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Welche Selektionsfaktoren es gibt und worin sie sich unterscheiden, erfährst du hier und in unserem Video dazu!

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Selektionsfaktoren einfach erklärt

Selektionsfaktoren sind Umweltfaktoren, die Auswirkungen auf die Fitness eines Individuums haben. Mit „Fitness” ist dabei die Fähigkeit gemeint, die eigenen Gene an die nächste Generation weiterzugeben.

Je besser ein Individuum nämlich an bestimmte Umweltfaktoren angepasst ist, desto eher und mehr Nachkommen kann es haben. Somit setzen sich seine Gene auch mit höherer Wahrscheinlichkeit durch. Du sprichst dabei von der „natürlichen Selektion”.

Grundlegend unterscheidest du zwischen zwei Arten von Selektionsfaktoren, den biotischen und den abiotischen Selektionsfaktoren.

Biotische Selektionsfaktoren

Die biotischen Selektionsfaktoren beschreiben den Einfluss anderer Lebewesen auf die Fitness eines Individuums.

Du unterscheidest dabei zusätzlich die folgenden zwei Unterarten:

  • Intraspezifische Selektionsfaktoren
  • Interspezifische Selektionsfaktoren

Intraspezifische Selektionsfaktoren

Die intraspezifische Selektion ist die Auslese innerhalb einer Art.
Intraspezifische Selektionsfaktoren sind zum Beispiel die Konkurrenz um…

  • … Nahrung
  • … Geschlechtspartner
  • … Reviere

Übrigens: Zu den intraspezifischen Selektionsfaktoren zählt auch die sexuelle Selektion.  Dieses Phänomen beschreibt, dass Individuen mit bestimmten (äußerlichen) Merkmalen bei der Partnerwahl Vorteile besitzen.

Interspezifische Selektionsfaktoren

Die zweite Form der biotischen Selektionsfaktoren sind die interspezifischen Selektionsfaktoren. Sie betreffen die zwischenartliche Selektion, also Einflüsse von anderen Arten. Zu den interspezifischen Selektionsfaktoren zählen zum Beispiel Fressfeinde und Parasiten.

Diese Einwirkungen überleben nur die am besten angepassten Individuen. Du sprichst bei dieser Anpassung auch von „Adaption“. Die Adaption an biotische Selektionsfaktoren kann auf vier Arten erfolgen:

  • Symbiose:
    Darunter verstehst du das Zusammenleben verschiedener Arten zum gegenseitigen Nutzen.
    Das ist zum Beispiel bei der Bestäubung und Befruchtung von Pflanzen der Fall. Bienen tragen zur Befruchtung bei und erhalten im Gegenzug Nahrung.
     
  • Koevolution:
    Hier findet eine wechselseitige Anpassung zwischen zwei Arten statt. So fällt beispielsweise auf, dass Kolibris einen langen Schnabel und eine lange Zunge besitzen. Sie ernähren sich hauptsächlich vom Nektar einer bestimmten Pflanze. Diese Pflanze hat lange, röhrenförmige Blüten. Es haben sich nämlich die beiden Arten im Laufe der Zeit aneinander angepasst. Die Koevolution entsteht dabei meist aus einer Symbiose zwischen zwei Arten.
     
  • Mimikry:
    Hier ahmen Arten das Aussehen anderer, gefährlicher Arten nach, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Vor allem bei Schmetterlingen kommt dieses Phänomen oft vor. Einige harmlose Tierarten haben im Laufe der Zeit Flügelmuster entwickelt, die giftigen Schmetterlingsarten ähneln.
     
  • Mimese:
    Bei der Mimese tarnen sich Arten vor ihren Fressfeinden. Dafür haben sich im Laufe der Zeit Merkmale durchgesetzt, dank derer sie optisch an ihre Umwelt angepasst sind. Das wohl bekannteste Beispiel dafür ist das Chamäleon. Aber auch Hasen können sich dank ihrer Fellfarbe vor Raubtieren verstecken.

Beispiel Birkenspanner

Das Prinzip der biotischen Selektionsfaktoren lässt sich auch gut am Beispiel des Birkenspanners erkennen. Von dieser Schmetterlingsart gibt es zwei Formen, eine mit hellen und eine mit dunklen Flügeln. Ursprünglich war nur die helle Form verbreitet. So waren die Birkenspanner nämlich perfekt an die Farbe von Birkenrinden angepasst.

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Selektion beim Birkenspanner

Durch die aufkommende Luftverschmutzung der Industrialisierung wurden allerdings immer mehr Birkenrinden dunkel. Somit waren nun dunkle Birkenspanner besser vor Fressfeinden getarnt und die Flügelfarbe setzte sich in der Selektion durch.

Abiotische Selektionsfaktoren

Im Gegensatz zu den biotischen Selektionsfaktoren sind die abiotischen Selektionsfaktoren Einflüsse der unbelebten Umwelt.
Dazu zählen zum Beispiel:

  • Licht
  • Temperatur
  • Feuchtigkeit
  • Windverhältnisse
  • Wasserversorgung
  • Nährstoffe
  • Druck

In der Evolution setzen sich also hauptsächlich Merkmale durch, dank derer Individuen gut an diese Umwelteinflüsse angepasst sind.

Beispiel Kerguelen-Fliege

Ein bekanntes Beispiel für den Einfluss von abiotischen Selektionsfaktoren ist die Kerguelen-Fliege. Sie ist nach ihrem Lebensraum benannt: Der Inselgruppe Kerguelen. Dort herrschen die meiste Zeit starke Winde vor, die Fliegen auf das Meer hinauswehen.

Im Laufe der Zeit haben sich deshalb in der Evolution Fliegen-Individuen mit besonders kleinen Flügeln durchgesetzt. Sie waren so nämlich vor einem Wegwehen besser geschützt. Heute besitzt die Kerguelen-Fliege nur noch stummelartige oder sogar gar keine Flügel mehr.

Künstliche Selektionsfaktoren

Aber auch der Mensch ist ein Einflussfaktor auf die Selektion. Durch die Züchtung bestimmter Tierarten sorgt er nämlich zum Beispiel aktiv dafür, dass sich bestimmte Merkmale durchsetzen und andere verloren gehen. Weil eine solche Anpassung in der Natur eher weniger vorkommen würde, sprichst du hier von künstlichen Selektionsfaktoren.

Selektionsfaktoren — häufigste Fragen

  • Welche Arten von Selektionsfaktoren gibt es?
    Es gibt abiotische und biotische Selektionsfaktoren. Letztere werden außerdem in intra– und interspezifische Selektionsfaktoren unterteilt. Innerhalb der interspezifischen Selektionsfaktoren spielen die Phänomene Symbiose, Koevolution, Mimese und Mimikry eine Rolle.
     
  • Was sind biotische Selektionsfaktoren?
    Biotische Selektionsfaktoren beschreiben den Einfluss anderer Lebewesen auf die Selektion. Es gibt zum einen die interspezifische (zwischenartliche) Selektion durch Fressfeinde oder Parasiten. Zum anderen findet auch intraspezifisch (innerartlich) Selektion statt. Das passiert in Form von Konkurrenz um Nahrung, Geschlechtspartner oder Reviere.
     
  • Was sind abiotische Selektionsfaktoren?
    Abiotische Selektionsfaktoren sind Einflüsse der unbelebten Umwelt auf die Selektion. Dazu zählen unter anderem Temperatur, Licht, Feuchtigkeit, Wind oder Druck. Im Gegensatz dazu beschreiben biotische Selektionsfaktoren die Einflüsse anderer Lebewesen.
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Evolutionsfaktoren

Die Selektion ist allerdings nur einer von fünf Evolutionsfaktoren. Was es mit den anderen vier auf sich hat, erfährst du in diesem Video darüber!

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