Als Lyriker und Novellist schuf Theodor Storm einen bedeutenden Beitrag zur Epoche des Realismus. In diesem Beitrag und in unserem Video erhältst du die wichtigsten Informationen über das Leben und Werk des Dichters!

Inhaltsübersicht

Wer war Theodor Storm?

Theodor Storm (1817-1888) war ein bekannter Lyriker und Novellist im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Seine Werke können der Epoche des Realismus zugeordnet werden. Mit seinen frühen Gedichten knüpfte er allerdings an die vorangegangene Spätromantik an — und wird daher oft „der letzte Romantiker“ genannt.

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Theodor Storm

In seinen Werken vermittelt Theodor Storm Wehmut, Sentimentalität und musikalische Sprache. Vor allem den Ausdruck von Heimatgefühl wirst du oft erkennen. Denn der Schriftsteller war mit seiner Heimatstadt Husum eng verbunden. Und auch in der Liebe fand Storm Inspiration zum Schreiben. Dabei ist es fast etwas verwunderlich, dass Storms Werke so voller Emotion sind — war er doch sein Leben lang Anwalt.

Storms Spätwerk und Novelle „Der Schimmelreiter (1888) ist seine berühmteste Arbeit. Sie handelt vom Kampf des Menschen gegen die Naturgewalten.

Theodor Storm Biografie

Du wirst feststellen, dass Theodor Storm ein spannendes Leben führte. Die wichtigsten Ereignisse bekommst du hier auf einen Blick im Theodor Storm Lebenslauf:

1817: Geburt in Husum
1833: Erstes Gedicht („An Emma“)
1834: Erste Gedichtveröffentlichung („Sängers Abendlied“)
1837: Jurastudium in Kiel; Verlobung mit Emma Kühl (aufgelöst)
1842: Juristisches Abschlussexamen und Rückkehr nach Husum als Rechtsanwalt; Heiratsantrag an Bertha Buchan (abgelehnt)
1843: Eröffnung seiner eigenen Kanzlei
1846: Ehe mit Constanze Esmarch
1847: Liebesverhältnis zu Dorothea Jensen
1849: Beteiligung an der nationalen Unabhängigkeitsbewegung
1853: Auswanderung ins Exil; Ernennung zum preußischen Gerichtsassessor
1856: Ernennung zum Kreisrichter
1864: Rückkehr nach Husum; Wahl zum Landvogt 
1865: Tod von Constanze Esmarch
1866: Heirat mit Dorothea Jensen
1868: Ernennung zum preußischen Amtsrichter
1874: Ernennung zum Oberamtsrichter
1880: Pensionierung; Umzug nach Hademarschen
1888: Vollendung der Novelle „Der Schimmelreiter ; Tod von Theodor Storm

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Theodor Storm – Lebenslauf

Kindheit und Jugend in der Heimatstadt Husum

Als erstes von sieben Kindern kam Theodor Storm 1817 in der nordfriesischen Kleinstadt Husum zur Welt. Zu seiner Heimatstadt verspürte er lebenslang tiefe Verbundenheit — Häuser, in denen er oder seine Familie gelebt hatten, machte er zu Schauplätzen seiner Novellen. Husum selbst widmete er sein berühmtes Gedicht Die Stadt“  (1852).

Schon während seiner Jugend zeigte sich das dichterische Interesse und Talent von Theodor Storm. Nicht nur las er bereits als junger Schüler freiwillig die Werke von Goethe und Schiller, sondern schrieb auch schon eigene Gedichte.

Sein erstes Gedicht („An Emma“, 1833) widmete der jugendliche Theodor der drei Jahre jüngeren Emma Kühl, in die er bereits mit zwölf Jahren verliebt gewesen war. Ihr machte Storm wenige Jahre später einen Antrag. Weil der Dichter sich aber monatelang nicht bei ihr gemeldet hatte, löste sie die Verlobung wieder auf.

Theodor Storms erste Veröffentlichung war allerdings nicht sein Gedicht an Emma, sondern das Werk „Sängers Abendlied“ 1834 im Husumer Wochenblatt.

Studium in Kiel

Um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, verließ Theodor seine geliebte Geburtsstadt 1837 und zog für ein Jurastudium nach Kiel.

Zu dieser Zeit schrieb er erotisch angehauchte Gedichte wie „Lockenköpfchen“ (1837) für Bertha von Buchan. Im Jahr zuvor hatte er das neun Jahre jüngere Mädchen kennengelernt und sich sofort in sie verliebt. Auch ihr machte er später einen Heiratsantrag, wurde aber abgewiesen.

Während seiner Studienzeit befreundete Storm sich mit den Brüdern Mommsen. Gemeinsam machten sie sich an die Arbeit, Sagen, Märchen und Lieder aus ihrem Heimatland zu sammeln. Unter dem Titel „Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg“ wurden diese 1845 veröffentlicht.

Leben in Husum 

Nach dem abgeschlossenen Studium 1842 zog es Theodor Storm zurück nach Husum. Dort arbeitete er anfänglich noch in der Kanzlei seines Vaters, eröffnete dann aber ein Jahr später seine eigene Anwaltskanzlei.

In seiner Heimatstadt gründete Storm nun auch seine eigene Familie. Er heiratete seine Cousine Constanze Esmarch, mit der er sieben Kinder hatte. Der Dichter vermisste zunächst die erwartete Leidenschaft und begann deshalb ein kurzes Liebesverhältnis zu Dorothea Jensen. Ihr widmete er leidenschaftliche Liebesgedichte wie „Rote Rosen“ (1847).

Ab Ende der 40er Jahre beteiligte sich Theodor Storm an der nationalen Unabhängigkeitsbewegung, die Schleswig-Holstein von der dänischen Besetzung befreien wollte. In dieser Zeit der Unruhe verfasste er viele politische Werke wie „Oktoberlied“ (1848) und „Gräber an der Küste“ (1850).

Auswanderung ins Exil

Obwohl die Unabhängigkeitsbewegung gescheiterte war, verweigerte Theodor Storm die Loyalität gegenüber der dänischen Krone. Als Folge darauf wurde ihm das Amt des Rechtsanwalts entzogen. Dem arbeitslosen Juristen blieb nichts anderes übrig, als seine geliebte Heimat zu verlassen.

In Berlin fand er schließlich eine Anstellung, wurde 1853 zum Richter auf Probe und siedelte nach Potsdam um. Weil er zum Kreisrichter berufen wurde, folgte nur wenige Jahre später ein erneuter Umzug der Familie Storm — diesmal nach Heiligenstadt.

Während der Zeit im Exil schrieb Theodor Storm weitere Werke. 1860 verfasste er beispielsweise die Novelle „Späte Rosen“, in der er die tiefe Liebe und Leidenschaft zu seiner Frau Constanze ausdrückte.

Rückkehr nach Husum

Nachdem österreichische Truppen die Dänen verdrängt hatten, konnte Storm 1864 endlich die sehnsüchtig erwartete Rückkehr nach Husum antreten. Dort wurde er noch im selben Jahr zum Landvogt gewählt. Auch in den nächsten Jahren ging es beruflich steil bergauf — Theodor wurde preußischer Amtsrichter und später sogar Oberamtsrichter.

Dagegen musste Theodor Storm im Privaten einen tiefen Verlust ertragen, als seine Frau starb. In dem Gedichtzyklus „Tiefe Schatten“ (1865) verarbeitete Theodor seine große Trauer über ihren Tod. Kurz darauf aber begegnete er erneut Dorothea Jensen — die alte Liebe loderte sogleich wieder auf, die beiden heirateten und bekamen eine gemeinsame Tochter. 

Alter und Tod in Hademarschen

Auf eigenen Wunsch ging der Jurist 1880 vorzeitig in Pension, denn er wollte nur noch als freier Schriftsteller tätig sein. Auf dem Alterssitz in Hademarschen schrieb Storm zahlreiche Gedichte und Novellen, so auch seine berühmteste: Das Spätwerk „Der Schimmelreiter“ (1888).

In seinen letzten Jahren wurde der Schriftsteller ausgezeichnet, beispielsweise erhielt er den Roten Adlerorden IV. Klasse (1880) und den Maximilianorden (1883). Von Husum wurde er zum Ehrenbürger ernannt.

Im Jahr 1888 starb Theodor Storm an den Folgen von Magenkrebs und wurde auf einem Friedhof in Husum beerdigt — in seiner Heimat, die er so liebte. Zehn Jahre nach seinem Tod enthüllte man in dem Schlosspark der nordfriesischen Kleinstadt eine Denkmalbüste zu Ehren des Lyrikers und Novellisten.

Theodor Storm „Der Schimmelreiter“

Die 1888 veröffentlichte Novelle ist mit Abstand die berühmteste Erzählung des Novellisten. „Der Schimmelreiter“ erzählt das tragische Schicksal von Hauke Haien, der im Kampf gegen die Naturgewalten scheitert. Theodor Storm brachte die Geschichte nur wenige Monate vor seinem Tod zu Ende, weshalb sie zu seinen Spätwerken zählt.

Also: Von was handelt die Spukgeschichte kurz und knapp?

Der Schimmelreiter Kurzzusammenfassung

Der Schimmelreiter“ erzählt die Geschichte von Hauke Haien, der sich schon als Kind mit der Entwicklung einer neuartigen Deichform beschäftigt. Diese soll das Dorf schützen und Fluten abweisen. Als Hauke später zum Deichgrafen ernannt wird, plant er den Bau seines Deichs.

Weil die Kosten aber sehr hoch sind, möchten die Dorfbewohner keinen neuen Deich. Es entsteht ein Konflikt, der nie gelöst wird. Obwohl Hauke immer wieder versucht, den Bau des neuen Deichs durchzusetzen, kommt es nie dazu.

Eines Tages zieht ein großer Sturm auf und der alte Damm bricht. Nun muss der Deichgraf mit ansehen, wie seine Frau und Tochter in den Fluten sterben. Voller Trauer reitet er daraufhin auf seinem weißen Schimmel selbst ins tobende Meer — und nimmt sich das Leben

Werke von Theodor Storm — Themen

Mit seinen Gedichten knüpfte der Lyriker an die Epoche der Spätromantik an. Die literarischen Themen seiner Gedichte waren meist Heimat und Landschaft, Liebe und Leidenschaft oder auch Ehe und Familie.

Die frühen Novellen von Theodor Storm handelten oft vom Land und der Vergangenheit, von gesellschaftlichen Zuständen hielt er sich anfangs fern. Später widmete er sich schließlich auch und vor allem sozialen oder politischen Zeitproblemen. Wegen dieser Themen wurden seine Novellen der Epoche des Realismus zugeordnet.

Theodor Storm Steckbrief

Jetzt weißt du über Storms Leben und seine Werke Bescheid. Für eine schnelle Übersicht über die wichtigsten Informationen zu dem Dichter schau dir diesen Theodor Storm Steckbrief an:

Name Hans Theodor Woldsen Storm
Geburt 14. September 1817 in Husum
Tod 04. Juli 1888 in Hademarschen
Familie

Eltern: Johann Casimir Storm und Lucie Storm (geb. Woldsen)
Geschwister: sechs Geschwister
Frau: Constanze Esmarch (1846-1865) und Dorothea Jensen (1866-1888)
Kinder: drei Söhne und fünf Töchter

Ausbildung Jurastudium in Kiel und Berlin
Epoche Spätromantik
Realismus
Bekannteste Werke Immensee (1849)
Die Stadt (1852)
Der Schimmelreiter (1888)

Theodor Storm Werke

Als Schriftsteller war Theodor Storm vor allem für seine Lyrik bekannt. Neben den romantischen Gedichten verfasste er aber auch zahlreiche Novellen. Und auch das ein oder andere Märchen stammte aus seiner Feder.

Gedichte

  • Sängers Abendlied (1834)
  • Rote Rosen (1847)
  • Im Herbste (1850)
  • Die Stadt (1852)
  • Tiefe Schatten (1865)
  • Geh nicht hinein (1879)

Novellen

  • Immensee (1849)
  • Angelika (1854)
  • Späte Rosen (1860)
  • Abseits (1863)
  • Pole Poppenspäler (1874)
  • Ein stiller Musikant (1875)
  • Hans und Heinz Kirch (1882)
  • Der Schimmelreiter (1888)

Märchen

  • Hans Bär (1837)
  • Der kleine Hävelmann (1849)
  • Bulemanns Haus (1862)

Die Epoche des Realismus 

Theodor Storms frühe Gedichte knüpfen in vielen Punkten noch an die Spätromantik an. Den Großteil seines Schaffens als Lyriker und Novellist kannst du allerdings dem Realismus zuordnen. 

Alles Wichtige rund um die literarische Epoche des Realismus erzählen wir dir in unserem Beitrag !

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