Aufbau der Netzhaut
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass nachts alles grau ist? Der Aufbau der Netzhaut erklärt es dir! Schau dir jetzt unseren Beitrag und unser Video zu dem Thema an!
Inhaltsübersicht
Aufbau der Netzhaut einfach erklärt
Die Netzhaut (Retina) ist die lichtsensible Schicht des Auges. Sie liegt im hinteren Teil des Auges . Der Aufbau der Netzhaut unterteilt sich in vier hintereinander liegende Zellschichten. Jede Zellschicht hat dabei ihre eigene Aufgabe und besteht aus ganz bestimmten Zelltypen:
- Das Pigmentepithel nimmt das überschüssige Licht auf und versorgt die Photorezeptorschicht mit Nährstoffen und Sauerstoff.
- Die Photorezeptorschicht enthält die Lichtsinneszellen für die Lichtwahrnehmung.
- Die Bipolarzellschicht verbindet die Photorezeptorschicht mit der Ganglienzellschicht.
- Die Ganglienzellschicht wandelt den Lichtreiz in elektrische Signale für die Weiterleitung um.
Das Pigmentepithel und die Photorezeptorschicht liegen auf der Licht abgewandten Seite der Netzhaut. Durch diesen Aufbau der Netzhaut sind die Lichtsinneszellen besonders geschützt.
Aufbau der Netzhaut: Pigmentepithel
Das Pigmentepithel ist die erste Schicht im Aufbau der Netzhaut. Sie ist durch Pigmente dunkel gefärbt. Ihre Funktion ist die Aufnahme von Licht, das nicht von den Lichtsinneszellen absorbiert wurde. Dadurch verhindert das Pigmentepithel eine Reflexion des Lichtes und somit die Entstehung eines falschen Bildes.
Ebenfalls ist das Pigmentepithel verantwortlich für den Stoffaustausch zwischen der Aderhaut und der Photorezeptorschicht. Die Aderhaut liegt hinter der Netzhaut und ist für die Durchblutung des Auges zuständig. Hier transportiert das Blut die Nährstoffe und den Sauerstoff. Das Pigmentepithel gibt die Nährstoffe und den Sauerstoff weiter an die Photorezeptoren der Netzhaut.
Aufbau der Netzhaut: Photorezeptorschicht
Die zweite Schicht ist die Photorezeptorschicht. Sie ist für die Lichtaufnahme zuständig. Dafür enthält die Photorezeptorschicht zwei Zelltypen von Lichtsinneszellen: die Zapfen und die Stäbchen. Beide verdanken ihren Namen ihrer besonderen Form. Die beiden Zelltypen besitzen unterschiedliche Funktionen, die für das Sehen wichtig sind.
Die Stäbchen sind für das Hell-Dunkel-Sehen (Nachtsehen, Dämmerungssehen) wichtig. Sie reagieren sehr empfindlich auf Licht und sind deshalb für das Sehen bei schwachem Licht geeignet. Allerdings ist ihre Sehschärfe sehr gering. Sie kommen bis zu zwanzigmal öfter vor als die Zapfen.
Die Zapfen sind für das Farbsehen zuständig und haben nur eine geringe Lichtempfindlichkeit. Dafür besitzen die Zapfen eine hohe Sehschärfe. Es gibt drei Zapfen-Arten, die verschiedene Farben wahrnehmen: Rot, Blau und Grün. Alle anderen Farben entstehen durch eine gemischte Erregung der drei Zapfentypen.
Weil Zapfen eine geringe Lichtempfindlichkeit haben, sind sie bei schwachem Licht so gut wie nutzlos. Du siehst deswegen bei Dämmerlicht größtenteils über die Stäbchen. Das ist auch der Grund, warum im Dunkeln alles grau und unschärfer aussieht.
Die Zapfen und die Stäbchen geben den aufgenommenen Lichtreiz als chemisches Signal an die Bipolarzellschicht weiter.
Der gelbe Fleck ist der Punkt des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Hier sitzen die meisten Zapfen.
Aufbau der Netzhaut: Bipolarzellschicht
Die Bipolarzellschicht ist die dritte Schicht im Aufbau der Netzhaut. Sie verbindet die Zapfen und Stäbchen mit den Ganglienzellen. Die Bipolarzellen haben dabei die Funktion, die Informationen von mehreren Zapfen und Stäbchen zu bündeln. Umso mehr Zapfen oder Stäbchen chemische Signale an die Bipolarzellen schicken, desto stärker geben die Bipolarzellen die Information weiter an die Ganglienzellschicht.
Aufbau der Netzhaut: Ganglienzellschicht
Die vierte Schicht liegt auf der Licht zugewandten Seite beim Aufbau der Netzhaut. Sie enthält die Ganglienzellen, die die Informationen der vorherigen Zellschichten in ein elektrisches Signal umzuwandeln. Das elektrische Signal bezeichnest du auch als das Aktionspotenzial .
Die Enden der Ganglienzellen bilden den Sehnerv , der aus dem Auge direkt weiter in das Gehirn geht. Dadurch leiten sie die Information als Aktionspotenzial direkt weiter an das Gehirn.
Der blinde Fleck ist die Austrittsstelle des Sehnervs aus dem Auge. An dieser Stelle sitzen keine Lichtsinneszellen. Deswegen sehen wir das Licht, das auf diesen Punkt der Netzhaut fällt, auch nicht.
Nervenverschaltung
Für die Verschaltung zwischen den Nerven sind zwei weitere Zelltypen von Bedeutung: die Horizontalzellen und die Amakrinzellen. Beide Zelltypen kommunizieren im Vergleich zu den anderen Zellschichten seitlich über die Netzhaut.
Die Horizontalzellen stellen Verbindungen zwischen den Lichtsinneszellen dar. Daher kann Licht, wenn es auf eine Lichtsinneszelle fällt, die Lichtempfindlichkeit der Nachbarzellen erhöhen. Der seitliche Informationsaustausch verbessert die Wahrnehmung von Kontrasten zwischen hellen und dunklen Bereichen.
Die Amakrinzellen verbinden Bipolarzellen und Ganglienzellen untereinander. Ihre Rolle ist immer noch nicht ganz verstanden. Einige von ihnen reagieren auf Beleuchtungsveränderungen und Bewegungen. Andere dagegen helfen, die Lichtempfindlichkeit an das Beleuchtungsniveau anzupassen.
Aufgaben der Netzhaut
Die Netzhaut hat verschiedene Aufgabe:
- Aufnahme von Lichtreizen verschiedener Wellenlängen
- Verarbeitung der Reize in ein elektrisches Signal
- Weiterleitung des Signals an das Gehirn
- Hell-Dunkel-Sehen
- Farbwahrnehmung
Die Retina (Netzhaut) ist die lichtsensible Schicht des Auges und dient der Wahrnehmung von Lichtreizen. Die Retina bildet die innerste Schicht des Augapfels. Sie reicht dabei vom Rand der Pupille bis zur Austrittsstelle des Sehnervs.
Das Auge
Damit du ein Bild scharf sehen kannst, sind auch viele andere Teile des Auges wichtig. Wenn du wissen willst, welche Gewebe es noch gibt und wie sie funktionieren, dann schaue dir jetzt unser Video über das Auge an!