Öffentliche Güter
Was sind öffentliche Güter? Im folgenden Beitrag erklären wir dir Schritt für Schritt, welche Arten von Gütern damit gemeint sind und durch welche Eigenschaften sie sich auszeichnen. Außerdem gehen wir wir auf das sogenannte Trittbrettfahrerproblem ein und wie sich Trittbrettfahrerverhalten bei öffentlichen Gütern unterbinden lässt. Wenn du das Thema entspannt verstehen willst, lehn dich zurück und schau dir hier unser Video dazu an.
Inhaltsübersicht
Öffentliche Güter Definition
Öffentliche Güter besitzen folgende Eigenschaften im Konsum: Nicht-Ausschließbarkeit und Nicht-Rivalität. Individuen können also nicht von der Nutzung des Gutes exkludiert werden und das Gut ist von einer Vielzahl an Personen gleichzeitig nutzbar.
Ein aktuelles Beispiel ist der Klimaschutz, da die Marktteilnehmer von der Bereitstellung von Klimaschutzmaßnahmen profitieren, die Wirtschaftssubjekte allerdings ungern Einschnitte in ihrem Konsumverhalten machen wollen. Wir gehen also davon aus, dass auch Personen, die einen bestimmten Preis nicht zahlen, trotzdem in den Genuss des Nutzens kommen.
Öffentliche Güter Beispiele
Ein klassisches Beispiel für öffentliche Güter dafür ist saubere Luft. Jeder Mensch muss Zugang zu sauberer Luft haben, unabhängig von seinen Zahlungsmöglichkeiten. Unter unteilbar versteht man, dass der Konsum von Person A die verfügbare Menge für Person B nicht einschränkt. Du siehst, dass das bei frischer Luft üblicherweise auch der Fall ist, da du anderen Personen die Luft nicht „wegatmen“ kannst.
Öffentliches Gut Marktversagen
Öffentliche Güter gelten als eine der Ursachen von Marktversagen. Für gewöhnlich wird ein Gut zu einem bestimmten Preis angeboten und wenn dieser Preis nicht bezahlt wird, dann kann man das Gut nicht konsumieren. Das Problem dabei ist, dass, wenn niemand bereit ist dafür zu bezahlen, das Gut nicht zu Genüge bereitgestellt wird. Wenn du beispielsweise gefragt wird du Bereit bist für Straßenbeleuchtung zu zahlen, wäre deine Antwort vermutlich nein
Damit öffentliche Güter bzw. Kollektivgüter trotzdem verfügbar sind, muss der Staat für die Bereitstellung dieser Güter sorgen und den Preis per Steuern einziehen.
Öffentliches Gut Beispiel Biodiversität
Schauen wir uns ein weiter Beispiele für öffentliche Güter an: subjektiv schöne Landschaften oder auch die Biodiversität. Hier gehen wir ebenfalls davon aus, dass der Konsum passiv geschieht und vom Gut nichts verschwindet. Betrachten wir für die Biodiversität erneut unsere Graphik und überlegen, wie sich die pareto-effiziente Allokation ergibt. Dafür betrachten wir zwei Personen und deren individuelle Zahlungsbereitschaft für eine bestimmte Menge an Biodiversität. Person A interessiert sich wenig für die Natur, Person B erhält aus der gleichen Menge einen größeren Nutzen, da sie ein großer Schmetterlingfan ist. Die beiden Kurven sehen dann so aus:
Summieren wir jetzt die beiden Kurven und legen sie übereinander, erhalten wir eine neue Kurve, die beide Nutzenfunktionen abbildet. Die Angebotskurve tragen wir als Gerade ein, da das Angebot ja immer auch die Grenzkosten abbildet. Diese nehmen wir für unser Beispiel als konstant an. Hier können wir jetzt ganz einfach wieder den Schnittpunkt mit der Angebotskurve ermitteln und erhalten darüber die optimale Allokation. An diesem Punkt sind also die Personen A und B abgebildet.
Trittbrettfahrerproblem
Das Trittbrettfahrerproblem resultiert bei öffentlichen Gütern, da von einer Bereitstellung alle Marktteilnehmer profitieren, diese allerdings kostspielig ist. Dies führt zu einer übermäßigen Nutzung des öffentlichen Gutes und einer unzureichenden Bereitstellung ebendieses. Dem Trittbrettfahrerproblem muss mit entsprechenden Marktmechanismen begegnet werden, um Marktversagen zu unterbinden.
Trittbrettfahrerverhalten
Trittbrettfahrerverhalten ist die logische Konsequenz des Trittbrettfahrerproblems. An unserem Beispiel wäre dies, wenn Marktteilnehmer (Wirschaftssubjekte) die Biodiversität und die Natur genießen, jedoch nicht bereit sind auf ihrem Spaziergang durch den Park Müll auf zu heben und diesen einzusammeln. Wenn dies keiner Macht führt Trittbrettfahrerverhalten dazu, dass die Qualität des öffentlichen Gutes abnimmt.
Zusammenfassung
Die Problematik von öffentlichen Gütern resultiert bei strikt rational handelnden Individuen in Trittbrettfahrerverhalten. Damit öffentliche Güter in ausreichendem Maße bereitgestellt werden, bedarf es meist staatlichen Handelns. Alternativ lässt sich auch eine effiziente Verhandlungslösung über das Coase-Theorem ermöglichen oder eine Pigou-Steuer einführen.