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Hier und im Video erfährst du, was Vorkasse bedeutet und welche Vor- und Nachteile sie für Händler und Kunden hat. Außerdem zeigen wir Risiken und Alternativen.

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Inhaltsübersicht

Was bedeutet Vorkasse? 

Die Vorkasse ist eine Zahlungsmethode, bei der der Kunde den Betrag für eine Bestellung im Voraus an den Verkäufer überweist. Das heißt, bevor die Ware geliefert wird. Erst nach Eingang der Zahlung wird die Ware verschickt.

Diese Methode gibt es häufig bei Online-Einkäufen, denn sie bietet dem Händler eine gewisse Sicherheit. Für Kunden ist das Vorkasse bezahlen jedoch mit gewissen Risiken verbunden. Deshalb entscheiden sich Kunden häufig für den Abbruch des Kaufvorgangs. 

Wie läuft die Zahlung per Vorkasse ab?

Die Zahlung per Vorkasse läuft recht simpel ab:

  1. Der Kunde bestellt eine Ware oder Dienstleistung beim Händler und erhält daraufhin eine Rechnung per Mail.
  2. Bevor die Ware verschickt wird, muss der Kunde die offene Rechnung bezahlen. Per Online-Banking geht das innerhalb weniger Minuten.
  3. Sobald die Zahlung beim Händler eingegangen ist, versendet er die Ware. Das kann wegen der Bearbeitungszeit der Bank häufig 2-3 Tage dauern. 

Unterschied Vorkasse zu Überweisung 

Der Unterschied zwischen Vorkasse und Überweisung besteht im Zeitpunkt der Zahlung. Bei einer Vorkasse zahlt der Kunde den Betrag im Voraus, also bevor die Ware oder Dienstleistung verschickt wird. 

Bei einem Kauf auf Rechnung hingegen erfolgt die Zahlung nach Lieferung der Ware oder Dienstleistung per Überweisung. Der Kunde erhält in diesem Fall eine Rechnung und hat eine bestimmte Frist, um den Betrag zu überweisen. Diese Methode wird häufig bei größeren Bestellungen oder bei Geschäftsbeziehungen verwendet, bei denen der Kunde und der Verkäufer einander vertrauen.

Übrigens: Die Überweisung ist die gängigste Zahlungsmethode — besonders bei Online-Käufen. Sie kann entweder per Online-Banking oder über die klassische Überweisung bei der Bank erfolgen.

Welche Zahlungsarten der Vorkasse gibt es?

Es gibt verschiedene Zahlungsarten der Vorkasse, doch eigentlich ist sie per Gesetz eine Ausnahme: Im § 433 BGB ist festgelegt, dass bei Kaufverträgen eine Zahlung Zug um Zug” erfolgen soll. Das bedeutet, dass die Zahlung gleichzeitig mit der Leistungsüberbringung erfolgen soll — nicht davor oder danach.

Hier stellen wir die wichtigsten Arten der Vorkasse vor:

  • Gesetzlich zulässige Vorkasse
    Auch wenn das Gesetz normalerweise eine Zahlung „Zug um Zug“ vorsieht, gibt es in einigen Situationen Ausnahmen: Reiseveranstalter oder auch Anwälte können eine Zahlung im Voraus verlangen. Jedoch darf die Zahlungssumme höchstens 20% des Gesamtbetrags ausmachen. 

  • Vertraglich vorgesehene Vorkasse
    Wegen der Vertragsfreiheit in Deutschland können Händler in ihrem Vertrag das Bezahlen mit Vorkasse als Zahlungsmöglichkeit festlegen. Die vertraglich vorgesehene Vorkasse findet sich besonders oft in Online-Shops. Meist ist das für Neukunden sogar die einzig mögliche Zahlungsvariante.
    Auch in Handel und Industrie wird die vertraglich vorgesehene Vorkasse häufig angewandt. Hier muss der Händler bereits vor dem Auftrag Materialien kaufen und hat somit schon vor dem Versand hohe Kosten. Durch die Vorkasse versucht er diese Kosten zum Teil zu decken.

  • Vorkasse im Außenhandel
    Im Außenhandel ist die Zahlungsart Vorkasse gängig. Dabei bezahlt der Käufer (der Importeur) die bestellte Ware entweder komplett oder als Anzahlung an den Verkäufer (den Exporteur). Diese Art der Zahlung ist nötig, weil der Exporteur das Geld aus der Bezahlung zur Herstellung der Ware braucht.
    Um sich als Importeur abzusichern, kann sich der Käufer bei der Bank eine Anzahlungsgarantie holen.

Vor- und Nachteile der Vorkasse 

Die Zahlungsarten der Vorkasse haben für Händler und Kunden sowohl Vor- als auch Nachteile. Welche Auswirkungen die Zahlung per Vorauskasse für Händler und Kunden hat, siehst du hier:

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Vor- und Nachteile der Vorklasse

✓ Vorteile

Durch die Vorab-Überweisung geht das Geld schon vor dem Versand der Ware ein — das bietet Zahlungssicherheit für den Händler und es droht kein finanzieller Verlust.
Außerdem entstehen für den Händler keine weiteren Kosten bei der Vorab-Überweisung.
✓ Durch die Zahlung im Voraus hat der Händler Geld für die Beschaffung oder Produktion seiner Ware. Dadurch hat er selbst eine hohe Zahlungssicherheit gegenüber seinen Lieferanten. 

✗ Nachteile

Bei Kunden ist die Vorkasse Zahlung nicht sehr beliebt, da sie das Risiko bringt, die Ware nach der Zahlung nicht zu erhalten (Betrug).
Diese Zweifel führen oft dazu, dass der Kaufvorgang in den letzten Schritten abgebrochen wird. 
Zudem müssen Kunden länger auf ihre Produkte warten, weil der Händler die Ware erst nach Erhalt des Geldes verschickt.

Tipp: Die Zahlung per Vorauskasse bietet dem Händler hohe Sicherheiten, jedoch ist sie für den Käufer mit einem gewissen Risiko verbunden. Deshalb sollte die Vorkasse nie die einzige Option in einem Online-Shop sein, da in solchen Fällen mit weniger Umsatz zu rechnen ist. 

Wo kann ich mit Vorkasse bezahlen? 

Wie die Zahlung per Vorauskasse funktioniert, haben wir im Abschnitt „Zahlungsarten der Vorkasse“ schon kurz angesprochen. Wo überall mit der Zahlungsart Vorkasse bezahlt wird, siehst du hier an Beispielen:

Reisebüros und Anwälte

Egal ob bei der Buchung einer Urlaubsreise oder der Bezahlung eines Anwalts. Die Vorauskasse wird gerne als eine Art Anzahlung verwendet, bei der vorab ein kleiner Teil des gesamten Betrags an den Händler überwiesen wird. So sichern sich Reisebüros und Anwaltskanzleien davor ab, dass ihre Kunden nach Erbringung der Leistung doch nicht zahlen können.

Export und Import

Bestellungen, die über Ländergrenzen hinweg stattfinden, nutzen gerne die Vorauskasse per Überweisung. Denn meist haben sie die Ware noch gar nicht hergestellt und brauchen das Geld für die Produktion. Um das finanzielle Risiko des Importeurs in solchen Fällen zu minimieren, kann er sich bei der Bank eine Absicherung holen. Häufig wird der bezahlte Betrag zum Beispiel der Bank als Treuhänder übergeben, bevor er tatsächlich an den Exporteur überwiesen wird.

Online-Shops

Die wohl gängigste Vorab-Überweisung findet sich bei Online-Shops. Besonders bei Neukunden können sich Händler so vor finanziellen Ausfällen schützen. Es ist nämlich keine Seltenheit, dass Kunden die Ware erhalten, sie dann aber nicht bezahlen. Der Nachteil der Vorkasse bei Online-Shops ist jedoch auch, dass Kunden weniger bereit sind zu bestellen. Denn besonders, wenn die Vorab-Überweisung die einzige Zahlungsmöglichkeit ist, ist für Kunden Vorsicht geboten. Häufig handelt es sich dann um Fake-Shops, bei denen gezahlt wird, aber der Händler die Ware nicht verschickt. Sein Geld sieht der Kunde nur in den seltensten Fällen wieder.

Welche Alternativen zur Vorkasse gibt es?

Da die Zahlung per Vorkasse bei viele Kunden nicht sehr beliebt ist, sollte der Händler für Alternativen sorgen. Denn auch für ihn bedeutet es häufige Zahlungsabbrüche und dadurch weniger Umsatz

Die klassische Alternative zur Vorab-Überweisung ist die Sofort-Überweisung! Hier wird der Kunde direkt nach der Bestellung über eine gesicherte Verbindung zu einem Zahlungsportal weitergeleitet. So erhält der Händler direkt eine Zahlungsbestätigung und kann die Ware verschicken. 

Die Voraussetzung für die Sofort-Überweisung ist jedoch, dass der Kunde über ein Online-Banking-Konto verfügt. 

Tipp: Auch eine Bezahlung per Kreditkarte oder PayPal sollte immer eine Zahlungsmöglichkeit im Online-Shop sein.

Was kostet die Zahlungsart Vorkasse den Händler? 

Die Zahlung per Vorauskasse kostet den Händler eigentlich gar nichts, denn es fallen keine Provisionen oder ähnliches an. Jedoch sollten die Personalkosten und der Zeitaufwand bei der Vorauskasse berücksichtigt werden. Die Zahlungseingänge müssen schließlich jeden Tag geprüft und weiterverarbeitet werden. 

Außerdem sollten bei der Zahlung per Vorauskasse immer genug Produkte auf Lager sein, damit der Versand möglichst schnell nach Eingang der Zahlung erfolgen kann. Das könnte zu höheren Mietkosten für Lagerhallen führen.

Welche Risiken hat der Händler durch Vorkasse?

Der Vorteil der Zahlung per Vorauskasse ist, dass der Händler so gut wie keine Risiken hat. Denn alle Risiken liegen bei dem Kunden. Dadurch kann es jedoch dazu kommen, dass der Kaufvorgang häufig abgebrochen wird und es so zu Umsatzeinbußen kommt. 

Außerdem nutzen unseriöse Online-Händler gerne die Zahlung per Vorauskasse um Kunden zu betrügen und die Ware trotz Zahlung nicht zu versenden. Für ehrliche Händler kann dieser Umstand möglicherweise zu einem schlechten Ruf führen. 

Sind jedoch genug andere Zahlungsalternativen angegeben oder besteht ausreichendes Vertrauen zwischen Händler und Kunde, ist die Vorab Überweisung eine gute Variante.

Wie lange dauert Vorkasse?

Bei der Zahlung per Vorauskasse tritt der Kunde in Vorleistung. Das heißt, er muss zuerst die Vorkasse Rechnung begleichen, bevor seine Ware überhaupt verschickt wird. Nach Eingang der Zahlung — was meist einige Tage dauern kann — wird die Ware verschickt. 

Dabei gilt: Je länger der Kunde mit der Bezahlung der Leistung wartet, desto länger muss er auf seine Ware warten.

Übrigens: Durch den Kaufabschluss in einem Online-Shop gibt der Käufer im Grunde genommen nur eine Willenserklärung ab, es handelt sich noch nicht um einen Kaufvertrag . Der entsteht erst durch den Versand einer Auftragsbestätigung durch den Händler. Wenn der Kunde nicht zahlt, kann der Händler den Kaufvertrag jedoch widerrufen.

Gesetzliche Regelungen zur Vorkasse

Im Paragrafen § 320 BGB ist für Kaufverträge die Regelung des Zurückbehaltungsrechts vorgesehen. Das bedeutet, dass

  • der Käufer den Kaufpreis zurückerhalten kann, bis die Ware geliefert, frei von Mängeln oder der Bestellung entsprechend ist.
  • der Verkäufer das Recht hat, die Ware zurückzubehalten. Nämlich dann, wenn er die Vermutung hat, dass der Kunde nicht bezahlen kann.

Da die Zahlung per Vorauskasse jedoch keinem gewöhnlichen Kaufvertrag entspricht, hebt sie diese Regelungen auf. 

Vorkasse — häufigste Fragen

  • Was bedeutet Vorkasse?
    Bei einer Bestellung per Vorkasse muss der Käufer den offenen Betrag an den Händler bezahlen, bevor die Ware versendet oder die Dienstleistung erbracht wird. Für den Händler entsteht dadurch kein finanzielles Risiko, das trägt der Kunde allein. Die Zahlung kann zum Beispiel durch Vorkasse per Überweisung erfolgen.

  • Wie wird mit Vorkasse bezahlt?
    Bei der Zahlungsart Vorkasse, auch Vorauszahlung genannt, überweist du das Geld auf das Konto des Unternehmens. Erst dann wird die Ware verschickt oder die Leistung erbracht. Unternehmen können dadurch sichergehen, das Geld tatsächlich zu bekommen. Für Kunden ist die Vorkasse jedoch weniger attraktiv.

  • Was ist der Unterschied zwischen Vorkasse und Sofortüberweisung?
    Im Gegensatz zur Vorkasse wird die Ware bei der Sofortüberweisung sofort losgeschickt. Der Händler bekommt die Zahlungsbestätigung nämlich direkt und muss nicht erst darauf warten, dass das Geld auf seinem Konto eingeht.
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Wie kommt ein Kaufvertrag zustande?

Jetzt kennst du die Antworten auf die Fragen „Was bedeutet Vorkasse?“ und „Wie funktioniert Vorkasse?“. Doch weißt du auch, wie ein Kaufvertrag normalerweise zustande kommt, zum Beispiel wenn du etwas im Internet bestellst? Hier erfährst du es!

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