Der Parasitismus beschreibt die Beziehung zwischen einem Parasiten und seinem Wirt. In diesem Beitrag erfährst du unter anderem, welche Formen dabei auftreten können. Du willst das Thema noch schneller verstehen? Schau dir unser Video zum Parasitismus an!
Unter dem Parasitismus verstehst du die Beziehung zwischen zwei verschiedenen Arten von Lebewesen. Dabei nutzt der Parasit seinen Wirt zum eigenen, einseitigen Vorteil aus. Dem Wirt schadet die Beziehung, er wird in den meisten Fällen dadurch aber nicht getötet.
Ein tierischer Parasit lebt dafür im oder auf dem Wirt und ernährt sich von Bestandteilen des Wirtes, wie Haut, Haaren oder Darminhalt. Pflanzliche Parasiten wachsen auf anderen Pflanzen und zapfen ihre Nährstoffe oder ihre Wasserversorgung mit an.
Beispiele für Parasitismus
Der Parasitismus zählt zu den biotischen Umweltfaktoren , bei denen ein Lebewesen ein anderes beeinflusst.
Die Definition von Parasitismus lautet wie folgt:
Parasitismus (auch Schmarotzertum) beschreibt die interspezifische Beziehung zwischen zwei Arten, bei der der Parasit einen Wirt zum eigenen Vorteil ausbeutet und dabei dem Wirt schadet, ihn in der Regel aber nicht tötet.
Beim Parasitismus beutet ein Lebewesen ein anderes Lebewesen aus. Du hast also eine interspezifische Wechselbeziehung, weil zwei verschiedene Arten von Lebewesen miteinander wechselwirken. Du unterscheidest immer zwischen dem Parasiten, der von der Beziehung profitiert und dem Wirt, der darunter leidet.
Durch den Parasitismus hat der Parasit (auch Schmarotzer) Vorteile, indem er den Wirt ausnutzt und von ihm beispielsweise Nahrung erhält. Zu den Parasiten kannst du Bakterien , Pilze, Einzeller und verschiedene Pflanzen und Tiere zählen. Insgesamt leben mehr als die Hälfte aller Lebewesen parasitär. Tierische Parasiten ernähren sich zum Beispiel von Blut, Muskeln, Haaren oder vom Darminhalt des Wirtes. Der Parasit ist mehr oder weniger physiologisch abhängig von seinem Wirt. Er ist im Normalfall deutlich kleiner als sein Wirt und auf einen oder wenige Arten spezialisiert, die ihm als Wirt dienen können.
Dem Wirt werden vom Parasiten Nährstoffe entzogen. Er wird zur Nahrungsversorgung und teilweise sogar als Lebensraum genutzt. Er hat also Nachteile durch den Parasitismus.
Der Parasit hat in der Regel nicht das Ziel, den Wirt zu töten, da er so keinen Nutzen mehr aus dem Wirt ziehen kann. Wenn der Wirt stirbt, dann stirbt der Parasit häufig auch, vor allem, wenn der Parasit im Wirt lebt (Ektoparasit).
Falls der Parasitenbefall eines Wirtes aber zu stark ist, weil er von zu vielen Parasiten gleichzeitig befallen ist, führ das häufig zum Tod des Wirtes.
Lebewesen, die ihren Wirt töten, nach dem sie parasitisch in oder auf ihm gelebt haben, nennst du Parasitoide. Ein Beispiel für Parasitoide sind Insekten, die ihre Eier oder Larven in anderen Tieren ablegen. Sie entwickeln sich dort auf Kosten des Wirtes. Wenn sie ausgewachsen sind, ist der Wirt häufig so geschwächt, dass der stirbt.
Der Parasit lebt im Ökosystem mit dem Wirt zusammen. So stehen die beiden Lebewesen in ständiger Wechselwirkung zueinander.
Parasiten haben sich an das Leben in oder auf ihren Wirten angepasst. Du siehst unter anderem folgende Anpassungsmaßnahmen bei Parasiten:
Parasiten sind häufig auf einen oder nur wenige Wirtarten spezialisiert (Wirtspezifität). Der Grund dafür ist die Koevolution. Darunter verstehst du die wechselseitige Anpassung von Wirt und Parasit. Die Wirte haben dabei immer bessere Abwehrstrategien gegen die Schmarotzer entwickelt. Gleichzeitig haben die Parasiten ihren Parasitierungsmechanismen an die Abwehrmethoden der Wirte angepasst und sich so mehr auf eine Art von Wirt spezialisiert.
Einige Parasiten wechseln im Verlauf ihres Lebens den Wirt (Wirtswechsel), um sich vollständig entwickeln zu können. Dabei sind sie häufig an eine bestimmte oder nur wenige Arten von Wirten gebunden.
Parasiten können wie folgt übertragen werden:
Insgesamt haben in der Regel alle Parasiten sehr viele Nachkommen, damit sie sich so weit wie möglich verbreiten können.
Den Wirt von ausgewachsenen und geschlechtsreifen Parasiten nennst du Endwirt. Den Wirt der nicht vollständig entwickelten Schmarotzer (Larven) bezeichnest du als Zwischenwirt.
Bei den Parasiten die Pflanzen sind, unterscheidest du zwischen dem Holoparasiten und den Hemiparasiten.
Die Holoparasiten sind die Vollschmarotzer oder Vollparasiten, die sich ausschließlich von der Körpersubstanz von anderen Organismen ernähren (heterotroph). Dadurch sind sie auch vollkommen abhängig von ihrem Wirt. Sie besetzen meist nur einen oder wenige Arten. Ein Beispiel für einen Holoparasiten ist die Seide.
Die Hemiparasiten nennst du auch Halbschmarotzer oder Halbparasiten. Sie entziehen der Wirtspflanzen Wasser und Nährstoffe, aber können auch Photosynthese betreiben und somit selbst Nährstoffe bilden. Eine Mistel zählst du zum Beispiel auch zu den Hemiparasiten.
Wenn du den Parasitismus betrachtest, kannst du die tierischen Parasiten in die Ektoparasiten und die Endoparasiten unterteilen.
Die Ektoparasiten sind die Außenparasiten. Zu ihren zählst du alle Parasiten, die sich auf einem Lebewesen, also zum Beispiel auf seiner Haut oder in seinen Haaren, aufhalten. Sie saugen oder stechen den Wirt um zum Beispiel an sein Blut zu kommen. Sie hängen entweder dauerhaft am Wirt (Beispiele: Läuse, Flöhe, Zecken) oder ernähren sich temporär vom Wirt (Beispiele: Mücken, Bremsen).
Alle Viren sind auf den Parasitismus angewiesen. Sie können selbst keinen Stoffwechsel betreiben und sind daher vollkommen auf ihren Wirt angewiesen.
Unter dem Kleptoparasitismus kannst du dir das Verhalten von Lebewesen vorstellen, die die Leistung von anderen Organismen, zum Beispiel von anderen gefangene Nahrung oder von anderen errichtete Nester, nutzen.
Ein Beispiel hierfür ist die Raubmöwe. Sie attackiert andere Seevögel solange, bis sie ihre Beute fallen lassen oder hervorwürgen.
Unter dem Hyperparasitismus verstehst du in der Biologie das Phänomen, wenn ein Parasit einen anderen Parasiten (Wirt des anderen Parasiten) befällt. Häufig werden parasitäre Pflanzen von andern parasitisch lebenden Pilzen, Viren oder Bakterien ausgenutzt.
Du kannst Parasiten nach mehreren Eigenschaften gliedern. Einige davon stellen wir dir jetzt vor.
Nach Größe der Parasiten
Nach Abhängigkeit vom Wirt
Nach Dauer der parasitistischen Lebensphase
Nach Krankheitsbild des Wirtes
Die Parasitologie erforscht den Parasitismus, da viele Parasiten schwerwiegende Krankheiten beim Menschen und bei Tieren hervorrufen.
Der Parasitismus beschreibt eine interspezifische (zwischenartliche) Beziehung zwischen Lebewesen, durch die der Parasit einen Vorteil hat und der Wirt einen Nachteil.
Die Symbiose wird häufig als Gegenteil des Parasitismus bezeichnet. Hier haben beide beteiligten Lebewesen einen Nutzen aus der Wechselbeziehung.
Wenn du jetzt noch mehr zur Symbiose wissen willst, schau dir unsern Beitrag zu dem Thema an!
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