Umsatzrentabilität
Dieser Artikel gibt eine Definition der Umsatzrentabilität, hilft dir die Formel an einem Beispiel zu berechnen und bietet abschließend eine Interpretation dieser Kennzahl.
Du willst nur schnell die Formel und die Idee der Umsatzrentabilität verstehen? Das Lernvideo zur Umsatzrentabilität
bringt das leicht verständlich auf den Punkt.
Inhaltsübersicht
Umsatzrentabilität Definition
Die Umsatzrentabilität bzw. Umsatzrendite ist eine Kennzahl aus der Betriebswirtschaft und stellt das prozentuale Verhältnis zwischen dem erzielten Gewinn (Jahresüberschuss) und dem Umsatz eines Unternehmens dar. Das Ergebnis der Formel beschreibt die Effizienz des Unternehmens.
Einfach ausgedrückt, bedeutet also beispielsweise eine Umsatzrendite von 8%, dass ein Unternehmen bei einem Umsatz von 100€ (netto, also ohne Umsatzsteuer) einen Gewinn von 8€ erzielt. Anders gesagt, wird mit jedem umgesetzten Euro ein Gewinn von 8ct erwirtschaftet.
Alternative Bezeichnungen der Umsatzrentabilität sind: Umsatzrendite, return on sales, profit margin, net profit margin, net margin, Nettomarge oder Umsatzmarge. Am häufigsten werden aber Umsatzrentabilität und Umsatzrendite verwendet.
Umsatzrentabilität Formel
Mit folgender Formel lässt sich die Umsatzrentabilität berechnen:
In dieser Formel befindet sich im Zähler der Gewinn, also der Nettojahresüberschuss. In der Unternehmensanalyse wird auch manchmal der EBIT (Jahresüberschuss vor Steuern und Zinsen) verwendet. Dies ermöglicht eine bessere Vergleichbarkeit von Unternehmen, die unterschiedlichen Besteuerungen (z.B. in anderen Ländern/Branchen) oder Zinsstrukturen ausgesetzt sind. So wird eine Verzerrung der Ergebnisgröße verhindert.
Der Umsatz in der Formel entspricht dem zu Verkaufspreisen bewerteten Absatz
des Unternehmens.
Liegen im betrachteten Geschäftsjahr allerdings große Bestandsänderungen oder nicht abgerechnete Leistungen vor, macht es Sinn, statt dem Umsatz die Gesamtleistung oder Betriebsleistung zu betrachten, um auch hier eine Verfälschung des Ergebnisses zu vermeiden.
Umsatzrentabilität berechnen
Im folgenden Beispiel wird die erstgenannte Formel verwendet. Der Gewinn wird also durch den Umsatz geteilt. In der Theorie steht man schließlich keiner unterschiedlichen Behandlung von Steuern und Zinsen gegenüber. (Es sei denn, in der einer Aufgabe sollen solche Besonderheiten berücksichtigt werden.)
Umsatzrentabilität Beispiel
Als Beispiel ist folgende sehr vereinfachte GuV eines Pharmakonzerns gegeben:
1. | Umsatzerlöse | 4.000.000 | |
+/- | 2. | Bestandsveränderung | 660.000 |
= | Gesamtleistungen | 4.660.000 | |
- | 3. | Materialaufwand | 1.200.000 |
- | 4. | Personalaufwand | 1.200.000 |
- | 5. | Abschreibungen | 800.000 |
- | 6. | Sonstige betriebliche Aufwendungen | 500.000 |
= | Betriebsergebnis (EBIT) | 960.000 | |
+ | 7. | Erträge aus Wertpapieren | 40.000 |
- | 8. | Steuern und Zinsen | 100.000 |
= | Jahresüberschuss | 900.000 |
Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 4.000.000€. Abzüglich betrieblicher Aufwendungen und der Steuern und Zinsen ergibt sich ein Jahresüberschuss (Gewinn) von 900.000€. Gemäß der Formel rechnet man:
Das Unternehmen besitzt also eine hohe Umsatzrendite von 22.5%. Verringert sich der Gewinn oder erhöht sich der Umsatz, kann sich das Ergebnis schnell ändern.
Bei einem Gewinn von lediglich 90.000€ beträgt die Umsatzrentabilität nur noch 2,25%.
Umsatzrentabilität Interpretation
Durch die Berechnung der Umsatzrendite erhalten Unternehmen einen geeigneten Maßstab ihrer Effizienz bzw. Produktivität. Bei unveränderten Verkaufspreisen deutet einen steigende Umsatzrendite auf eine zunehmende Produktivität hin. Sinkt umgekehrt die Umsatzrendite, verringert sich die Produktivität ebenfalls, was zu steigenden Kosten führt. Da der Gewinn meist sehr stark schwanken kann – dies liegt vor allem an der bilanzpolitischen Gestaltung des Unternehmens – ist für den Vergleich der Effizienz über mehrere Perioden die Cash-Flow-Marge allerdings besser geeignet.
Die Höhe der Umsatzrentabilität unterscheidet sich stark zwischen den einzelnen Branchen. Pharma- oder Softwareunternehmen haben oft eine hohe Umsatzmarge bis zu 20% (s. Beispiel). Im Einzelhandel fällt sie mit 2-10% deutlich geringer aus.
Umsatzrentabilität Kapitalrentabilität
Allgemein können Premiumanbieter höhere Umsatzrenditen erzielen, als Massenhersteller. Das bedeutet allerdings nicht, dass Massenhersteller oder Handelsketten auch eine geringere Kapitalrendite erzielen. Da sie in der Regel einen hohen Kapitalumschlag aufweisen, kann auch mit einer niedrigen Umsatzrentabilität eine hohe Kapitalrendite erzielt werden.
Umsatzrentabilität Fazit
Abschließend solltest du dir also merken, dass es sich bei der Umsatzrendite also um das prozentuale Verhältnis zwischen dem erwirtschafteten Gewinn und dem Umsatz eines Unternehmens handelt. Man kann entweder den Quotienten aus Gewinn und Umsatz bilden, aus EBIT und Umsatz oder aus Gewinn und Gesamt- bzw. Betriebsleistungen.