Wohlfahrtsverlust Monopol
Der Wohlfahrtsverlust auf Grund von Monopolstellungen gehört auch zu den Gründen von Marktversagen! Im folgenden Beitrag wollen wir die Thematik der Monopolstellung und den daraus resultierenden Wohlfahrtsverlust erklären sowie diesen auch berechnen.
Wie wär´s wenn du dir unser Video anschaust? Du müsstest keinen langen Artikel mehr lesen und durch die graphischen Darstellungen kannst du die Thematik viel besser verstehen! Also schau doch rein!
Inhaltsübersicht
Wohlfahrtsverlust Definition
Der Wohlfahrtsverlust ist die verringerte ökonomische Wohlfahrt als Folge von Marktversagen oder staatlichen Eingriffen. Bei einem Monopol ist dies eine verringerte Konsumentenrente im Vergleich zu vollkommener Konkurrenz. Auf Grund einer Monopolstellung kann der Verkäufer die Preissetzung bestimmen und somit einen höheren als den pareto-effizienten Marktpreis bestimmen.
Der Wohlfahrtsverlust wird auch als Nettowohlfahrtsverlust oder auf Englisch deadweight loss bezeichnet. Wenn der Wohlfahrtsverlust in Folge einer Steuer berechnet wird spricht man von einem Steuerkeil, der Zusatzlast der Steuern oder dem Harbergerdreieck. In diesem Artikel gehen wir ausschließlich auf die wohlfahrtsverringernde Wirkung einer Monopolstellung ein.
Wohlfahrtsverlust Monopol an einem Beispiel erklärt
In der Realität kommt es selten vor, dass tatsächlich nur eine Firma existiert, die ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung anbietet. Was du eher beobachten kannst, ist die Aufteilung eines Marktes unter einigen wenigen Anbietern. Wir sprechen in diesem Fall von einem Oligopol. Ein klassisches Beispiel dafür ist der Tankstellenmarkt in Deutschland. Dieser wird von sehr weniger Anbietern beherrscht, wodurch immer wieder sichergestellt werden muss, dass keine Preisabsprachen stattfinden.
Wohlfahrtsverlust berechnen
Doch wie verändert sich damit unsere effiziente Allokation? Dafür gehen wir noch einmal vom theoretischen Fall eines natürlichen Monopols aus und betrachten unsere Graphik der Angebotskurve mit und der Nachfragekurve mit . Du erinnerst dich, dass wir im Normalfall die Wohlfahrt ganz einfach über die Summe der beiden Dreiecke berechnen können – sprich die Summe der beiden Renten. Bei der effizienten Allokation sind die beiden Dreiecke für unser Beispiel gleich groß. Die Gesamtwohlfahrt ergibt sich damit zu:
Um anschließend den Wohlfahrtsverlust berechnen zu können müssen wir uns mit dem Monopolpreis auseinandersetzen. Im Markt mit vollkommener Konkurrenz führt der Wettbewerb zu einem Preis der Konsumentenrente und Produzentenrente pareto-effizient bedient.
Monopolpreis
Jetzt überlegen wir uns, was passiert, wenn das Angebot durch einen alleinigen Anbieter bestimmt wird. Dieser wird den Preis natürlich über dem optimalen Marktpreis ansetzen, da er mehr Einnahmen erzielen will. Diesen neuen Preis bezeichnen wir hier als Punkt B gleich 4,5€. Die neue Gleichgewichtsmenge ergibt sich damit im Punkt C zu 25 Stück.
Jetzt können wir uns wieder die beiden Renten berechnen. Für die Konsumentenrente betrachten wir analog zum vorherigen Fall den Teil oberhalb des Marktpreises des Monopolisten. Rechnerisch erhältst du die Rente über die einfache Dreiecksformel zu
Du siehst also schon, dass der Flächeninhalt deutlich geringer ist, als bei der effizienten Allokation. Die Konsumentenrente sinkt also bei einer Monopolstellung.
Kommen wir nun zur Produzentenrente. Diese ist die Differenz zwischen dem Marktpreis und dem Preis, zu dem das Unternehmen bereit wäre zu verkaufen. Damit erhalten wir für die Produzentenrente den gesamten Bereich zwischen dem neuen Marktpreis und der Angebotskurve. Rechnerisch ergibt sich diese also aus einem Dreieck und einem Rechteck zu:
Im Vergleich zum effizienten Markt hat der Produzent also ein Zugewinn an Rente. Denn die neue Rente, die der Monopolist wegen des Monopolpreises erzielen kann ist größer als seine Rente bei effizienter Wohlfahrt. Der Monopolist erfährt in diesem Fall einen Wohlfahrtsgewinn, jedoch verringert sich die ökonomische Wohlfahrt insgesamt.
Nettowohlfahrtsverlust berechnen
Wir haben jetzt festgestellt, dass die Monopolstellung zu veränderten Renten für Konsumenten und Produzenten führt. Schauen wir uns jetzt an, wie sich das auf die gesamte Wohlfahrt auswirkt. Du erinnerst dich, dass diese die Summe der beiden Renten ist. Damit ergibt sich für unsere Monopolstellung ein Betrag von
Im Vergleich zur effizienten Allokation haben wir also einen Wohlfahrtsverlust von:
Diesen Verlust kannst du auch graphisch darstellen. Zum Vergleich zeigen wir dir dazu nochmal die beiden Szenarien im direkten Vergleich:
Du erkennst sofort, dass sich die Gesamtwohlfahrt beim Angebotsmonopol um das Dreieck rechts der Fläche verringert. Damit sprechen wir hier von einem weiteren Fall von Marktversagen.
Zusammenfassung
Zusammengefasst solltest du dir zum Wohlfahrtsverlust im Monopol merken, dass ein Monopolist seinen Gewinn erhöhen kann, wenn er den Preis im Vergleich zu einem Markt mit vollkommener Konkurrenz aufgestockt. Dadurch kann nicht mehr die komplette Wohlfahrt abgeschöpft werden und es entsteht ein Wohlfahrtsverlust in Form einer Verringerung der Konsumentenrente.