Supply Chain Management
Das Thema Produktion und Logistik dreht sich in erster Linie um das Supply Chain Management, kurz SCM. Dieses umfasst die gesamte Güterbewegung von den Rohstofflieferanten bis zu den Abnehmern der Endprodukte. In diesem Beitrag erklären wir dir das Supply Chain Management anhand eines einfachen Beispiels genauer.
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Inhaltsübersicht
Supply Chain Management Definition
Stell dir vor, du bist Produzent von Elektrorollern. Mit deiner Teilname am wirtschaftlichen Wertschöpfungsprozess, bist du gleichzeitig auch Teil der Supply Chain. Um deine wirtschaftliche Aktivität vom Einkauf, der Produktion, bis zum Vertrieb zu Koordinieren, gibt es das sogenannte Supply Chain Management (SCM) – auf Deutsch: Lieferkettenmanagement. Allgemein gesprochen bezeichnet das Supply Chain Management die aktive Gestaltung aller Prozesse, um Kunden und Märkte mit Gütern und Dienstleistungen zu versorgen. Innerhalb des Supply Chain Managements werden prozessübergreifende Entscheidungen zunächst auf lange (ab 24 Monaten) Frist getroffen. Darauf folgen mittelfristige (3-24 Monate) und kurzfristige (unter 3 Monaten) Entscheidungen, die für jeden Prozess separat betrachtet werden.
Supply Chain
Was ist eigentlich eine Supply Chain? Der englische Begriff bedeutet „Lieferkette“. Es handelt sich also um ein Netzwerk von Personen, Lieferanten, Produzenten und Endkonsumenten, die durch die Prozesse der Wertschöpfungskette miteinander verbunden sind. Diese Teilnehmer bilden die Glieder der Lieferkette, die den Prozess von der Beschaffung zur Produktion bis zum Absatz bezeichnet. Innerhalb dieser internen Lieferkette sind die Lieferanten vor-und die Endkunden nachgelagert.
Supply Chain Management Aufgaben
Das Ziel des Supply Chain Managements ist es, durch die Planung der Prozesse die Effizienz dieser zu verbessern und sowohl den Kundennutzen, als auch die Wirtschaftlichkeit der Aktivitäten zu verbessern. Da ein funktionierendes SCM eine große Menge an Informationen benötigt, müssen zunehmend unabhängige Wirtschaftsakteure enger zusammen arbeiten und ihre Informationen für einen beidseitigen Nutzen austauschen. Auch die steigenden Kundenerwartungen und die verkürzten Produktlebenszyklen zwingen das heutige Management die einzelnen Prozesse der Wertschöpfungskette unternehmensübergreifend und prozessorientiert zu Planen und zu Steuern. Grundsätzlich zählt zu den Aufgaben des SCM:
- Zusammenarbeit: Prozessvernetzung der unterschiedlichen Wirtschaftsakteuren
- Informationsaustausch: Umfassende Kommunikation zwischen den Supply Chain Beteiligten
- Reaktionsfähigkeit: Fähigkeit schnell und konkret auf Veränderungen zu reagieren
- Prozesszeiten: Verkürzte und effiziente Prozesse
Supply Chain Management: Beschaffung
Unser Supply Chain Management Beispiel beginnt mit der Beschaffungslogistik. Als erstes musst du dir die Rohwaren, also z.B. Licht, Sitz, Reifen, Lenker und sonstige Materialien, die du für deinen Roller benötigst und nicht selbst produzieren willst, von externen Lieferanten beschaffen. All diese Bestandteile lagerst du in einem Rohwarenlager. Innerhalb des SCM wird im Beschaffungsprozess langfristig zum Beispiel über die Lieferantenauswahl entschieden. Mittelfristig wird über die Materialbedarfsplanung entschieden und kurzfristig wird im SCM unter anderem der konkrete Einsatz deines Personals geplant.
Supply Chain Management: Logistik
Im SCM folgt auf die Beschaffungslogistik, die innerbetriebliche Logistik bzw. die Produktionslogistik. Hier transportierst du die Rohwaren zu den Produktionsstätten und stellst aus diesen Zwischenprodukte her. Das heißt du verbindest z.B. den Lenker mit dem Licht und lieferst diese dann zu deinem Zwischenproduktlager. Dies ist ein unternehmensinterner Produktions- und Transportprozess des SCM. Er wird so lange wiederholt bis der Roller komplett zusammengesetzt und bereit für den Verkauf ist.
Das Endprodukt, also der fertige Roller wird in ein so genanntes Endproduktlager geliefert. Auf lange Frist planst du im Supply Chain Management zum Beispiel, an welchen Standorten du produzieren willst. Du musst auch über das mittelfristige Produktionsprogramm entscheiden. Hier entscheidest du unter anderem, wie viele Roller du produzieren möchtest und wie du die Menge auf die Produktionsstätten und Maschinen verteilst. Bei der kurzfristigen Planung geht es im Supply Chain Management beispielsweise darum, welche Produktionsaufträge welchen Maschinen zugeteilt werden. Damit hätten wir schon die ersten beiden Schritte des Supply Chain Managements einfach erklärt und können uns der Distribution zuwenden.
Supply Chain Management: Distribution
Der dritte Schritt unseres Supply Chain Management Beispiels ist die Distributionslogistik. Dabei werden deine fertigen Roller zunächst in Außenlager transportiert, um sie dann von dort aus zeitnah und günstig den Kunden zustellen zu können. Je nach Größe deines Unternehmens brauchst du dementsprechend viele Lager, um der Nachfrage auf dem Markt bzw. in deinen ausgewählten Gebieten gerecht zu werden.
Dafür gestaltest du im Supply Chain Management langfristig ein Distributionsnetz. Mittelfristig konzentrierst du dich in der Distributionsplanung auf die Verteilung der Produkte auf die Kunden. Die Tourenplanung ist beispielsweise eine kurzfristige Entscheidung des SCM. Dabei möchtest du deine Roller an deine Kunden ausliefern und überlegst deshalb in welcher Reihenfolge du sie am günstigsten abfährst.
Supply Chain Management: Absatzlogistik
Nach der Distribution folgt ein letzter Schritt, den wir dir zeigen, damit du mit dem Supply Chain Management keine Probleme mehr bekommst. Du musst die Roller natürlich noch an den Mann bringen. Hierfür zuständig ist als letzter Schritt im Supply Chain Management die Absatzlogistik, bei der sich alles um den Verkauf dreht. Langfristig planst du dabei unter anderem das Produktprogramm, also was dein Unternehmen genau anbietet. Wichtig bei der Absatzlogistik im SCM ist auch die Planung des Absatzes, die sich auf lang-, mittel- und kurzfristiger Ebene erstreckt. Sie beinhaltet die Planung der zukünftigen Umsätze und der Absatzmengen auf den verschiedenen Märkten. Außerdem gehören im Supply Chain Management die Einschätzung von Kunden- und Konkurrenzverhalten dazu.
Jetzt kennst du schon die wichtigsten Prozesse im Güterfluss des SCM. Aber was passiert eigentlich mit den ganzen Abfällen, die durch die Produktion im Supply Chain Management entstehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Entsorgungslogistik. Hier musst du dir z.B. überlegen, ob bestimmte Teile der Roller wiederverwendet und wie die anderen Teile entsorgt werden können. Mit der Entsorgungslogistik wollen wir unser Supply Chain Management Beispiel auch beenden, da dies natürlich der letzte Schritt ist.
Sustainable Supply Chain Management
Wie du mit Sicherheit weißt, ist es in der heutigen Welt von großer Bedeutung, die Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Aktivitäten zu gewährleisten. Auch das Supply Chain Management ist davon nicht ausgenommen. Aus diesem Grund spricht man bei einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Planung vom Sustainable Supply Chain Management, SSCM (engl. sustainable = nachhaltig). Unterschied zum SCM ist, dass sowohl die Herkunft der Ressourcen und Produkte, als auch die Nutzung, Verarbeitung und Entsorgung eine Rolle spielen. Somit versucht diese nachhaltige Ressourcenplanung den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und die soziale Verantwortung der Unternehmen zu wahren. Viele Unternehmen betten hierzu das SSCM in ihre Unternehmenskultur als Teil ihrer Corporate Social Responsibility (CSR) ein.
Das Supply Chain Management ist ein umfassendes Konzept aus dem Management, um den Kosten/Nutzen-Faktór zu optimieren. Es dient der Planung, Steuerung und Integration von Unternehmensaktivitäten innerhalb der Logistik- und Wertschöpfungskette.
Supply Chain Management einfach erklärt
Würde man sich das Supply Chain Management als grafische Darstellung vorstellen, so wäre es ein komplexes Netzwerk aus Lieferanten- und Kundenbeziehungen. Wie du siehst, ist das (Sustainable) Supply Chain Management von großer Bedeutung. Das SCM verfolgt das Ziel, den Fluss von Produkten und Dienstleistungen, Informationen, Geld oder auch Personen über den gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg, also vom Lieferanten bis zum Endkunden zu planen und zu optimieren.
Super, jetzt hast du alle Bestandteile des Supply Chain Management kennengelernt und kannst deine Prozesse nun optimal planen und effizient gestalten.