Laktat (Lactat)
Laktate entstehen bei hoher körperlicher Belastung in deinem Körper. Was Laktate eigentlich sind und warum sie beim Training wichtig sein können, erfährst du hier und in unserem Video !
Inhaltsübersicht
Was ist Laktat?
Laktat (Lactat) kommt als Salz der Milchsäure in deiner Muskulatur vor — und zwar in Form von Natriumlactat. Es spielt immer dann eine Rolle, wenn dein Körper plötzlich viel Energie braucht und das über einen längeren Zeitraum. Das ist beispielsweise bei Sport mit sehr hoher Belastung der Fall. Um Energie für deinen Körper freizusetzen, wird Zucker in mehreren Schritten zu Lactat abgebaut.
Das funktioniert aber nicht endlos! Werden nämlich sehr viele Lactate produziert kommt es zu stark erhöhten Laktatwerten und schließlich zur Übersäuerung deiner Muskeln. Das merkst du an Symptomen wie starker Müdigkeit, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen oder -krämpfen.
Laktat (Lactat) ist ein Salz der Milchsäure. Es kommt in zwei verschiedenen chemischen Formen vor: D-Laktat und L-Laktat. Bei uns Menschen findest du es unter anderem in der Muskulatur. Hier ist es ein Produkt der Energiegewinnung ohne Sauerstoff.
Wie entsteht Laktat?
Laktate werden in verschiedenen Organen und Geweben des menschlichen Körpers gebildet. Du findest sie beispielsweise in Muskelzellen, im Gehirn, in den roten Blutkörperchen des Blutes oder im Darm. Insbesondere für sportlich aktive Menschen spielt die Bildung von Laktat in den Muskelzellen eine große Rolle.
Muskeln brauchen nämlich in der Regel Sauerstoff , um zu arbeiten — sie funktionieren dann im aeroben Bereich. Bei sehr intensivem Sport kann es allerdings dazu kommen, dass weniger Sauerstoff verfügbar ist, als die Muskeln benötigen. Sie arbeiten dann im anaeroben Bereich und gewinnen die nötige Energie mithilfe der Milchsäuregärung . Dabei wird im letzten Schritt des Prozesses Lactat aus Pyruvat gebildet — das passiert mithilfe des Enzyms Lactat-Dehydrogenase.
Merke: ‚Aerob‘ bedeutet, dass Sauerstoff mit im Spiel ist. Bei ‚anaerob‘ finden Prozesse dagegen ohne Sauerstoff statt.
Laktat im Sport
Durch Aktivitäten, wie intensive sportliche Betätigung, kommt es zu einem Laktatanstieg im Blut. Hält die Belastung über eine längere Zeit an, wird mehr Laktat produziert, als der Körper verstoffwechseln, also abbauen, kann — deine Muskeln können dann übersäuern. Das bedeutet, dass der pH-Wert in deinen Muskeln sinkt.
Dass die Laktatwerte stark erhöht sind, merkst du meist an Symptomen wie Muskelschmerzen oder -krämpfen. Auch Beschwerden, wie Kopfschmerzen und Müdigkeit, können Anzeichen für einen Laktatüberschuss sein.
Laktattest
Aber wie kannst du übersäuerte Muskeln vermeiden? Dabei kann dir ein Laktat-Test helfen. Durch den kannst du nämlich deine anaerobe Schwelle oder auch ‚steady state‚ herausfinden. Das bedeutet, das der Test dir verraten kann, wie stark du dich betätigen kannst, bis du in den anaeroben Bereich kommst.
Die anaerobe Schwelle kann allerdings sehr unterschiedlich sein — je nachdem wie trainiert du bist. Durchschnittlich haben wir Menschen aber einen Lactat-Normwert zwischen 0,5 und 2,2 mmol/l (im Alltag), die anaerobe Schwelle liegt dagegen bei ungefähr 4 mmol/l.
Mithilfe von einem solchen Laktat-Messgerät, wird dir eine kleine Menge Blut abgenommen, um deine Laktatkonzentration zu testen:
Laktat und Muskelkater
Muskelübersäuerung und Muskelkater führen beide zu Muskelschmerzen, aber haben sie etwas miteinander zu tun? Die Antwort lautet: Nein! Nicht Übersäuerung, sondern Überbelastung führt nämlich zu einem Muskelkater. Hierbei sind kleine Risse in den Muskeln — genauer gesagt den Muskelfasern — die Übeltäter, welche den Schmerz verursachen.
Schau dir unser Video zu Muskelzellen an, um herauszufinden, wie Muskelfasern aufgebaut sind!