Wohlfahrt und effiziente Ressourcenallokation
Wenn du dich mit der Mikroökonomie beschäftigst, wirst du früher oder später auf die Begriffe Wohlfahrt und effizienten Ressourcenallokation bzw. Ressourcenverteilung treffen. Aber was bedeutet eigentlich Wohlfahrt in der VWL oder Ressourcenallokation? Schau dir dazu am Besten unser Video an!
Inhaltsübersicht
Wohlfahrt Definition
Die mikroökonomische Wohlfahrt ist der Nutzen der Volkswirtschaft. Für das System der Bundesrepublik Deutschland wird die Wohlfahrt über das BIP definiert. Ziel einer volkswirtschaftlichen Analyse ist es die Gesamtwohlfahrt zu maximieren. Es geht darum, einen festgelegten Parameter zu optimieren. Doch wie erhalten wir nun die höchstmögliche Wohlfahrt?
Gesamtwohlfahrt
Um die Gesamtwohlfahrt zu berechnen benutzt man die Kosumenten- und Produzentenrente. Die Gesamtwohlfahrt wird maximal, wenn es sich um eine pareto- effiziente Ressourcenallokation handelt. Die Ressourcenverteilung sollte also allokativ optimal sein.
Ressourcenallokation
Effiziente Ressourcenallokation bedeutet eine optimale Verteilung knapper Ressourcen. Nach der neoklassischen Wirtschaftstheorie ergibt sich die effiziente Ressourcenallokation am Markt ganz automatisch. Unter Ressourcen versteht man dabei nicht nur Faktoren wie Boden oder natürliche Rohstoffe, sondern auch Arbeit und Kapital. Es wird üblicherweise davon ausgegangen, dass von diesen Ressourcen nicht unendlich viel vorhanden ist, sie werden daher als knappe Ressourcen bezeichnet. Der Begriff „Allokationsproblem“ beschreibt dabei genau die Frage, wie diese Güter verteilt werden müssen um eine effiziente Allokation zu erzielen. . Nach dem bekannten Ökonomen Adam Smith, existiert eine „unsichtbare Hand“, die den Markt ordnet. Dieser allokative Mechanismus sorgt für eine effiziente Ressourcenallokation und damit einer optimalen Wohlfahrt in der VWL.
Unsichtbare Hand des Marktes
Diese Theorie der „unsichtbaren Hand des Marktes“ bezeichnet den Marktmechanismus. Laut dem Ökonom Adam Smith reguliert sich der Markt in der neoklassichen Theorie sich selbständig, ohne staatlichen Eingriff, über Angebot und Nachfrage.
Doch was hat der Markt wieder damit zu tun? Die Idee dahinter ist, dass sich der Markt durch die Zusammenhänge von Angebot und Nachfrage selbst regulieren kann. Eine effiziente Allokation und damit Maximierung der Wohlfahrt ist also stets gegeben und bedarf keines staatlichen Eingriffs.
Natürlich gibt es keine Theorie ohne Einschränkungen. Für den vorliegenden Fall der optimalen Ressourcenallokation geht die Neoklassik ebenfalls davon aus, dass gewisse Voraussetzungen gegeben sind. Wir sprechen dann von einem vollkommenen Markt. Stell dir dafür vor, du brauchst Lebensmittel und überlegst dir bei welchem Supermarkt du einkaufen sollst. Bei einem vollkommenen Markt gibt es keine Präferenzen, das heißt jeder Laden hat die gleichen Öffnungszeiten sowie die gleiche Distanz zu deiner Wohnung. Du selbst bist in dieser Betrachtung also nicht beeinflussbar, das heißt für dich ist nur der Preis ausschlaggebend. Damit das gegeben sein kann, gehen wir außerdem von einem homogenen Gut aus. Die angebotenen Äpfel beispielsweise haben also alle die gleiche Größe und Farbe. Wichtig ist dabei noch, dass jedem Marktteilnehmer alle Informationen gegeben sind. Wir sprechen dann von Markttransparenz.
Verfügungsrechte: Mechanismus der Allokation
Bei der Ressourcenallokation nehmen die Eigentumsrechte oder auch die Verfügungsrechte eine spezielle Rolle ein. Das System kann sich demnach nur selbst ordnen, wenn die Verfügungsrechte exklusiv, übertragbar und erzwingbar sind. Exklusiv bedeutet, dass jeglicher Nutzen und alle Kosten nur dem Besitzer und damit keinen unbeteiligten Personen zukommen sollten. Unter übertragbar verstehen wir, dass Verfügungsrechte an andere Marktteilnehmer übergeben werden können. Und zu guter Letzt muss natürlich gewährleistet sein, dass die Rechte von einer Institution umgesetzt werden, also erzwungen werden können.
Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, können wir den optimalen Marktpreis ganz einfach ermitteln. Dafür verwenden wir ein Diagramm mit dem Preis über der Menge. Dies haben wir im Video zum Coase-Theorem genauer dargestellt.
Effiziente Allokation berechnen
Die Angebotskurve bildet nun alle Anbieter eines Gutes ab, die Nachfragekurve zeigt die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten. Daraus entsteht im Schnittpunkt die ressourcenoptimale Menge zum optimalen Preis am Markt. Die Wohlfahrt berechnet sich jetzt aus der Summe der Konsumenten- und Produzentenrente.
Du kannst dir bestimmt schon denken, dass diese Voraussetzungen des vollkommenen Marktes in der Realität so nie gegeben sind. Man spricht in diesen Fällen von Marktversagen. Dies bedeutet, dass sich die effiziente Allokation eben nicht automatisch einstellt und das System gegebenenfalls korrigiert werden muss.