Skaleneffekte sind der Grund, warum beinahe alle Gebrauchsgüter heutzutage in der Massenproduktion gefertigt werden und die Herstellung kleinerer Stückzahlen nur noch selten Sinn macht. Dieser Beitrag erklärt dir den Begriff und die Arten der Skaleneffekte.
In unserem Video zum Thema Skaleneffekte – Economies of Scale findest du alle Infos des Artikels knapp und anschaulich erklärt.
Economies of Scale (deutsch: Skaleneffekte) beschreiben die Abhängigkeit von Input und Output in der Produktion. Es wird demnach ein Verhältnis aus Produktionsmenge und der eingesetzten Menge an Produktionsmitteln gebildet. Unternehmer gestalten ihre Produktionsfaktoren (Kapazitäten, Anlagen, Material, ….) bestenfalls so, dass der Wert an erstellten Produkten den dazu benötigten Input weit übersteigt. Economies of Scale können auch als die Kostenvorteile der Massenproduktion angesehen werden und sind häufig Ziel von Unternehmensstrategien. Skaleneffekte können in konstanter, negativer und positiver Form auftreten. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind aber meistens die positiven Effekte gemeint, wenn von Economies of Scale die Rede ist.
Der Grundgedanke der Economies of Scale ist, dass die Herstellkosten einzelner Güter sinken, wenn die produzierten Stückzahlen steigen. Je mehr also von einem Gut produziert wird, desto billiger kann es verkauft werden. Verdreifacht der Autohersteller Mecan seine Produktion an PKWs im Jahr von 10.000 auf 30.000, wäre er in der Lage seinen Kunden ein günstigeres Angebot zu unterbreiten, da sich einerseits die Fixkosten auf eine höhere Stückzahl aufteilen und weitere vorteilhafte Effekte auftreten. Aus diesem Grund bezeichnet man Economies of Scale auch als Größen- oder Effizienzvorteile.
Da sich der Begriff der Skaleneffekte in seiner allgemeinen Definition nur auf die Abhängigkeit von Produktionsmenge und Menge der Produktionsfaktoren bezieht, können sie in konstanter, negativer und positiver Form auftreten.
Skaleneffekte können auftreten, wenn ein Unternehmen aus eigener Kraft wächst oder sich mehrere Unternehmen in Form einer Fusion oder Kooperation zusammenschließen. Die dabei entstehenden Vorteile lassen sich auf folgende Ursachen zurückführen:
Von zentraler Bedeutung sind Skaleneffekte hauptsächlich in kapitalintensiven Wirtschaftsbereichen wie der Automobilbranche, der Energieversorgung oder Netzanbietern sowie im einkaufsabhängigen Handel.
Im Zuge seiner Unternehmensexpansion übernimmt der PKW-Hersteller Mecan einen kleineren Konkurrenten aus der Autobranche, mitsamt dessen gesamter Produktion und Standorten. Das Management von Mecan versucht während dieses Vorgangs möglichst umfassend potenzielle Skaleneffekte auszunutzen. Die Herstellungskosten sollen daher durch eine Steigerung des Inputs in die Produktion gesenkt werden. Diese niedrigeren Produktionskosten lassen sich dann in höhere Gewinne oder Marktanteile umwandeln.
Durch den Kauf der kleineren Automarke übernimmt Mecan zusätzlich zu seinen drei eigenen Produktionsstandorten ein weiteres Werk, das den eigenen stark ähnelt. Gleichzeitig soll die Produktion in allen vier Standorten um ein Dreifaches erhöht werden. Insgesamt steigen also die Fixkosten für das Unternehmen um etwa ein Drittel, da die Miete, Abschreibungen und Personalkosten eines zusätzlichen Werks anfallen. Dem gegenüber steht jedoch die Verdreifachung der Produktion. Die zusätzlichen Kosten der Bereitschaft können demnach auf mehr hergestellte PKWs verteilt werden. Der Anstieg der Produktion übersteigt also den Anstieg der fixen Kosten, was die Fixkostendegression bewirkt.
Infolge der Übernahme des kleineren PKW-Produzenten und der Produktionssteigerung erhöht sich der jährliche Bedarf an Abstandssensoren deutlich. Aufgrund dieses Anstiegs des Bedarfsvolumens kann Mecan in Verhandlungen mit seinen Zulieferern aus einer verbesserten Position heraus agieren. Diese gestärkte Verhandlungsposition entsteht durch die gestiegene Anzahl an Bauteilen, die der Zulieferer bei einer Einigung absetzen könnte und dem größeren Anteil am gesamten Absatzmarkt für Sensoren, den Mecan nun einnimmt.
Aufgrund der so gestiegenen Einkaufsmacht kann das Unternehmen in den Preisgesprächen mit Zuliefererbetrieben den bisherigen Preis der Sensorsysteme von 200 € auf 160 € herunterhandeln und damit variable Kosten senken.
Neben den Standorten des kleineren PKW-Herstellers übernimmt Mecan auch dessen Vertragshändler in Europa. Durch diesen Schritt weitet das Unternehmen das bisher eher dünne Netz an Autohäusern, die Mecan-PKWs verkaufen, aus. So können europaweit ausgestrahlte TV-Spots nun mehr Kunden erreichen, in deren Nähe ein Ansprechpartner für Kauf und Wartung zur Verfügung steht. Da der Umfang der Werbekampagnen nicht steigt, aber die Anzahl der dabei beworbenen Verkaufsstellen, ergeben sich geringere Werbekosten je Vertragshändler.
Vor der Umstrukturierung setzte Mecan auf teure, eher allgemein ausgelegte Anlagen, die in der Lage waren Bauteile für mehrere PKW-Modelle des Unternehmens zu fertigen. Nach der Verdreifachung der Produktion werden bisher unrentable, stark spezialisierte Maschinen wirtschaftlich. Diese sind jeweils nur auf einen bestimmten Bauteiltyp ausgelegt, erreichen aber um ein Vielfaches kürzere Durchlaufzeiten, erfordern keine aufwändigen Umrüstvorgänge und sind in der Anschaffung deutlich günstiger als universell einsetzbare Anlagen.
Die Kosten pro hergestelltem Automobil sinken hier dadurch, dass die Anlagen kürzere Durchlaufzeiten aufweisen, teure Umrüstvorgänge vermieden werden können und die Maschinen aufgrund ihrer Spezialisierung weniger Ausschuss produzieren.
Die Economies of Scale and Scope, also die Skaleneffekte oder eben die Verbundeffekte und die Economies of Density (Dichtevorteile) sind verwandt und leicht zu verwechseln. Es handelt sich also um 3 verschiedene Begriffe, die unterschiedliche Bedeutungen haben und dementsprechend andersartig Einfluss auf Unternehmen haben können. Hier sind die wichtigsten Unterschiede aufgelistet:
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