Der Fruchtknoten ist eine Struktur in vielen Pflanzen, in der die Samen heranreifen. Wie er aufgebaut ist und welche Unterschiede es in Aufbau und Stellung gibt, erklären wir dir hier oder direkt in unserem Video!

Inhaltsübersicht

Fruchtknoten einfach erklärt  

Der Fruchtknoten oder auch Ovar ist der untere Teil der weiblichen Geschlechtsorgane – der Fruchtblätter (Karpellen; Gesamtheit = Gynoeceum) – einer Pflanze. Du findest ihn nur bei Bedecktsamern wie Tulpen, Sonnenblumen oder auch Ahornbäumen

Es handelt sich um eine bauchige Struktur, in der die Samenanlage/n mit der Eizelle eingeschlossen ist/sind. Nach der Befruchtung entwickelt sich in der Samenanlage des Fruchtknotens der Samen, der den Embryo enthält.

Der gesamte Fruchtknoten und andere Bestandteile der Blüte bilden nun eine Frucht, wie du sie zum Beispiel von Kirschen, Äpfeln oder Erdbeeren kennst. 

Fruchtknoten einer Pflanze; Blüte, Fruchtknoten querschnitt, coenokarp, parakarp, oberständiger Fruchtboden, funktion einer Blüte, Karpelle
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Fruchtknoten einer Pflanze

Fruchtknoten Aufbau

Je nach Pflanzenart kann der Fruchtknoten einer Pflanze sehr unterschiedlich aufgebaut sein. Generell handelt es sich um den bauchigen oder knotigen Teil des Stempels. Als Stempel bezeichnest du in der Botanik die Einheit aus Fruchtknoten, Griffel und Narbe. Letzteres ist das Empfangsorgan für Pollen (Blütenstaub).

Je nach Anzahl der Fruchtblätter unterscheidest du zunächst zwischen: 

  • monomer (monokarp): Der Fruchtknoten wird nur aus einem Fruchtblatt gebildet. Beispiel: Kirsche.
  • polymer (polykarp): Der Fruchtknoten besteht aus mehreren Fruchtblättern. Sie sind meist miteinander verwachsen. Beispiel: Veilchen.

Hat eine Blüte mehrere Fruchtblätter, kannst du die Gynoeceen in Bezug auf den Grad der Verwachsung einteilen: 

  • apokarp oder chorikarp: Die Fruchtblätter sind nicht verwachsen. Jedes Fruchtblatt bildet einen mit Fruchtknoten, Griffel und Narbe ausgestatteten Stempel. Beispiel: Magnolien
  • coenokarp: Mehrere Fruchtblätter sind so verwachsen, dass sie einen gemeinsamen Fruchtknoten bilden. Beispiel: Tulpe.

Je nach Fächerung (Unterteilung) des Ovars lassen sich noch drei Unterformen des coenokarpen Fruchtknotens unterscheiden: 

  • synkarp: Der Fruchtknoten ist gefächert. Jedes Fruchtblatt bildet ein Fach, indem sich die Fruchtblätter bis zur Mitte der Fruchtknotenhöhle falten. Die miteinander verwachsenen Abschnitte nennst du Septen oder Scheidewände. Beispiel: Tulpe.
  • parakarp: Der Fruchtknoten ist ungefächert. Die Fruchtblätter sind nur am Rand miteinander verwachsen. Beispiel: Veilchen.
  • lysikarp: Hier handelt es sich um dieselbe Situation wie bei einem synkarpen Fruchtknoten, nur ohne Septen. Beispiel: Primel.

Außerdem kannst du das Ovar nach der Stellung der Samenanlagen – der Plazentation – differenzieren.

  • Eine zentrale Platzentation bedeutet zum Beispiel, dass sich die Samenanlagen in der Mitte des Fruchtknotens befinden.
  • Von einer parietalen (wandständige) Platzentation sprichst du, wenn sich die Samenanlagen an den Innenwänden der Fruchtknoten befinden.

Im Querschnitt des Fruchtknotens einer Pflanze kannst du die verschiedenen Formen gut erkennen. 

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Aufbau Fruchtknoten

Fruchtknoten Stellung  

Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Pflanzen ist die Stellung des Fruchtknotens. Darunter verstehst du die Position, die das Ovar in Bezug auf den Blütenboden – die Ansatzstelle der einzelnen Blütenteile – hat. 

Je nach Lage und Ausbildung der übrigen Blütenorgane zum Ovar, kannst du also weitere Blütentypen unterscheiden: 

  • oberständiger Fruchtknoten: Hier befinden sich alle übrigen Blütenorgane – also Kelch-, Kron- und Staubblätter – unterhalb des Fruchtknotens. Blüten mit oberständigem Ovar bezeichnest du als hypogyn. Beispiel: Kriechender Hahnenfuß.
  • unterständiger Fruchtknoten: Hier ist der Blütenboden becher- oder krugförmig vertieft und mit dem Fruchtknoten verwachsen. Alle übrigen Blütenorgane setzen oberhalb des Fruchtknotens an. Blüten mit unterständigen Ovar nennst du epigyn. Beispiel: Löwenzahn
  • halbunterständiger Fruchtknoten: Hier stehen alle übrigen Blütenorgane ungefähr auf halber Höhe des Fruchtknotens. Die untere Hälfte des Fruchtknotens ist mit dem Blütenbecher verwachsen, die obere Hälfte ist hingegen frei. Blüten mit halbunterständigen Ovar bezeichnest du als perigyn. Beispiel: Knöllchen-Steinbrech.
  • mittelständiger Fruchtknoten: Hier ist der Fruchtknoten nicht mit dem becherförmigen Blütenboden verwachsen, sondern befindet sich „frei“ im Becher. Beispiel: Kirsche. 

Beachte: Es sind auch Mischungen zwischen einem halbunterständigen und mittelständigen Ovar möglich. 

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Stellung des Fruchtknotens

Die Stellung des Fruchtknotens einer Pflanze ist von großer Bedeutung bei der Bestimmung von Blütenpflanzen. Wie du Blütenpflanzen einteilen kannst erfährst du in unserem Video dazu!

Zum Video: Samenpflanzen
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