Linde (Baum)
Wie sehen eigentlich die Blätter, Blüten und Früchte einer Linde aus? Das und Weiteres über die Linde erfährst du hier. Schau dir auch unser Video zur Linde an!
Inhaltsübersicht
Was ist eine Linde?
Linden (lat. tilia) sind Laubbäume, also Bäume, die Blätter tragen. Damit gehören damit sie zu den Samenpflanzen . Anders als andere Laubbäume, wie beispielsweise der Lorbeer oder der Buchsbaum, ist die Linde nicht „immergrün“. Das heißt, dass sie zu den Bäumen gehört, die im Herbst ihre Blätter verlieren und somit buchstäblich nicht immer grün sind.
Lass dich hier auch nicht von der Unterscheidung zwischen der Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und der Winterlinde (Tilia cordata) täuschen. Entgegen ihres Namens, ist die Winterlinde nämlich nicht wintergrün. Auch sie trägt nämlich, wie auch die zahlreichen anderen Linden-Arten, nur in den warmen Jahreszeiten grüne Blätter.
Linde Steckbrief
Name | Linde |
Lateinischer Name | Tilia |
Familie | Malvengewächse (Malvaceae) |
Arten | 20-40 Arten |
Verbreitung | Mittel- und Südeuropa, Vorder- und Zentralasien, Nord- und Mittelamerika |
Alter | Bis zu 800 Jahre (seltener bis 1000 Jahre) |
Höhe | 15-40 Meter |
Stammdurchmesser | 1-1,8 Meter |
Geschlecht | zwittrig |
Bestäubung | Tier- und Windbestäubung |
Blatt | Einfacher Blattaufbau mit meist herzförmigem Blatt und gesägtem Blattrand |
Blüte |
In einem Blütenstand meist mindestens drei Blüten (je nach Art auch deutlich mehr); |
Blütezeit |
Juni, Juli |
Frucht | Kleine Nussfrüchte |
Borke (Rinde) | Unterscheidet sich je nach Art, aber meist gefurchte Borke |
Holz | Helles Kernholz (gelblich oder rötlichweiß) Die Jahresringe sind nur schwer erkennbar |
Merkmale
Wie sieht eine Linde eigentlich aus? Die Blätter, Blüten und Früchte unterscheiden sich zwar zwischen den verschiedenen Arten von Lindenbäumen, allerdings teilen sie ihren grundsätzlichen Aufbau und ähneln sich dadurch.
Blatt (Linde)
Die Linde zeichnet sich durch die herzförmigen Blätter aus. Sie haben meist einen leichten Flaum und gesägte Blattkanten. Die Blätter der unterschiedlichen Lindenarten unterscheiden sich dennoch in ihrer Größe, der Farbe und der Verteilung der Blattbehaarung zwischen den Arten.
Die Sommer-Linde hat beispielsweise große, gleichmäßig grüne und beidseitig behaarte Blätter. Bei der Winterlinde kannst du andere Merkmale beobachten. Die Blätter sind hier kleiner, auf der Oberseite dunkler als auf der Unterseite und ausschließlich auf der Blattunterseite behaart.
Blüte (Linde)
Die Blütezeit der Linde ist im Juni und Juli. In der Zeit kannst du die kleinen, weißlichen Blüten betrachten. Sie sind in der Regel fünfzählig. Das bedeutet, dass du je fünf Kelch- und Kronblätter (Blütenblätter) finden kannst. Von den Staubblättern, also dem Ort der Pollen, sind dagegen deutlich mehr vorhanden.
Auch die Blüten unterscheiden sich zwischen den Linden-Arten. Bei der Sommerlinde findest du pro Blütenstand meist 3 Blüten. Bei der Winterlinde sind dagegen mit 5-7 Blüten pro Blütenstand deutlich mehr Blüten zusammengefasst.
Frucht (Linde)
Du kannst die Samen der Linde nicht in Zapfen, sondern in Früchten, finden. Hier sind das kleine Nüsse. Die Nussfrüchte sind rund und bei einigen Arten, wie beispielsweise der Winterlinde, auch essbar. Der Stiel, der die Früchte trägt, verfügt über ein zusätzliches, schmales Blatt. Dieses Hochblatt nennst du Flügel und hilft dem Fruchtstand bei der Verbreitung.
Auch hier gibt es Unterschiede zwischen der Sommerlinde und der Winterlinde. Genauer genommen, kannst du bei der Sommerlinde markantere Lamellen, also die schmalen Reihen auf den Früchten, beobachten. Außerdem unterscheiden sich die reifen Früchte in ihrer Größe und Festigkeit. Die Früchte der Sommerlinde sind hierbei sehr fest, wogegen die Früchte der Winterlinde mit der Hand leicht zerdrückt werden können. Außerdem sind die Sommerlinden-Früchte ein wenig größer als die der Winterlinde.
Lindenarten
Die Sommer- und die Winterlinde sind die beiden in Deutschland heimischen Arten der Linde. Als Kreuzung (Hybrid) der beiden Arten ist die holländische Linde entstanden, die ebenfalls in Europa vorkommt. Außerhalb Europas kannst du unter anderem die amerikanische, die chinesische, die mongolische und die japanische Linde finden.
All die Lindenarten, die es auf der Welt gibt, unterscheiden sich in ihren Eigenschaften. Die Blätter, Blüten und Früchte sind sich zwar grundsätzlich sehr ähnlich, dennoch haben sie alle für sich etwas Besonderes.
Krankheiten und Schädlinge
Wie bei den meisten Pflanzen, gibt es auch bei Linden Schädlinge und Krankheiten. Sie führen dazu, dass die Bäume entweder früher ihr Laub oder sogar ihre Äste verlieren. Im schlimmsten Fall sind die Lindenbäume so stark betroffen, dass sie absterben.
Besonders die Bäume, die in der Nähe von Straßen wachsen, haben häufig mit Schädlingen zu kämpfen. Unter anderem sind sie von Lindenspinnmilben oder kleinen Lindenblattwespen befallen.
Verwendung
Ob als Dorf-Treffpunkt oder als Friedensgeschenk nach dem Krieg, der schöne Baum hatte schon früh eine, insbesondere kulturelle Bedeutung für uns Menschen. Auch heutzutage ist die Linde als Schattenspender in heimischen Gärten verbreitet. Wer hierbei nicht möchte, dass der Baum seine maximale Größe von bis zu 40 Metern erreicht, sollte die Linde regelmäßig im Herbst schneiden.
Zusätzlich werden Linden als Holzquelle verwendet. Da das Holz der Linde vergleichsweise weich ist, werden daraus unter anderem Möbel und Instrumente gefertigt. Darüber hinaus kann die Linde auch mit ihren Blüten punkten. Wir Menschen nutzen sie, um beispielsweise Tee oder Honig aus ihnen herzustellen.
Die Linde ist jedoch nicht der einzige interessante Baum, den du in unserem Land finden kannst. Schau dir auch unser Video zum Ahorn an!