Generationenvertrag
Du fragst dich, was hinter dem Generationenvertrag steckt? Hier erfährst du alles, was du dazu wissen musst!
Inhaltsübersicht
Was ist der Generationenvertrag?
Der Generationenvertrag ist ein unsichtbarer Vertrag zwischen der jüngeren und der älteren Generation — genauer gesagt zwischen den Berufstätigen und den Rentnern.
Er besagt, dass die Jüngeren einen Teil ihres Einkommens in eine gemeinsame Kasse einzahlen: die gesetzliche Rentenversicherung. Dieses Geld wird direkt genutzt, um die Rente der Älteren zu bezahlen — du nennst das auch „Umlageverfahren“. Später, wenn die heutigen Berufstätigen selbst im Ruhestand sind, werden sie von der dann berufstätigen Generation unterstützt.
Der Grund hinter dem Generationenvertrag ist das sogenannte „Solidaritätsprinzip“: Wir wollen, dass alle Menschen einen gewissen Wohlstand haben. Das bedeutet, dass wir als Gesellschaft zusammenhalten und füreinander die Altersvorsorge sicherstellen. So kannst auch du dich darauf verlassen, dass du von der zukünftigen jungen Generation deine Rente bekommst.
Vor der Einführung des Generationenvertrags war die Altersvorsorge reine Privatsache — jeder musste also selbst für das Alter sparen. Nach den schweren Jahren des Zweiten Weltkriegs standen viele ältere Menschen jedoch vor einer ungewissen Zukunft, da sie ihre Ersparnisse oft durch die Zerstörung verloren haben. Um diese Notlage zu lindern, führte der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer den Generationenvertrag im Jahr 1957 ein.
Probleme mit dem Generationenvertrag
Mit dem Generationenvertrag kommen aber auch Schwierigkeiten. Einige sagen, dass der Generationenvertrag kinderlose Menschen bevorzugt. Das liegt daran, dass Eltern nach der Geburt ihrer Kinder eine Pause von der Arbeit machen müssen. Dadurch können sie weniger Geld in die Rentenkasse einzahlen als kinderlose Menschen — und später auch weniger herausnehmen.
Der demografische Wandel als Herausforderung
Außerdem wäre da noch der demografische Wandel. Das bedeutet, dass sich die Altersstruktur in Deutschland verändert — immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter, während gleichzeitig weniger Kinder geboren werden. Dadurch gibt es in Zukunft immer weniger Arbeiter, welche die Renten der vielen Älteren finanzieren können.
Ein Gleichgewicht zwischen den Beiden ist jedoch die Voraussetzung für einen erfolgreichen Generationenvertrag. Ist das nämlich nicht gegeben, müssen immer weniger Arbeitnehmer für einen Rentner aufkommen. Das bedeutet, dass sie einen großen Betrag ihres Einkommens an die Rentenversicherung abgeben müssen.
Allein damit ist das Problem aber nicht gelöst — für die vielen Rentner ist trotzdem noch zu wenig Geld im Rententopf. Deswegen können die älteren Menschen in Zukunft nicht mehr so gut finanziell unterstützt werden. Um diese Entwicklung etwas einzudämmen, wird das Rentenalter seit Jahren regelmäßig angehoben — so zahlt jeder länger in die Rentenkasse ein.
Welche Alternativen gibt es?
Es gibt verschiedene Ideen, den Generationenvertrag anzupassen, um auf die heutigen Herausforderungen zu reagieren. Eine bekannte Alternative ist das kapitalgedeckte System. Dabei wird das Geld nicht sofort an die Rentner ausgezahlt, sondern am Kapitalmarkt investiert.
Das heißt, mit den Rentenbeiträgen der Arbeitnehmer werden beispielsweise Anteile an einem Unternehmen gekauft — sogenannte Aktien. Da sie im Idealfall über die Jahre an Wert gewinnen, können sie in Zukunft zu einem höheren Preis verkauft werden. Dadurch wird das Geld erhöht, das für die Rentner zur Verfügung steht.
Wichtig: In der Praxis wäre eine Umstellung auf das kapitalgedeckte System sehr schwierig. Die Rentenversicherung müsste dann nämlich zwei Aufgaben gleichzeitig erledigen: Weiterhin die aktuellen Renten zahlen und zusätzlich ein neues Kapitalpolster für die Zukunft aufbauen. Das würde zumindest in der Übergangszeit die Beiträge stark erhöhen.
Außerdem ist auch ein rein kapitalgedecktes System nicht ohne Risiken. Sollten die Aktien an Wert verlieren, fallen auch die Renten geringer aus.
Eine andere Möglichkeit ist die private Altersvorsorge. Dabei spart jeder selbst fürs Alter, zum Beispiel mit einer privaten Rentenversicherung. Das setzt aber voraus, dass jeder genug Geld hat, um überhaupt privat vorsorgen zu können.
Generationenvertrag — häufigste Fragen
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Was ist der Generationenvertrag?Der Generationenvertrag besagt, dass die arbeitende Bevölkerung die Renten der aktuellen Rentner finanziert. Die Beiträge der Arbeitnehmer gehen direkt an die Rentner. In Zukunft werden die nächsten Generationen von Arbeitenden die Renten der heutigen Beitragszahler finanzieren.
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Welche Probleme gibt es beim Generationenvertrag?Zum einen führt die alternde Bevölkerung dazu, dass es immer mehr Rentner und weniger arbeitende Menschen gibt, die Beiträge zahlen. Dies belastet das System finanziell. Zum anderen sorgt die sinkende Geburtenrate dafür, dass weniger Kinder heranwachsen, die später einmal als Beitragszahler fungieren können.
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Welche Alternativen gibt es zum Generationenvertrag?Eine bekannte Alternative ist das kapitalgedeckte System. Hierbei werden die Rentenbeiträge nicht sofort an die Rentner ausgezahlt, sondern in Aktien investiert. Diese Aktien können im Wert steigen, sodass sie später teurer verkauft werden können. So steht mehr Geld für die Rentner zur Verfügung.
Solidarität
Jetzt weißt du, was der Generationenvertrag ist. Warum Solidarität wichtig ist und wo sie noch eine große Rolle spielt, findest du hier!