Makroökonomie
Dieser Artikel behandelt die Frage: – Was ist Makroökonomie? – und grenzt diesen Teilbereich der Volkswirtschaftslehre von der Mikroökonomik ab. Nach einer Definition der Makroökonomik werden die Unterschiede von Mikro und Makroökonomie herausgearbeitet. Anschließend erfolgt eine Makroökonomie Zusammenfassung, welche dir einen Überblick über alle Teilbereiche verschafft.
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Inhaltsübersicht
Makroökonomie Definition
Die Makroökonomie, auch Makroökonomik genannt ist eine volkswirtschaftliche Theorie, welche sich mit dem gesamtwirtschaftlichen Verhalten verschiedener Wirtschaftssektoren und Märkte und deren Zusammenhängen beschäftigt. Der Begriff Makroökonomie kommt aus dem griechischen und bedeutet so viel wie „großes Haus“.
Mikro und Makroökonomie
Um die Makroökonomie abgrenzen zu können, soll kurz geklärt werden, womit sich die Mikroökonomie befasst.
Die Mikroökonomik beschäftigt sich nicht mit gesamtwirtschaftlichen Aspekten, sondern betrachtet einzelne Teilbereiche genauer. Konkrete Untersuchungsgegenstände sind beispielsweise einzelne Haushalte, Unternehmen und Effekte verschiedener Marktformen auf die Wohlfahrt mit Fokus auf die individuelle Maximierung des Nutzens.
Die Haushaltstheorie beschäftigt sich dabei mit Entscheidungsproblemen des Güter- und Dienstleistungsmarktes. Innerhalb der Produktionstheorie dagegen werden Koordinationsprobleme von Produktionsfaktoren auf Unternehmensebene behandelt. Die Preistheorie untersucht die unterschiedlichen Marktformen und die daraus resultierenden Wettbewerbssituationen. Zusätzlich werden innerhalb der Mikroökonomik auch weiterführende Konzepte betrachtet, welche die Wohlfahrt in einer Volkswirtschaft beeinflussen und im schlimmsten Fall zu Marktversagen führen können.
VWL Makroökonomie
Im Allgemeinen befassen sich die Mikro und Makroökonomie als Teilbereiche der VWL mit der Verteilung von Produktionsfaktoren und wirtschaftlichen Zusammenhängen. Im Vergleich zur BWL, welche als Schwesterdisziplin der Volkswirtschaftslehre gilt, betrachtet die volkswirtschaftliche Theorie diese Themen jedoch von einem abstrakteren und distanzierteren Standpunkt aus.
Mikroökonomie Makroökonomie
Im Gegensatz zur Mikroökonomie betrachtet die Makroökonomie also die Zusammenhänge von Sektoren und Märkten einer Volkswirtschaft als Ganzes aus der Vogelperspektive. Dabei wird auch die Rolle des Staates oder die Bedeutung des Auslandes in die Analyse mit einbezogen. Die Makroökonomie befasst sich folglich mit gesamtwirtschaftlichen Theorien, wohingegen die Mikroökonomie das Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte betrachtet. Genau genommen lassen sich diese beiden Teilbereiche der VWL nicht komplett voneinander abgrenzen, sondern ergänzen sich wechselseitig.
Makroökonomie einfach erklärt
Die Makroökonomie bedient sich zur Untersuchung der gesamtwirtschaftlichen und sehr komplexen Zusammenhänge vereinfachender Modelle und aggregierter Größen. Derartige Kennzahlen sind beispielsweise das Reale und nominale BIP oder das Bruttonationaleinkommen . Ein weiterer Betrachtungsgegenstand makroökonomischer Analysen können aber auch verschiedene Preisindizes, wie der Laspeyres oder der Paasche Index sein. Aber was ist Makroökonomie nun konkret und was haben die Aufgaben und Ziele der Wirtschaftspolitik , wie beispielsweise das außenwirtschaftliche Gleichgewicht innerhalb des magischen Vierecks damit zu tun?
In erster Linie versuchen makroökonomische Theorien die grundlegenden Bestimmungsgründe, die internationalen Unterschiede und die zeitliche Entwicklung einer Volkswirtschaft zu veranschaulichen, um daraus Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik ableiten zu können. Somit analysiert die Makroökonomie unter anderem den Einfluss des Staates, also einer expansiven oder restriktiven Fiskalpolitik auf das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht und ist gleichzeitig die empirische Grundlage für wirtschaftspolitische Entscheidungen.
Makroökonomie Abkürzungen
Die Begriffe Makroökonomie und Makroökonomik werden in der Praxis weitgehend als Synonyme behandelt. Die Abkürzung Makro ist im alltäglichen Sprachgebrauch ebenfalls sehr geläufig. Auch bezüglich spezifischer makroökonomischen Theorien sind unterschiedliche Bezeichnungen innerhalb der Modelle und Makroökonomie Formeln vorzufinden. So werden unter Umständen im Kurs Makroökonomie TU Darmstadt andere Bezeichnungen für die gleichen Variablen verwendet als im Kurs Makroökonomie TU Dortmund, je nachdem mit welchem Lehrbuch gearbeitet wird.
Makroökonomie Entwicklung
Diese unterschiedlichen Begriffe und Bezeichnungen gehen auf die weitschichtige Entwicklung der Makroökonomie zurück. Erste grundlegende Fragen zu wirtschaftlichen Zusammenhängen ergaben sich bereits in der Antike. Schon Platon und Aristoteles setzten sich in ihren bedeutenden Werken mit Sachverhalten wie Geldpolitik und Zinsen auseinander. Damals lag der Fokus ihrer Arbeit jedoch noch nicht auf der Wirtschaft an sich, sondern auf dem Konfliktpotenzial mit anderen Wissenschaften wie der Ethik oder der Rechtswissenschaft. Über die Jahrhunderte hinweg wurden immer konkretere Aussagen, Theorien und Modelle zu gesamtwirtschaftlichen Themenkomplexen entwickelt. Als Begründer der heutigen Makroökonomie gilt jedoch John Maynard Keynes mit seiner Keynes`schen Theorie.
Makroökonomische Theorien
Innerhalb der verschiedenen makroökonomischen Theorien werden oftmals vereinfachende Annahmen getroffen, welche offensichtlich im Widerspruch zur Realität stehen, aber die wirtschaftliche Analyse erst ermöglichen. So wird bei der Betrachtung des Gütermarktes , des Geldmarktes und des Arbeitsmarktes beispielsweise die Annahme einer geschlossenen Volkswirtschaft getroffen. Das bedeutet, dass diese Modelle weder den Einfluss von Exporten noch Importen in der Analyse beachten. Teilweise werden manche Annahmen in komplexeren Modellen wie dem AS AD Modell wieder aufgehoben, wodurch totalanalytische Aussagen möglich werden.
Gütermarkt
Auf dem Gütermarkt werden alle Waren und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft gehandelt. Das Gleichgewicht ergibt sich durch den Konsum der Individuen und der Produktion der Unternehmen. Die Konsumfunktion im Gütermarktmodell bildet die Nachfrage ab.
Dieses simple Modell bildet die Grundlage für die Herleitung der IS Kurve , welche wiederum in das AS AD Modell eingeht.
Geldmarkt
Ebenso wie die Analyse des Gütermarkts ist der Geldmarkt grundlegend für komplexere makroökonomische Modelle wie das IS LM Modell .
Aus dem Geldmarktgleichgewicht, welches aufgrund des Schnittpunktes der Geldnachfrage mit dem Geldangebot zustande kommt, lässt sich in einem nächsten Schritt die LM Kurve herleiten.
Arbeitsmarkt
Auf dem Arbeitsmarkt treffen die Lohnsetzung und die Preissetzung aufeinander und bestimmen so die natürliche Arbeitslosenquote . Der Zusammenhang zwischen der Inflation und der Arbeitslosenquote kann mit Hilfe der sogenannten Phillipskurve analysiert und interpretiert werden.
IS LM Modell
Aufbauend auf den Erkenntnissen aus dem Güter- und dem Geldmarktmodell ermöglicht das IS LM Modell die Analyse des Einflusses von Geldpolitik und Fiskalpolitik auf die Nachfragerseite einer Volkswirtschaft. Die LM Kurve bildet das gesamte Gleichgewicht des Geldmarktes ab und die IS Kurve das Gütermarktgleichgewicht jeweils unter Berücksichtigung des Zinssatzes und der Produktion. In einem weiteren Schritt kann dieses Modell zur AD Kurve zusammengefasst werden.
AS AD Modell
Das AS AD Modell ermöglicht eine umfassende Analyse der Nachfrage- und Angebotsseite einer Volkswirtschaft. Die Nachfrageseite wird durch die AD Kurve abgebildet. Dabei steht AD für aggregate demand und fasst die beiden Gleichgewichte des Güter und des Geldmarktes, also das Gleichgewicht des IS LM Modells in einer Kurve zusammen. AS steht für aggregate supply und bildet durch die AS Kurve das Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt ab, welches aufgrund des Gleichgewichts zwischen der Lohnsetzungsgleichung und der Preissetzungsgleichung zustande kommt. Mit Hilfe dieses Modells lassen sich die kurz- mittel- und langfristigen Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik und auch die Folgen von sogenannten Angebotsschocks abbilden und nachvollziehen.
Makroökonomie Zusammenfassung
- Die Makroökonomie betrachtet gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge aus der Vogelperspektive
- Makroökonomische Theorien bilden die empirische Grundlage für wirtschaftspolitische Entscheidungen
- Der Gütermarkt bildet die Basis für die IS Kurve und der Geldmarkt ist grundlegend für die Herleitung der LM Kurve
- Mit dem IS LM Modell können unter Berücksichtigung des Zinssatzes und der Produktion die Auswirkungen von Geld und Fiskalpolitik betrachtet werden
- Durch die Zusammenfassung des IS LM Modell zur AD Kurve und die Herleitung der AS Kurve zur Berücksichtigung der Angebotsseite ist eine umfassende volkswirtschaftliche Analyse möglich