Das Net Working Capital (Nettoumlaufvermögen) ist eine Kennzahl der Betriebswirtschaft, die angibt, welcher Teil des Vermögens einer Unternehmung kurzfristig zur Generierung von Umsatz zur Verfügung steht und nicht durch Fremdmittel finanziert ist.
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Das Net Working Capital, NWC oder NUV, unterscheidet sich vom Working Capital (Betriebskapital) dahingehend, dass es um die liquiden Mittel verringert ist. Das Net Working Capital ist somit der Teil des Vermögens, welcher kurzfristig und zinslos finanziert ist, ohne dass Eigenkapital oder Kredite zur Finanzierung hinzugezogen werden müssen. Das Nettoumlaufvermögen ist eine Bilanzkennziffer, da sie ausschließlich aus der den Posten der Bilanz einer Unternehmung berechnet werden kann. Der Zielwert des Net Working Capital ist ein Betrag größer 0 EUR.
Im Folgenden erklären wir dir, wie sich die Formel zur Net Working Capital Berechnung zusammensetzt und was es mit den einzelnen Bestandteilen auf sich hat.
Umlaufvermögen ist ein Sammelbegriff für alle kurzfristigen Vermögensgegenstände eines Unternehmens, welche nicht dazu bestimmt sind dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen, v.a. Vorräte, Forderungen, Wertpapiere und liquide Mittel. Der Gegensatz dazu ist das sogenannte Anlagevermögen. Beachte, dass die Liquiden Mittel bei der Berechnung des NWC wieder abgezogen werden (siehe Berechnung).
Unter kurzfristigen Verbindlichkeiten versteht man alle Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, sowie alle Steuerrückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sowie sonstige Rückstellungen eines Unternehmens. Auch diese Werte kann man aus der Bilanz ablesen.
Wie bereits oben erwähnt, sollte sich der Zielwert des Net Working Capital im positiven Bereich, also über 0, bewegen. Dieser Zielwert lässt sich aus der Goldenen Bilanzregel ableiten, welche besagt, dass die langfristigen Verbindlichkeiten (Anlagegüter) durch langfristiges (Eigen-)Kapital gedeckt sein müssen, während die kurzfristigen Verbindlichkeiten eines Unternehmens (Umlaufvermögen), auch durch kurzfristiges Kapital gedeckt sein kann. Damit dies möglich ist, sollten die kurzfristigen Verbindlichkeiten kleiner als die kurzfristigen Forderungen sein. Man kann allerdings keinen festen Wert als Zielwert des NWC festlegen, da beispielsweise Unternehmen mit hohen Lagerbeständen ein geringeres NWC haben, als Dienstleistungsunternehmen ohne Lagerbestände.
Aktiva | Passiva | ||
Anlagevermögen | Eigenkapital | 400.000 | |
Maschinen | 600.000 | ||
Umlaufvermögen | Verbindlichkeiten | ||
Vorräte | 200.000 | Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung | 100.000 |
Liquide Mittel | 90.000 | Kredite | 10.000 |
Wertpapiere des Umlaufvermögens | 20.000 | Rückstellungen | |
Forderungen u. sonstige Vermögensgegenstände | 60.000 | Pensionsrückstellungen | 3.000 |
Sonstige Rückstellungen | 6.000 | ||
Steuerrückstellungen | 8.000 |
Net Working Capital = (200.000 + 90.000+ 20.000 + 60.000) – 90.000 – (100.000+8.000+6.000) = 166.000 EUR.
Zieht man vom Umlaufvermögen die liquiden Mittel, sowie die kurzfristigen Verbindlichkeiten ab, so bleiben dem Unternehmen eine Zahlungsfähigkeit und Liquidität von 166.000 EUR die für zukünftige Zahlungen zinsfrei zur Verfügung stehen.
Die Working Capital Kennzahl des Unternehmens in diesem Fall wäre: (200.000-90.000+20.000+60.000) – (100.000 + 8.000 + 60.000) = 256.000
Das Net Working Capital gibt an, wie hoch die Ausgaben eines Unternehmens sein können, ohne dass dafür Fremdkapital aufgenommen werden muss. Das Nettoumlaufvermögen ist über das Working Capital indirekt Teil der Kapitalflussrechnung, der Bewegungsbilanz und folglich auch der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Betrachtung der Net Working Capital Kennzahl ist auch für den Bereich Investition und Finanzierung, sowie für die Unternehmensbewertung interessant. Über das NWC zeigt sich, welcher Teil des Vermögens einer Unternehmung im Geschäftsbetrieb gebunden ist. Somit kann das Unternehmen vorausschauend mit seiner Liquidität und Zahlungsfähigkeit für zukünftige Ausgaben planen.
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