Blattaufbau
Blätter sind für das Überleben von Pflanzen unerlässlich. Warum das so ist und wie der Aufbau eines Blattes aussieht, erfährst du in diesem Beitrag. Schau dir auch unser Video dazu an!
Inhaltsübersicht
Blattaufbau einfach erklärt
Blätter sind ein wichtiger Bestandteil der Pflanzen. Aber wie ist so ein Blatt überhaupt aufgebaut? Blätter Laubblätter bestehen aus unterschiedlichen Geweben mit verschiedenen Funktionen. Schauen wir uns das am Aufbau der Laubblätter an. Dafür eignet sich der Querschnitt eines Laubblattes am besten.
- Cuticula (Kutikula): Schutz vor Wasserverlust
- Epidermis: Schutz vor äußeren Einflüssen und Wasserverlust
- Palisadengewebe: Photosynthese
- Schwammgewebe: Gasaustausch und Photosynthese
Je nachdem, ob die Pflanze eher an sonnigen (Sonnenblatt/Lichtblatt) oder an schattigen (Schattenblatt) Plätzen wächst, sind die einzelnen Gewebe unterschiedlich dick. Das liegt daran, dass Pflanzen mit Schattenblättern nicht so viel von dem Palisaden– und Schwammgewebe benötigen. Die beiden Gewebe sind nämlich dann besonders wichtig, wenn die Pflanze viel Licht bekommt.
Blatt Funktion
Neben der Sprossachse und der Wurzel sind die Blätter eines der drei Grundorgane der Pflanzen. Die Hauptaufgaben der Blätter sind die Photosynthese und der Gasaustausch. Die benötigte Energie wird von der Pflanze durch die Photosynthese mithilfe von Wasser und Sonnenlicht erzeugt. Das hierfür benötigte Wasser wird von den Wurzeln aufgenommen und durch die Leitbündel bis in die Blätter transportiert. Um zu erfahren, wie die Photosynthese abläuft und aus welchen Gründen sie wichtig ist, schau dir unser Video dazu an!
Beim Gasaustausch wird Kohlenstoffdioxid (CO2) von der Pflanze aufgenommen. Sauerstoff wird anschließend als Abfallstoff wieder abgegeben. Zum Gasaustausch gehört neben der ‚Atmung‘ der Pflanzen auch die Transpiration . Durch Spaltöffnungen (Stomata) auf der Unterseite der Blätter verdunstet Wasser, die Pflanzen schwitzen also. Wie bei uns Menschen hat das Verdunsten von Wasser eine kühlende Wirkung. Wenn es also besonders heiß ist, transpirieren die Pflanzen, um nicht zu überhitzen. Du kannst dir also vorstellen, dass die Blätter, die mehr Sonnenlicht ausgesetzt sind, mehr Stomata benötigen, um sich zu kühlen. Hier findet daher mehr Transpiration statt.
Sonnenblatt und Schattenblatt
Die Anzahl der Stomata ist nur einer der Unterschiede zwischen Sonnen- und Schattenblättern. Grundsätzlich haben sowohl Sonnen- als auch Schattenblätter denselben Aufbau. Unterschiedlich ist jedoch die Dicke der einzelnen Gewebe. Insgesamt sind Sonnenblätter kleiner und dicker als Schattenblätter. Die Eigenschaften von Sonnenblättern sind eine erhöhte Photosyntheserate und ein gesteigerter Gasaustausch. Sie sind also optimal an das viele Sonnenlicht angepasst.
Schattenblätter sind dagegen nur ungefähr halb so dünn aber dafür fast doppelt so groß wie Sonnenblätter. Das liegt daran, dass Schattenblätter weniger Sonnenlicht ausgesetzt sind. Sie brauchen ihre große Fläche, um überhaupt genügend Licht einzufangen. Dafür benötigen die Schattenblätter weniger Palisaden– und Schwammgewebe, da die Gewebe für die Photosynthese und den Gasaustausch verantwortlich sind. Die Photosyntheserate ist durch die geringere Menge an Sonnenlicht nämlich deutlich niedriger als bei Sonnenblättern.
Blattquerschnitt
Nun aber mehr zu den einzelnen Bestandteilen des Blattes. In der Regel ist der Blattaufbau bei den meisten Blättern gleich. Welche Bestandteile gibt es und welche Funktionen haben sie? Grundsätzlich gibt es Stomata, also die Spaltöffnungen, und vier unterschiedliche Schichten:
- Cuticula (auch: Kutikula)
- Epidermis (auch: Abschlussgewebe)
- Palisadengewebe (auch: Palisadenparenchym)
- Schwammgewebe (auch: Schwammparenchym)
Die Cuticula (Kutikula) und die Epidermis findest du dabei jeweils an der oberen als auch an der unteren Seite des Blattes. Sie umgeben das Blatt also. Das liegt daran, dass die beiden Schichten für den Schutz des Blattes verantwortlich sind.
Cuticula
Die Cuticula ist die äußerste, wachsartige Schicht beim Aufbau eines Blattes. Sie ist hydrophob und dadurch wasserundurchlässig. Die Funktion der Cuticula ist also, dafür zu sorgen, dass nicht zu viel Wasser verdunstet. Wie du dir vorstellen kannst, ist die Cuticula deshalb besonders an sehr heißen Orten wichtig. Desto mehr Hitze eine Pflanze also ausgesetzt ist, desto dicker ist die Cuticula .
Epidermis
Unter der Cuticula folgt die Epidermis. Die Epidermis ist einschichtig und durchsichtig, sodass das Sonnenlicht durch die Epidermis in tiefere Schichten gelangen kann. In der Epidermis findest du keine Chloroplasten, sodass hier keine Photosynthese stattfinden kann. Die Epidermis ist hauptsächlich dazu da, die inneren Pflanzenzellen gegen äußere Einflüsse zu schützen und das Blatt vollständig luft- und wasserdicht zu verschließen. Außerdem findest du in der unteren Epidermis die Spaltöffnungen.
Spaltöffnungen
Spaltöffnungen (Stomata) sind Poren in der Epidermis, die für den Gasaustausch zuständig sind. Die Spaltöffnungen sind die Öffnungen zwischen den Schließzellen. Im Gegensatz zu den Epidermiszellen kannst du in den Schließzellen auch Chloroplasten finden. Durch das Öffnen und Schließen, kann die Pflanze den Wasserhaushalt regulieren. Hat die Pflanze also sehr wenig Wasser, schließen die Spaltöffnungen. Soll dagegen Wasser verdunsten, öffnen sich die Spaltöffnungen. Außerdem werden über die Öffnungen Sauerstoff abgegeben und CO2 aufgenommen.
Palisadengewebe
Wo findet die Photosynthese statt? Das Palisadengewebe ist die Schicht mit den meisten Chloroplasten . Daher findet im Palisadengewebe die Photosynthese statt. Das Sonnenlicht gelangt also durch die oberen Schichten hindurch zum Palisadengewebe. Hier absorbiert das Chlorophyll (natürlicher Farbstoff) in den Chloroplasten das Licht und leitet die gewonnene Energie weiter. Je mehr Sonne das Blatt abbekommt, desto mehr Palisadengewebe hat sie. Das bedeutet also, dass das Palisadengewebe in Sonnenblättern stärker ausgeprägt ist, als in Schattenblättern. Wenn du mehr über den Aufbau und die Funktion von Chloroplasten lernen willst, schau dir unser Video dazu an!
Schwammgewebe
Das Gewebe, welches du unter dem Palisadengewebe findest, ist das Schwammgewebe. Auch das Schwammgewebe ist bei Sonnenblättern besonders ausgeprägt. Das liegt daran, dass die Aufgabe des Schwammgewebes der Gasaustausch ist. Durch die gesteigerte Photosyntheserate bei Sonnenblättern entsteht nämlich mehr Gas. Es muss also mehr Gasaustausch stattfinden, um das zusätzliche Gas abzugeben.
Die Zellen sind sehr unregelmäßig angeordnet und haben große Interzellulare, also Zellzwischenräume. Der Interzellularraum ist für den Gasaustausch und die Transpiration notwendig. Ohne die Spaltöffnungen funktioniert der Gasaustausch dennoch nicht.
Sonnenblatt und Schattenblatt im Vergleich
Hier findest du eine Übersicht über die Unterschiede des Blattaufbaus und der Funktion bei Sonnen- und Schattenblättern.
Sonnenblatt | Schattenblatt | |
Größe | klein | groß |
Dicke | dick | dünn |
Cuticula | dick | dünn |
Epidermis | dick | dünn |
Spaltöffnungen | viele | wenig |
Palisadengewebe | mehrschichtig | einschichtig |
Schwammgewebe | dick | dünn |
Chloroplasten | viele | wenig |
Photosyntheserate | hoch | niedrig |
Gasaustausch | hoch | niedrig |
Transpiration | hoch | niedrig |
Pflanzen haben außer Blättern natürlich noch andere wichtige Bestandteile. Schau dir doch auch unser Video zur Sprossachse an!