Verdauungsorgane
Deine Verdauungsorgane helfen dir bei der Verwertung deiner Nahrung. Die Funktion der einzelnen Verdauungsorgane und den Weg der Nahrung durch den Körper, erklären wir dir hier und in unserem kurzen Video !
Inhaltsübersicht
Verdauungsorgane einfach erklärt
Die Verdauungsorgane werden je nach Lage und Funktion in Organe des Verdauungstrakts oder Nebenorgane der Verdauung unterteilt. Beim Menschen sind Mund, Rachen, Speiseröhre, Magen, Dünndarm und Dickdarm direkt an der Verdauung beteiligt. Gallenblase und Drüsen, wie die Speicheldrüsen, die Leber und die Bauchspeicheldrüse gehören hingegen zu den Nebenorganen.
Die Verdauungsorgane bilden zusammen das Verdauungssystem. Seine Funktion ist die Zersetzung der aufgenommenen Nahrung, sodass die darin enthaltenen Nährstoffe vom Körper genutzt werden können. Das findet mechanisch, durch Kauen, und chemisch, durch das Wirken von zersetzenden Enzymen, statt. Die nicht-nutzbaren Inhaltsstoffe der Nahrung werden am Ende der Verdauung schließlich ausgeschieden.
Verdauungsorgane des Menschen
Das Verdauungssystem sorgt dafür, dass unser Körper mit Nährstoffen versorgt wird. Doch welche Organe des Menschen gehören eigentlich zum Verdauungssystem? Du unterscheidest hier zwischen zwei Gruppen von Organen, die an der Verdauung beteiligt sind:
- den Verdauungsorganen des Verdauungstrakts
- den Nebenorganen der Verdauung
Merke: Die Summer aller Organe, die an der Verwertung der Nahrung beteiligt sind (inkl. der Nebenorgane) bilden zusammen den Verdauungsapparat.
Organe des Verdauungstrakts
Zum Verdauungstrakt zählen folgende Verdauungsorgane:
- Mund
- Rachen und Speiseröhre
- Magen
- Dünndarm
- Dickdarm
- After
Übrigens: Der Dünndarm und der Dickdarm werden aufgrund ihrer Länge und der verschiedenen Funktionen noch einmal weiter unterteilt. Die einzelnen Abschnitte des Dünndarms werden als Zwölffingerdarm, Leerdarm und Krummdarm bezeichnet. Beim Dickdarm sind es der Blinddarm mit Wurmfortsatz, der Grimmdarm und der Mastdarm.
Nebenorgane der Verdauung
Weitere Organe, die sich außerhalb des Verdauungstraktes befinden, aber eine wichtige Rolle bei der Verdauung spielen, sind:
- Gallenblase
- Speicheldrüsen
- Bauchspeicheldrüse
- Leber
Diese Nebenorgane der Verdauung produzieren oder lagern wichtige Verdauungssäfte, wie Speichel oder Galle, die dabei helfen, die Nahrung besser zu zerlegen.
Weg der Nahrung vom Mund bis zum After
Jetzt weißt du über die Anatomie des Verdauungssystems Bescheid. Verfolgen wir nun Schritt für Schritt den Weg der Nahrung vom Mund bis zum After in der menschlichen Verdauung:
Schritt 1 – Mund: Zunächst wird die Nahrung in der Mundhöhle mithilfe der Zähne gekaut und damit mechanisch zerkleinert. Zusätzlich produzieren die Speicheldrüsen eine Flüssigkeit — den Speichel. Er befeuchtet die Nahrung und enthält Enzyme, mit deren Hilfe die Verdauung der Kohlenhydrate beginnen kann. Die muskulöse Zunge schiebt schließlich den Nahrungsball in den hinteren Bereich der Mundhöhle. Dadurch gelangt er in die Speiseröhre.
Schritt 2 – Speiseröhre: Angekommen in der Speiseröhre sorgt die Muskulatur dort mit wellenförmigen Bewegungen dafür, dass der Nahrungsbrei in den Magen befördert wird.
Schritt 3 – Magen: Auch im Magen, der im oberen Bauchbereich liegt, wird der Speisebrei durch die Muskulatur ständig durchmischt. In der Magenschleimhaut befinden sich Drüsen, die Magensaft abgeben. Das ist eine saure Flüssigkeit, die unter anderem Enzyme zur Fett- und Eiweißverdauung enthält. Die Aufgabe des Magens besteht in der Speicherung und Vorverdauung der Nahrung.
Schritt 4 – Dünndarm: Nach 2-6 Stunden gelangt der Nahrungsbrei in den Darm. Er ist in Dünndarm und Dickdarm untergliedert. Eine Aufgabe/Funktion des Dünndarms ist es, die Nahrungsbestandteile weiter zu zerkleinern. Vor allem der Zwölffingerdarm spielt hierbei eine zentrale Rolle. Die zerlegten Stoffe werden über die Darmwand schließlich zurück in den Blutkreislauf oder das Lymphsystem aufgenommen. Das nennst du Resorption. Die große Oberfläche der Darmschleimhaut, die durch die sogenannten Darmzotten entsteht, erleichtert dies.
Zwei wichtige Verdauungssäfte helfen dem Dünndarm bei der Verdauung der Nährstoffe: Der Bauchspeichel aus der Bauchspeicheldrüse und die Galle aus der Leber, die in der Gallenblase zwischengespeichert wird.
Schritt 5 – Dickdarm: Weiter geht es mit dem Verdauungsorgan Dickdarm. Seine Aufgabe besteht vor allem darin, dem Nahrungsbrei Wasser zu entziehen, wodurch dieser immer fester wird. Die Funktion des Blinddarms mit dem Wurmfortsatz besteht hauptsächlich darin, zu verhindern, dass der Darminhalt zurück in den Dünndarm gelangt.
Außerdem befinden sich im Dickdarm besonders viele Bakterien, die zum Beispiel bei der Zersetzung unverdaulicher Pflanzenfasern (Ballaststoffe) helfen. Die unverdauten und eingedickten Nahrungsreste gelangen am Ende des langen Grimmdarms (Colon) schließlich in den Mastdarm — den letzten Abschnitt des Dickdarms.
Schritt 6 – After: Die Nahrungsreste werden im Mastdarm solange gespeichert, bis sie schließlich über den After ausgeschieden werden. Ein Schließmuskel regelt hier die Entleerung des Darminhalts.
Die Nahrung gelangt zuerst in den Mund (mit Speicheldrüsen, Zähnen und Zunge), wandert dann durch die Speiseröhre in den Magen, landet dann im Dünndarm (mit Zwölffingerdarm), danach im Dickdarm (mit Blinddarm und Mastdarm) und wird schließlich durch den After ausgeschieden.
Verdauungsenzyme
Ziel der Verdauung durch die Verdauungsorgane ist es, die Nährstoffe unserer Nahrung in kleine, vom Körper verwertbare Bestandteile zu zerlegen. Dabei helfen die sogenannten Verdauungsenzyme unsere Grundnährstoffe — Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße — in ihre Grundbausteine zu zerkleinern. Und zwar so weit, bis sie die Zellmembranen passieren können und dem Körper zum Beispiel als Energielieferant oder Baustoff dienen können.
Die chemische Verdauung über Enzyme findet in den Verdauungsorganen Mundhöhle, Magen und Dünndarm statt. Es handelt sich bei Enzymen um sogenannte Biokatalysatoren . Sie beschleunigen eine Reaktion, aber gehen selbst unverändert aus der Reaktion hervor.
Wichtige Enzyme, die bei der Verdauung von Bedeutung sind, haben wir in einer Tabelle für dich aufgelistet:
Quelle | Enzyme | Wirkung |
Speicheldrüse | Amylase | Stärke → Maltose |
Magen | Pepsin | Proteine → Peptide |
Bauchspeicheldrüse | Lipase | Fette → Fettsäuren + Glycerin |
Bauchspeicheldrüse/Dünndarm | Peptidasen | Peptide → kürzere Peptide und Aminosäuren |
Dünndarm | Maltase | Maltose → Glucose |
Wenn du mehr über die Wirkungsweise von Enzymen wissen willst, dann schau dir hier unser Video zu dem Thema an!
Im Folgenden erklären wir dir noch, welche Verdauungsorgane und -enzyme für die Zersetzung welcher Nahrungsbestandteile zuständig sind.
Eiweißverdauung
Die Verdauung von Eiweißen beginnt erst im Magen. Das Enzym Pepsin zerlegt dort die langen Eiweißstrukturen in kürzere Ketten. Im Dünndarm findet schließlich die endgültige Zerkleinerung in die kleinsten Bestandteile, also die kurzen Peptide oder Aminosäuren, statt.
Fettverdauung
Die Verdauung von Fetten startet im Magen, die Hauptverdauung findet allerdings im Dünndarm statt. Zunächst ummanteln die Gallensalze der Leber die großen Fetttropfen, wodurch sich kleinere Fetttröpfchen bilden. Daraufhin sorgt das Enzym Lipase aus der Bauchspeicheldrüse dafür, dass die einzelnen Fettmoleküle in die Grundbausteine — Glycerin und Fettsäuren — zerkleinert werden.
Kohlenhydratverdauung
Die Kohlenhydratverdauung findet in den Verdauungsorganen Mundhöhle und Dünndarm statt. In der Mundhöhle werden die langen Kohlenhydratketten (Stärke ) zunächst in kürzere Zuckermoleküle, wie den Zweifachzucker Maltose , gespalten. Dafür sind stärkespaltende Enzyme wie die Amylase zuständig, die sich im Speichel befindet.
Im Dünndarm kommen weitere Enzyme wie die Maltase dazu, welche die Zweifachzucker noch einmal zerkleinern. Am Ende bleiben Einfachzucker wie Glucose (Traubenzucker) als Grundbausteine übrig und werden ins Blut aufgenommen.
Du willst wissen, warum Glucose so wichtig für unseren Körper ist? Dann schau unser Video dazu an und finde es heraus!