Du möchtest wissen, was genau die Grundherrschaft im Mittelalter war? Dann bist du hier richtig! In diesem Artikel und unserem Video erfährst du alles über die Grundherrschaft in der mittelalterlichen Gesellschaft.

Inhaltsübersicht

Grundherrschaft einfach erklärt

Die Grundherrschaft ist ein wichtiger Teil des mittelalterlichen Gesellschaftssystems. Das meiste Land gehörte damals den Adeligen. Du nennst sie auch Grundherren. Sie übergaben ihr Land den Bauern, damit die darauf Landwirtschaft betreiben konnten. Die Bauern waren dabei aber nicht frei, sondern mussten dem Grundherrn gehorchen. Zusätzlich mussten sie Abgaben an den Grundherrn leisten.

Merke: Grundherrschaft ist also kurz gesagt die Herrschaft über Menschen, die ein Stück Land von einem Grundherrn erhalten.

Definition Grundherrschaft

Als Grundherrschaft bezeichnest du ein Herrschaftssystem im Mittelalter . Sie bestimmte das gesellschaftliche Abhängigkeitsverhältnis der unfreien Bauern von adligen Grundherren und damit auch das Lehnswesen . Die nicht-adligen Bauern waren dabei den adligen Fürsten und Königen untertan und bestellten deren Grundbesitz.

Die mittelalterliche Gesellschaft

Die Grundherrschaft im Mittelalter war eng mit dem damaligen Gesellschaftssystem verbunden. Du bezeichnest die mittelalterliche Gesellschaft, als Ständegesellschaft . Sie war nämlich in drei Stände (Gesellschaftsschichten) aufgeteilt: 

  1. Der Klerus: Das waren die Geistlichen, zum Beispiel Mönche oder Äbte. Ihnen gehörte das Land um die Klöster und Kirchen.
  2. Der Adel: Er besaß und regierte das Land. Das waren zum Beispiel Könige und Fürsten.
  3. Die Bauern: Sie waren nicht adlig und arbeiteten auf den Feldern.

Die drei Stände waren durch die Grundherrschaft miteinander verbunden.

Wie funktionierte die Grundherrschaft?

Die Grundherrschaft war das Abhängigkeitsverhältnis der drei Stände. Genauer gesagt waren die Bauern vom Adel und vom Klerus abhängig. Die Adeligen und Geistlichen bezeichnest du als Grundherren, weil sie oft Grund, also zum Beispiel Felder, besaßen.

Die abhängigen Bauern arbeiteten auf den Feldern des Grundherren und bewirtschafteten so sein Land. Sie mussten zusätzlich auch Abgaben wie Getreide und Erträge aus der Viehwirtschaft (z. B. Fleisch und Käse) an ihn leisten. Die Abgaben nennst du Zehnt, da sie ein Zehntel der Erträge ausmachten.

Dafür hatte der Grundherr die Aufgabe, die Bauern in Notzeiten zu unterstützen. Deshalb kannst du die Grundherrschaft auch Schutzherrschaft nennen.

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Die Grundherrschaft im Mittelalter

Im Folgenden erfährst du die genauen Aufgaben der Bauern und Grundherren!

Der Grundherr

Die Grundherren waren die Menschen, die eigenen Grund, also eigenes Land, im Mittelalter besaßen. Der größte und mächtigste Grundherr im Land war der König. Auch andere Adelige, zum Beispiel Fürsten, aber auch der Klerus hatten Grundbesitz und waren somit Grundherren.

Der König verlieh sein Land zum Teil an seine sogenannten adligen Lehnsmänner, damit die es für ihn verwalteten. Natürlich musste es auch bewirtschaftet werden. Das taten die Lehnsmänner nicht selbst, sondern überließen es als Grundherren den Bauern. Auch andere Grundbesitzer siedelten Bauern auf ihrem Land an.

Lehnswesen

Adelige besaßen im Mittelalter sehr viel Land. Das konnten sie natürlich nicht ganz allein verwalten. Darum verliehen sie als Lehnsherren Teile davon an ihre Gefolgsmänner, zum Beispiel an Ritter. Die nennst du dann Lehnsmänner oder Vasallen. Es war im Gegenzug die Pflicht des Lehnsmanns, dem Lehnsherrn treu zu dienen. 

Bauern im Mittelalter

Du kannst die Bauern im Mittelalter in drei Gruppen einteilen: die freien Bauern, die halbfreien Bauern und die unfreien Bauern. Sie alle hatten die Aufgabe, das ihnen zugeteilte Land zu bewirtschaften. Sie unterschieden sich aber in ihrer Beziehung zum Grundherrn.

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Bauern im Mittelalter

Schau dir das hier genauer an:

  1. Freie Bauern: Sie hatten keinen Grundherren, sondern besaßen eigenes Land. Sie konnten von ihren Erträgen leben und ihr Leben zu großen Teilen selbst bestimmen. Durch Kriege verloren aber die meisten ihr Land und damit auch ihre Freiheit. Sie mussten dann für Adelige auf dem Feld arbeiten und teils auch für sie in den Krieg ziehen.
  2. Halbfreie Bauern: Meistens waren sie vorher freie Bauern, mussten ihr Land aber an einen Grundherrn abgeben. Um das Land bewirtschaften zu dürfen, mussten sie Geld an den Grundherrn bezahlen. Zusätzlich mussten sie Frondienste in Form von Abgaben leisten. Als Menschen waren sie aber, im Gegensatz zu den unfreien Bauern, frei.
  3. Unfreie Bauern oder Hörige: Die meisten Bauern im Mittelalter waren unfreie Bauern. Sie mussten sich um das Land des Grundherrn kümmern. Dazu zählten die Bewirtschaftung des Landes, aber auch Straßenarbeiten. Die Bauern mussten auch Abgaben leisten. Zudem mussten sie sich in allen Bereichen ihres Lebens dem Grundherrn beugen. Dazu gehört zum Beispiel auch die Entscheidung, wen sie heiraten durften.
Frondienst

Frondienste waren unbezahlte Arbeiten von Unfreien auf dem Grund und Boden der Grundherren. Sie umfassten landwirtschaftliche Arbeiten wie Ernten, aber auch das Anlegen von Wegen und Straßen. 

Das Lehnswesen im Mittelalter

Die Grundherrschaft bildete die Grundlage für das Lehnswesen. Schau dir am besten unser Video zum Lehnswesen an, um mehr über die Gesellschaft im Mittelalter herauszufinden!

Zum Video: Lehnswesen
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