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Das Oligopol stellt neben dem Monopol und dem Polypol eine der drei typischen Marktformen in der Volkswirtschaftslehre dar. Hier erfährst du was genau ein Oligopol definiert, wie man zwischen Angebots- und Nachfrageoligopol unterscheidet und welche Beispiele es dafür gibt.

Du möchtest dir Zeit sparen beim Lernen? In unserem Video zum Oligopol erklären wir dir alles schnell und verständlich!

Quiz zum Thema Oligopol
Inhaltsübersicht

Oligopol Definition

Das Oligopol ist eine Marktform der Mikroökonomie, bei der wenige Anbieter vielen Nachfragern gegenüberstehen (Angebotsoligopol) oder wenige Nachfrager auf viele Anbietern treffen (Nachfrageoligopol oder Oligopson). Folglich ist es eine Zwischenform von Polypol und Monopol .

Oligopolistisch

Der Begriff Oligopol kommt von den griechischen Wörtern olígos für „wenig, gering“ und pōleĩn „Handel treiben“ und beschreibt auch genau dieses Phänomen: Einige wenige Marktteilnehmer auf Angebots- oder Nachfragerseite beherrschen den Markt. Das Oligopol steht damit zwischen den Marktformen des Monopols und des Polypols.

Die wenigen großen Anbieter in einer Branche besitzen also einen großen Marktanteil und decken den Güterbedarf in einem bestimmten Wirtschaftsbereich komplett ab. Verändert einer dieser Oligopolisten etwas, muss er sowohl die Reaktion der Nachfrager darauf berücksichtigen, als auch die Reaktion der Konkurrenz. Diese Veränderungen können beispielsweise seine Preispolitik, Produktionsmengen oder die Qualität der produzierten Güter betreffen. Denn die Maßnahmen eines Oligopolisten führen dazu, dass auch die oligopolistische Konkurrenz ihr Verhalten anpassen muss. Man spricht hier von der Preisführerschaft: Senkt oder hebt ein Anbieter seine Preise reagieren die Konkurrenten umgehend und passen ihre Preise entsprechend an.

Daraus können sich zwei Effekte entwickeln:

Zum einen kann es zu einem sehr intensiven Wettbewerb zwischen den Oligopolisten bis hin zum Verdrängungswettbewerb kommen. Zum anderen besteht die Gefahr, dass die großen Anbieter eben genau diesen Verdrängungswettbewerb zu verhindern versuchen und ihr Marktverhalten untereinander abstimmen. Dieses abgestimmte Verhalten äußert sich durch die Aufteilung der Märkte oder durch illegale Preisabsprachen . In jedem Fall verstößt das abgestimmte Verhalten gegen das, im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen festgelegte Kartellverbot.

Vom homogenen Oligopol ist die Rede, wenn die angebotenen Güter von den verschiedenen Anbietern aus Kundensicht absolut gleichwertig sind. Bei einem heterogenen Oligopol oder inhomogenen Oligopol sind die Güter keine perfekten Substitute, das heißt sie können sich nur zu einem Maß gegenseitig ersetzen.

Oligopol Beispiel

Ein Oligopol charakterisiert sich dadurch, dass ein großer Teil des Marktes von den Oligopolisten beherrscht wird. Beispielsweise ist das auf dem Mobilfunkmarkt der Fall:

Nach der Fusion von E-Plus und O2 gibt es in Deutschland drei große drei öffentlichen Netzbetreiber: T-Mobile, Vodafone und Telefónica Germany zu der nun E-Plus und O2 gehören. Sie teilen die Marktanteile im Mobilfunkmarkt in Deutschland unter einander auf. So hatte im November 2018 die Deutsche Telekom 32% Marktanteil, Vodafone und Telefónica Germany jeweils 34%. Als Anbieter sehen sie sich Millionen von Mobilfunknutzern als Nachfrager gegenüber.

Auch die 4 Großkonzerne, die „Big Four“ im deutschen Strommarkt, sprich RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW stellen ein Oligopol dar. Sie decken in Summe 80% des Erzeugungsmarktes ab.

Weitere Beispiele sind die europäische Mineralölgesellschaft mit den Großkonzernen BP/Aral, Esso, Jet, Shell und Total und die Flugzeugindustrie mit Airbus und Boeing.

Oligopol Beispiel
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Oligopol Beispiel

Angebotsoligopol

Es wird unterschieden zwischen Angebots- und Nachfragemonopol. Bei einem Angebotsoligopol gibt es viele Nachfrager und nur wenige Anbieter. Für die Anbieter ist diese Marktform sehr gut, weil es nur wenige Konkurrenten gibt, gegen die sie sich durchsetzen müssen.

Angebotsoligopol Beispiel

Ein Beispiel für ein Angebotsoligopol stellt die deutsche Automobilindustrie dar:

Die großen Autohersteller Volkswagen, BMW und Daimler beherrschen den deutschen Markt und bedienen einen Großteil der Nachfrage. Und diese ist riesig: Anfang 2019 betrug die Zahl der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge 64,8 Millionen.

Oligopson / Nachfrageoligopol

Man unterscheidet bei der Marktform Oligopol zwischen Anbieter- und Nachfrageoligopol. Bei einem Nachfrageoligopol bzw. Oligopson gibt es nur eine geringe Anzahl an Nachfragern in einer Branche und viele Anbieter. Im Angebotsoligopol dagegen gibt es wenige Anbieter und viele Nachfrager.

Nachfrageoligopol Beispiel

Ein mögliches Beispiel für ein solches Oligopson kann man sich in der Landwirtschaft vorstellen: Viele Landwirte produzieren ein Gut wie etwa Getreide. Nach der Ernte verkaufen sie das Getreide weiter an einige wenige Mühlen. Dort wird das Getreide entsprechend weiterverarbeitet und gemahlen. Die vielen Landwirte sind in diesem Nachfrageoligopol die Anbieter, die wenigen Mühlen nehmen die Rolle der Nachfrager ein.

Nachfrageoligopol, Oligopson
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Nachfrageoligopol

Duopol

Ein Spezialfall des Oligopols stellt das Duopol oder Dyopol dar. Es bezeichnet eine Marktform, bei der einer Vielzahl an Nachfragern nur genau zwei Anbieter gegenüberstehen.

Das wohl weltweit größte und bekannteste Duopol bilden Airbus und Boeing. Sie beherrschen den Markt für Großraumflugzeuge. Aber auch in der Politik finden sich Beispiele für ein Duopol: Etwa in den USA gibt es mit den Republikanern und Demokraten nur zwei relevante politische Parteien. Lange Zeit konnte man das auch von den beiden Volksparteien SPD und CDU in Deutschland behaupten.

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bilaterales Oligopol / zweiseitiges Oligopol

Bei einem bilateralen oder auch zweiseitigen Oligopol treten wenige Anbietern wenigen Nachfrager gegenüber. Ein mögliches Beispiel sind wenige Anbieter von großen Kreuzfahrtschiffen, die auf wenige Reedereien (Nachfrager) treffen, die ihnen die Schiffe abnehmen.

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