Die stoischen Lehren Senecas machten ihn zu einem der meistgelesenen Schriftsteller im antiken Rom. Aber wer war er eigentlich und was sagten seine Lehren überhaupt aus? Das erfährst du jetzt!

Inhaltsübersicht

Wer war Seneca?

Lucius Annaeus Seneca war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher und Politiker. Durch seinen knappen und präzisen Schreibstil wurde er zu einem der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit.

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Seneca

Seine Werke machten die Philosophie und besonders den Stoizismus für ein großes Publikum verständlich. In seinen Büchern rief er besonders zur Vernunft und zur Menschlichkeit auf und wollte seinen Lesern beibringen, das meiste aus ihrem Leben herauszuholen. Als späterer Erzieher des römischen Kaisers Nero versuchte er, auch Nero seine Lehren beizubringen.

Stoizismus

„Stoizismus“ bezeichnet die Ansicht, dass das Glück nur durch Seelensorge und harmonisches Zusammenleben zustande kommen kann. Stoische Philosophen wie Seneca, versuchten ihre Ansichten dabei in der Wirklichkeit umzusetzen und nach ihnen zu streben. Die Denkweise des Stoizismus war besonders von 300 vor Christus bis etwa 180 nach Christus beliebt.

Alles zu Seneca und seiner Philosophie erfährst du in unserem Video !

Senecas Leben

Lucius Annaeus Seneca wurde im Jahr 1 nach Christus in Corduba (heute Córdoba), Spanien geboren. Da er mit seinem Vater den gleichen Namen teilte, wurde er auch oft Seneca der Jüngere genannt. Schon als Kind schickte ihn sein Vater zu seiner Tante nach Rom, um dort Rhetorik und Recht zu lernen. In der früheren „Hauptstadt der Welt“ machte er sich zunächst einen Namen als Anwalt, bevor er im Erwachsenenalter die Ämterlaufbahn einschlug. 

Dieser Karrierewechsel brachte allerdings nicht nur Vorteile mit sich. Er wurde in die Intrigen der Frau des damaligen Kaisers Claudius verwickelt und schließlich nach Korsika verbannt, weil ihm Ehebruch vorgeworfen wurde. Dort verbrachte Seneca viel Zeit mit der Philosophie und schrieb bereits seine ersten Werke. Darunter war „De brevitate vitae“ („Von der Kürze des Lebens“), das seine Sicht über die richtige Lebensweise beschrieb. Nach 8 Jahren wurde Senecas Verbannung aufgehoben und er kehrte zurück nach Rom.

Im Jahr 49 nach Christus wurde Seneca der Erzieher Neros und brachte ihm während dieser Zeit seine Philosophie bei. Auch als Nero 4 Jahre später zum neuen römischen Kaiser wurde, stand Seneca weiter als Berater an dessen Seite. In dieser Zeit schrieb Seneca den Großteil seiner Werke, wie auch seine drei Bücher „Über die Güte”, die er an Nero gerichtet hatte. 

Der Versuch den jungen Herrscher zu führen schlug jedoch fehl, denn Nero hatte ein besonders eigensüchtiges Temperament. Deswegen zog sich Seneca im Jahr 62 nach Christus aus dem politischen Leben zurück. Trotzdem wurde ihm drei Jahre später vorgeworfen, Teil einer Verschwörung gegen Nero gewesen zu sein. Nero fühlte sich verraten und befahl ihm deswegen im Jahr 65 nach Christus den Selbstmord. Diesem Befehl kam Seneca ohne zu zögern nach. 

Senecas Philosophie und Ansichten

Als Anhänger der stoischen Philosophie formulierte Seneca etliche philosophische Erkenntnisse und argumentierte für lebenslanges Lernen. Dabei setzte er sich größtenteils mit Fragen der Ethik auseinander. Seneca ging nur kaum auf die Naturwissenschaft oder die Logik ein, weshalb er als Philosoph für die allgemeine Bevölkerung bekannt wurde. 

Richtige Lebensführung nach Seneca

In seiner Suche nach Antworten befasste sich der Schriftsteller hauptsächlich mit der Frage der richtigen Lebensführung. Er forderte von sich selbst, aber auch von anderen, eine persönliche Strenge und Treue der eigenen Person gegenüber.

In seinem Werk „Von der Kürze des Lebens“ spricht Seneca deswegen davon, dass viele Menschen das Leben als „zu kurz“ wahrnehmen. Laut ihm liegt diese Wahrnehmung an einer falschen Lebensweise, die zu sehr von Gier und Ehrgeiz geprägt ist. Er warnt jedoch auch vor Trägheit und meint, dass nur Muße, also freie Zeit und innere Ruhe zu einem wirklichen Leben führt.

Senecas Philosophie zur Muße

Nur die allein leben in Muße, die ihre Zeit der Weisheit widmen: Sie allein leben. Sie hüten nämlich nicht nur ihre eigene Lebenszeit gut, sie fügen ihr auch noch jede Zeitepoche hinzu. Alle Jahre, die vor ihnen gelebt wurden, haben sie für sich gewonnen.
Lucius Annaeus Seneca, „Von der Kürze des Lebens“

Seneca über die Suche nach dem Glück

Seneca schrieb auch über das Finden des Glücks und dass es im Umgang mit anderen Menschen liegt. Dabei behielt er stets einen sozialen Ausblick und versuchte selbst den Menschen um sich herum zu helfen. Seine Werke waren meist an spezifische Personen adressiert, wie etwa seine Bücher „Über die Güte”, die er für Nero verfasst hatte. Darin wollte er dem jungen Kaiser die Vorteile davon zeigen, Milde und Gnade walten zu lassen. 

Glück laut Seneca

Um wieviel glücklicher ist derjenige, der niemandem etwas schuldet als allein demjenigen, dem er es am leichtesten verweigert: sich selbst!
Lucius Annaeus Seneca, „Von der Gemütsruhe“

Seit seinem Tod haben Senecas Lehren nicht an Aktualität verloren. Viele von ihnen finden auch heute noch Anwendung in der Philosophie, aber auch in der persönlichen Lebensgestaltung. Beispielsweise geht das Bild des „Gentleman“ auf die Lehren der Stoiker und auch besonders auf Seneca zurück.

Häufigste Fragen

  • Wer war Seneca?
    Seneca war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher und Politiker. Mit seiner stoischen Philosophie war er einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. 
  • Was war Senecas Philosophie?
    Senecas Philosophie handelte hauptsächlich von der richtigen Lebensführung und dass man sich selbst mit Strenge und Treue behandeln sollte. Er schrieb auch darüber, das Glück im Umgang mit anderen Menschen zu finden. 
  • Was ist ein Zitat von Seneca?
    Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält.“ — Lucius Annaeus Seneca

Sokrates

In vielen seiner Ansichten bezog sich Seneca auf alte griechische Philosophen, wie zum Beispiel Sokrates. Seneca zog eigene Schlüsse aus dessen Lehren und bildete seine persönliche Philosophie. Wenn du wissen möchtest, wer Sokrates überhaupt war und welche Ansichten er vertrat, dann schau dir am besten direkt unser Video dazu an!

Zum Video: Sokrates
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