Pflanzliche Zelle Aufbau
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie der Aufbau einer pflanzlichen Zelle aussieht und wie du ihre einzelnen Bestandteile beschriftest. In unserem Video zeigen wir es dir Schritt für Schritt.
Inhaltsübersicht
Pflanzliche Zelle Aufbau
Pflanzliche Zellen sind die Grundbausteine aller Pflanzen. Dabei haben sie einen eigenen, besonderen Aufbau. In der Schule wird dir meistens eine unbeschriftete pflanzliche Zelle begegnen, deren Bestandteile du benennen und erklären musst.
Für dich ist es also wichtig zu wissen, wie die einzelnen Bestandteile einer pflanzlichen Zelle aussehen, wie sie heißen und welche Funktion sie haben. Außerdem solltest du wissen, welche Bestandteile nur in Pflanzenzellen und welche auch in Tierzellen vorkommen.
Zellbestandteile in der pflanzlichen Zelle
Die pflanzliche Zelle enthält einige Bestandteile, die nur in der Pflanzenzelle vorkommen. Das sind die Chloroplasten, das Chlorophyll, die Plasmodesmen, Plastiden, der Protoplast, die Zellwand und die Vakuole.
Für die Kurzform der Zellbestandteile in der pflanzlichen Zelle, haben wir noch einen extra Beitrag für dich! Schau gerne vorbei, um dir einen Überblick zu verschaffen!
Chloroplast
Chloroplasten sind ovale oder runde Zellbestandteile. Sie gehören zu den sogenannten Plastiden und besitzen eine Doppelmembran und eine eigene DNA. Die Doppelmembran setzt sich aus einer äußeren Membran zum Schutz gegen Einflüsse von außen und einer inneren Membran zusammen. Die innere Membran ist stark gefaltet und enthält Einstülpungen namens Thylakoide. Diese enthalten in ihrem Inneren den natürlichen Farbstoff Chlorophyll.
Innerhalb einer Pflanzenzelle können sich ein oder mehrere Chloroplasten befinden. Sie helfen der Pflanze, aus Wasser und Kohlenstoffdioxid mithilfe von Lichtenergie Sauerstoff und Glucose herzustellen. Diesen Vorgang hast du auch sicher schon einmal unter dem Namen Photosynthese gehört. Die Glucose können die Pflanzen verwenden, um sich selbst zu ernähren.
Chlorophyll
Das Chlorophyll ist der natürliche Farbstoff, der sich in den Thylakoiden der Chloroplasten befindet. Da es in den Pflanzen für die grüne Farbe der Blätter verantwortlich ist, kannst du es auch als „Blattgrün“ bezeichnen. Manche Prokaryoten, also Lebewesen ohne Zellkern, enthalten auch Chlorophyll. Da sie aber keine Chloroplasten enthalten, liegt es bei ihnen meist frei im Cytoplasma.
Chlorophyll ist in der Lage, das benötigte Licht während der Photosynthese zu absorbieren. Je nachdem, welches Licht sie absorbieren können, kannst du zwischen mehreren Chlorophyll-Molekülen unterscheiden. „Chlorophyll b“ nimmt beispielsweise rotes und blaues Licht auf und reflektiert grünes und gelbes Licht. Aus diesem Grund nehmen wir Pflanzen mit Chlorophyll b als gelbgrün wahr.
Plasmodesmen
Plasmodesmen kannst du dir als die Verbindungsstücke zwischen Pflanzenzellen vorstellen, über die Stoffe ausgetauscht werden können. Sie sehen aus wie ein Faden aus der Grundsubstanz in Zellen namens Plasma. In ihrem Inneren sind die Plasmodesmen von einem Strang namens Desmotubulus durchzogen. Er stabilisiert die Verbindung und stützt den Kanal.
Plasmodesmen sind zum einen in der Lage, über die Zell-Zell-Verbindung wichtige Stoffe wie Proteine und Lipide zu den anderen Pflanzenzellen transportieren. Aber es kann auch passieren, dass krankheitserregende Stoffe wie z.B. Viren über die Plasmodesmen zu anderen Zellen befördert werden. So können beispielsweise Krankheitsbilder wie eine Verformung der Blätter oder eine Verkleinerung der Blüte auftreten.
Plastiden
Als Plastiden bezeichnest du Zellbestandteile in pflanzlichen Zellen mit einer Doppelmembran, eigener DNA und Ribosomen . Pflanzenzellen können grundsätzlich verschiedene Plastidentypen enthalten. Dazu zählen sowohl die Chloroplasten, als auch die rötlichen Chromoplasten.
Weitere wichtige Arten sind die Gerontoplasten, die sich aus den Chloroplasten entwickeln und die Leukoplasten, die keinen Farbstoff enthalten. Daneben existieren noch die Amyloplasten, Proteinoplasten, Elaioplasten, Etioplasten und Proplastiden.
Protoplast
Als Protoplast kannst du den gesamten Inhalt von Zellen mit einer Zellwand bezeichnen. Häufig wird die Zellwand mittels Enzymen aufgelöst, um den Protoplasten zu isolieren und besser untersuchen zu können. Dabei nimmt er eine runde Form an.
Ein isolierter Protoplast kann besonders gut DNA aufnehmen. Aus diesem Grund wird er oft als Ausgangsmaterial für genetisch veränderte Pflanzen verwendet. Somit kann Erbgut übertragen werden, wodurch der genetisch veränderten Pflanze beispielsweise eine Antibiotika-Resistenz hinzugefügt werden kann.
Vakuole
Die Vakuole ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum in einer pflanzlichen Zelle. Sie ist von einer Membran namens Tonoplast umgeben und sehr dehnbar.
Die Hauptaufgabe einer Vakuole ist die Erzeugung des Zellinnendrucks, auch Turgor genannt. Der Druck wird von der Zellflüssigkeit auf die Zellwand ausgeübt und sorgt dafür, dass die gesamte Pflanzenzelle prall bleibt. Außerdem bewirkt er, dass die Pflanzenzelle Sekrete und weitere Stoffe absondern und transportieren kann. Weitere Funktionen der Vakuole sind die Verdauung von Molekülen und Gift- oder Bitterstoffen.
Zellwand
Die Zellwand ist eine dicke Hülle und verleiht der Pflanzenzelle Schutz gegenüber äußere Einflüsse. Sie besteht hauptsächlich aus Cellulose und Proteinen.
Neben dem Schutz kann sie die Zelle ebenfalls stabilisieren, indem sie dem Turgor entgegenwirkt. Außerdem kann sie Kohlenhydrate speichern, Wasser aufnehmen und den Stoffwechsel regulieren.
Cytoplasma
Das Cytoplasma ist das Innere der Pflanzenzelle. Dazu gehört die Zellflüssigkeit aus Wasser und Proteinen namens Cytosol und die Zellorganellen. Es arbeitet als eine Art Transportsystem für verschiedenste Stoffe.
Cytoskelett
Das Cytoskelett ist ein Netzwerk aus Proteinen im Cytoplasma, das die Zelle stabiler macht. Du kannst es dir als eine Stütze vorstellen, die dafür sorgt, dass die Zelle fester und solider wird. Daneben kann es auch noch bestimmte Stoffe transportieren und ist mit für die Bewegung der gesamten Zelle zuständig.
Endoplasmatisches Retikulum
Das endoplasmatische Retikulum (ER) ist ein netzförmiges Zellorganell. Es kann Signale zu anderen Organellen übertragen und ist der Ort, an dem während der Proteinbiosynthese verschiedenste Proteine hergestellt werden.
Golgi Apparat
Der Golgi Apparat ist ein Netzwerk von Hohlräumen. Er sorgt dafür, dass Proteine fertiggestellt, verarbeitet und in kleine Bläschen (Vesikel) zum Transport verpackt werden.
Mitochondrien
Mitochondrien sind ovale Zellorganellen und auch als „Kraftwerke der Zelle“ bekannt. Sie stellen den Energieträger ATP her, der unter anderem die Energie für Fortbewegung oder Stofftransport liefert.
Mikrotubuli
Mikrotubuli sind Teile des Cytoskeletts. Sie sind sehr klein und sehen aus wie kleine Rohre. Sie können die Bewegung von Vesikeln in der Zelle steuern und sind das Material, aus dem der Spindelapparat innerhalb der Kernteilungen Mitose und Meiose gebaut wird.
Nucleolus
Der Nucleolus oder auch Kernkörperchen ist eine runde Struktur innerhalb des Zellkerns. Er sorgt für die Bildung von prä-Ribosomen, die ein wichtiger Teil der gesamten Zellteilung sind.
Peroxisomen
Peroxisomen sind kleine Bläschen namens Vesikel, die Enzyme namens Peroxidase und Katalase enthalten. Sie können die Zelle entgiften und organische Verbindungen abbauen.
Ribosomen
Ribosomen sind kleine, aus Proteinen aufgebaute Teilchen. Sie können Informationen in Form von mRNA ablesen und diese in der Translation während der Proteinbiosynthese nutzen, um Proteine zu bilden.
Vesikel
Vesikel sind kleine, runde Bläschen innerhalb der Zelle. Sie können in ihrem Inneren Stoffe speichern und diese dann weiter transportieren. Es existieren mehrere verschiedene Vesikel mit eigenen Funktionen, wie zum Beispiel die Lysosomen oder Peroxisomen .
Zellmembran
Die Zellmembran ist eine Schicht, die die Zellwand vom Innenraum der Zelle abgrenzt. Zusätzlich kann sie durch Membranproteine Stoffe zu weiteren Zellen transportieren und über Rezeptorproteine mit anderen Zellen kommunizieren.
Zellkern
Der Zellkern ist eine runde Kugel im Cytoplasma. Er trägt die Erbinformation (DNA) und spielt bei der Zellteilung eine wichtige Rolle. In seinem Inneren enthält eine rundliche Struktur namens Nucleolus.
Pflanzenzelle Lichtmikroskop
Du kannst eine Pflanzenzelle am besten mit einem Lichtmikroskop betrachten. Häufig benutzt du dazu ein Zwiebelhäutchen. .
Dafür schneidest du von der Zwiebel eine dünne Schuppe ab und gibst ein kleines Stück davon mit einem Tropfen Wasser auf einen Objektträger. Nun legst du ein Deckglas darauf und kannst bei der Betrachtung durch das Mikroskop die einzelnen Bestandteile der Pflanzenzelle gut betrachten. Noch besser kannst du die Organellen erkennen, wenn du das Zwiebelhäutchen im Voraus einfärbst.
Tier und Pflanzenzelle
Die Zellen von Tieren und Pflanzen unterscheiden sich in einigen Zellbestandteilen, die jedoch ähnliche Funktionen übernehmen.
Während bei den Pflanzenzellen die Plasmodesmen für die Zellkontakte verantwortlich sind, übernehmen diese bei den Tierzellen die Desmosomen. Die Stützfunktion wird bei Pflanzenzellen v.a. von der Zellwand durchgeführt, bei den Tierzellen von dem Cytoskelett.
Für die Entgiftung sind bei der pflanzlichen Zelle die Vakuole und Peroxisomen und bei der tierischen Zelle die Peroxisomen und Lysosomen verantwortlich. Pflanzen ernähren sich selbst (autotroph) und Tiere müssen sich Energie von außen zuführen (heterotroph).
Wenn du wissen willst, wie eine Tierzelle genau aussieht und welche besonderen Zellbestandteile sie hat, schau dir unbedingt unser Video dazu an!