Was die geschlechtliche Fortpflanzung ist und bei welchen Lebewesen du sie findest, erfährst du in unserem Video und unserem Beitrag.
Die geschlechtliche Fortpflanzung ist die Entstehung von Nachkommen aus einer weiblichen Geschlechtszelle (Eizelle) und einer männlichen Geschlechtszelle (Samenzelle, Spermium). Nach der Befruchtung der Eizelle verschmelzen die Zellkerne beider Geschlechtszellen miteinander. Hierbei werden die mütterlichen und väterlichen Erbanlagen neu kombiniert.
Für die geschlechtliche Fortpflanzung sind drei wichtige Schritte nötig:
Der Ablauf der Schritte ist bei dem Menschen und den Landtieren gleich. Bei den Wassertieren und den Pflanzen gibt es jedoch einige Besonderheiten der einzelnen Schritte, die du beachten solltest.
Bei den Menschen und den Tieren an Land und im Wasser werden die Geschlechtszellen zunächst gebildet.
Anschließend kommt es bei dem Menschen und den Landtieren zu einer Übertragung der Geschlechtszellen in die weiblichen Geschlechtsorgane. Es folgt die innere Befruchtung der Eizelle.
Bei den meisten Wassertieren fehlt der Schritt der Übertragung der Geschlechtszellen. Stattdessen werden die Geschlechtszellen in das umliegende Wasser abgegeben und es kommt zu einer äußeren Befruchtung.
Die Geschlechtszellen dienen der Fortpflanzung. Du nennst sie auch Keimzellen. Die weiblichen und männlichen Geschlechtszellen unterscheiden sich in ihrer Entstehung und ihrem Aufbau voneinander:
Weibliche Geschlechtszellen
Die weibliche Geschlechtszelle nennst du Eizelle. Sie bildet sich bei den Frauen und den weiblichen Tieren am Land und im Wasser in den weiblichen Keimdrüsen, den Eierstöcken. Die Eizelle ist im Vergleich zur Samenzelle viel größer und unbeweglich.
Männliche Geschlechtszellen
Männliche Geschlechtszellen bezeichnest du als Samenzelle oder auch Spermium. Bei Männern und den männlichen Tieren am Land und im Wasser bilden sich die Samenzellen in den männlichen Keimdrüsen, den Hoden. Die fertige Samenzelle besteht aus Kopf, Hals, Mittelstück und einem Schwanzteil. Der Kopf enthält die Erbinformationen. Durch die Bewegung des Schwanzes können sich Samenzellen selbstständig fortbewegen.
Die Übertragung ist die Überführung der Samenzellen. Dadurch gelangen die Samenzellen zur Eizelle und können sie befruchten.
Bei dem Menschen und den Landtieren erfolgt die Übertragung durch die Begattung (Geschlechtsverkehr). Während der Begattung werden die Samenzellen über die äußeren Geschlechtsorgane des Männchens in die weiblichen Geschlechtsorgane übertragen. Nach der Begattung schwimmen bis zu hundert Millionen Samenzellen selbstständig in die Gebärmutter und weiter bis in die Eileiter. Dort befruchten sie die einzelne Eizelle.
Bei Wassertieren werden die Geschlechtszellen von weiblichen und männlichen Tieren direkt ins Wasser übertragen. Eine Begattung findet nicht statt.
Das Eintreten der Samenzelle in die Eizelle nennst du Befruchtung. Die Zellkerne der Eizelle und der Samenzelle verschmelzen dabei miteinander.
Innere Befruchtung bei dem Menschen und den Landtieren
Die Befruchtung der Eizelle erfolgt bei Menschen und Landtieren innerhalb des weiblichen Körpers. Du sprichst deswegen auch von einer inneren Befruchtung. In der Regel kann nur eine Samenzelle die Eizelle befruchten.
Sobald die erste Samenzelle in die äußere Hülle der Eizelle gelangt ist, werden die nachfolgenden Samenzellen am Eindringen gehindert. Eine Ausnahme bilden eineiige Zwillinge. Hier haben es zwei Samenzellen gleichzeitig geschafft, die Eizelle zu befruchten. Die befruchtete Eizelle nennst du Zygote.
Äußere Befruchtung bei Wassertieren
Bei Tieren im Wasser, wie den Fischen, Amphibien und den Muscheln, ist die Befruchtung der Eizelle außerhalb des weiblichen Körpers. Du sprichst von einer äußeren Befruchtung. Männliche und weibliche Tiere geben eine größere Anzahl an Geschlechtszellen direkt ins Wasser ab.
Im Wasser treffen dann beide Geschlechtszellen aufeinander und es kommt zur Befruchtung.
Zu der geschlechtlichen Fortpflanzung der Pflanzen gehören ebenfalls die Bildung der Geschlechtszellen, die Übertragung und die Befruchtung. Jedoch gibt es einige Unterschiede, die du beachten musst.
Wichtig: Nicht alle Pflanzenarten haben eine geschlechtliche Fortpflanzung. Die geschlechtliche Fortpflanzung findest du nur bei den Samenpflanzen .
Die Geschlechtszellen der Pflanzen unterteilst du ebenfalls in die weibliche Eizelle und die männliche Samenzelle. Beide werden in der Blüte der Samenpflanzen gebildet.
Weibliche Geschlechtszellen
Die Eizelle wird in den Fruchtblättern der Blüte gebildet. Die Fruchtblätter schützen die Eizelle und versorgen sie mit Nährstoffen.
Männliche Geschlechtszellen
Die männlichen Samenzellen der Pflanzen kennst du als Blütenstaub oder auch als Pollen. Sie werden in den Staubblättern der Blüte gebildet.
Im Vergleich zu dem Menschen und den Tieren erfolgt die Übertragung der männlichen Geschlechtszellen bei den Pflanzen durch Bestäubung. Je nachdem, wo und wie der männliche Pollen übertragen wird, unterscheidest du zwischen verschiedenen Arten der Bestäubung:
Selbstbestäubung |
Der Pollen wird innerhalb derselben Blüte übertragen. |
Fremdbestäubung | Von einer Fremdbestäubung sprichst du, wenn der Pollen auf eine andere Blüte übertragen wird. |
Windbestäubung | Mittels Wind wird der Pollen zu einer Blüte weitergetragen. Die Pflanzen mit Windbestäubung bilden eine sehr große Anzahl an Pollen. |
Insektenbestäubung | Insekten, wie Hummeln oder Bienen, übertragen den Pollen auf den weiblichen Teil der Blüten (Narbe). Die Insektenbestäubung findest du bei Pflanzen mit bunten und duftenden Blüten. Der Duft und die Farbe der Blüten helfen den Pflanzen dabei, die Insekten anzulocken. |
Auch bei der Befruchtung bei Pflanzen verschmelzen die Eizelle und die Samenzelle miteinander. Hierfür muss die Samenzelle zu der Eizelle gelangen.
Die Eizelle befindet sich in der Samenanlage der Blüte. Je nachdem, ob die Samenanlage frei vorliegt oder bedeckt ist, unterscheidest du zwischen zwei Gruppen von Pflanzen:
Der weibliche Blütenteil mit der Samenanlage findest du bei den Nacktsamern in den Zapfen der Bäume. Hier landet der Pollen direkt auf der freiliegenden Samenanlage.
Für den letzten Weg der Samenzelle bildet der Pollen einen Schlauch aus. Der Pollenschlauch wächst in die freiliegende Samenanlage. In der Samenanlage erreicht der Schlauch des Pollens die Eizelle. Nun kann die Samenzelle die Eizelle befruchten.
Die Samenanlage der Bedecktsamer ist — wie der Name schon sagt — bedeckt. Sie liegt am unteren Ende der Blüte und ist in dem Fruchtknoten der Blüte versteckt. Der Pollen landet bei der Bestäubung auf der Narbe der Blüte. Die Narbe dient dem Einfangen des Pollens.
Sobald der Pollen auf die Narbe übertragen wurde, bildet er ebenfalls einen Schlauch aus. Der Schlauch wächst durch die weiblichen Teile der Blüte bis zur Samenanlage am Ende der Blüte. Die Samenzelle gelangt zur Eizelle und befruchtet sie.
In der Pflanzenwelt findest du die geschlechtliche Fortpflanzung nur bei den Samenpflanzen. Doch was macht Samenpflanzen eigentlich aus? Wenn du mehr über die Samenpflanzen und die Gruppen der Bedecktsamer und der Nacktsamer wissen musst, dann schau dir unser Video
über Samenpflanzen an!
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