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Du fragst dich, was ein Polypol ist? Hier und im Video  erfährst du alles Wichtige dazu!

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Inhaltsübersicht

Was ist ein Polypol?

Ein Polypol ist eine Marktform der Volkswirtschaftslehre. Dort gibt es viele Anbieter und viele Nachfrager, was zu einem starken Wettbewerb führt. Die Anbieter haben deshalb nur wenig Marktmacht und geringe Marktanteile.

Ein Beispiel für ein Polypol ist der Obst- und Gemüseeinkauf auf dem Wochenmarkt. Dort gibt es sowohl viele Kunden (Nachfrager) als auch viele verschiedene Händler (Anbieter).

Da es viele Marktteilnehmer gibt, herrscht ein hoher Wettbewerbsdruck. Die Menge von Anbietern führt dazu, dass kein einzelner Händler einen bedeutenden Einfluss auf den Marktpreis bzw. die Marktmacht hat. Gleichzeitig haben die Kunden eine Vielzahl von Optionen zur Auswahl, was den Wettbewerb unter den Anbietern weiter verstärkt.

Polypol — Beispiele

Weitere Beispiele für einen polypolistischen Markt sind:

  1. Arbeitsmarkt:
    Der Arbeitsmarkt ist polypolistisch, da es dort viele Arbeitgeber (Anbieter) und viele Arbeitnehmer (Nachfrager) gibt. Arbeitgeber nehmen die Position des Anbieters ein, da sie Ressourcen wie einen Arbeitsplatz und Gehalt zur Verfügung stellen.
     
    Arbeitnehmer hingegen sind Nachfrager, da sie nach Arbeitsplätzen suchen.
    Arbeitgeber können zwischen vielen potenziellen Mitarbeitern wählen. Arbeitnehmer dagegen zwischen vielen verschiedenen Arbeitsplätzen. 

  2. Börsenmarkt:
    Den Börsenmarkt kannst du ebenfalls als polypolistisch sehen. Hier treffen viele Anbieter und Nachfrager zusammen, um Wertpapiere zu handeln. Dabei können weder ein einzelner Investor (Nachfrager) noch ein Unternehmern (Anbieter), das Aktien zur Verfügung stellt, die Preise stark beeinflussen.
     
    Die Börse ist damit ein Markt, auf dem viele Marktteilnehmer agieren, ohne dass einer von ihnen eine beherrschende Stellung einnimmt.

  3. Wohnungsmarkt:
    Auf dem Wohnungsmarkt herrscht ebenso ein Polypol. Viele Vermieter (Anbieter) treffen auf viele Mieter (Nachfrager). Mieter können zwischen verschiedenen Wohnungen und Vermietern wählen und andersherum. Kein einzelner Vermieter oder Mieter hat dabei die Macht, Mietpreise oder die Bedingungen im Markt zu beeinflussen. 

In allen drei Beispielen gibt es also eine Vielzahl von Anbietern und Nachfragern, die miteinander interagieren, wobei keiner von ihnen die Marktpreise oder Bedingungen allein bestimmen kann. 

Polypol — vollkommener Markt

Wenn du von einem Polypol sprichst, dann befindest du dich auf einem vollkommenen Markt. Dort herrscht ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage, was zur vollkommenen bzw. vollständigen Konkurrenz führt.

Damit dieses Gleichgewicht entsteht und der Markt als vollkommen gilt, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Dazu zählt zum Beispiel die Markttransparenz. Das bedeutet, dass sowohl Anbieter als auch Nachfrager alles wissen, was es über den Markt zu wissen gibt.

Außerdem herrscht im Polypol ein starker Wettbewerb zwischen den vielen Anbietern und Nachfragern. Kein Anbieter oder Nachfrager hat daher eine Machtposition gegenüber den anderen Marktteilnehmer.

Unvollkommener Markt

Werden die Merkmale eines vollkommenen Marktes nicht erfüllt, sprichst du von einem unvollkommenen Markt. Dort herrscht eine unvollständige oder auch monopolistische Konkurrenz. Das heißt, ein einziger Anbieter (Monopol) oder einige wenige Unternehmen (Oligopol) kontrollieren den gesamten Markt. 

Oft wird das Polypol deshalb als „bestmögliche Marktform der Marktwirtschaft“ bezeichnet. Der hohe Wettbewerbsgrad bringt die Marktkräfte ins angestrebte Gleichgewicht, was dazu führt, dass die Produkte zu einem fairen Preis gehandelt werden. 

Preisbildung beim Polypol

Der Marktanteil der einzelnen Marktteilnehmer im Polypol ist sehr gering. So haben Anbieter und Nachfrager keinen großen Einfluss auf den Marktpreis

Anbieter können unter polypolistischen Marktbedingungen nur als Preisnehmer und Mengenanpasser fungieren. Das bedeutet: Ein einzelner Anbieter kann im Polypol nicht die Preise anderer Anbieter beeinflussen.

Im Gegenteil: Wenn ein Anbieter zum Beispiel seine Preise erhöht, könnten Kunden zu anderen Anbietern mit niedrigeren Preisen abwandern. Bei Preissenkungen besteht jedoch das Risiko, dass die gestiegene Nachfrage nicht bewältigt werden kann. Unter solchen Bedingungen müssen Anbieter ihre Mengen entsprechend anpassen.

Doch auch der Nachfrager verfügt nicht über die entsprechende Verhandlungsmacht, um den Marktpreis zu beeinflussen. Er hat lediglich die Möglichkeit, sich für den Anbieter zu entscheiden, der das betreffende Gut oder die Dienstleistung zum geringsten Preis anbietet. Die Macht, den Preis weiter zu verändern, besitzt er nicht.

Versucht der Nachfrager den Preis weiter zu drücken, entscheidet sich der Anbieter aufgrund der vielen weiteren Kunden gegen den Verkauf. Der Nachfrager hat somit bei vollkommener Konkurrenz lediglich die Möglichkeit, als Preisannehmer und Mengenanpasser auf dem Markt zu fungieren.

Weder Anbieter noch Nachfrager haben also aufgrund ihrer geringen Produktionsmenge bzw. Abnahme und damit geringem Marktanteil die Möglichkeit, den Marktpreis zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Der Preis wird durch den Marktmechanismus festgelegt. Wenn die Nachfrage steigt, steigen auch die Preise und wenn die Nachfrage sinkt, sinken auch die Preise. Dies führt zu einem Gleichgewichtspreis, bei dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen.

Arten des Polypols

Die Marktform des Polypols kann in drei Arten unterteilt werden:

  1. Angebotsseitiges Polypol: Hier gibt es sehr viele Anbieter und nur wenige Nachfrager. Ist sogar nur ein Nachfrager vorhanden, ist die Rede von einem Nachfragemonopol.
     
    Beispiel: Bauunternehmen, die stark von Staatsaufträgen abhängig sind — auf dem Markt gibt es zahlreiche Bauunternehmen (Anbieter), deutlich mehr, als es Aufträge von staatlicher Seite (Nachfrager) gibt. Dies führt zu einem angebotsseitigen Polypol.
     
  2. Nachfrageseitiges Polypol: Hier gibt es sehr viele Nachfrager und nur wenige Anbieter. Ist sogar nur ein Anbieter vorhanden, ist die Rede von einem Angebotsmonopol.
     
    Beispiel: In einer Stadt können die Bewohner nur zwischen 2 Lebensmittelmärkten entscheiden — es gibt wenige Anbieter (Lebensmittelmärkte) und viele Nachfrager (Bewohner). Es liegt also ein nachfrageseitiges Polypol vor.

  3. ZweiseitigesBilaterales Polypol: Hier gibt es sehr viele Anbieter, aber auch sehr viele Nachfrager auf dem Markt.
     
    Beispiel: In deiner Stadt gibt es sehr viele Restaurants (Anbieter), die auf viele hungrige Kunden (Nachfrager) treffen. Die Restaurants können dabei ihre Preise nicht willkürlich gestalten, da die Kunden viele weitere Alternativen haben. So haben auch die Kunden keine Verhandlungsmacht, da es viele weitere Interessenten gibt, die die Speisen für feste Preise kaufen.

Polypol — häufigste Fragen

  • Was ist ein Polypol?
    Marktform, bei der auf der Angebots- oder Nachfrageseite jeweils mehrere Anbieter bzw. Nachfrager miteinander in Konkurrenz stehen“
     
  • Was ist ein Beispiel für ein Polypol?
    Ein typisches Beispiel für ein Polypol ist der Börsenmarkt. Tausende Anbieter treffen hier auf tausende Nachfrager und sind durch moderne Informationssysteme top informiert. Der Markt ist so innerhalb kürzester Zeit unglaublich anpassungsfähig (unendlich schnelle Reaktionsgeschwindigkeit).
      
  • Was ist der Unterschied zwischen Polypol und Monopol?
    Das Monopol ist eine Marktform, bei der ein einziger Anbieter einer großen Anzahl von Nachfragern gegenübersteht. Im Gegensatz dazu treffen im Polypol viele Anbieter auf viele Nachfrager. 
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Marktformen

Super! Um dein Wissen zu den verschiedenen Marktformen noch weiter zu vertiefen, schau doch mal in dieses Video rein!

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