dazu gibst du die Dauer deines Arbeitsverhältnisses wie gewohnt an — die Elternzeit gehört hier natürlich dazu.
Rechts daneben schreibst du, in welchem Betrieb du angestellt bist. Darunter folgen die Tätigkeiten, die du auf der Arbeit ausgeführt hast. Dann lässt du eine Zeile frei und gibst darunter alle Informationen deiner Elternzeit an. Das kann zum Beispiel so aussehen:
Wenn du während deiner Elternzeit keine besonderen Tätigkeiten durchgeführt hast, lässt du diesen Teil einfach weg. Dann schreibst du nur „Seit MM.JJJJ Elternzeit“. Deine Familie hat in der Elternzeit nun einmal Vorrang!
Tipp: Wenn du während der Elternzeit in Teilzeit gearbeitet hast, solltest du das auch so hinschreiben. Dein zukünftiger Arbeitgeber sieht, dass du am Ball geblieben bist und noch auf dem aktuellen Stand der Dinge bist. Außerdem stellt er deine Belastbarkeit dann wahrscheinlich nicht in Frage. Nenne dabei auch unbedingt die Anzahl der gearbeiteten Wochenstunden.
2. Bewerben nach Elternzeit ohne laufende Arbeitsstelle
Es kann unterschiedliche Gründe geben, warum du während deiner Elternzeit keinen laufenden Arbeitsvertrag hattest. Vielleicht hast du studiert oder einen befristeten Arbeitsvertrag gehabt, der während der Elternzeit ausgelaufen ist. Keine Sorge, im Lebenslauf kannst du deine Elternzeit dennoch positiv hervorheben!
In deinem Lebenslauf erstellst du für deine Elternzeit einen eigenen Abschnitt. Diesen kannst du „Elternzeit“ oder „Familienphase“ nennen. In den Abschnitt schreibst du alle Tätigkeiten, die du während der Elternzeit gemacht hast und die dir in der neuen Arbeit weiterhelfen können.
Das sind zum Beispiel Weiterbildungen und Sprachkurse, aber auch besondere Interessen. Viele Hobbys und Interessen vermitteln nämlich auch andere Fähigkeiten wie bspw. Teamfähigkeit! Wenn du etwa regelmäßig eine Kinderbetreuung für berufstätige oder studierende junge Eltern organisiert hast, bist du ganz sicher teamfähiger geworden.
Beachte: Gib deine Elternzeit nicht als „Sonstiges” an. Das könnte wie ein Vertuschungsversuch aussehen. Außerdem ist die Zeit sehr prägend für dich, weswegen sie mehr als etwas „Sonstiges” ist.
Übrigens: Du kannst die Elternzeit nicht nur im Lebenslauf, sondern auch im Bewerbungsschreiben angeben. Im Anschreiben ist sie allerdings keine Pflicht! Das kann für dich vorteilhaft sein. Schon im Anschreiben ist es dir möglich, die Aufmerksamkeit des Personalers auf deine neu gewonnenen Soft Skills wie zum Beispiel dein Organisationstalent zu lenken.
Tipps für die Elternzeit im Lebenslauf
Jetzt weißt du wo und wie du deine Elternzeit im Lebenslauf angeben kannst. Hier siehst du noch weitere Tipps, um deine Elternzeit bei der Bewerbung positiv hervorzuheben:
✓ Zeige deine berufliche Entwicklung
Vor allem dann, wenn die Elternzeit länger gedauert hat und zu einer Unterbrechung deiner Karriere geführt hat, solltest du zeigen, dass du beruflich dran geblieben bist. Erwähne deswegen alle Weiterbildungen, Seminare oder Zertifikate, die du in der Zeit gemacht hast. Dazu zählen auch ehrenamtliche Tätigkeiten.
✓ Mache deine persönliche Entwicklung deutlich
Neben der beruflichen Entwicklung, hast du dich auch persönlich weiterentwickelt. Mach deswegen deutlich, dass du deine sozialen Kompetenzen
wie Geduld und Organisationstalent gestärkt hast.
✓ Gehe auf Bedenken der Arbeitgeber ein
Auch wenn es oftmals Vorurteile sind, haben Arbeitgeber verschiedene Bedenken bei Eltern. Versuch deswegen gleich im Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch klar zu machen, dass du bereit für den Wiedereinstieg bist. Die Aktualität deines fachlichen und praktischen Know-Hows sollte deshalb deutlich werden.
✓ Spiele mit offenen Karten
Die Elternzeit zu verschweigen, kommt bei deinem Arbeitgeber nicht gut an. Umso wichtiger ist es also, dass du schon im Lebenslauf offene und ehrliche Angaben über die Zeit machst.
Elternzeit im Lebenslauf – häufigste Fragen
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Wie erwähnt man Elternzeit in Bewerbung?
Wenn du während der Elternzeit in einem Arbeitsverhältnis standest, kannst du sie dort dazu schreiben. Warst du hingegen ohne einen laufenden Arbeitsvertrag, erstellst du einfach einen neuen Abschnitt. Diesen nennst du zum Beispiel „Familienzeit”.
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Was schreibt man in Lebenslauf wenn man Kinder erzogen hat?
Im Lebenslauf musst du deine Kinder nicht angeben. Wenn du im Bewerbungsgespräch nach Kindern gefragt wirst, solltest du allerdings immer ehrlich sein. Auch eine gerade genommene Elternzeit solltest du in den Lebenslauf schreiben. Sonst entstehen Lücken, die du später erklären können musst.
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Wie erwähne ich mein Kind im Lebenslauf?
Wenn du dir Elternzeit genommen hast, kannst du Soft Skills wie Organisationstalent oder Stressresistenz nennen, die du dadurch erlangt hast. Im Lebenslauf schreibst du einfach „Elternzeit“, den Zeitraum und deine Nebentätigkeiten während dieser Zeit.
Kenntnisse Lebenslauf
Super! Jetzt weißt du, wie du die Elternzeit gut in deinem Lebenslauf unterbekommst. Weißt du schon, wie du deine Kenntnisse am besten im Lebenslauf unterbringst? Mit der richtigen Angabe kannst du dich nämlich von anderen Bewerbern abheben! Mehr dazu erfährst du in diesem Video!
Kenntnisse Lebenslauf
Super! Jetzt weißt du, wie du die Elternzeit gut in deinem Lebenslauf unterbekommst. Weißt du schon, wie du deine Kenntnisse am besten im Lebenslauf unterbringst? Mit der richtigen Angabe kannst du dich nämlich von anderen Bewerbern abheben! Mehr dazu erfährst du in diesem Video!