Marie Curie war die erste Frau, die einen Nobelpreis gewann — und das sogar gleich zwei Mal! Für welche Entdeckungen sie die Auszeichnungen bekam und wie ihr Leben aussah, erfährst du hier!
Die polnisch-französische Physikerin und Chemikerin Marie Curie ging in die Geschichte ein. Für die Erforschung strahlender Substanzen erhielt sie 1903 als erste Frau überhaupt einen Nobelpreis (Physik). Um die strahlende Eigenschaft der Stoffe zu beschreiben erfand und prägte sie dabei den Begriff „Radioaktivität “ — bis heute wird er genutzt.
Doch damit nicht genug: bei ihrer Forschung an den nun „radioaktiv“ genannten Stoffen entdeckte sie die bislang unbekannten Elemente Polonium und Radium. Dafür bekam sie 1911 erneut einen Nobelpreis, diesmal in der Chemie. Sie ist also nicht nur die erste Nobelpreisträgerin, sondern bisher auch die einzige Frau mit zwei Nobelpreisen. Neben ihr gibt es nur drei weitere Personen mit mehr als einem Nobelpreis.
Marie Curie untersuchte die Strahlung verschiedener Substanzen. Sie erfand den Begriff „Radioaktivität“ , um die strahlende Eigenschaft der Stoffe zu beschreiben. Für ihre Forschungen zu den Strahlungseigenschaften erhielt sie 1903 als erste Frau einen Nobelpreis. 1911 bekam sie noch einen zweiten, für die Entdeckung der radioaktiven Elemente Radium und Polonium.
Alle wichtigen Fakten über Marie Curie findest du in unserem kurzen Steckbrief.
Name | Marie Curie (geb. Maria Salomea Skłodowska) |
Geburt | 7. November 1867 in Warschau (Polen) |
Tod | 4. Juli 1934 in Passy (Frankreich) |
Nationalität | Polnisch und Französisch |
Familie | Eltern: Władysław und Bronisława Skłodowska Geschwister: 4 (drei Schwestern und ein Bruder) Ehepartner: Pierre Curie (verh. 1895-1906) Kinder: Irène Curie, Ève Curie |
Ausbildung | Sorbonne Université, Paris (Frankreich) |
Beruf | Lehrerin, Physikerin, Chemikerin, Radiologin |
Auszeichnungen | Nobelpreis für Physik (1903), Nobelpreis für Chemie (1911), zahlreiche weitere Auszeichnungen |
Kindheit und Jugend
Marie Curie wurde am 7. November 1867 in Warschau (Polen) als Maria Salomea Skłodowska geboren. Ihr Vater war Lehrer für Mathematik und Physik. Durch ihn kam sie schon früh mit Naturwissenschaften in Kontakt und zeigte dafür auch ein großes Interesse. Im Alter von 15 Jahren legte Maria das Lyzeum (höchster Schulabschluss) mit Auszeichnung ab.
Weg ins akademische Leben
Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie eine Weile als Hauslehrerin für Mathematik und Physik. Auch privat beschäftigte sie sich weiterhin mit den beiden Fächern und bildete sich dort weiter. Ihr großer Wunsch war es jedoch, die Fächer auch zu studieren, was zu der Zeit in Polen für Frauen aber nicht erlaubt war. 1891 entschied sie sich dann, nach Paris zu ziehen, um an der Sorbonne Université Mathematik und Physik zu studieren.
Studium und Ehe
In Paris schrieb sich Maria als „Marie Skłodowska“ an der Sorbonne Université ein. Anfangs hatte sie zwar Probleme mit der französischen Sprache, war aber im Studium trotzdem sehr erfolgreich. Drei Jahre nach Beginn ihres Studiums lernte sie den Physiker Pierre Curie kennen, mit dem sie sich gut verstand. Zu Beginn arbeiteten die beiden lediglich zusammen. Daraus entwickelte sich aber schon wenig später eine Liebesbeziehung. Ein Jahr danach, im Jahre 1895, folgte ihre Hochzeit und Marie nahm den Nachnahmen ihres Mannes an. Marie und Pierre hatten zwei Kinder: Irène Curie, die im Jahre 1897 geboren wurde, und Ève Curie, die 1904 zur Welt kam.
Ab 1896 arbeitete Marie Curie an ihrer Doktorarbeit. Darin beschäftigte sie sich mit „Becquerel-Strahlen„. Solche Strahlen hatte der Physiker und Namensgeber Henri Becquerel erstmals im selben Jahr bei Salzen mit Uran beobachtet. Zusammen machten sich Marie und Pierre Curie daran, weitere Stoffe zu finden, die auf ähnliche Weise strahlen. Eine solche Substanz war das Mineral „Pechblende“, das sogar um einiges stärker strahlte als Uran. Für die Eigenschaft, solche Strahlung abzugeben, erfand sie die Bezeichnung „Radioaktivität „, was so viel wie „Strahlungstätigkeit“ heißt. Sie und ihr Mann waren sich sicher, dass die Strahlung auch für die Medizin verwendet werden könnte.
Mit ihrer Abschlussarbeit über die „Untersuchungen über die radioaktiven Substanzen“ erhielt Marie Curie 1903 den Doktortitel. Noch im selben Jahr wurde sie für ihre Erforschung der Strahlungsphänomene mit dem Nobelpreis in Physik ausgezeichnet. Sie teilte sich den Preis mit ihrem Mann Pierre und Henri Becquerel. Damit war sie die erste Nobelpreisträgerin überhaupt. Aufgrund gesundheitlicher Probleme konnte sie den Preis nicht selbst entgegennehmen.
Bei ihrer Forschung an Pechblende entdeckte Marie Curie außerdem zwei bislang unbekannte Elemente: Polonium, das sie nach ihrer Heimat Polen benannte, und Radium (lat. radius „Strahl“). Dafür bekam sie 1911 den Nobelpreis in Chemie. Damit ist sie nicht nur die erste Frau, die je einen Nobelpreis erhielt — sie ist auch die erste Person, die gleich zwei Nobelpreise ihr eigen nennen konnte. Bis heute ist sie auch die einzige Frau mit zwei Nobelpreisen. Ihr Mann konnte den für Marie so besonderen Tag nicht mehr miterleben — er starb bereits 1906 bei einem Verkehrsunfall mit einer Pferdekutsche.
Im Jahre 1934 starb Marie Curie im Alter von 66 Jahren in einer Heilanstalt im französischen Passy. Als Todesursache nahmen die Ärzte eine „Aplastische Anämie“ an. Bei der Krankheit kann das Knochenmark nicht mehr genügend Blutzellen herstellen.
Schon seit der Zeit ihres ersten Nobelpreises litt Marie Curie immer wieder unter gesundheitlichen Problemen. Heute ist man sich sicher, dass sie durch den langjährigen Kontakt zu radioaktiven Substanzen bei ihrer Arbeit ausgelöst wurden. Auch bei ihrer Arbeit im ersten Weltkrieg war sie starker Strahlung ausgesetzt: Dort untersuchte sie als Radiologin verletzte Soldaten an der Kriegsfront mit selbst konstruierten, mobilen Röntgen-Anlagen. Damals wurde nämlich noch keine ausreichende Schutzkleidung getragen.
Als Frau musste Marie Curie in der damaligen Zeit einige Hürden überwinden, um es in die Welt der Wissenschaft zu schaffen. Das begann bereits in ihrer Heimat, in der sie als Frau keine Hochschule besuchen durfte. Aber auch in Frankreich gehörte sie an der Sorbonne Université in Paris als Studentin immer noch zu einer Minderheit.
Trotz ihrer Erfolge durfte sie ihre Forschungsergebnisse bei wissenschaftlichen Tagungen eine lange Zeit nicht selbst präsentieren. Das musste anfangs von ihrem Mann oder anderen Kollegen übernommen werden. Selbst beim Nobelpreis 1903 wäre sie als Frau fast übergangen worden: Zuerst wollte das Nobel-Komitee nur ihren Ehemann und Henri Becquerel auszeichnen. Erst nachdem sich Pierre Curie beschwert hatte, wurde Marie ebenfalls in die Urkunde mit aufgenommen.
Weitere Leistungen
Neben ihren Nobelpreisen und weiteren Auszeichnungen machte sie sich auch als Dozentin einen Namen. Sie war nämlich auch die erste Frau, die an der Sorbonne Université unterrichtete. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm sie dessen Lehrstuhl und wurde damit sogar zur ersten Professorin der Pariser Universität.
Um ihr Andenken zu bewahren veröffentlichte Ève Curie, die zweite Tochter von Marie Curie, im Jahr 1937 die Biographie ihrer Mutter. Das Buch mit dem Titel „Madame Curie“ wurde ein weltweiter Erfolg.
Hier findest du alle wichtigen Stationen aus Marie Curies Leben zusammengefasst:
Marie Curie war Vorreiterin bei der Forschung mit strahlenden Substanzen und prägte den Begriff „Radioaktivität“. Was Radioaktivität ist und wieso du nur manche Stoffe als radioaktiv bezeichnest, erfährst du hier
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