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Du fragst dich: Was sind Kreuzzüge? Wie viele Kreuzzüge gab es und warum gab es die Kreuzzüge? Dann bist du hier genau richtig. Denn in diesem Beitrag und im Video erfährst du alles über die berühmten Kreuzritter und Kreuzzüge im Mittelalter.

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Inhaltsübersicht

Kreuzzüge einfach erklärt

Jerusalem war am Ende des 11. Jahrhunderts eine wichtige Pilgerstadt für Christen. Die Seldschuken, ein muslimischer Stamm, erschwerten es aber den Christen, nach Jerusalem zu pilgern. Deshalb rief Papst Urban II im Jahr 1095 zum „Heiligen Krieg“ auf, um Jerusalem unter christliche Herrschaft zu bringen. Damit begann die Zeit der Kreuzzüge im Mittelalter.

Mit dem ersten Kreuzzug wurde Jerusalem im Jahr 1099 von den Christen erobert. Bis zum Jahr 1270 gab es insgesamt 7 Kreuzzüge, da Jerusalem in dieser Zeit immer wieder von Muslimen zurückerobert wurde. Das langfristige Ziel der Christen – die dauerhafte Vorherrschaft in und um Jerusalem – wurde schlussendlich aber verfehlt.

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Kreuzritter im Mittelalter

Insgesamt hatten die Kreuzzüge sehr hohe Kosten und dafür einen sehr geringen Erfolg. Über die Opferzahlen ist sich die Geschichtsschreibung uneinig. Einige Schätzungen gehen von 1 – 3 Millionen Todesopfern zwischen 1095 und 1270 aus.

Erster Kreuzzug (1096 – 1099, Erfolg)

Nach Papst Urbans Aufruf zum „Heiligen Krieg“ machte sich eine Gruppe von Christen, die sich zum „Heiligen Krieg“ auserwählt fühlten, auf den Weg nach Jerusalem. Weil die Truppe allerdings schlecht organisiert war, kam sie nicht weit. Sie wurde bereits 1096 in Kleinasien von den Seldschuken vernichtend geschlagen.

Ebenfalls im Jahr 1096 brach eine weitaus besser organisierte Armee aus französischen, lothringischen und normannischen Kriegern auf. Sie schaffte es 1099, Jerusalem zu erobern.

Nach der Eroberung veranstalteten die Kreuzritter ein Massaker und ermordeten zahlreiche muslimische und jüdische Bewohner Jerusalems.

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Europa zu der Zeit der Kreuzzüge

Die Kreuzfahrer riefen im Jahr 1100 das Königreich Jerusalem aus und ernannten Balduin von Boulogne zum ersten König des Reichs.

Neben Jerusalem eroberten die Kreuzritter auch die Städte Edessa, Antiochia und Tripolis. Die vier Städte wurden zu den vier Kreuzfahrerstaaten.

Zweiter Kreuzzug (1147 – 1149, gescheitert)

Im Jahr 1144 eroberte ein muslimisches Heer die Stadt Edessa zurück. Als Reaktion darauf rief Papst Eugen III deshalb zum zweiten Kreuzzug auf.

Ähnlich wie der erste Versuch des ersten Kreuzzuges scheiterte das Unterfangen aber an der schlechten Organisation. Edessa blieb also unter muslimischer Herrschaft.

Dritter Kreuzzug (1189 – 1192, gescheitert)

Im Jahr 1187 eroberten muslimische Kämpfer unter der Führung von Sultan Saladin Jerusalem. Papst Gregor VIII rief deshalb zum 3. Kreuzzug auf, um die „Heilige Stadt“ zurückzuerobern.

Trotz der berühmten Teilnehmer Kaiser Friedrich Barbarossa, König Philipp II von Frankreich und Richard Löwenherz aus England scheiterte auch dieser Kreuzzug. Barbarossa ertrank noch auf dem Weg. Auch die anderen erreichten Jerusalem nicht. Richard Löwenherz handelte schließlich einen Waffenstillstand mit Sultan Saladin aus.

Vierter Kreuzzug (1202 – 1204, gescheitert)

Papst Innozenz III rief 1198 zum vierten Kreuzzug auf. Dieser endete im Jahr 1204 aber nicht mit der Eroberung Jerusalems, sondern die Kreuzritter plünderten Konstantinopel – die damals größte christliche Stadt der Welt. Mit der Beute wollten die Kreuzfahrer ihre Reise bezahlen.

Damit steht der vierte Kreuzzug exemplarisch für das große Problem der Kreuzzüge: hohe Kosten und geringe Erfolge.

Der vierte Kreuzzug richtete für die Kirche sogar mehr Schaden als Nutzen an. Denn durch die Plünderung des orthodoxen Konstantinopels wurde eine Kirchenunion zwischen der römischen und der orthodoxen Kirche praktisch unmöglich. Deshalb verurteilte der Papst das Vorgehen der Kreuzritter.

Kinderkreuzzug (1212, gescheitert)

Im Jahr 1212 zogen einige Tausende mittellose Franzosen und Deutsche unbewaffnet los, weil sie sich zur Eroberung des „Heiligen Landes“ (Gebiet um das heutige Israel) berufen fühlten. Unter ihnen waren zwar einige Erwachsene, aber auch viele Kinder und Jugendliche. Deshalb nennst du das den Kinderkreuzzug.

Auch der Kinderkreuzzug erreichte Jerusalem nicht. Viele Teilnehmer wurden gefangen genommen und als Sklaven verkauft.

Fünfter Kreuzzug

Hinweis: In der deutschen Zählweise rechnest du den Kreuzzug von Damiette und den von Friedrich II zusammen als 5. Kreuzzug. In der französischen und englischen Zählung gilt der Kreuzzug von Damiette als fünfter und der von Friedrich als sechster Kreuzzug.

Kreuzzug von Damiette (1217 – 1221, gescheitert)

Dieser Kreuzzug hatte die für die Muslime strategisch wichtige Stadt Damiette in Ägypten als Ziel. Die Kreuzritter konnten die Stadt nach langer Belagerung auch erobern, mussten sie nach einer späteren Niederlage aber wieder abgeben.

Kreuzzug Friedrichs II (1228 – 1229, Erfolg)

Der fünfte Kreuzzug ist der erste Erfolg für die Christen seit dem ersten Kreuzzug – allerdings auf diplomatischem Wege. Der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II handelte mit dem Sultan einen Vertrag aus, der den Christen für 10 Jahre die Kontrolle über Jerusalem, Bethlehem und Nazareth gab. Außerdem ließ sich Friedrich zum König von Jerusalem erklären.

Sechster Kreuzzug (1248 – 1254, gescheitert)

Nach dem Ablauf des Vertrages von Kaiser Friedrich II verloren die Christen 1244 die Kontrolle über Jerusalem, wenig später auch über die anderen Kreuzfahrerstaaten.

Um Jerusalem zurückzuerobern, startete unter dem französischen König Ludwig IX der sechste Kreuzzug. Sein Ziel war es, Damiette und zusätzlich Kairo zu erobern, um die Muslime zu schwächen. Dieses Ziel erreichte der Kreuzzug allerdings nicht. Ägypten und Jerusalem blieben muslimisch.

Siebter/letzter Kreuzzug (1270, gescheitert)

Als auch die übrigen Kreuzfahrerstaaten angegriffen wurden, rief erneut König Ludwig IX aus Frankreich zum siebten Kreuzzug auf. Sein Ziel war es eigentlich, die letzten christlichen Überreste des erfolgreichen ersten Kreuzzuges von 1099 zu bewahren. Aber er führte zuerst einen Krieg gegen das nordafrikanische Tunis. Diesen Krieg verloren die Kreuzritter, König Ludwig IX starb und so endete der 7. Kreuzzug ebenfalls mit einer Niederlage.

Das war der letzte Kreuzzug, denn danach wurden keine Versuche mehr unternommen, das „Heilige Land“ unter christliche Herrschaft zu bringen.

Kreuzzüge Zusammenfassung

Ziel: Eroberung des „Heiligen Landes“, insbesondere Jerusalem

Erfolge:

  • 1099: Eroberung Jerusalems und weiterer Städte (erster Kreuzzug)
  • 1229: Vertrag zur Herrschaft über Jerusalem für 10 Jahre durch Kaiser Friedrich II (fünfter Kreuzzug)

Fazit: hohe Kosten, viele Fehlschläge, insgesamt gescheitert, weil das „Heilige Land“ am Ende der Kreuzzüge nicht unter christlicher Kontrolle war.

Herrschaft Jerusalems

  • 1099 – 1187: christlich
  • 1187 – 1229: muslimisch
  • 1229 – 1244: christlich
  • Ab 1244 bis zum Ende der Kreuzzüge muslimisch
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Tempelritter

Während der christlichen Herrschaft im Königreich Jerusalem entstand der Orden der Tempelritter. Sie waren eine wichtige militärische Eliteeinheit während der Kreuzzüge. In unserem Beitrag und Video erfährst du alles über diesen berühmten Orden von Kreuzrittern.

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