Maria Stuart
Schon seit ihrer Geburt stand das Leben von Maria Stuart, Königin von Schottland, unter einem schlechten Stern. Feindschaften, Affären und Intrigen führten letztendlich zu ihrem Tod. Alles über Mary Stuarts tragische Lebensgeschichte erfährst du hier im Beitrag und in unserem Video !
Inhaltsübersicht
Wer war Maria Stuart?
Maria Stuart (1542-1587), im Englischen Mary Stuart, war letzte Königin von Schottland. Von ihrem ersten Atemzug an war ihr tragisches Schicksal besiegelt.
Denn Maria Stuart hatte zahlreiche Feinde — sogar im eigenen Land: Gegen die katholische Königin braute sich im schottischen Volk eine Rebellion der Protestanten zusammen. Gleichzeitig schmiedete in England Elisabeth I., die lebenslange Rivalin um den englischen Thron, Pläne gegen Mary.
Von allen Seiten spitzte sich die Lage zu: Maria Stuart, Königin von Schottland, konnte ihrem vorherbestimmten Weg nicht entkommen. Nach 18 Jahren Gefangenschaft führte das schließlich zu ihrer eigenen Hinrichtung.
Aber warum bahnte sich Maria Stuarts tragisches Lebensende schon seit ihrer Geburt an? Das erfährst du jetzt!
Kindheit in Schottland
Mary Stuart kam am 8. Dezember 1542 in Linlithgow Castle bei Edinburgh als Tochter des schottischen Königs Jakob V. auf die Welt.
Als sie gerade einmal 6 Tage alt war, wurde Mary nach dem Tod ihres Vaters zu Maria Stuart Königin von Schottland gekrönt. Natürlich war sie noch viel zu jung, um selbst herrschen zu können. Deshalb fiel das Amt erstmal in die Hände anderer königlicher Mitglieder.
Um Allianzen zu schaffen, wurde Mary Stuart bereits als Baby zum Spielball der europäischen Großmächte. Ursprünglich lautete der Plan, sie mit dem englischen Thronfolger Eduard VI. zu vermählen. Dadurch sollten die Kronen Englands und Schottlands miteinander vereint werden.
Doch das Vorhaben scheiterte bereits ein Jahr nach der Verlobung. Denn der englische König Heinrich VIII. verlangte von den Schotten, ihr Bündnis zu Frankreich aufzugeben. Das bestand jedoch schon seit Ewigkeiten — eine Tradition, die Schottland nicht brechen wollte. Es war also sofort klar: So würde die Vereinigung mit England nicht stattfinden.
Stattdessen stärkte das schottische Königshaus die Allianz zu Frankreich, indem sie Mary dem französischen Thronfolger Franz II. versprachen. Als kleines Kind hatte Maria Stuart bei diesen Plänen über ihre eigene Zukunft keinerlei Mitspracherecht.
Leben in Frankreich
Aufgrund der fehlgeschlagenen Vereinigung von England und Schottland herrschte Krieg zwischen den Nachbarn. Die junge Königin Mary von Schottland war somit in ihrer Heimat nicht sicher.
Marys Mutter schaffte ihre Tochter deshalb nach Frankreich, wo das Kind das erste Mal auf ihren zukünftigen Ehemann Franz II. traf.
Als Maria Stuart am französischen Hof eintraf, war sie gerade einmal 5 Jahre alt. Sie verbrachte den Großteil ihrer Kindheit dort und genoss eine exzellente Erziehung und Ausbildung. Und obwohl Mary auch ihre schottische Landessprache lernte, blieb Französisch stets ihre Muttersprache.
Kurzzeitige Königin von Frankreich
Über die Jahre hinweg wuchs die Königin von Schottland in Frankreich zu einer jungen Frau heran. Sie war nicht nur sehr schön, sondern auch hochintelligent.
Mit 16 Jahren heiratete Maria Stuart schließlich am 24. April 1558 Franz II., zu dem sie eine innige Bindung verspürte. Bereits ein Jahr später bestieg Franz den Thron. Somit wurde Maria Stuart Königin von Frankreich.
Doch kurz darauf traf die junge Frau der erste Schicksalsschlag: 1560 starb Franz, der schon seit seiner Kindheit schwach und krank gewesen war. Die französische Krone ging an seinen jüngeren Bruder.
Ohne den Rückhalt der Krone war Maria Stuart nun einmal mehr in Gefahr. Schuld daran war vor allem Franz‘ Vater, Heinrich II. Der hatte Mary nämlich bei ihrer Krönung lautstark als rechtmäßige englische Thronfolgerin ausrufen lassen — damit begann der Konkurrenzkampf von Maria Stuart und Elisabeth I. nun offiziell.
Königin Maria Stuarts Endgegner war ihre eigene Tante 2. Grades: die zukünftige Königin Elisabeth I. von England. Denn beide Prinzessinnen hatten von Geburt an Anspruch auf den englischen Thron. Die Rivalität um den begehrten Thron begleitete Maria Stuart ihr Leben lang und besiegelte letztlich ihr Todesurteil.
Als Papst Pius V. dann auch noch Maria Stuarts Anspruch unterstützte, war damit ihr tragisches Schicksal bereits unaufhaltbar in die Wege geleitet. Denn in England brodelte Elisabeth I. nur so vor Wut.
Rückkehr nach Schottland
Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes kehrte die Königin von Schottland zurück zu ihren eigentlichen Landsleuten. Da Maria Stuart mittlerweile alt genug war, wollte sie die schottische Regierung endlich selbst übernehmen.
Obwohl Mary von ihrem Volk anfangs größtenteils freudig empfangen wurde und die ersten Jahre in Frieden ihre Rolle als Königin auslebte, stellte schon bald auch Schottland eine erneute Gefahr für Maria Stuart dar.
Religionskonflikt
Denn im Zuge der Reformation gingen viele der schottischen Bürger zum protestantischen Glauben über. Mary Stuart dagegen kam als überzeugte Katholikin nach Schottland. Unter vielen Schotten stoß die heimgekehrte Königin dadurch auf Abneigung.
Und das, obwohl Maria Stuart nie versucht hatte, den Katholizismus in Schottland durchzusetzen — schon gar nicht gewaltsam. Tatsächlich akzeptierte sie die protestantische Religion.
Dennoch wandte sich das schottische Volk immer mehr Marias Halbbruder James Stewart zu. Ihn sahen viele als Anführer der Protestanten. Auch die protestantische Elisabeth I. in England gewann unter den Schotten immer mehr Rückhalt, während Maria Stuart ihren verlor.
Dadurch fand sich Königin Maria Stuart in einer weiteren kritischen Konfliktsituation. Doch vor allem mit dem schottischen Reformator John Knox geriet die junge Königin immer wieder aneinander. Denn er war es, der die Bürger gegen Mary Stuart aufhetzte — mit Erfolg.
Maria Stuart Ehepartner
Immer mehr spitzte sich Maria Stuarts Lage von allen Seiten zu. Und als Mary 1565 ihren Cousin Lord Darnley heiratete, verschlechterte sich die Situation weiter.
Denn Darnley gehörte ebenfalls dem katholischen Glauben an, was die protestantischen Schotten noch mehr gegen ihre Königin aufbrachte. Unter der Führung von James Stewart braute sich ein Widerstand der Protestanten zusammen.
Und auch Elisabeth I. war die Heirat ein Dorn im Auge, da Marys und Darnleys zukünftiger Sohn Jakob VI. der rechtmäßige Anwärter auf den englischen Thron sein würde.
Dabei stand die Ehe schon am Ende, bevor sie wirklich begonnen hatte. Denn schnell stellte sich heraus, dass Lord Darnley vielmehr am Titel und der Krone interessiert war als an Maria Stuart. Sein Charakter war unberechenbar. Zwischen Maria und ihrem eng vertrauten Privatsekretär David Rizzio vermutete Darnley eine Affäre und ermordete Rizzio mithilfe weiterer Männer.
Kurz darauf starb Lord Darnley selbst auf mysteriöse Art und Weise in einer Explosion. Viele Schotten waren sich aber einig: Der wahre Grund für seinen Tod war ein Mordkomplott, an dem auch Mary Stuart nicht unbeteiligt gewesen sein soll.
Nur drei Monate nach Darnleys Tod wurde ausgerechnet Lord Bothwell Maria Stuarts neuer Ehepartner. Eine heimliche Affäre mit ihm wurde Mary bereits seit einiger Zeit nachgesagt und hatte ihren Ruf beschmutzt. Jetzt kam auch noch dazu, dass Bothwell für viele als Darnleys Mörder galt. Die Hochzeit ruinierte das Ansehen der schottischen Königin somit endgültig.
Gefangenschaft in England
Maria Stuarts Heirat mit Lord Bothwell brachte das Fass endgültig zum Überlaufen: Während der Rebellion des schottischen Adels nahm dieser Mary gefangen. Kurz darauf zwangen die Adeligen Maria Stuart, Königin von Schottland, zur Abdankung.
An ihre Stelle setzten sie den einjährigen Sohn von Mary, Jakob VI., als König der Schotten.
Aber Mary unternahm mehrere Fluchtversuche, bis ihr nach einem Jahr schließlich die Flucht gelang. Verzweifelt suchte die vertriebene Königin Zuflucht bei Elisabeth I. in England. Von ihr erhoffte sich Maria Stuart Unterstützung im Kampf gegen den schottischen Adel und der Zurückgewinnung ihrer Krone.
Im Gegenzug für ihre Hilfe nannte Elisabeth nur eine Bedingung: Mary müsse ihren Anspruch auf den englischen Thron aufgeben. Doch Maria Stuart weigerte sich.
Daraufhin beschloss Elisabeth I., die lebenslange Rivalität endgültig zu beenden. Unter der Anklage der Ermordung ihres Mannes Lord Darnley ließ Elisabeth Maria erneut gefangen nehmen.
Diesmal sollte es ganze 18 Jahre dauern, bis Mary Stuart aus der Gefangenschaft entlassen wurde. Doch der Weg aus der Zelle führte sie nicht in die Freiheit, sondern zum Richtplatz.
Maria Stuart Hinrichtung
Als Verschwörungen zur Ermordung Elisabeths ans Licht kamen, die Maria während ihrer Haft eingefädelt haben soll, war das tragische Schicksal der einstigen Königin Mary von Schottland besiegelt. Das Urteil des Parlamentsbeschlusses im Oktober 1586: Tod wegen Hochverrats.
In dunkelrot gekleidet trat Maria Stuart am 8. Februar 1587 in Schloss Fotheringhay den Weg ihrer Hinrichtung an — würdevoll und erhobenen Hauptes. Drei ganze Schläge sollen nötig gewesen sein, um ihren Kopf vom Körper zu trennen.
Gut zu wissen: Das dunkelrote Kleid soll Königin Maria Stuart ganz bewusst gewählt haben. Denn die Farbe repräsentierte nicht nur königliches Blut, sondern stand auch für Mut und Märtyrer. Damit symbolisierte Mary ihren unrechten Tod.
Nach Marys Tod vereinte ihr Sohn Jakob VI. als erster König Schottlands und Englands die verfeindeten Länder.
Schillers „Maria Stuart“
Das tragische Schicksal der Königin Maria Stuart berührte viele: so auch den deutschen Dramatiker Friedrich Schiller . Der einstigen Königin Schottlands widmete er ein Drama in 5 Akten — voll von Liebe, Intrigen und Machtkämpfen. In unserer Zusammenfassung von Schillers „Maria Stuart“ erfährst du, wovon genau das Stück handelt.