Ameisensäure
Alles, was du zur Ameisensäure wissen musst, erfährst du hier und im Video !
Inhaltsübersicht
Ameisensäure einfach erklärt
Ameisensäure ist eine farblose, klare und ätzende Flüssigkeit. Du kannst sie auch Methansäure nennen. Sie ist ein natürliches Abwehrprodukt, das von Tieren und Pflanzen, aber auch vom Menschen genutzt werden kann.
Ameisensäure ist Bestandteil eines Stoffes, den Ameisen herstellen. Daher kommt auch ihr Name. So schützen sich die Insekten gegen Fressfeinde. Dabei kann die hergestellte Säure bis zu 50% des Körpergewichts der Ameisen ausmachen.
Übrigens: Früher haben Menschen die Ameisensäure direkt aus Ameisen gewonnen. Diese mussten dafür sterben. Heute wird sie zum Zweck der Menschen nur noch synthetisch hergestellt.
Für uns Menschen hat die Säure einen stark stechenden Geruch und ist dabei nicht ungefährlich: Sie kann Augen und Schleimhäute reizen und zu Verätzungen sowie Blasenbildungen auf der Haut führen. Beim Einatmen können zudem die Atemwege gereizt werden, was im schlimmsten Fall zu Atemnot führt.
Ameisensäure Anwendungsgebiete in der Natur
Nicht nur die Ameisen selbst benutzen die Säure, um Feinde abzuwehren. In der Natur ist diese insgesamt sehr weit verbreitet und wird auch von vielen anderen Tieren und Pflanzen genutzt und hergestellt.
Die Brennnessel ist hierbei das wohl bekannteste Beispiel: Ihre Brennhaare sind mit Nesselgift gefüllt. Dieses besteht zum Teil aus Ameisensäure. In der Tierwelt benutzen auch Skorpione und Quallen die ätzende Wirkung der Säure als Schutz.
Verwendung der Ameisensäure für den Menschen
Auch Menschen können heute einen Nutzen aus der Säure ziehen. Dabei sind ihre Anwendungsgebiete sehr vielfältig. Zu ihnen gehören beispielsweise:
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Desinfektions- und Konservierungsmittel: Ameisensäure wird in vielen Ländern zum Beispiel gerne als Desinfektions- und Konservierungsmittel für Lebensmittel verwendet, da sie die Vermehrung von Bakterien und anderen Keimen hemmt. In Deutschland wurde das jedoch verboten.
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Hilfe gegen Bienensterben: Zudem ist Ameisensäure ein wirksames Gegenmittel gegen das Bienensterben, welches durch Milben verursacht wird. Sie schwächen Bienen und können diese sogar töten. Auch hier nutzen Imker die bakterienhemmende Wirkung der Säure zu ihrem Vorteil: Durch Anwendung der Ameisensäure sterben die Milben nämlich.
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Allergiemittel: Ameisensäure kann aber auch als Allergiemittel eingesetzt werden. Anwendungsbereiche sind hier vor allem Heuschnupfen, Bronchialasthma und allergische Hautreaktionen. Betroffene können die Säure vor der Allergiezeit verdünnt als Reizmittel einnehmen, was zu einer Anregung des Immunsystems führen soll. Dadurch kann sich das Immunsystem selbst regulieren, einen Normalzustand herstellen und so die allergische Reaktion verhindern.
- Medizin: Auch in der Medizin spielt die Säure eine große Rolle: Hier kann sie als Medikament mit entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkung eingesetzt werden. Zudem dient sie auch zur äußeren Behandlung von Muskel- und Gelenkbeschwerden, da sie die Durchblutung fördert.
Ameisensäure in der Chemie
Aber auch in der Chemie kommt Ameisensäure zum Einsatz. Eine Besonderheit von der Säure ist ihre Polarität . Das bedeutet, dass ihre Ladung sich verschoben hat und so getrennte Ladungsschwerpunkte entstanden sind. Als Folge ist die Säure nicht mehr elektrisch neutral.
Durch ihre Polarität ist Ameisensäure wasserlöslich. Das bedeutet, sie lässt sich in Wasser auflösen. Die Säure hat demnach verschiedene Eigenschaften, die sich gut in chemischen Versuchen nutzen lassen. Weitere Eigenschaften sind hierbei, dass sie sich auch in Stoffen wie Ethylalkohol, Diethylether und Glycerin löst. Unter Einwirkung von Wasserstoff kann die Säure hingegen sogar unedle Metalle wie beispielsweise Eisen, Zink oder Magnesium lösen.
Ameisensäure gehört der Gruppe der Carbonsäuren an und ist hierbei die stärkste aller Carbonsäuren. Ihre Strukturformel sieht so aus:
Carbonsäuren sind organische Verbindungen, die mindestens eine Carboxylgruppe (-COOH) enthalten.
Ein bekannter Versuch mit Ameisensäure ist der Folgende: Wenn du ein Gemisch aus reiner Ameisensäure und Schwefelsäure erhitzt, erhältst du Kohlenstoffmonoxid. Das ist ein farb-, geruchs- und geschmackloses Gas.
Übrigens: Diese Reaktion kann auch ohne die Zugabe von Schwefelsäure, also nur mit Ameisensäure, bei leicht erhöhter Raumtemperatur stattfinden.
Der Versuch ist nicht ungefährlich, denn Kohlenstoffmonoxid reagiert sehr einfach mit der Luft und bildet so schnell Knallgasgemische. Das sind explosionsfähige Gemische, die schnell zu Unfällen führen können.
Säuren und Basen
Super! Jetzt weißt du alles Wichtige zur Ameisensäure. Die Ameisensäure gehört der Gruppe der Säuren an. Was Säuren eigentlich ausmacht und wie sie sich von Basen unterscheiden, erfährst du hier . Bleib dran!
