Eiche (Baum)
Die Eiche ist einer der wichtigsten heimischen Bäume. Warum das so ist, woran du sie erkennst und welche Eichenarten es bei uns gibt, erklären wir dir hier oder direkt im Video !
Inhaltsübersicht
Was ist eine Eiche?
Eichen (lateinischer Name: Quercus) sind Laubbäume – also Bäume die Blätter tragen. Du zählst sie zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae).
Ihren deutschen Namen leitest du von dem Lateinischen Wort „esca“ für „Speise“ ab. Das kommt daher, weil die Früchte der Eiche – die Eicheln – eine große Bedeutung als Nahrung haben, zum Beispiel für die Schweinehaltung.
Alle Eichenarten sind entweder immergrün oder sommergrün – tragen ihre Blätter also das ganze Jahr über oder werfen sie im Herbst ab. In Deutschland findest du vor allem die Stieleiche und die Traubeneiche.
Besonders beeindruckend ist aber das enorme Alter, das die Eiche erreichen kann – nämlich bis zu 1000 Jahre.
Eichenarten und Verbreitung
Neben der Rotbuche ist die Eiche der zweithäufigste Laubbaum in Deutschland. Weltweit gibt es ungefähr 400-600 Eichenarten der Gattung Quercus. Bei uns sind aber vor allem zwei Arten heimisch:
- die Traubeneiche (Quercus petraea)
- und die Stieleiche (Quercus robur)
Beide zählst du zu den Weißeichen. Ab und an findest du in Deutschland auch die Roteiche (Quercus rubra). Sie stammt ursprünglich aus Amerika, woher auch ihr Name ‚amerikanische Eiche‘ kommt.
Generell ist die Eiche auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Du kannst Eichenbäume zum Beispiel in Nordamerika, Mexiko, Eurasien und Nordafrika entdecken.
Blatt (Eiche)
Je nach Eichenart können sich die Blätter der Eiche unterscheiden. So sind manche Blattränder glatt, andere wiederum gezähnt. Gemeinsam haben alle Eichenblätter aber, dass sie in der Regel gestielt (haben einen Blattstiel) und gelappt (haben Einschnitte) sind.
Unsere heimischen Eichenbäume – die Stieleiche und die Traubeneiche – besitzen durch die vielen Rundungen eine wolkenähnliche Blattform. Bei der Roteiche hingegen verläuft das Blatt vorne etwas spitzer.
Blüte (Eiche)
Ein Eichenbaum blüht zum ersten Mal erst nach 40-60 Jahren. Seine Blütezeit liegt dabei im Mai.
Eine Eiche trägt sowohl männliche als auch weibliche Blüten . Die männlichen Blüten kommen in der Regeln in hängenden Blütenständen – den Kätzchen – vor. Die weiblichen Blüten erkennst du an drei bis sechs Fruchtblättern.
Frucht (Eiche)
Aus der Blüte entwickelt sich dann die allseits bekannte Frucht der Eiche – die Eichel. Es handelt sich dabei um eine Nussfrucht, die im Herbst heranreift. Die Eichel dient dem Baum zur Fortpflanzung, denn aus ihr kann ein neuer Eichenbaum hervorgehen.
Für Tiere im Wald, wie die Wildschweine, sind Eicheln eine willkommene Nahrungsquelle. Aber sind Eicheln auch für uns Menschen essbar? Ja, allerdings können wir sie nur nach einem aufwändigen Röst- und Auswaschprozess essen. Dadurch werden die giften Stoffe der Eichel entfernt.
Wuchshöhe und Wachstum (Eiche)
Eine ausgewachsene Eiche kann bis zu 35 Metern hoch sein. Durch ihre verzweigten Äste haben Eichen ein sehr dichtes Blätterdach, das im Sommer ein schattiges Plätzchen ermöglicht.
Außerdem zeichnet sich die Eiche durch ihre raue Borke, also die äußere Abschlussschicht, aus. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird sie auch oft als Rinde bezeichnet.
Standort und Boden
Eichen bevorzugen Böden, die reich an Mineralien sind. Für ihren Standort haben sie allerdings keine allzu hohen Ansprüche. Deshalb sieht es in Bezug auf den Klimawandel wohl gut aus für unsere heimischen Eichen. Sie können nämlich sowohl warme als auch kalte Temperaturen überstehen. Auch Trockenheit oder Nässe vertragen die Eichenbäume. Allerdings bevorzugen sie eher einen warmen und sonnigen Platz, um auch optimal zu wachsen.
Eichen haben zudem sehr tiefe Wurzeln, was man beim Pflanzen einer Eiche immer bedenken sollte.
Eiche Holz
Das Holz der Eiche ist sehr beliebt – ob für Möbel, Treppen, Fußböden oder auch im Schiffsbau. Das liegt daran, dass es sich um ein schweres, langlebiges Massivholz handelt, dass relativ unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit ist.
Zudem ist das Eichenholz durch seinen hohen Gehalt an Gerbstoffen gut vor Insektenfraß geschützt. Aufgrund seiner Eigenschaften werden auch Wein oder Whiskey in Eichenfässern gelagert.
Bedeutung für Menschen und Tiere
Die Eiche ist einer der wichtigsten heimischen Baumarten, die schon vor tausenden von Jahren in vielen Kulturen wie bei dem Römern, Kelten oder Germanen einen hohen Stellenwert hatte. Eichen kamen zum Beispiel als Gerichtsbäume, Versammlungsorte oder bei der Herstellung von Heilmitteln (Eichenrinde) zum Einsatz.
Im Mittelalter wurde die Eiche außerdem zur Viehhaltung verwendet. In den sogenannten Hutewäldern konnten Schweine und andere Nutztiere unter Eichen weiden. Als Nahrungsquelle lieferten die Eicheln einen großen Beitrag. Auch Menschen nutzten die Eicheln früher in Hungerzeiten als Ersatz für Kaffee oder Mehl.
Außerdem zählt die Eiche zu den artenreichsten heimischen Bäumen, denn sie vereint zahlreiche Lebensräume – von Insekten wie Hirschkäfer oder Schmetterlinge bis hin zu Pflanzen und Pilzen. Für alle bietet sie ein Zuhause. Teilweise beherbergen Eichen bis zu 1000 verschiedene Insektenarten in einer Baumkrone. Beeindruckend, oder?
Schädlinge und Krankheiten
Die Eiche ist zwar ein robuster Baum, aber trotzdem machen ihr einige Unruhestifter ganz schön zu schaffen. Besonders die Raupen von Schwammspinnern, Frostspannern und Eichenprozessionsspinnern tragen ihren Teil dazu bei, da sie sich von den Eichenblättern ernähren.
Auch Pilzerkrankungen wie Mehltau setzen den Eichen zu. Der Pilz sorgt dafür, dass die Blätter der Eiche welken und abfallen. Nicht nur die Eiche, sondern auch die Linde ist eine bei uns heimische Baumart. Woran du sie erkennen kannst, erklären wir dir in unseren Video !