Die Metallbindung oder metallische Bindung ist eine chemische Bindungsart. Was eine Metallbindung genau ist, wie sie entsteht und wo sie vorkommt, erklären wir dir hier im Beitrag und im Video mit Beispielen.
Eine Metallbindung (auch metallische Bindung oder ungerichtete Bindung) ist eine Bindung von Metallen, die ihre Valenzelektronen zur Verfügung stellen und somit ein Elektronengas bilden. Das Elektronengas kann von allen beteiligten Metallatomen genutzt werden, um die Edelgaskonfiguration zu erreichen.
Die Elektronen im Elektronengas sind frei beweglich. Das führt auch zu den typischen metallischen Eigenschaften: elektrische Leitfähigkeit, Verformbarkeit und metallischer Glanz.
Du findest eine metallische Bindung bei Metallen wie beispielsweise Lithium (Li) oder Natrium (Na). Auch in Legierungen wie Bronze, also einem Gemisch aus mindestens einem Metall, kommt so eine Metallbindung vor.
Die Metallbindung oder metallische Bindung ist eine chemische Bindungsart, die bei Metallen und in Legierungen vorkommt. Sie kommt durch die elektrostatische Anziehung zwischen Metall-Kationen und ihren frei beweglichen Elektronen, dem Elektronengas, zustande.
Allgemein entsteht die Metallbindung durch Anziehungskräfte zwischen den positiv geladenen Metall-Kationen (Atomrümpfe) und den negativ geladenen Elektronen der Metalle. Die Elektronen umschließen die positiven Ionen und sorgen für den Zusammenhalt im Metall. Du kannst dir die Metall-Ionen wie Murmeln vorstellen, die in einer Schachtel, den Elektronen, zusammengepackt vorliegen.
Für die Entstehung der Metallbindung gibt es zwei Modelle:
Das Elektronengasmodell ist ein ‚einfaches‘ Modell, um die Metallbindung zu beschreiben. Du kannst es dir folgendermaßen vorstellen:
Durch die Anziehungskräfte zwischen den positiven Metall-Kationen und dem negativ geladenem Elektronengas kommt es zum Zusammenhalt der Metalle. Du sprichst hier also von der metallischen Bindung.
Ein weiterführendes Modell zur Beschreibung der Metallbindung ist das Bändermodell. Es beruht auf dem Orbitalmodell . Mit ihm kannst du metallische Eigenschaften wie die elektrische Leitfähigkeit noch genauer erklären als beim Elektronengasmodell.
Das Bändermodell sieht folgendermaßen aus:
Die Elektronen sind frei beweglich, da sie freie Molekülorbitale besetzen können. Damit bilden sie die Grundlage für die Eigenschaften der Metallbindung, wie etwa die elektrische Leitfähigkeit.
Die Metall-Ionen, also die Atomrümpfe, sind regelmäßig angeordnet. Dabei entsteht das sogenannte Metallgitter. Die abgegebenen Elektronen befinden sich in den Zwischenräumen des Gitters.
Hier gibt es einige Unterschiede zum Ionengitter:
Kategorien | Metallgitter | Ionengitter |
Aufbau |
Das Metallgitter ist aus Metall-Kationen und dem Elektronengas aufgebaut. |
Das Ionengitter besteht aus negativ geladenen Anionen und positiv geladenen Kationen. |
Verschiebung |
Beim Metallgitter bleiben bei einer Verschiebung die frei beweglichen Elektronen stets zwischen den Kationen |
Beim Verschieben des Ionengitters liegen die Kationen direkt neben anderen Kationen und die Anionen liegen direkt neben anderen Anionen. |
Folgen der Verschiebung |
Hier kommt es zu keiner Abstoßung und das Metallgitter bleibt weiter stabil. |
Die gleichartigen Ladungen stoßen sich deshalb gegenseitig ab und das Gitter wird gebrochen. |
Schauen wir uns die Metallbildung an zwei Beispielen an. Hierfür wirfst du am besten einen Blick auf die linke Seite im Periodensystem .
Lithium (Li):
Beryllium (Be):
In einem Metallgitter lassen sich die Metallatome gegeneinander verschieben, ohne dass die Bindungen sich lösen. Das macht die Metalle beim Erhitzen verformbar und schmiedbar, also duktil.
Typische Beispiele hierfür sind Gold (Au) und Silber (Ag). Aus ihnen kannst du gut Schmuck herstellen. Bei einem Ionengitter wäre das nicht möglich. Das Gitter würde durch die Abstoßungskräfte zerspringen, wie du es von Keramik kennst.
Die elektrische Leitfähigkeit kannst du sowohl bei festen als auch flüssigen Metallbindungen beobachten. Sie lässt sich am besten mit dem Bändermodell erklären. Durch die Bänder können die Elektronen sich frei bewegen. Beim Anlegen einer Spannung kann dann Strom fließen. Bei der Wärmezufuhr fangen die Elektronen an zu schwingen und stoßen aneinander. Dabei geben sie die Wärme als Bewegungsenergie weiter.
Die Elektronen können in eine Richtung wandern, was dem elektrischen Strom entspricht.
Metalle haben in der Regel hohe Schmelzpunkte. Es herrscht nämlich eine relativ starke Bindung zwischen den Elektronen und den positiv geladenen Metall-Ionen. Deshalb benötigst du häufig höhere Temperaturen, um Metalle zu schmelzen.
Die Stärke der Metallbindung hängt von der Anzahl an Valenzelektronen ab. Alkalimetalle besitzen nur ein Valenzelektron. Sie sind verhältnismäßig weich und haben etwas niedrigere Schmelzpunkte sowie eine geringe Dichte. Metalle aus den Nebengruppen 5 und 6 wie Molybdän oder Wolfram sind besonders hart und besitzen hohe Schmelzpunkte, da sie mehr Außenelektronen haben.
Noch mehr zu Metallen, ihren Eigenschaften und ihrem Vorkommen, bekommst du in unserem extra Video . Schau unbedingt vorbei!
Die metallische Bindung kommt bei den metallischen Elementen wie Eisen (Fe) oder Kupfer (Cu) vor, sowie in Mischungen von Metallen, den Legierungen.
Aber auch bestimmte Salze können metallische Eigenschaften wie den typischen metallischen Glanz oder die elektrische Leitfähigkeit haben. Dabei handelt es sich um eine Übergangsform zur Ionenbindung.
Mittlerweile haben es Forscher sogar geschafft, Kunststoffe mit metallischen Eigenschaften herzustellen. Kunststoffe sind große Moleküle, die über kovalente Bindungen zusammengehalten werden.
Die Metallbindung gehört neben der kovalenten Bindung und der Ionenbindung zu den starken Bindungsarten in der Chemie.
Kovalente Bindung
Bei der kovalenten Bindung oder Atombindung teilen sich die Bindungspartner ihre Elektronen. Sie bilden dabei mindestens ein Elektronenpaar aus. Das wird von beiden Atomen ‚genutzt‘, um die Edelgaskonfiguration zu erreichen. Die Atombindung ermöglicht so den Zusammenhalt zwischen den Bindungspartnern.
Ionenbindung
Die Ionenbindung entsteht in der Regel zwischen einem Metall und einem Nichtmetall bei einer Elektronegativitätsdifferenz über 1,7. Dabei überträgt ein Metall seine Valenzelektronen auf ein Nichtmetall. Dadurch entstehen elektrisch geladene Teilchen, die Ionen .
Zwischen den positiv und negativ geladenen Ionen herrschen elektrostatische Anziehungskräfte. Bei der metallischen Bindung erfolgt der Zusammenhalt hingegen durch Anziehungskräfte zwischen Metall-Kationen und negativ geladenen Elektronen.
Zwischenmolekularen Wechselwirkungen
Außerdem gibt es Kräfte zwischen Molekülen, die sogenannten zwischenmolekularen Wechselwirkungen. Sie sind schwächer als die ‚klassischen‘ Bindungsarten. Hierzu zählst du zum Beispiel folgende:
Mehr zu den zwischenmolekularen Kräften, erfährst du in unserem extra Video dazu. Schau vorbei!
Hallo, leider nutzt du einen AdBlocker.
Auf Studyflix bieten wir dir kostenlos hochwertige Bildung an. Dies können wir nur durch die Unterstützung unserer Werbepartner tun.
Schalte bitte deinen Adblocker für Studyflix aus oder füge uns zu deinen Ausnahmen hinzu. Das tut dir nicht weh und hilft uns weiter.
Danke!
Dein Studyflix-Team
Wenn du nicht weißt, wie du deinen Adblocker deaktivierst oder Studyflix zu den Ausnahmen hinzufügst, findest du hier eine kurze Anleitung. Bitte lade anschließend die Seite neu.