Tonarten
Du willst wissen, was Tonarten sind und was es mit Dur und Moll auf sich hat? Dann bist du in unserem Beitrag und unserem Video genau richtig!
Inhaltsübersicht
Was sind Tonarten?
Tonarten in der Musik sind Anleitungen, die angeben, wie Töne zusammengestellt werden. Sie entscheiden, ob ein Stück eher fröhlich und lebendig in Dur oder nachdenklich und tiefgründig in Moll klingt.
Nehmen wir C-Dur und a-Moll als Beispiele: Obwohl beide dieselben Töne verwenden, klingen sie anders. C-Dur fühlt sich heller und lebhafter an, während a-Moll tiefer und emotionaler wirkt. Jede Tonart bietet also eine einzigartige „Geschmacksrichtung“ in der Musik.
Übrigens: In der europäisch-geprägten Musik verwenden wir 12 verschiedene Töne. Daher gibt es jeweils 12 verschiedene Dur- und Molltonarten.
Dur vs. Moll
Dur und Moll sind die wichtigsten Tonarten.
Dur, vom lateinischen „durus“ für „hart“, hat einen klaren, lebhaften und bestimmten Klang. Die Dur-Tonleiter hat ihre Halbtonschritte zwischen dem 3. und 4. sowie dem 7. und 8. Ton.
In Dur ist der 7. Ton — der Leitton (Lt) — besonders wichtig. Da er nur einen Halbton vom Grundton entfernt ist, erzeugt er Spannung. Wenn der Leitton zum Grundton übergeht, fühlst du einen musikalischen Abschluss, ein bisschen so, als würdest du nach Hause kommen.
Moll kommt vom lateinischen „mollis“ — auf Deutsch „weich“. Wie der Name sagt, klingt Moll oft tiefer und emotionaler als Dur. Das kommt von den Halbtonschritten, die bei Moll zwischen dem 2. und 3. sowie dem 5. und 6. Ton liegen.
Hier gibt es keinen Leitton, da zwischen dem 7. und 8. Ton ein Ganztonschritt liegt.
Jede Dur-Tonart hat eine parallele Moll-Tonart, die dieselben Töne verwendet, aber bei einem anderen Grundton beginnt. Zum Beispiel ist a-Moll parallel zu C-Dur. Obwohl sie dieselben Töne und dieselben Vorzeichen nutzen, haben sie einen ganz anderen Klang.
Merke: Die parallele Moll-Tonart beginnt immer eine kleine Terz unter der Dur-Tonart. Hier siehst du alle Dur- und Molltonarten im Überblick:
Natürlich, harmonisch und melodisch Moll
In der Musik gibt es drei Arten von Molltonleitern: natürlich Moll, harmonisch Moll und melodisch Moll.
Natürlich Moll ist die einfachste Form. Sie klingt ein bisschen traurig oder nachdenklich. Hier gibt es keinen Leitton. Ohne ihn klingt natürlich Moll nicht so stark nach einem klaren Ende.
Harmonisch Moll löst dieses Problem: Der 7. Ton wird einen Halbton höher gemacht. So wird er zum Leitton, der der Musik mehr Spannung gibt und sie stärker zum Hauptton hinzieht. Allerdings entsteht so auch eine übermäßige Sekunde zwischen dem 6. und dem 7. Ton, die oft exotisch, dramatisch oder fremdartig klingt.
Die übermäßige Sekunde beseitigt melodisch Moll. Hier wird neben dem 7. Ton auch der 6. Ton erhöht. Das macht die Melodie sanfter und flüssiger als harmonisch Moll und gibt dir trotzdem den Leitton. Allerdings klingt sie schon etwas nach Dur.
Kirchentonarten
Wenn du die weißen Tasten am Klavier von C aus spielst, hast du C-Dur. Und wenn du vom A startest, bekommst du mit den weißen Tasten A-Moll. Es gibt aber noch andere Töne, von denen du beginnen kannst.
Wenn du zum Beispiel vom D startest, hast du Halbtonschritte zwischen dem 2. und 3. sowie dem 6. und 7. Ton. Diese Tonart heißt D-Dorisch.
Du kannst auch bei allen anderen weißen Tasten starten. Was du dann bekommst, sind die Kirchentonarten:
- Ionisch (Start beim C): Halbtonschritte zwischen dem 3. und 4. sowie zwischen dem 7. und 8. Ton; entspricht Dur-Tonleiter.
- Dorisch (Start beim D): Halbtonschritte zwischen dem 2. und 3. sowie zwischen dem 6. und 7. Ton.
- Phrygisch (Start beim E): Halbtonschritte zwischen dem 1. und 2. sowie zwischen dem 5. und 6. Ton.
- Lydisch (Start beim F): Halbtonschritte zwischen dem 4. und 5. sowie zwischen dem 7. und 8. Ton.
- Mixolydisch (Start beim G): Halbtonschritte zwischen dem 3. und 4. sowie zwischen dem 6. und 7. Ton.
- Äolisch (Start beim A): Halbtonschritte zwischen dem 2. und 3. sowie zwischen dem 5. und 6. Ton; entspricht Moll-Tonleiter.
- Lokrisch (Start beim H): Halbtonschritte zwischen dem 1. und 2. sowie zwischen dem 4. und 5. Ton.
Weitere Tonleitern
Neben den bekannten Dur- und Molltonleitern sowie den Kirchentonarten gibt es noch weitere interessante Tonleitern. Zwei davon sind die Pentatonik und die Ganztonleiter.
Die Pentatonik ist eine Tonleiter, die aus fünf Tönen besteht. Es gibt zwei Haupttypen: die Dur-Pentatonik und die Moll-Pentatonik. In der Dur-Pentatonik fehlen die vierte und siebte Stufe der Dur-Tonleiter. Dadurch gibt es keine Halbtonschritte, was ihr einen klaren und offenen Klang verleiht. In der Moll-Pentatonik fehlen die zweite und sechste Stufe der Moll-Tonleiter, was zu einem düsteren, aber melodiösen Klang führt.
Die Ganztonleiter besteht, wie der Name schon sagt, nur aus Ganztonschritten. Damit hat sie nur 6 verschiedene Töne. Diese Leiter hat einen sehr einheitlichen und fließenden Klang. Sie wird oft in Jazz und moderner klassischer Musik verwendet, um eine ungewöhnliche und „schwebende“ Klangatmosphäre zu erzeugen.
Tonleitern — häufigste Fragen
-
Was ist eine Tonart?
Eine Tonart in der Musik ist ein System, das festlegt, welche Töne und Akkorde in einem Stück verwendet werden. Verschiedene Tonarten wie Dur oder Moll klingen dabei unterschiedlich.
-
Was sind Tonarten in Musik?
In der Musik bezeichnet eine Tonart die Festlegung des Tongeschlechts (Dur oder Moll) auf einer spezifischen Tonstufe. Sie wird in der westlichen Musik durch die Tonleiter auf melodischer Ebene und durch die Kadenz auf harmonischer Ebene repräsentiert.
-
Wie viele Tonarten gibt es?
In der Musik gibt es 12 Dur- und 12 Molltonarten, basierend auf den 12 Grundtönen. Jede Dur-Tonart hat eine parallele Moll-Tonart, die eine kleine Terz tiefer beginnt und die gleichen Vorzeichen hat.
Quintenzirkel
Die Vorzeichen für jede Tonart kannst du im Quintenzirkel ablesen. Vielleicht hast du dazu schon die Merksprüche gehört:
- #-Tonarten: Geh Du Alter Esel Hole Fisch
- ♭-Tonarten: Frische Brötchen Essen Asse Des Gesangs
Wie du damit schnell die Vorzeichen von allen Dur- und Molltonarten bestimmst, erfährst du in unserem Beitrag zum Quintenzirkel.