Management by Objectives
In diesem Beitrag haben wir eine Definition von Management by Objectives für dich vorbereitet. Anschließend zeigen wir dir anhand von Beispielen das Vorgehen, die Voraussetzungen und Vorteile und Nachteile.
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Inhaltsübersicht
Management by Objectives einfach erklärt
Das Management by Objectives ist ein Führungsstil, bei dem die Mitarbeiter aktiv beteiligt werden.
Die Unternehmensführung gibt übergeordnete Ziele (Bsp. Gewinnsteigerung) vor. Daraus werden dann gemeinsam mit den Mitarbeitern Einzelziele (Bsp. höherer Absatz von Produkten im Onlineshop) abgeleitet. Welche Maßnahmen (Bsp. Rabattaktion, mehr Werbung) der Einzelne zur Zielerfüllung wählt, bleibt ihm überlassen.
Es wird ein Kontrollsystem (Erfolg / Misserfolg) und ein Anreizsystem (Bsp. Boni) entwickelt, um den Grad der Zielerreichung zu bestimmen und zu entlohnen.
Wichtig sind die klare Kommunikation der Ziele und ein ausreichender Handlungsspielraum der Mitarbeiter. Gleichzeitig muss der Grad der Zielerreichung und auch die Ziele selbst regelmäßig überprüft werden. Dazu sollten SMARTe Ziele (Spezifisch, Messbar, Aktiv beeinflussbar, Relevant, Terminiert) formuliert werden.
Ein großer Vorteil für das Unternehmen ist die Partizipation der Mitarbeiter. Das steigert ihre Eigenverantwortung und die Leistung. Gleichzeitig entlastet es das Management.
Wenn der Fokus allerdings zu sehr auf der Anzahl der erreichten Ziele liegt, dann kann die Qualität der Zielerreichung leiden.
Die Definition von Management by Objectives lautet:
Das Management by Objectives (Kurz: MBO; Deutsch: Führung durch Zielvereinbarung) ist eine betriebswirtschaftliche Führungstechnik die von Peter Drucker (1954) entwickelt wurde. Hierbei handelt es sich um eine Form der transaktionalen Führung, bei der das Austauschverhältnis zwischen Führungskraft und Mitarbeiter im Vordergrund steht. Ziele werden gemeinsam vereinbart und von den Einzelnen in Eigenverantwortung erreicht.
Zielvereinbarung
Du bist die Geschäftsführung eines Unternehmens. Beim Management by Objectives musst du als erstes die Unternehmensziele (Bsp. mehr Kundenbindung, höhere Gewinne) klar definieren und deinen Mitarbeitern verständlich erklären.
Im Rahmen der Zielvereinbarung entwickelst du dann gemeinsam mit den Mitarbeitern Unterziele, die zum Erreichen des übergeordneten Unternehmensziels beitragen sollen. Der Einzelne setzt diese eigenverantwortlich um. Welche Maßnahmen (Bsp. Newsletter, Rabattaktionen) zur Zielerreichung gewählt werden, kann der Mitarbeiter selbst entscheiden.
Wichtig ist es, dass du die Ziele klar kommunizierst und dass die zeitliche Wirkung (kurz-, mittel- oder langfristig), der Inhalt der Ziele (individuell, strategisch oder operativ), der Gültigkeitsbereich (Gesamtziele, Bereichsziele oder persönliche Ziele) und der Konkretheitsgrad (allgemeine oder konkrete Ziele) fixiert werden.
Es werden also Verantwortung und Entscheidungsbefugnisse an die Mitarbeiter delegiert. Durch diese aktive Partizipation der Mitarbeiter soll die Leistung gesteigert werden.
Motivation
Damit die Ziele auch erreicht werden, müssen die Mitarbeiter motiviert sein. Dazu legst du Anreizsysteme wie Boni und Prämien fest. Diese erhalten die Mitarbeiter immer dann, wenn sie ein Ziel erreichen.
Kontrolle
Du musst außerdem die Zielerreichung deiner Mitarbeiter mit Kontrollsystemen überprüfen. Dazu stehst du in stetigem Austausch mit ihnen.
Du überprüfst die festgelegten Leistungsstandards und Kontrolldaten regelmäßig, damit alle Ziele erfüllt werden. Bei Problemen unterstützt du deine Mitarbeiter bei der Lösung.
Voraussetzungen für erfolgreiches Management by Objectives
Es gibt einige Voraussetzungen, damit ein Management by Objectives erfolgreich funktioniert.
Grundsätzlich müssen im Unternehmen übergeordneten Unternehmensziele vorhanden sein. Als Geschäftsführung musst du wissen, was du in Zukunft erreichen willst (Bsp. Umsatzsteigerung). Gleichzeitige musst du diese Ziele auch regelmäßig überprüfen, ob sie zum Beispiel noch zeitgemäß sind, und anpassen.
Aus diesem übergeordneten Ziel müssen dann messbare (Erfolg oder Misserfolg) Unterziele angeleitet werden. Diese musst du dann verständlich an deine Mitarbeiter kommunizieren. Du brauchst also ein gutes Kommunikations- und Organisationssystem.
Außerdem ist es wichtig, dass die Ziele deiner Organisation mit den Zielen deiner Mitarbeiter übereinstimmen. Dafür musst du ein geeignetes Anreizsystem schaffen (Bsp. Umsatzbeteiligung).
Du musst den Mitarbeitern genügend Handlungsspielraum einräumen, so dass sie die Maßnahmen zur Zielerreichung eigenverantwortlich umsetzten können.
Gleichzeitig musst du auch Beurteilungsmethoden entwickeln, damit du den Erfolg oder Misserfolg feststellen kannst.
SMARTe Ziele
Aus den übergeordneten Unternehmenszielen leiten deine Führungskräfte und deine Mitarbeiter Ziele ab. Wichtig ist, dass die Ziele SMART sind. SMARTe Ziele ist ein Akronym und setzt sich zusammen aus
- Specific / Spezifisch (Konkrete Kriterien)
- Measurable / Messbar (Klare Vorgabe)
- Attainable / Aktiv beeinflussbar (Erreichbar)
- Relevant / Realistisch (Wichtig und nachvollziehbar)
- Timed / Terminiert (Klares Zeitlimit)
Nur durch dies klaren Ziele kann der Einzelne seine Ziele erreichen und die Vorgesetzten den Grad der Zielerreichung kontrollieren.
Management by Objectives Beispiel
Stell dir vor, du bist zum Beispiel der Geschäftsführer eines Kaufhauses. Du hast zehn Abteilungen für die jeweils ein Mitarbeiter zuständig ist.
Du überlegst dir das Unternehmensziel deinen Umsatz in den nächsten fünf Jahren um 20 Prozent zu steigern. Dieses Ziel teilst du deinen Mitarbeitern mit und bittest sie Ideen einzubringen, wie dieses Ziel erreicht werden kann.
Ein Mitarbeiter bringt zum Beispiel den Plan vor, an den regelmäßig stattfindenden verkaufsoffenen Sonntagen teilzunehmen. Ein anderer möchte mehr Social Media Werbung machen und ein dritter hat die Idee eine Rabattaktion zu starten. So bringt jeder seine Vorschläge ein.
Jeder Mitarbeiter setzt seine Maßnahme eigenständig um. Du vereinbarst mit den Mitarbeitern vierteljährliche Kontrollen der Maßnahmen und stehst im stetigen Austausch mit ihnen. Als Anreiz beteiligst du deine Mitarbeiter am Umsatz.
Vorteile
- Leistungssteigerung durch Ergebnisorientierung.
- Höhere Mitarbeitermotivation durch Partizipation und Delegation von Verantwortung.
- Klare Rollen und Aufgabenverteilung, jeder kennt die Erwartungen an ihn.
- Bessere Ergebnisse durch kontinuierlichen Austausch.
- Durch messbare Ziele eine einfachere Leistungs- und Erfolgskontrolle.
- Identifikation der Mitarbeiter mit Unternehmen bringt stärkere Bindung ans Unternehmen.
- Entlastung der Führungskräfte.
- Gestaltungsfreiraum für Mitarbeiter.
- Transparente Ziele.
- Förderung der Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter.
Nachteile
- Sinn der Ziele wird häufig nicht hinterfragt und Ziele werden nicht mehr angepasst.
- Chancen werden übersehen, weil sie nicht Teil der Zielvereinbarung waren.
- Erhöhter Leistungsdruck für Mitarbeiter.
- Mitarbeiter widmen sich nur Zielerreichung und Kooperation zwischen Mitarbeitern leidet.
- Kontrolle der Mitarbeiter nötig.
- Erhöhter Zeitaufwand für Zielvereinbarung.
- Risiko, dass bei Zielerreichung die Quantität an erreichten Zielen vor der Qualität steht.
- Überforderung der Mitarbeiter.
- Kommunikationsprobleme, Mitarbeiter hat Ziele nicht richtig verstanden.
- Anreizsystem muss geschaffen werden, damit die Mitarbeiter die Ziele erreichen wollen.
Ein weiterer Führungsstil neben der Management by Objectives ist zum Beispiel das Management by Exception . Schau dir doch jetzt unseren Beitrag zu dem Thema an.
- Beim Management by Objectives steht der Austausch zwischen dem Management und den Mitarbeitern über die Unternehmensziele im Vordergrund.
- Davon werden Ziele abgeleitet, die die Mitarbeiter dann eigenverantwortlich und mit selbst gewählten Maßnahmen erreichen sollen.
- Zur Überprüfung und Motivation werden Kontroll- und Anreizsysteme entwickelt.
- Insgesamt sind eine gute Kommunikation und Organisation wichtig.
- Die Leistung der Mitarbeiter wird durch die Partizipation und Delegation gesteigert.
- Gleichzeitig ist es wichtig, dass nicht nur die Anzahl der erreichten Ziele im Vordergrund steht.