Antonio Vivaldi
Antonio Vivaldi war einer der bekanntesten Komponisten und Violinisten des Barocks. Doch bevor er Musiker wurde, schlug Vivaldi den Berufsweg eines Priesters ein. Alles über Vivaldi und warum es zu diesem Berufswechsel kam, erfährst du in diesem Beitrag und im Video .
Inhaltsübersicht
Wer war Antonio Vivaldi?
Antonio Vivaldi (1678 – 1742) war ein berühmter italienischer Komponist und Violinist. Mit seinen Werken prägte er die Epoche des Barock und zählt bis heute als einer der wichtigsten Komponisten dieser Zeit.
Während seiner Lebzeiten schrieb der Antonio Vivaldi viele Kirchenlieder, Stücke für die Violine und mehr als vierzig Opern. Mit seinem heute wohl berühmtesten Werk ist „Die vier Jahreszeiten“ ging er schließlich in die Musikgeschichte ein.
Doch bevor Antonio Vivaldi einer der berühmtesten Komponisten des Barocks wurde, strebte er zunächst den Werdegang eines Priesters an.
- Name: Antonio Vivaldi
- Geburt: 04. März 1678 in Venedig, Italien
- Tod: 28. Juli 1741 in Wien, Österreich
- Epoche: Barock
- Berufe: Priester, Geigenlehrer und Komponist
- Bekannte Werke: „Die vier Jahreszeiten“ und „Gloria“
Antonio Vivaldi Lebenslauf
Antonio Lucio Vivaldi wurde am 04. März 1678 als Sohn eines stadtbekannten Violinisten in Venedig geboren. Sein Vater war der wichtigste Lehrer Vivaldis. Er brachte seinem Sohn schon früh das Violine-Spielen bei und ließ ihn mehrere Male als sein Vertreter im Orchester auftreten.
Trotz seiner musikalischen Kindheit ging Antonio Vivaldi mit 15 Jahren ins Kloster, um Geistlicher zu werden. Und genau zehn Jahre nach Beginn seiner Ausbildung erhielt Vivaldi seine Priesterweihe und war somit ein ausgebildeter Priester.
In seiner kurzen Priesterkarriere soll es des Öfteren vorgekommen sein, dass Vivaldi während des Gottesdienstes einfach den Altar verlassen und in den Nebenraum der Kirche verschwunden sei. Die Leute waren damals der Meinung, dass Vivaldi dort Melodien aufschrieb, die ihm während der Messe eingefallen waren.
Das ist auch nicht ganz unwahrscheinlich, denn Antonio Vivaldi liebte die Musik immer mehr als die Kirche.
Während seiner Zeit als Priester nannten die Leute Antonio Vivaldi „prete rosso“ („roter Priester“). Grund dafür waren Vivaldis feuerrote Haare. In Italien war diese Haarfarbe sehr selten, weswegen er manchmal eine Perücke trug.
Antonio Vivaldi — Berufsleben
Als Priester arbeitete Vivaldi nur knapp ein Jahr. Ein genauer Grund, warum er seine Stelle kündigte, ist nicht bekannt.
Allerdings kommen zwei Möglichkeiten infrage: Einerseits war seine Lungenerkrankung eine mögliche Erklärung, weil Vivaldi häufiger über eine Enge in der Brust klagte. Auf der anderen Seite könnte auch seine Liebe zur Musik ein Auslöser dafür gewesen sein, dass er seine Position als Priester aufgab.
Ab dem Jahre 1703 unterrichtete Antonio Vivaldi als Geigenlehrer an einem Waisenhaus für Mädchen, das zur Kirche gehörte. Von da an sah Vivaldi es als seine Aufgabe, sein musikalisches Talent an die Mädchen weiterzugeben.
Im Jahre 1716 stieg Vivaldi zum musikalischen Leiter des Orchesters auf. Durch sein Engagement brachte er das allein mit Mädchen besetzte Orchester zu großer Bekanntheit. Unter seiner Betreuung entwickelten sich die Kinder im Waisenhaus zu hervorragenden Musikerinnen, die über die Grenzen Venedigs hinaus berühmt wurden.
Seine Konzerte lockten viele Touristen aus ganz Europa nach Italien. Später spielte Antonio Vivaldi auch in Städten außerhalb seiner Heimat. Unter anderem verdiente er Geld, indem er Aufträge annahm und Lieder schrieb.
Kurz vor seinem Tod zog Vivaldi nach Wien, wo er als Musiker für den Kaiser des Heiligen Römischen Reichs arbeiten wollte. Dazu kam es allerdings nicht, denn Antonio Vivaldi starb schließlich am 28. Juli 1741 mit 63 Jahren in Wien.
Antonio Vivaldi Besonderheiten
Vivaldis Musik war seiner Zeit in Venedig sehr beliebt. Gerade seine „Vier Jahreszeiten“ gehören bis heute zu den großen Klassik-Werken.
„Vier Jahreszeiten“ besteht aus 12 Einzelstücken, von denen immer drei eine Jahreszeit darstellen. Die Einzelstücke erzählen auf musikalische Weise eine zur Jahreszeit passende Geschichte.
Antonio Vivaldi hinterließ eine große Bandbreite an Werken:
- fast 250 Solokonzerte für die Violine,
- rund 21 Konzerte für das Kammerorchester,
- beinahe 40 Fagottkonzerte (Holzblasinstrument) und
- 49 bis heute entdeckte Opern.
Ganz besonders hatte Vivaldi die Oper geliebt. Angeblich schrieb er fast hundert Opern, von denen bis heute jedoch einige verschollen sind.
Antonio Vivaldis musikalischer Stil zeichnete sich besonders durch eine Verwendung von unterschiedlichen Instrumenten aus. Dazu zählten neben klassischen Streich- oder Blasinstrumenten auch das Salterio, ein italienisches Schlaginstrument.
Vivaldi war in dieser Hinsicht ein wahrer Experimentierfreund: Er erzeugte gerne sogenannte Klangflächen durch den Einsatz vieler Soloinstrumente. Teilweise verwendete er bis zu sechzehn Instrumente in verschiedensten Kombinationen.
Gut zu wissen: Eine Klangfläche ist ein musikalischer Klang, der aus so vielen Noten oder Einzelstimmen besteht, dass man die Einzeltöne nicht mehr als einen bestimmten Akkord definieren kann.
Barock
Antonio Vivaldi war einer der wichtigsten Komponisten zur Zeit des Barocks. Sieh dir jetzt unser Video an und erfahre den historischen Hintergrund und alles Wichtige über die Kunst– und Literaturepoche.