Was sind eigentlich Termiten und wodurch kannst du sie von Ameisen unterscheiden? Das und viele weitere spannende Fakten erfährst du hier und in unserem Video !

Inhaltsübersicht

Was sind Termiten?

Termiten sind kleine Insekten, die mit ihren Artgenossen in großen Staaten zusammenleben — manchmal mit mehreren Millionen Tieren. Dort teilen sie sich ihre Arbeit streng untereinander auf: Manche suchen nach Nahrung, andere verteidigen den Staat vor Feinden und wieder andere sorgen für Nachwuchs. Du bezeichnest sie deshalb auch als ’soziale‘ Insekten. 

Auf den ersten Blick sehen Termiten den Ameisen sehr ähnlich und werden sogar manchmal ‚weiße Ameisen‘ genannt. Im Gegensatz zu Ameisen hat ihr Körper aber keine Einschnürung zwischen Brust und Hinterleib. Sie sind viel näher mit Schaben verwandt.

Termiten ernähren sich vor allem von Holz und manche Arten bauen darin sogar ihre Nester. Weil sie dabei auch vor Holzhäusern keinen Halt machen, sind sie dir vielleicht als Schädlinge bekannt. Allerdings bilden viele Arten ihre Nester gar nicht in Holz, sondern bauen sie unter der Erde oder errichten oberirdische Termitenhügel — oft sogar mehrere Meter groß! 

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Termite

Termiten Steckbrief

Alles wichtige zu den Termiten haben wir für dich in einem Steckbrief zusammengetragen:

Name (Ordnung) Termiten 
Lateinischer Name Isoptera
Klasse Insekten
Aussehen

Körperbau:  Kopf, Brust und Hinterleib (ohne Einschnürung), drei Beinpaare
Kopf: Mundwerkzeuge, ein Fühlerpaar
Farbe: je nach Art weiß, hell gelblich oder hellbraun
Flügel: nur zeitweise bei Geschlechtstieren

Größe

Arbeiter: 2-12 Millimeter
König und Königin (Geschlechtstiere): 5-15 Millimeter
Soldaten: 3-20 Millimeter

Verbreitung

fast weltweit, hauptsächlich in Südamerika, Afrika und Asien 

Lebensraum

hauptsächlich in Regenwäldern und Savannen 

Arten mehr als 2000 Arten in sieben Familien und etwa 200 Gattungen
Ernährung Nahrung: hauptsächlich Pflanzenmaterial (Holz/Blätter)
Verdauung: Darm zu Gärkammer umgewandelt, Verdauung durch Mikroorganismen
Besonderheiten
  • Wegen ihrer optischen Ähnlichkeit zu Ameisen werden Termiten häufig „Weiße Ameisen“ genannt.
  • Termitengänge im Boden helfen dabei, das Erdreich zu durchlüften und auch bei Dürre feucht zu halten.
  • Termiten sind als Holzschädlinge gefürchtet.

Wie sehen Termiten aus?

Der Körper einer Termite besteht aus Kopf, Brust und Hinterleib. An ihrem Kopf sitzen beißende Mundwerkzeuge und ein Fühlerpaar. Außerdem haben Termiten einen Chitinpanzer , also ein Außenskelett. Der Panzer ist allerdings weicher als bei vielen anderen Insekten. Das liegt daran, dass sie durch ihren Termitenbau bereits geschützt sind.

Je nach sozialer Schicht (‚Kaste‘) unterscheiden sich Termiten eines Staates unter anderem in ihrer Körpergröße. Die Geschlechtstiere — also die fortpflanzungsfähigen Termiten — sind in der Regel am größten. Pro Staat findest du meistens zwei Geschlechtstiere, die Königin und König genannt werden. Soldaten und Arbeiter sind normalerweise kleiner.

Königin und König sind aber nicht nur größer, sondern haben auch funktionierende Augen — Arbeiter und Soldaten sind hingegen blind. Das Königspaar hat zeitweise sogar Flügel: vor der Neugründung eines Staates sind sie in der Luft auf Partnersuche. Sobald sich ein Paar zusammengefunden hat, werfen beide kurz danach die Flügel wieder ab. 

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Termiten Aussehen

Unterschied: Termiten und Ameisen

Eine Termite könntest du auf den ersten Blick tatsächlich mit einer Ameise verwechseln. Das liegt vor allem an ihrem ähnlichen Körperbau.

Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied: im Gegensatz zu Ameisen findest du bei Termiten keine Einschnürung zwischen Brust und Hinterleib. Bei Ameisen wird der Körper an dieser Stelle ganz dünn. Auch die Körperfarbe ist meist anders: Termiten können weiß, hell gelblich oder hellbraun sein während Ameisen eher dunkler gefärbt sind. 

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Termiten und Ameisen

Wo leben Termiten?

Von den weltweit über 2000 Arten kommen besonders viele in den tropischen Regenwäldern und Savannen Afrikas, Südamerikas und Asiens vor. Du kannst ihnen jedoch auch in wärmeren Gebieten Europas begegnen, sogar in Deutschland gibt es einige Arten. 

Termiten leben je nach Art in sehr unterschiedlichen Behausungen. Manche bauen ihre Nester in Holz oder unter der Erde. Bekannt sind aber vor allem Termitenhügel — das sind steinharte Nester auf dem Erdboden. Oft gehören mehrere solcher Termitenhügel zu einem einzigen Staat und sind über unterirdische Gänge miteinander verbunden! 

Wie sieht ein Termitenhügel aus?

Termitenhügel findest du in verschiedenen Formen. Manche sind pyramiden– oder kegelförmig, andere sehen eher wie eine Kuppel oder Säule aus. Dabei können sie bis zu sieben Meter hoch, fast 30 Meter breit und mehrere hundert Jahre alt werden!

Termiten bauen ihre Hügel meist aus Erde und zerkautem Pflanzenmaterial, beispielsweise Blätter und Holz, vermischt mit ihrem klebrigen Speichel. Dadurch schützen sie sich vor Umwelteinflüssen und tierischen Feinden.

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Termitenhügel

Im Inneren des Hügels gibt es viele verzweigte Gänge und Lüftungsschächte. Sie sorgen für ein gleichmäßiges Klima und ausreichend Frischluft.

Außer Gängen gibt es auch verschiedene  Kammern oder Zellen. Dabei dienen manche als Nahrungsspeicher, andere als Bruträume für den Nachwuchs. Es gibt sogar eine spezielle Kammer für das Königspaar.  In diesem „Schlafzimmer“ kümmern sie sich ausschließlich um die Produktion von Nachwuchs.

Zusätzlich haben Termitenhügel meistens einen unterirdischen Bereich. Von dort aus gibt es oft Verbindungstunnel zu benachbarten Hügeln des gleichen Staates. Durch diese Gänge sorgen Termiten für eine bessere Durchlüftung des Erdreichs. Auch Regenwasser kann so besser in den Boden gelangen — in Dürrezeiten bleibt er also länger feucht. 

Termiten Lebensweise

Als soziale Insekten betreiben Termiten strenge Arbeitsteilung. Bereits als Larven bekommen sie ihre Kaste zugewiesen. Je nach Kaste unterscheiden sich Termiten in ihrem Aussehen und ihren Aufgaben:

  • Arbeiter sind nicht fortpflanzungsfähig, kümmern sich aber unter anderem um die Pflege des Nachwuchses (Brutpflege). Außerdem suchen sie nach Nahrung und bauen sowie reparieren den Termitenbau. Da sie das Termitennest kaum verlassen, sind sie fast vollständig weiß. 
  • Soldaten sind für die Verteidigung des Termitenstaates verantwortlich. Deshalb haben sie verstärkte Mundwerkzeuge und einen härteren Panzer. Manchmal sind die Soldaten etwas dunkler gefärbt als die Arbeiter. 
  • Geschlechtstiere sorgen für Nachwuchs. Im Gegensatz zu anderen sozialen Insekten gibt es bei Termiten zusätzlich zur Königin auch einen König. Daneben entstehen in einem Staat manchmal auch weitere Geschlechtstiere, die geflügelt sind. Sie verlassen zu einem bestimmten Zeitpunkt fliegend das Termitennest, um einen Partner zu finden. Das nennst du auch Hochzeitsflug. Sobald sie einen Partner gefunden haben, gründen sie zusammen einen neuen Staat.

Um die Aufgaben in einem Staat organisieren zu können, müssen Termiten miteinander kommunizieren. Das machen sie über Duftstoffe, die Artgenossen mit ihren Fühlern erkennen. Dadurch können sie beispielsweise den Weg zu Futterstellen markieren und Mitglieder ihres eigenen Staates erkennen — oder vor Gefahren warnen. 

Welche Feinde haben Termiten?

Termiten haben zahlreiche tierische Feinde. Beispielsweise werden ihnen Ameisen, aber auch einige Säugetiere , wie Schimpansen und Ameisenbären, zur Gefahr. Dabei richten sich die Angriffe oft direkt gegen den Termitenbau, manchmal werden aber auch die Geschlechtstiere bei ihrem Hochzeitsflug aus der Luft abgefangen.

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Feinde der Termiten

Termiten Fortpflanzung

Der König und die Königin lassen sich als Paar nieder und gründen zuerst einen neuen Termitenstaat. Danach besteht ihre einzige Aufgabe darin, Nachwuchs zu produzieren. Als Geschlechtstiere sind sie in der Regel die einzigen Termiten der Kolonie, die sich fortpflanzen können. Um mehr Eier bilden zu können, ist der Hinterleib der Königin stark angeschwollen. Im Laufe ihres Lebens paaren sich Königin und König mehrfach miteinander.

Wie ernähren sich Termiten?

Termiten ernähren sich hauptsächlich von Holz und anderem Pflanzenmaterial wie Blättern oder Früchten. Manche Termitenarten züchten in ihren Nestern sogar Pilze , von denen sie sich ernähren! Bei der Verdauung helfen ihnen Mikroorganismen — in ihrer ‚Gärkammer‘, einem speziell umgebildeten Darm, wird Pflanzenmaterial (organisch) zersetzt. Dabei werden außerdem Nährstoffe (anorganisch) wieder in den Boden freigesetzt. Du bezeichnest Termiten deshalb auch als Zersetzer oder Destruenten

Die Beziehung zwischen Destruenten und den sogenannten Produzenten ist für das Leben auf der Erde sehr wichtig. Wie genau das funktioniert und wie Destruenten dabei helfen, Kompostabfälle zu zersetzen, zeigen wir dir in unserem Video

Zum Video: Destruenten, Produzenten, Konsumenten

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