Mehrliniensystem
Dieser Artikel handelt unter anderem die Punkte: Mehrliniensystem Definition und Mehrliniensystem Vor und Nachteile ab. Außerdem wird auch die Matrixorganisation und Tensororganisation als Beispiel für ein Mehrliniensystem einfach erklärt.
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Inhaltsübersicht
Mehrliniensystem Definition
Das Mehrliniensystem strukturiert den hierarchischen Aufbau eines Unternehmens nach dem Prinzip der Mehrfachunterstellung und der kürzesten Wege. Hierarchisch untergeordnete organisatorische Einheiten können in der Mehrlinienorganisation Weisungen von jeweils mehreren Instanzen erhalten.
Organigramm Mehrliniensystem
Das Mehrliniensystem ist folglich eine Organisationsform , bei welcher jeder Mitarbeiter mehrere Vorgesetzte haben kann und jeder Vorgesetzte die Möglichkeit hat verschiedene Mitarbeiter aus untergeordneten Aufgabenbereichen zu delegieren. Diese Struktur wird in einem Organigramm abgebildet. Grundsätzlich ist diese Organisationsform auf das Funktionsmeisterprinzip von Taylor zurückzuführen, welches sich durch die Trennung der Auftragserteilung nach Funktionen auszeichnet.
Deshalb wird die Mehrlinienorganisation auch Funktionssystem genannt. Konkret bedeutet das, dass das es für die einzelnen Fachbereiche spezialisierte Vorgesetzte gibt, welche nur für ihr Spezialgebiet Aufgaben erteilen. Wenn sich für die Aufgabenerfüllung eines Mitarbeiters verschiedene Funktionen überschneiden, so erhält er von mehreren übergeordneten Instanzen Anweisungen.
Einliniensystem Mehrliniensystem Stabliniensystem
Die Aufbauorganisation eines Unternehmens kann in unterschiedlichen Systemen organisiert werden. Ein Mehrliniensystem ist folglich eine Möglichkeit ein Unternehmen zu organisieren. Unterscheidet man die Aufbauorganisation anhand der verschiedenen Wege zur Über- und Unterordnung, gibt es neben der Mehrlinienorganisation auch noch Einliniensysteme und Stabliniensysteme, welche eine Erweiterung von Einliniensystemen sind. Diese einzelnen Liniensysteme können wiederum weiter unterteilt werden anhand unterschiedlicher Ausprägungen.
Einliniensystem Mehrliniensystem
Im Vergleich zu Einliniensystemen sind bei Mehrliniensystemen die Kommunikations- und Dienstwege deutlich kürzer, da Weisungen und Informationen direkt und somit schneller an die relevante Stelle gegeben werden können, ohne eine lange Hierarchiekette durchlaufen zu müssen. Außerdem bekommen untergeordnete Stellen fachspezifische Anordnungen, da die Vorgesetzen Spezialisten in ihrem jeweiligen Fachbereich sind. Jedoch kann es zu Kompetenzkonflikten kommen, da Überschneidungen der Fachbereiche möglich sind.
Mehrliniensystem Vor und Nachteile
Die Vor und Nachteile des Mehrliniensystems ergeben sich größtenteils durch die Unterschiede zum Einliniensystem. Im Allgemeinen ist das Mehrliniensystem flexibler und dynamischer, aber auch komplexer und damit anfälliger für Konflikte.
Mehrliniensystem Vorteile
- Realisierung direkter Kommunikationswege
- Erleichterte Mitarbeiterkontrolle
- Spezialisten in Fachgebieten als Vorgesetze
- Entlastung ranghoher Instanzen
Mehrliniensystem Nachteile
- Probleme bei Abgrenzung der Zuständigkeit und Verantwortung
- Widersprüchliche Arbeitsanweisungen können zu Missverständnissen führen
- Kompetenzüberschneidungen mit Konfliktpotential
Mehrliniensystem Beispiel
Neben weniger komplexen Modellen, wie das Beispiel für ein Organigramm einer Mehrlinienorganisaion im ersten Bild, welches eine relativ einfache, hierarchische Grundform der Mehrfachunterstellung realisiert, existiert die Möglichkeit ein Unternehmen in mehrere Dimensionen zu strukturieren. Die beiden im Folgenden genannten Organisationsformen sind üblicherweise interessant für große, international agierende Unternehmen, welche auf heterogenen Märkten ein diversifiziertes Produktportfolio vertreiben.
Beispiel Matrixorganisation
Die Matrixorganisation ist ein spezielles Mehrliniensystem, welches eine mehrdimensionale Organisationsstruktur eines Unternehmens abbildet.
Die Schnittstellen funktionaler Organisationsbereiche und Geschäftsbereiche werden bei dieser Organisationsform durch eine Matrix abgebildet, wodurch das Prinzip der Mehrfachunterstellung umgesetzt wird.
Beispiel Tensororganisation
Ein weniger verbreitetes Beispiel für ein Mehrliniensystem ist die Tensororganisation aufgrund der enormen Komplexität. Hier kommt zu den zwei Ebenen der Matrix noch eine dritte Dimension hinzu. Man kann sich dieses System folglich wie einen Würfel mit den Dimensionen Produkte, Fachbereiche und Geschäftsregionen vorstellen. Aus dieser Strukturierung ergibt sich, dass eine Schnittstelle 3 verschiedenen Instanzen unterstellt ist. Die Vor und Nachteile der Tensororganisation sind ähnlich zu denen der Matrixorganisation.
Es ist beispielsweise eine erhöhte Entscheidungsqualität durch Spezialisierungsmöglichkeiten zu beobachten. Ein klarer Nachteil ist die Schwierigkeit dieses System umzusetzen. In der Praxis wird die Tensorstruktur deshalb oft nur auf höheren Hierarchieebenen angewandt.
Gäbe es auf jeder Ebene für jeden Bereich drei Vorgesetzte, könnten die Überschneidungen von Kompetenzen schnell zu Konflikten und Verwirrung führen.
Zusammenfassung Mehrliniensystem
- Hierarchischer Aufbau eines Unternehmens nach dem Prinzip der Mehrfachunterstellung
- Realisierung des kürzesten Kommunikationswegs durch hohe Flexibilität
- Spezialisierte, übergeordnete Entscheidungsträger
- Konfliktpotential durch Kompetenzüberschneidungen und Komplexität