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Was ist interkulturelle Kompetenz und wieso ist sie in der Arbeitswelt so wichtig? Die Antwort auf deine Fragen und einige Beispiele zur interkulturellen Kompetenz bekommst du hier!

Quiz zum Thema Interkulturelle Kompetenz
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Inhaltsübersicht

Definition: Was ist Interkulturelle Kompetenz? 

Durch die Globalisierung wird die Arbeitswelt immer internationaler. Unternehmen haben Kunden im Ausland oder pflegen Geschäftsbeziehungen zu Partnern auf anderen Kontinenten. Durch das Aufeinandertreffen von verschiedenen Kulturen kann es dabei schnell zu Missverständnissen kommen. Deswegen ist Interkulturelle Kompetenz von großer Bedeutung:

Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, respektvoll mit Menschen anderer Kulturen umzugehen, Unterschiede zu akzeptieren und dadurch erfolgreich und eigenverantwortlich mit ihnen zusammenzuarbeiten. Nur so können Missverständnisse, Konflikte und Kulturschock-Erlebnisse vermieden werden.

Doch interkulturelle Kompetenz meint nicht nur den erfolgreichen Umgang mit verschiedenen Kulturen. Neben der Herkunft spielen auch die Merkmale Bildung, Arbeit, Alter, politische Überzeugungen oder sexuelle Orientierung eine Rolle. Beispiele zur interkulturellen Kompetenz zeigen wir dir im Video .

Warum ist interkulturelle Kompetenz so wichtig?

Bei der Arbeit im Ausland oder mit ausländischen Unternehmen kann es wegen Kulturunterschieden oft zu Konflikten oder Missverständnissen kommen. Besonders für internationale Unternehmen ist es deshalb von Bedeutung, die interkulturelle Kompetenz ihrer Mitarbeiter zu fördern.

Die Mitarbeiter sollen die Bereitschaft haben, Beziehungen zu Menschen anderer Kulturen aufzubauen und ihre Wertesysteme zu respektieren. Dazu gehört zum Beispiel, sich mit der Religion, den Essgewohnheiten oder den Tischmanieren auseinanderzusetzen.

Vorurteile und Stereotypen gegenüber anderen Kulturen sollen abgelegt werden, denn nur so können internationale Teams leistungsorientiert und erfolgreich zusammen arbeiten.

Interkulturelle Kompetenz fördern

Die interkulturelle Kompetenz spielt nicht nur im Arbeitsleben eine entscheidende Rolle. Auch in anderen Lebenssituationen ist sie gefragt. Die kulturelle Kompetenz ist dabei nicht angeboren, sondern entwickelt sich im Laufe des Lebens in verschiedenen Situationen — häufig auch unbewusst.

Migration

Durch die Migrations- und Flüchtlingsbewegungen der vergangenen Jahre wird die interkulturelle Kompetenz sowohl in Schulen als auch in Sportvereinen gefördert. Durch die Integration von ausländischen Kindern lernen die Einheimischen bisher fremde Kulturen und Verhaltensweisen besser kennen. 

Schulfächer

Auch durch das Angebot von Fremdsprachen an Schulen wird die interkulturelle Kompetenz gefördert. Im Englisch- oder Französischunterricht beispielsweise lernen Schüler die unterschiedlichen Bräuche und Sitten des jeweiligen Landes kennen. Wichtig ist dabei, dass die Schüler die Kultur nicht bewerten, sondern lediglich etwas über sie erfahren.

Auslandserfahrungen

Ältere Schüler oder Studenten können durch Klassenfahrten, Gap-Years oder Auslandssemester andere Kulturen kennenlernen. Dadurch eignen sie sich unterbewusst die interkulturelle Kompetenz an, da sie sich an die Lebenseinstellung der anderen Kulturen anpassen. Auch Work-and-Travel oder Back-pack-Reisen sind Möglichkeiten, interkulturelle Kompetenz zu lernen.

Doch sogar im Arbeitsleben ist es nicht zu spät, seine interkulturellen Kompetenzen zu verbessern. Dazu eignet es sich besonders gut, eine Zeit lang einfach mal im Ausland zu arbeiten. So kann die kulturelle Kompetenz ganz einfach erlernt werden!

Coachings in der Arbeit

Auch am Arbeitsplatz können spezielle Coachings die kulturelle Kompetenz fördern. Dadurch wird das Bewusstsein und die Akzeptanz für anderen Denkweisen und Wertesysteme erhöht. Außerdem ist das Erlernen einer Fremdsprache eine Möglichkeit, ein Land besser kennenzulernen.

Interkulturelle Kompetenz Beispiele — Vorsicht Fettnäpfchen

Begrüßung, Essverhalten, Religion, Tischmanieren und vieles mehr — es gibt unterschiedliche Sitten und Bräuche in verschiedenen Kulturen. Damit du beim nächsten Geschäftsessen oder Geschäftstermin nicht in ein Fettnäpfchen trittst, solltest du über sie Bescheid wissen!

Begrüßung

Wird der Geschäftspartner mit einem Handschlag begrüßt oder reicht ein einfaches Kopfnicken?

  • In Russland begrüßen sich Männer immer per Handschlag. Wird eine Frau begrüßt, reicht ein Kopfnicken oder eine verbale Begrüßung — du gibst ihr normalerweise nicht die Hand.
  • Auch in England oder den USA ist Körperkontakt eher unerwünscht. Hier reichen ein Lächeln und Kopfnicken aus.
  • In Japan werden zur Begrüßung Visitenkarten getauscht. Aber Achtung! Nimm sie unbedingt mit beiden Händen an und verbeuge dich als Dank leicht. 

Essverhalten & Religion

Bei einem Geschäftsessen mit ausländischen Kunden sollte unbedingt auf die Esskultur des Gegenübers geachtet werden! Sonst können sowohl der geschäftliche Erfolg, als auch die persönliche Beziehung gefährdet werden.

  • Muslime essen kein Schweinefleisch. Bei einem Geschäftsessen mit muslimischen Kunden sollte deshalb immer auf anderes Fleisch oder eine vegetarische Alternative zurückgegriffen werden.
  • Auch jüdische Kunden haben wegen ihres Glaubens bestimmte Essgewohnheiten. Sie essen keine Gerichte, die Fleisch und Milchprodukte vereinen. Außerdem kommt nur Fleisch von wiederkäuenden Tieren mit gespalteten Hufen auf ihren Teller, z. B. Rind, Lamm oder Ziege.
  • Besonders der Konsum von Alkohol ist bei Geschäftsessen relevant: Obwohl der Begriff Alkohol aus dem Arabischen kommt, ist der Konsum in vielen arabischen Ländern sogar verboten.

Tischmanieren

Schmatzen oder Rülpsen wird in Deutschland als unhöflich angesehen, doch das ist nicht überall so.

  • In China und Japan bedeuten Geräusche beim Essen, dass es schmeckt. Statt es dem Gastgeber also mit Worten zu sagen, zeigen Chinesen und Japaner ihren Genuss durch ihr Essverhalten.
  • Außerdem wird das Essen in asiatischen Ländern oft auf einer Drehplatte serviert. Es ist üblich, dass man sich einfach bedient.

Smalltalk

Vor dem Geschäftlichen erst noch ein bisschen Smalltalk führen? Das geht nicht in allen Ländern!

  • In den USA ist Smalltalk zwar keine Seltenheit, doch die Themen Religion, Sex und Politik solltest du unbedingt vermeiden!
  • In China wird gerne über die Familie gesprochen, doch auch das Gehalt ist ein gängiges Gesprächsthema. 
  • Bei einem Geschäftsessen in Frankreich gilt es, niemals offen zu widersprechen. Das gilt als unhöflich! Man redet lieber um den heißen Brei herum.

Im Arbeitsleben ist interkulturelle Kompetenz also definitiv gefragt. Meist spielt sie sogar schon bei der Bewerbung eine Rolle!

Interkulturelle Kompetenzen im Bewerbungsgespräch

Wenn bereits im Stellenangebot nach interkultureller Kompetenz verlangt wird, erwähnst du das am besten auch in deiner Bewerbung. Hier kannst du zum Beispiel angeben, dass du verschiedene Sprachen beherrscht.

Auch längere Auslandsaufenthalte kannst du in deiner Bewerbung nennen. So machst du deutlich, dass du dich in einem fremden Land trotz der Kulturbarriere gut zurechtgefunden hast. 

Im Vorstellungsgespräch kann es sogar sein, dass der Personaler auf Englisch mit dir spricht, um sich von deinen Sprachkenntnissen zu überzeugen. Du kannst aber auch von selber mehr zu deinen Auslandserfahrungen erzählen, um deine interkulturellen Kompetenzen deutlich zu machen.

Formen von interkultureller Kompetenz

Interkulturelle Handlungskompetenz bedeutet nicht einfach nur, auf die Kultur seines Gegenüber zu achten. Sie setzt sich viel mehr aus verschiedenen Schlüsselkompetenzen  zusammen:

👥 Sozialkompetenz

Die Sozialkompetenz beschreibt deine Offenheit und deine Empathie. Du bist bereit, dich mit anderen Ansichten auseinanderzusetzen und über sie zu reden. So verhinderst du mögliche Probleme.

⚙️ Methodenkompetenz

Sollte es mal zu einem Konflikt kommen, kennst du die richtigen Methoden zur Konfliktlösung. Du weißt, wie Meinungsverschiedenheiten aus dem Weg geräumt werden können.

😌 Persönlichkeitskompetenz

Auch wenn du mit bestimmten Ansichten nicht einverstanden bist, beherrschst du einige Soft Skills , die dir helfen. Selbstreflexion , Toleranz und die Bereitschaft, sich in die andere Person hineinzuversetzen, zählen zu deinen Fähigkeiten.

📖 Fachkompetenz

Damit Missverständnisse und Konflikte gar nicht erst entstehen, helfen Sprachkenntnisse oder bestimmtes Fachwissen. Das erleichtert die Kommunikation und Verständigung mit anderen. Auch ein breites Allgemeinwissen kann dir in der einen oder anderen Situation helfen.

Interkulturelle Kompetenz Modelle

Um die interkulturellen Kompetenzen zu beschreiben, gibt es verschiedene Modelle. Hier stellen wir dir ein paar „Interkulturelle Kompetenz Modelle“ vor:

Listenmodelle

In Listen werden Schlüsselkompetenzen aufgezählt, aus denen sich die interkulturelle Kompetenz zusammensetzt. Das sieht zum Beispiel so aus:

  • Toleranz
  • Respekt
  • Einfühlungsvermögen
  • Kommunikationsfähigkeit

Strukturmodelle

Bei einem Strukturmodell werden die Schlüsselkompetenzen aus dem Listenmodell in drei Bereiche untergliedert. Das 3-Ebenen-Modell unterscheidet die Bereiche affektiv (Emotionen ), kognitiv (Wissen) und behavioral (Verhalten).

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Interkulturelle Kompetenzen – Strukturmodell

Prozessmodelle

Bei Prozessmodellen werden die unterschiedlichen Kompetenzen aus dem Strukturmodell in Abhängigkeit zueinander gesetzt. Es werden zusätzlich die Fach- und Methodenkompetenz hinzugezählt. 

Phasenmodelle

Das Phasenmodell beschreibt die einzelnen Stufen, die ein Mensch durchläuft, bevor er interkulturell kompetent ist. Diese Phasen sind Verleugnung, Abwehr, Bagatellisierung (= Kleinreden), Akzeptanz, Anpassung und Integration. Das Phasenmodell wird wegen seines Aufbaus auch Stufenmodell genannt.

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Interkulturelle Kompetenz – Phasenmodell

Die genannten Modelle helfen dabei, die interkulturelle Kompetenz Beispiele aufzulisten und zu gliedern.

Interkulturelle Kompetenz — häufigste Fragen

  • Welche interkulturellen Kompetenzen gibt es?
    Zu deinen interkulturellen Kompetenzen zählen:
    – Empathie
    – Toleranz
    – Offenheit
    – Kommunikationsfähigkeit
    – Respekt
    – Soziale Initiative
    – Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit

  • Was versteht man unter interkultureller Kompetenz?
    Interkulturell kompetent zu sein bedeutet, dass du gut mit Menschen eines anderen kulturellen Hintergrunds interagierst. Du verhältst dich respektvoll, hast Verständnis für die Bräuche und Sitten anderer Kulturen und achtest sowohl auf deine verbale als auch nonverbale Kommunikation .

  • Wie erreicht man interkulturelle Kompetenz?
    Interkulturelle Kompetenz kannst du lernen, indem du interkulturelle Erfahrungen sammelst. Das geht zum Beispiel, wenn du eine Zeit lang im Ausland studierst oder einen längeren Urlaub in einem kulturell anderen Land machst.
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Schlüsselkompetenzen

Die Antwort auf die Frage „Was bedeutet interkulturelle Kompetenz?“ kennst du jetzt. Sie setzt sich aus verschiedenen Schlüsselkompetenzen zusammen. Welche es gibt und welche du für dein Arbeitsleben brauchen könntest, zeigen wir dir hier !

Zum Video: Schlüsselkompetenzen
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