Dieser Artikel erklärt dir nach einer Definition des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts, wie man dieses mit Hilfe von Wechselkursen bestimmen kann. Diese Vorgehensweise ist neben dem Zahlungsbilanzgleichgewicht eine Möglichkeit das außenwirtschaftliche Gleichgewicht zu bestimmen.

Du hast es satt dir lange Artikel durchzulesen? Schluss damit! Unser Video erklärt dir in kürzester Zeit was das außenwirtschaftliche Gleichgewicht ist und wie man es mit Hilfe von Wechselkursen berechnen kann!

Inhaltsübersicht

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Definition

Das außenwirtschaftliche Gleichgewicht ist ein wirtschaftspolitisches Modalziel des magischen Vierecks, welches den Ausgleich der Leistungsbilanz und des Außenbeitrags voraussetzt und oft mit dem Zahlungsbilanzgleichgewicht gleichgestellt wird.

Magisches Viereck außenwirtschaftliches Gleichgewicht

Das außenwirtschaftliche Gleichgewicht ist eines der 4 Modalziele des Magischen Vierecks. Einfach ausgedrückt liegt ein solches Gleichgewicht dann vor, wenn die aus dem Ausland empfangenen Zahlungsströme den ins Ausland fließenden Zahlungen entsprechen. Wie auch die anderen Ziele des Magischen Vierecks, ist im Stabilitätsgesetz (§1 StWG) die gesetzliche Verpflichtung für Bund und Länder zur Erreichung eines außenwirtschaftlichen Gleichgewichts festgelegt.

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Außenwirtschaftliches Gleichgewicht

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Indikator

Die zahlungsbilanzbezogene Definition sagt aus, dass ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht vorliegt, wenn die Importe eines Landes dessen Exporten entsprechen. Dieses Verhältnis definiert die Außenbeitragsquote. Das hat zur Folge, dass die Teilbilanzen der Zahlungsbilanz ausgeglichen sein müssen. Die Leistungsbilanz muss also dem Außenbeitrag eines Landes entsprechen, damit von einem Zahlungsbilanzgleichgewicht, oder dem außenwirtschaftlichen Gleichgewicht die Rede sein kann.

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Ziel

Warum ist das außenwirtschaftliche Gleichgewicht wichtig? Um diese Frage zu beantworten gibt es drei Erklärungsansätze, welche durch die Ziele des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts begründet sind.

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
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Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Ziel

Komparativer Vorteil

Zum einen liegt ein zentraler Anreiz, Außenhandel zu betreiben in der Nutzung komparativer Vorteile. Diese entstehen, wenn zwei Länder unterschiedliche Opportunitätskosten für die Produktion von Gütern haben. Wenn beispielsweise Deutschland besser Autos produzieren kann und die USA besser T-Shirts produzieren kann, macht es für beide Länder Sinn, Autos gegen T-Shirts zu tauschen, also internationalen Handel zu betreiben.

Größen- und Lerneffekte

Ein weiterer Grund ist die Nutzung von Größen- und Lerneffekten durch globalen Handel. Größenvorteile entstehen ganz einfach dadurch, dass durch internationalen Handel die potentiellen Märkte für die Unternehmen wachsen. Dadurch können die Firmen ihre Produktion ausweiten und so die Stückkosten ihrer Produkte reduzieren. Lerneffekte entstehen durch die Ansammlung von Wissen, die durch Außenhandel entsteht. Wenn ein Land mit einem anderen Land Handel treibt, findet automatisch auch ein Wissensaustausch in den verschiedenen Branchen statt, der zu sinkenden Produktionskosten führen kann.

Abbau von Marktmacht

Außerdem kann Außenhandel zum Abbau von Marktmacht einzelner Unternehmen innerhalb eines Landes führen und den Wettbewerb intensivieren. Durch Außenhandel müssen Unternehmen nicht mehr nur mit anderen Firmen innerhalb des eigenen Landes konkurrieren, sondern auch mit Firmen aus anderen Ländern.

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Messung

Folglich kann das außenwirtschaftliche Gleichgewicht gemessen werden, indem man die Außenbeitragsquote analysiert, welche durch das Verhältnis von Exporten und Importen und der dazugehörigen Leistungsbilanz und den Außenbeitrag betrachtet. Es können aber auch Aussagen über das außenwirtschaftliche Gleichgewicht mit Hilfe von Wechselkursen getroffen werden.

Nominaler und realer Wechselkurs

Im Folgenden wird die Operationalisierung über Wechselkurse betrachtet. Hier unterscheidet man zwischen nominalen und realen Wechselkursen. Nominale Wechselkurse geben einfach das Werteverhältnis zweier Währungen an. Diese werden ebenfalls unterteilt in Preis- und Mengennotierung. Die Preisnotierung gibt an, wie viele Einheiten inländische Währung man für eine Einheit ausländische Währung erhält. Also zum Beispiel wie viel Euro ein Dollar sind. Bei der Mengennotierung ist das genau umgekehrt.

Wichtig ist hier: Steigt der Wechselkurs in der Mengennotierung bedeutet das eine Aufwertung der inländischen Währung, denn du erhältst für einen Euro mehr US-Dollar als zuvor. Als Ziel für ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht könnte man also einen stabilen oder leicht steigenden Wechselkurs in Mengennotierung festsetzen.

Realen Wechselkurs berechnen

Der nominale Wechselkurs birgt jedoch einige Schwachstellen, deshalb wird in der Praxis eher der reale Wechselkurs angewandt. Diesen berechnet man so:

k=\frac{e*p^{EU}}{p^{USA}}

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Berechnung des realen Wechselkurses

Mathematisch gesehen ist der reale Wechselkurs also nichts anderes als der um das Preisniveau der beiden Länder bereinigte nominale Wechselkurs.

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Beispiel

Im Folgenden wird der reale Wechselkurs zur Bestimmung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts berechnet. Gehen wir davon aus, dass der nominale Wechselkurs in Mengennotierung 1,6 Dollar pro Euro ist. Man erhält also für einen Euro 1,6 Dollar. Außerdem wissen wir, dass ein Hamburger in Deutschland 5€ kostet, während ein Hamburger in den USA 7 Dollar kostet. Dann ergibt sich ein realer Wechselkurs von 1,14.

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Realer Wechselkurs

Man würde also für einen Hamburger in Deutschland 1,14 Hamburger in den USA bekommen. Somit wäre in diesem Beispiel der Hamburger in den USA relativ kostengünstiger als in Deutschland. In der Realität wird der reale Wechselkurs nicht nur für ein einzelnes Gut, sondern für einen ganzen Warenkorb berechnet.

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Probleme

Allerdings hat auch der reale Wechselkurs einige Schwachstellen. Zum Beispiel können auch unterschiedliche Rechtssysteme oder Steuertarife sowie Unterschiede in der Entwicklung der Finanzmärkte Grund für Änderungen der realen Wechselkurse sein. Diese Ursachen werden aber bei der Berechnung nicht berücksichtigt, was zu Fehlinterpretationen führen kann.

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